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Ein gescheitertes Nena-Interview"Wir beide verstehen uns nicht!"

Nena gilt als eine der wichtigsten Musikerinnen deutscher Sprache. Warum eigentlich? Ein Versuch, das herauszufinden, scheiterte nach 10 Minuten, 48 Sekunden. Ein Protokoll

"Was?! Da, Freundchen, ist die Tür!" Nena bei einer 80er-Show : dpa
Interview von Thomas Winkler

taz: Nena, Sie haben etwas gegen die Bezeichnung Interpretin?

Nena: Genau. Finde ich nicht so charmant, das Wort. Es transportiert überhaupt nicht das, was man da macht. Einfach ein uncharmantes Wort. Es klingt nicht schön.

Was wäre denn dann ein besseres Wort?

Weiß ich nicht. Ist mir auch egal. (lacht ihr Nena-Lachen)

Aber fremdes Material zu interpretieren ist doch eine ehrenvolle Aufgabe.

Das hat ja nichts mit der Aufgabe zu tun, ich rede nur von dem Klang des Wortes. Aber ich sage schon, dass es nun mal so ist: Ich bin ja hier die Interpretin auf dem Album. Und es ist nicht nur eine ehrenvolle Aufgabe, sondern eine sehr, sehr schöne und freudige Aufgabe, die ich mir gestellt habe.

Das Interpretieren selbst liegt Ihnen aber am Herzen?

Ja, sonst hätte ich das ja nicht gemacht. Ich hab schon immer diesen Wunsch gehabt und hab da vor anderthalb Jahren mal mit angefangen. Und das sagt ja so viel über jemanden aus. Diese Songs, diese Texte, alles, was ich mir da ausgewählt habe, spricht mir doch aus dem Herzen. Mit diesem Album lernt man mich auch kennen.

Was lernt man ganz konkret über Nena?

(Spöttisches Lächeln) Das sind 31 Songs. Das kann man nicht alles über einen Kamm scheren. Da musst du dir einfach mal die Texte ... Ich sag lieber du, wenn du willst, ich mag das nicht. Da muss man sich einfach die Texte anhören und sich da reinbegeben und gucken, was sagt das für mich aus. Ich sage nur: Ich habe mir einen bestimmten Song ausgesucht, weil er mir aus der Seele spricht. Und darüber kann man einen Menschen auch kennen lernen, allein über diese Songauswahl. Ich hätte diese Sachen inhaltlich auch alle selber schreiben können. Hab ich leider nicht, aber ich habe eine totale Verbindung dazu. Mit der Auswahl hab ich mir Zeit gelassen.

Du hast gesagt, manche der Songs sagen: Nimm mich, andere sagen, lass mich in Ruhe. Wie läuft das genau ab? Die Band fängt an zu spielen, du fängst an zu singen, und dann?

Das sind ganz klare Signale. Ich weiß nicht: Kennen Sie so was nicht? Musik spricht doch. Hört bei dir hier (deutet mit der Hand eine Wand vor ihrer Brust an) alles auf? Geht hier nichts rein ins Herzchen?

Doch, doch.

Also darum gehts doch. Es geht darum, sich zu öffnen, zu spüren und zu fühlen. Musik spricht. Musik spricht, das sind Töne, das ist Schwingung. Musik spricht zu mir, das ist ganz normal, das muss ich dir doch jetzt nicht erklären. Das lief konkret völlig unterschiedlich ab. Die Songauswahl hab ich ja mit mir alleine gemacht. Auch da hab ich schon Tendenzen gespürt, Ansätze: Mit dem einen könnt es schwierig werden, das andere fällt mir eher leicht. Dann kam die Phase, wo meine Band da war und wir alles gespielt haben. Klar, wir sind alle Musiker, und wir fangen dann an, etwas zu spielen. Wir kennen uns lange, wir müssen da auch nicht groß drüber reden. Das läuft über unsere Verbindung. Dann fängt man an, ersingt und erspielt sich das, und dann kommen klare Signale.

Du hast erwähnt, dass ein Grönemeyer-Song nicht von dir gesungen werden wollte. Wer flog denn noch raus aus der Auswahl?

Ich wollte gern von Hannes Wader "Heute hier, morgen dort" singen. Das ging leider nicht. Oder "Angie" von den Rolling Stones, das war auch so ein Song, der nicht wollte. Da gabs einige. Ich hab das auf meine Art gesungen und merke dann ganz schnell, ob es mir liegt oder nicht.

Im Informationsblatt Ihrer Plattenfirma werden Sie mit dem Satz zitiert: "Andere [Lieder] konfrontieren mich mit meinen Denkmustern".

Ja.

Was meinst du mit "Denkmustern"?

Alles, was ich mir angeeignet habe an Programm. Oder was Erwachsene in meiner Kindheit mir an Projektionen geschenkt haben und mich zugekleistert haben mit ihrer Art und Sicht auf die Dinge. Das sind alles Muster, die ich mit mir rumschleppe und die sich mir auch immer wieder offenbaren im alltäglichen Leben, im Umgang mit anderen Menschen. Und wo ich genau weiß, von welchen Mustern ich mich verabschieden will und welche zu mir gehören. Und das löst Musikhören bei mir halt aus. Das läuft auch wieder übers Gefühl.

Ich bin über "Denkmuster" gestolpert.

Ja, Denk-Muster. Ein Denkmuster ist zum Beispiel: "Kinder müssen in die Schule gehen." Das ist so ein Denkmuster. "Der Lehrer weiß mehr als die Kinder." Das sind so die Sachen, die ich meine und die ich für mich nicht akzeptiere. Nur weil sie hier und da auch auftreten in meinem Leben, heißt das nicht, dass ich sie nicht ganz anders anschauen kann oder mich davon lösen und trennen kann und sagen: Nein, mein Weg geht woandershin, ich verabschiede mich von einem Denkmuster und öffne mich für etwas Neues.

Viele der Songs sind aus den Sechziger- und Siebzigerjahren, und wenn ich dich so reden höre, scheint es mir, dass dich die Hippie-Zeit sehr beeinflusst hat. Ist dein Denkschema von den Idealen dieser Zeit geprägt?

Das weiß ich nicht. Wir Menschen sind geprägt von so vielen Dingen, vielleicht sogar von 1.000 Leben noch davor. Was mich aber nicht besonders interessiert, weil ich habe dieses Leben. Meine Energie geht nicht dahin, das zu ergründen, sondern für mich ist wichtig, was passiert jetzt, hier, in diesem Moment. Das ist meine Aufgabe, die ich mir für dieses Leben stelle. Ich will diesen Moment erleben und mich nicht damit befassen, was mich geprägt hat. Das kriege ich ja sowieso zu spüren. Ich möchte lieber gucken, wo gehts für mich weiter, wo kann ich diese Prägung loslassen, um woanders wieder weiterzugehen.

Um sie loszulassen, muss man sie ja erkennen.

Ja, man muss sie konfrontieren. Und das passiert im Leben automatisch. Das bringt das Leben mit sich. Du bist ständig konfrontiert mit den Sachen, die dich geprägt haben, die dich irgendwo festhalten.

Ist es dann nicht unlogisch, zu sagen: Das interessiert mich nicht, woher diese Prägungen kommen?

Ja, das ist für dich unlogisch, für mich überhaupt nicht. Gar nicht. Das ist meine Logik.

Einerseits will man diese Prägung überwinden ...

Ich will nicht alles überwinden, das habe ich nicht gesagt.

Nein, aber ... das hast du gerade gesagt: Es geht darum, gewisse Sachen zu überwinden.

Ja, aber nicht alles. Es geht im Leben nicht immer darum, alles zu überwinden. Es geht darum, zu leben. Mit allem, was mir dieses Leben bringt. Aber wir beide verstehen uns nicht. (lacht) Wir reden so aneinander vorbei. Das ist auch interessant: Zwei Menschen begegnen sich und haben sich nichts zu sagen, weil du hast deine Wahrnehmung und ich habe meine. Deshalb macht dieses Gespräch für mich überhaupt keinen Sinn. Ich finde es auch nicht schlimm, aber es ist langweilig. Weil: Du gibst kein Signal von dir, ich fühle dich nicht. Und du fühlst mich vielleicht nicht. Für mich ist aber jede Sekunde meines Lebens kostbar. Ich will die Menschen fühlen, mit denen ich zu tun habe.

Dann beenden wir das jetzt?

Ja, würde ich sagen, echt. Ist auch nicht böse gemeint, aber das bringt nichts.

Kann ich noch eine Frage stellen?

Nein.

Was?

Nee. Okay. Dann danke ich dir.

Ja, vielen Dank.

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61 Kommentare

 / 
  • L
    LiLy

    was habt ihr eigentlich alle gegen Nena ich mag sie

    eigentlich ganz gerne gut sie verhält sich nicht immer

    Korrekt aber wer tut das schon ich jedenfalls nicht und ihr auch nicht...

    also warum erwartet ihr das dann immer von den Stars die sind schließlich auch nur Menschen und Nena hat ja recht mit dem was sie sagt finde ich jedenfalls und wen ihr Nena nicht mögt wieso lest ihr das dann überhaupt

    nur um an jemanden rummeckern zu können dann seit ihr aber auch nicht besser ganz ehrlich lest das was euch interessiert dann braucht ihr auch nicht so eine scheiße vom stapel lassen und dann sind alle zufrieden

    DANKE

  • K
    Kiri

    Nena? Ist das nicht das Äffchen, dem in Südostasien erfolgreich Ackermann das Hirn auslöffelte und welches sodann als Recyclingware nach Deutschland exportiert wurde?

    Was ist dieses "Nena" denn? Es klingt essbar. Oder so.

    Aber irgendwie unwichtig.

     

    Oder kurz und bündig: Wen juckt das? Die Frau schwafelt Müll, der Interviewer wirkt nicht sonderlich interessiert und auch nicht gerade bemüht - und? Geht jetzt die Welt unter? Krümeln Kekse nichtmehr? Nein? Also.

  • S
    Susi

    mit einer Gurke sit es bestimmt interresanter zu reden als mit Neeeeeena

  • T
    Tammy

    wirklich erbärmlich. ich hab ja schon oft versucht, irgendetwas positives an dieser frau zu finden, bin jedoch immer kläglich gescheitert...

    von unfreundlichkeiten fans gegenüber bis hin zum beleidigen anderer stars ist das interview hier nur ein weiterer tropfen auf dem stein.

    habe noch nicht ein interview gelesen, in dem sie sich annähernd verständlich ausgedrückt hat, und auch wenn man mit ihr redet kommt da nur immer wieder dieselbe leier. von egal welchem thema immer wieder abschweifungen zu ihrem lieblingsthema... "ich, ich, ich..."

  • HR
    Herr Rossi

    Wer dumme Fragen stellt, bekommt dumme Antworten, oder am Ende eben gar keine mehr! Chapeau, Nena!

  • I
    identität

    Man könnte auch sagn, daß der intellektuelle Stand von Nena bei 99 Luftballons stehen geblieben scheint. Alles andere sind doch nur Takt-Variationen bei selbstlautendem Lied und Medienverheize. Der Begriff Star ist nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal.

  • M
    Marlou

    Gut,dass ich dieses Interview gelesen habe!Ich habe diese "Frau vom anderen Stern" letztens für den Weser-Kurier interviewt...wow. Mein Tag war danach gelaufen. Ich habe eine Stunde im Bremen4 Studio auf sie gewartet und als ich mein Interview zum Thema Liebeskummer machen wollte,sagte die Managerein: "Wir machen Promotion für ihr neues Album,über Liebeskummer wollen wir nicht reden!"

    Dann bin ich aber trotzdem zu Nena und sie:"Ach ne, Liebeskummer,dass muss ich mir nicht antun...ne,ist doch ausgelutscht das Thema! Da habe ich keine Lust drüber zu reden"

    Zum Glück bin ich irgendwie trotzdem dran geblieben...als ich dann nach drei Fragen genug hatte,war sie auch enttäuscht: "Das wars schon?"

  • D
    davadda

    ...und wohl auch nicht eine Ihrer Stärken. Aber fühlen ist ja auch deutlich wichtiger ;)

  • RD
    Reiner Durst

    Es muss doch erlaubt sein, dieses nichtssagende Geschwafel des ewigen Girlies zu hinterfragen. Aber wahrscheinlich wusste sie einfach nicht mehr, was sie gesagt hatte. Denken ist ja sooo anstrengend...

  • W
    wanda

    typisches beispiel für rabarbergelaber. wenn sie einfach mehr sagt, als sie zu sagen hat und das dann nicht mal genießen kann.

  • WW
    W. Wehner

    Mein Mitgefühl Herr Winkler.

     

    Doch bei eingefleischter, anti-kognitiver Meinungsesoterik ist jeder Dialog jenseits des bla-bla small talks, außerhalb eines therpeutischen Rahmens, für Freunde des scharfen Verstandes mehr eine masochistische Demutsübung zur sozialen Selbstkontrolle denn ein Zwiegespräch. Schade eigentlich. Aber von laibförmig verarbeitetem Getreide würde man auch nichts anderes erwarten.

     

    Hoffentlich schon wieder erholt;)

     

     

    Ihr Tazleser W

  • JB
    John Birck

    Schöner kann man alle Geschichten über Menschen,die sich auch noch die Reste ihres bischen Hirnes weggekifft haben, nicht illustrieren, dankedankedanke liebe Taz!

    Faszinierend, wie sich nicht nur eine von Berufs wegen extrovertierte Popsängerin, sondern auch Fans in aller Unschuld und ohne Schau in aller Grenzdebilität präsentieren, "...das tut manchmal weh." schreibt so einer.

    Hey Nils - auch die Kommentare in den Louvre und immer gut bewachen!

  • M
    matthias

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    ich find das gar nicht so ungelungen. nena ist halt nena und vielleicht deshalb nicht ganz erklaerbar. sie ist einfach sehr direkt und das tut manchmal weh. trotzdem ein interessantes interview.

  • B
    bjane

    Ja Mann, genau Mann, mah einfach total gemerkt, dass der Reporter also eigentlich wollte der...ja also...

     

    An die Nena-Fans hier: Der Mann wollte seine Arbeit machen, ihr waren die Fragen nicht genehm und da hat sie es sich leisten kann, hat sie den Journalisten rausgeworfen. Dünnhäutig und ignorant wie ein beleidigter Monarch aus irgendeinem dieser Operettenstaaten des 19. Jahrhunderts.

  • MT
    Mike Tillack

    Bravo Nena!!! Sehr gut gemacht!!! Bei diesem Interview hat man total gespürt, das der Reporter Nena überhaupt nicht mochte, doch sie hat ihm den Weg gezeigt!!! Als Journalist darf ich sowas nicht. Da muss man neutral bleiben und nicht versuchen sein Gegenüber in die Enge zu treiben.

    Vielleicht sollte dieser Journalist nochmal ein Training absolvieren. Würde ihm nicht schaden.

  • C
    clio

    1:1 = unentschieden: Nena bricht das Interview ab und der Interviewer revanchiert sich mit dem Abdruck seines seines misslungenen Interviewversuchs. Fairplay. Könnte man meinen. Wenn die Revanche nicht so eitel wäre. Ich mag die Taz, weil sie mehr als andere Gazetten Distanz zu sich selbst hat. Ich wünsche dem Interviewer, daß er sich beim nächsten Termin nicht ganz so, seine Leser aber sehr ernst nimmt - und freue mich auf das Ergebnis. In dem Wissen, daß ein gelungenes Interview mehr, ein misslungener Versuch aber sehr viel weniger ist als eine transkribierte Tonaufnahme...

  • N
    nils

    Ich dachte die Zeiten des Dadaismus sind vorbei! Trotz allem war das eine beidseitige Glanzleistung. Das Interview hat einen Platz im Louvre verdient. am besten in einem verschnörkelten Goldrahmen.

  • D
    destiller

    Tja, eben ein Kind unserer Zeit...

    Menschlich, emotional, halbgebildet, klug reden müssend, um interessant zu wirken - und genau dies spürend und an sich selbst im Verhältnis zu Umwelt leidend.

    Arme Nena, es gibt noch Hoffnung: 99 Luftballons - 47 Jahre = 52 verbleibende Versuche

  • PF
    Pro Forma

    Nein - nicht wirklich witzig. Eher traurig. Und das was Nina Hagen von sich gibt ist auch nicht besser. Vielleicht sollten Musiker eben nur Musik machen.

  • J
    jürgen

    Herrlich! Ich sehe Nena vor mir mit ihrem Lachen mit ihren Gedanken. Es macht mir Spaß ihr zuzuhören. Ihre Lieder finde ich gut; mit sehr viel Gefühl gesungen, die bringen auch in mir das ein oder andere zum Schwingen, nicht alle und nicht alles, aber: muss das denn sein?

    Nena mach weiter so!

  • SM
    Susanne Moritz

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    Der Journalist hat sie in die Enge getrieben und gewollt oder ungewollt ignoriert, dass sie über das bereits gesagte nicht weiter dikutieren will. Insofern war das Gespräch dann auch logischerweise beendet.

    Es war gut rauszulesen, was Nena moniert hat: Nämlich, dass sich beide nicht verstanden haben.

  • S
    Sandra

    Im Grunde hat sie Recht, jeder lebt in seinem eigenen Universum und es ist extrem schwierig, einander so richtig zu verstehen (das Gesagte so zu verstehen wie es gemeint ist). Aber trotz aller Relativität - muss sie da so arrogant sein und ihre Welt über die anderer Leute stellen? Kann sie nicht zuhören und mit ihren Gesprächspartnern einen Konsens finden? Gerade in der Musik sollte das so sein, Musik soll als Brücke zwischen den Menschen fungieren - ich drücke mich aus und du gewinnst einen Eindruck von mir. Mein Eindruck von Nena war bisher ein ganz anderer als diese Intoleranz und Arroganz.

  • N
    Nela

    hier hat der interviewer erst gar nicht versucht nena zuzuhören bzw. nur ansatzweise das zu verstehen....sondern einfach das was man von nena immer hört, zu bestätigen......schwache leistung

  • R
    Rainer

    War das jetzt sicher ein Interview mit Nena - oder war es mit NIna Hagen? Oder ließ sich erstere von Nina inspirieren. Sehr interessant - vielleicht ist sie aber auch eine moderne Vertreterin des Nihilismus ... ja, das wird's sein, was sie zur bekanntesten Musikerin macht... :-)

  • U
    Udo

    Die älteren Herren von der Allianz Versicherung haben Nena bei ihrem Auftritt auch nicht verstanden und forderten die Hälte der 120.000 Euro Gage für den Abend zurück. Allerdings sangen türkische Jungendliche im Nachbarhaus letztlich mit Inbrunst "Irgendwo, irgendwie, irgendwann" mit. Ich selbst finde Nena aber eher dösig.

  • AS
    Annette Schiffmann

    Ich steh ja nicht auf Nena, gar nicht - aber wenn mich jemand interviewen würde, dem die Ablehnung von vornherein so aus jedem Knopfloch quillt, dann hätte ich auch keine Lust mehr was zu sagen.

    So geht man einen Politiker an, aber wenn man von jemand wirklich was erfahren möchte, kriegt man so nix raus.

    War sehr interessant, die scheiternde Kommunikation zu verfolgen, und hilft mir bei meiner eigenen Interviewtechnik.

    Grüße und mehr Erfolg beim/bei der Nächsten.

  • W
    wieczo

    De dementibus nihil nise bene.

    Dieser geistige Luftballon ist tatsächlich unvergleichlich - schon allein, weil es meist Ärger mit den Verglichenen gibt: Tierforscher zum Beispiel würden uns die Ohren lang ziehen und auf die erstaunliche Intelligenz von Primaten, Spitzmäusen und Amöben verweisen. Und Formulierungen wie "Alterspräsidenten der Vorschule" sind angesichts junger IQ-Wunder ohnehin riskant

  • M
    Micha

    Warum verwechsele ich Nena immer mit Nina Hagen?

  • B
    Boris

    Wirklich sehr gut. Nach dem zweiten Versuch, Nenas Aussagen zu verstehen, habe ich es aufgegeben. Ich fühle da einfach nichts... :o)

  • D
    Dirk

    Das aussagekräftigste Interview mit Nena das mir jeh untergekommen ist!

     

    Danke dafür.

  • P
    pascal

    ein ökonomischerer interviewer wäre wohl schon nach einem absatz auf "nena"s letzte aussage gekommen und hätte damit enorm platz gespart. der informationsgehalt bliebe derselbe...

  • DT
    Dr. Thomas Rehahn

    Als Vetreter der älteren Jugend horche ich auf: Die Deutschpop-Ikone Nena wird in der TAZ interviewt. Doch, was eigentlich will der Bericht dem Leser mitteilen? Nenas Antworten? Nicht so wichtig, drängt sich's mir auf - die Antworten sind nur das Mittel zum Zweck. Viel interessanter soll ja sein: Es ist etwas schiefgelaufen, ein Mini-Skandal - die Interviewte kann mit dem Interviewer nichts anfangen, es fehlt die innere Verbindung! Welch' ein überraschendes Ende! Journalismus als selbst gebasteltes Abenteuer! Jedoch, was soll das ganze? Schlage ich dafür die TAZ auf?

     

    Nein. Ich fand mich in die 1970er Jahre zurückversetzt, als Schülerzeitungsredakteure noch ihre Lieblingsband oder -sänger zuhause oder nach einem Konzert überfielen und ihnen/ihr/ihm - hoch konzentriert - in eine tiefgründig nachempfundene Befragung verwickelten, was nüchern beschaut fast immer meilenweit unter dem viel geschmähten "Bravo"-Niveau blieb.

     

    Von einer kritischen Tageszeitung erwarte ich mehr. Nicht nur bei der Themenwahl (gehört ein seichtes Interview überhaupt in die TAZ?). Vor allem, dass emotionale Standpunkte erkannt werden, ehe dort in absichtlicher oder nachlässiger Unkenntnis krachend die ganze Karre an die Wand gefahren wird.

     

    Es gibt beispielsweise gute Interviews in der Zeit, man beachte die Einfühlsamkeit der Frageformulierungen dort.

  • J
    Julian

    Nonsense Fragen und Nonsense Antworten, von dem gegenseitigen Nicht-Verstehen mal ganz abgesehen. Warum wird so etwas abgedruckt?

  • WD
    Werner D.

    ne nena, zuviele meiner kostbaren sekunden um dein getue zu lesen. nie wieder. luftballon.

  • JK
    Jens Kunz

    Das Scheitern war der Erfolg des Interviews. Es zeigt deutlich, was hinter "einer der wichtigsten Musikerinnen deutscher Sprache steckt" - oder auch nicht.

  • NW
    Norbert Wendt

    Ich glaube, bei Nena und ihrer Bedeutung liegt ein grobes Missverständnis vor. Sie ist ein Popstar, so wie Heino, Udo Jürgens oder wer auch immer. Popkünstler verschönern den Augenblick, hoffentlich. Und da endet auch schon ihre Bedeutung.

  • AK
    atze kobalek

    Tja, dumm gelaufen, wenn es nicht klappt jemanden der nicht ins System passt auftragsgemäß zu dissen, was ;-)))

  • K
    Kaschmir

    Musiker müssen nicht unbedingt klug und argumentativ überzeugend sein, aber sie sollten es, wenn sie versuchen sich so "spirituell- tiefgründig" zu präsentieren...

    das interview erinnert mich irgendwie an klischeeinterviews mit strunzklugen fußballern.

    "Der Vorteil daran, klug zu sein, ist, dass man sich dumm stellen kann. Anders herum ist das schon schwieriger."

     

    zum brüllen.

  • H
    Holger

    Mit Frau Kerner ein Gespräch zu führen scheint schwierig bis unmöglich zu sein.

  • G
    Guido

    War ja wohl nicht der richtige Tag!

  • NC
    Nico Carpe

    Ich kann Nena verstehen, ihre Position, aber auch, dass sie das Gespräch abgebrochen hat. Natürlich, wenn sie eine Intellektuelle wäre, hätte sie ihre Position besser begründen können, aber sie ist wohl eher ein Gefühlsmensch, und da müssen die Gefühle halt stimmen, um sich zu verstehen.

  • P
    Picasso

    Finde ich gut, dass Ihr das Interview auch mit diesem Verlauf veröffentlicht! Denn letztendlich zeigt es die beiderseitigen Grenzen sich aufeinander einzulassen - das finde ich sehr ehrlich. Ich stoße als eher rational geprägter Mensch auf meine Grenzen, bis zu denen ich den Aussagen von Nena folgen kann, sie auch innerlich an mich heranlassen kann. Dann lege ich so machnes Mal die Zeitung beiseite und denke: "Die spinnt doch!". In anderen Momenten, in denen selbst ich etwas mehr Empathie empfinden kann und offener bin, bin ich einfach nur erstaunt und berührt über das, was Nena sagt, weil sie es so sagt, wie sie es fühlt und einfach meint, ohne dass sie alles rational logisch begründen und rechtfertigen muss. Das finde ich beeindruckend und noch mehr als öffentliche Person, als "Star", weshalb sie wahrscheinlich immer noch einer ist und bleibt: "Ein Star der Wahrhaftigkeit und Leichtigkeit" vielleicht? Meine Tochter (8 Jahre) kann Nena verstehen und ich merke, wie ihre Augen leuchten, wenn sie Nenas Lieder hört und Texte liest. Vielleicht hat sich Nena die eigene kindliche Perspektive bewahrt, die es ihr ermöglicht Dinge sehr direkt fühlend und mit einer gewissen Naivität zu betrachten, die vielen von uns Erwachsenen durch unser Altersego und den Anspruch seriös zu sein abhanden gekommen uns, und denen wir uns nicht mehr öffnen mögen, um nicht lächerlich zu wirken. Das erinnert mich irgendwie an Picasso, dem ich lange vorgeworfen habe, dass ich das so auch alles malen kann, aber ich kann es doch nicht, weil ich viel zu kompliziert und mit einem rationalen Anspruch der korrekten Darstellung an Motive herangehe. Es so eben nicht zu tun, dadurch hebt sich Nena von anderen Stars ab, nicht mit Show und Schein glänzen zu wollen oder besonders intelligent und unantastbar oder unangreifbar zu sein, sondern sie offenbart uns einfach und schonungslos ihre Gedanken und Gefühle, die sich nicht danach richten andern gefallen zu wollen, sondern authentisch zu bleiben. Wie steht so schön in Wikipedia unter "Star": "Allerdings reicht Prominenz allein nicht aus, um ein Star zu sein, der betreffenden Person muss auch ein gewisses Maß an Beliebtheit, Bewunderung oder Verehrung zuteil werden (umgangssprachlich oft als "berühmte" Personen bezeichnet)." - Ja, das stimmt, ich bewundere Nena und ich habe Respekt vor ihrer Person und Leistung.

  • N
    nick

    nenas lieblingswort ist "ich", sie sagt es insgesamt 48 mal, einmal pro 13 sekunden. bestimmt hat sie sich dieses bestimmte wort ausgesucht weil es ihr aus der Seele spricht, irgendwie. und darüber kann man einen Menschen auch kennen lernen, allein über seine wortauswahl, irgendwie. sie hat da eben eine totale verbindung dazu, irgendwie.

  • M
    madcap

    Sie ist eben ganz Generation "Golf", die Gute.

    Ich auch - möchte es aber nicht sein.

    Sie hat kein Problem damit...

    Worte sind nur Schall und Rauch...Sinn müssen sie nicht ergeben - nur schön klingen...irgendwie beneidenswert - oder auch nicht...

  • CB
    Carlo Butzmann

    Habt ihr in der taz untereinander ausgelost, wer die Heulboje interviewen muss, und Winkler hat das kürzeste Streichholz gezogen? Man sollte ein Interview nur führen, wenn man ein minimales Interesse am Interviewten hat. Winkler langweilt sich und sein Gegenüber von Anfang an. Nenas Reaktion ist (im Gegensatz zu ihrer Musik) absolut nachvollziehbar.

  • W
    Werner

    Grupe (Prinz von homburg bei Günzler (ZDF-Sportstudio) war besser

  • T
    Tom

    Mein Eindruck: Du hättest 9min48 einsparen können, indem Du ihr gesagt hättest, dass Dir ihr neues Album nicht passt und Du sie nicht für einen Star hältst. Dann hätte sie sagen können, dass die Geschmäcker verschieden sind und das Interview wäre beendet gewesen.

    Bei den Fragen ist es erstaunlich, dass sie es so lange ausgehalten hat.

  • P
    petan

    frage: wird "nena" demnäxt zum thema -wie fühle ich mich noch besser- eine eigene sendung bekommen, vielleicht auf kika?

     

    ansonsten wirklich amüsant und schade, dass nur so kurz...

  • R
    ryns

    kommt schon zickig rüber, aber eigentlich relativ ehrlich - und nur das zählt; andere quälen sich damit und bleiben aus anstand sitzen - wozu?

    klar ist das interview gescheitert, aber eigentlich ist es doch so wie es im alltag ist; man versteht sich mit jmd. oder nicht;

  • K
    Klaus

    Wahrscheinlich würde es mir bei den meisten TAZ-Leuten genau so ergehen. Aber ich lese die TAZ, eigentlich nur die Kommentare, gerne: Meist finde ich sie erschreckend borniert, manche sind aber sehr gut.

  • D
    dagmar

    ich denke nena meint, aus der intuition heraus leben. das ist ein esoterischer ansatz das leben zu betrachten. man muss allerdings sich mit ziehmlich vielem erst beschäftigt haben (selbstfindungsprozesse, therapie, innere wandlung und so weiter...) bis man für sich selbst dafür ein gespür entwickelt und selbst dann kann man falsch liegen (durch die denkmuster). die frau ist konsequent, alle achtung. bei den heutigen medien ein solches interwiev ist mutig. wenn man sich allerdings noch nie mit solchen themen und mit der innenschau beschäftigt hat, kommt einem das sehr seltsam vor.

  • S
    Sarah

    Eigentlich find ich das ziemlich gut, dass sie das Interview abgebrochen hat, und nicht auf biegen und brechen versucht hat, PR für sich selbst zu machen.

  • KK
    Kolja Klimm

    Tja, man muss sich eben nicht alles gefallen lassen - und an weniger toleranten Tagen braucht Nena wohl jemanden, der sie subtiler aus der Reserve lockt. Menschen allgemein, aber auch Frauen in prominenter Position wollen umworben sein. Nicht böse sein, Interviewer. Wenn Dir zum ersten Mal mangelndes Einfühlungsvermögen vorgeworfen wurde, dann: hey, es war wenigstens Nena! Ist doch auch was. (Als 12jähriger Nenafan der ersten Stunde hatte ich einen begrenzten Horizont - und den bedient sie immer noch aufs Allerfeinste. Was ihre drüberhinaus-Fähigkeiten angeht, da bin ich vorpubertär befangen. Aber Nena meint immerhin alles ernst. Was immer das auch ist.)

  • T
    Thomas

    Recht hat se. Sie hat die Situation in dem Gespräch erkannt und ausgedrückt. Logik ist eben nicht der Weisheit letzter Schluss.

    Und wer sich rein auf der Logik-Ebene bewegt, wird dies wohl nie verstehen können.

  • H
    hmv

    recht hat sie !

    warum sich verarschen lassen ?

  • S
    Sebastian

    uiuiui. schickt doch mal nina hagen zu nena. die ist sich ebenfalls für nichts zu schade und die würden sich vielleicht besser verstehen.

     

    Es geht im leben (...) darum (...), zu leben.

     

    wenn ich so einen mist auf ein tonband reden würde, würde ich auch abbrechen...

  • V
    vale

    darf ich noch ne frage stellen?

    anscheinend nicht - schade das nicht mehr aus ihr rauszuholen war ist ne interessante frau vor allen ihre ,angedeuteten, eintsellungen besonders.....Neue Hamburger Schule, lief darüber schon ein bericht in der Taz?

    Bestimmt weiss darüber jemand was?

  • S
    sab

    danke für dieses "Interview"

    beschreibt es doch genau mein Nena-Gefühl

    ;)

  • P
    petra

    das ist ja reinste wortglauberei. Ich als Nena hätte da auch die Lust verloren.

  • P
    petra

    wenn ich das so lese, das ist ja reinste Wortklauberei, ich glaube, ich als Nena hätte auch die Lust verloren

  • J
    Jan

    Richtig witzig!