Giftige Kritzeleien

GEFAHR Polizei: Flusssäure am Alexanderplatz stammte von Graffiti

Der Säurealarm am Berliner Alexanderplatz ist laut Polizei durch eine Graffito-Schmiererei verursacht worden. „Die Täter wollten ihren Schriftzug mit hochgiftiger Flusssäure in die Glasscheiben der Haltestellen ätzen“, sagte eine Sprecherin am Mittwoch. Hinweise auf die Identität der Urheber gebe es bisher nicht. Eine Schülerin und zwei Mitarbeiter einer Werbefirma waren am Dienstagmorgen am Alex mit der ätzenden Flusssäure in Berührung gekommen. Sie wurden leicht verletzt und mussten in einer Klinik behandelt werden.

„An der Kleidung der Verletzten haben die Kriminaltechniker keine weiteren Säurespuren gefunden“, sagte die Sprecherin weiter. Das habe eine Laboruntersuchung ergeben, deren Ergebnis am Mittwoch vorlag. An Bus- und Straßenbahnhaltestellen am Alexanderplatz war die Flusssäure hinterlassen worden. Die Polizei hatte das Gebiet daraufhin abgesperrt.

„Manche Graffiti-Schmierer versetzen ihre Farben und Lackstifte mit ätzender Flusssäure“, erläuterte die Sprecherin der Polizei. Dadurch würden Schriftzüge und Buchstaben in die Glasscheiben eingeätzt und ließen sich nicht mehr wegwischen. Passanten, die zufällig mit den giftigen Säureresten in Berührung kommen, müssten sich auf jeden Fall von einem Arzt behandeln lassen.

Im vergangenen Jahr hatten Unbekannte mehrere Glasscheiben am U-Bahnhof Eberswalder Straße in Prenzlauer Berg mit einem Flusssäuregemisch bemalt. Das Landeskriminalamt ermittelte. Die Täter konnten allerdings bislang nicht überführt werden. (dpa)