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Staatsanwaltschaft ermittelt nach Dignitas-Freitod

Umstrittene Sterbehilfeorganisation im Visier der deutschen Ermittler. Vorwurf: fahrlässige Tötung

„Man sollte der Patientin ‚grünes Licht‘ geben“, steht im Bericht von Dignitas-Arzt Udo D. über eine 69-jährige Arzthelferin aus Augsburg. Am 9. Mai dieses Jahres bekam sie in einer Wohnung in Zürich den Todes-Cocktail aus der Hand von Helfern der umstrittenen Schweizer Sterbehilfeorganisation, die Ende September eine Filiale in Hannover eröffnet hat (taz berichtete).

Das Problem: Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft in Augsburg wegen unrichtiger Gesundheitszeugnisse, fahrlässiger Körperverletzung und fahrlässiger Tötung. Der Schweizer Mediziner, der mittlerweile selbst Suizid begangen haben soll, habe der 69-Jährigen aufgrund eines gefälschten Attests ihres Hausarzt den Weg in den Tod geöffnet, berichtet das Schweizer Nachrichtenmagazin „Facts“ in seiner heute erscheinenden Ausgabe.

Die Staatsanwaltschaft bestätigte die Ermittlungen: Der Augsburger Arzt habe der Patientin fälschlicherweise eine Leberzirrhose attestiert, um ihr einen Heimaufenthalt zu ermöglichen.

Von der Selbstmordabsicht habe er nichts gewusst. Zuvor seien bei der lebensmüden Frau in einer Klinik eine heilbare Leberentzündung und Verdacht auf eine schizoide Persönlichkeit festgestellt worden.

Nach einem gescheiterten Selbstmordversuch habe sie sich an Dignitas gewandt. „Die Vermutung, Frau T. habe ihren Zustand“ den beiden Ärzten gegenüber „als schwerer ausgegeben als er gewesen sei, ist abwegig“, wird Dignitas-Generalsekretär Ludwig Minelli zitiert. ksc

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