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WM-Sieg der FrauenDie Stille nach dem Schuss

Heide Oestreich
Kommentar von Heide Oestreich

Böller? Jubel? Zu hören war wenig, als die Frauen Fussball-Weltmeisterinnen wurden. Warum die Nation lieber ihre Männer feiert.

Von der Jubelstimmung der Spielerinnen ließ Deutschland sich nicht anstecken. Bild: dpa

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Heide Oestreich
Inlandsredakteurin
Jahrgang 1968, ist seit langem Redakteurin für Geschlechterpolitik in der taz und im kulturradio vom RBB. Von ihr erschien unter anderem das Buch „Der Kopftuchstreit. Das Abendland und ein Quadratmeter Islam“. 2009 wurde sie mit dem Preis „Der lange Atem“ des Journalistenverbands Berlin Brandenburg für die Berichterstattung über Geschlechterstereotype ausgezeichnet.
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19 Kommentare

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  • N
    neoneo

    @ jaguarwoman_de: Tut mir leid, aber selbst nach mehrfachem Wieder-Lesen des eigenen Posts kann ich deiner Entwertungs- und Respektlosigkeitskritik nicht folgen. Ich glaube, da bist du einer internen Rückkopplungsschleife zum Opfer gefallen - statt "nicht für bierernstes Fabulieren sein" steckt in dir ein Stück Bierernst selbst?! Long Distance Curling gibt es jedenfalls nur im Wunderland, das sich übrigens ganz hervorrrrragend als Ausflugsziel lohnen soll, wenn mann oder frau die etwas spröden 80er Jahre Kaffeeservice- und Römerpartyphantasien aus den Gedanken verscheuchen mag :-)

  • EM
    Ein Mann

    Naja trudi...

     

    Ich weiß von einem Schiri, der Frauenfußball gepfiffen hat, dass die Frauen (zumindest auf Amateurebene) sehr viel verbissener und agressiver sind. Da soll es oft zu Beleidigungen und Prügeleien kommen.

    Nur um das mal zu relativieren.

     

    Und Männerfußball produziert genau so wenig Hooligans, das sind ein paar Testosteronüberversorgte, denen egal ist, warum sie kloppen, und Männerfußball ist einfach aufmerksamkeitsintensiver.

  • T
    trudi66

    @fabian, dafür das alles so unspannend ist oder kein interesse vorliegt usw. labberst du extrem viel dünnschiss, da hört sich mal wieder jemand gerne reden... viele worte, kein inhalt? ob´s am gender liegt??

     

    also ich habe mich extrem gefreut, das die frauen mannschaft gewonnen hat, brauche aber kein extrem jubeln auf der strasse oder nationalastisches rumgegröhle, wie man es von diversen veranstaltungen des männlichen vereins-meierei- fussballs kennt.. tja und frauenfusball produziert keine hooligans und prügeleien..

     

    und schöner sind sie alle male, die deutschen NATIONALSPIELERINNEN, aber das liegt ja bekanntlich im auge der betrachterin..

  • IS
    Ingo Stein

    Mag ja alles sein, was Heide Oestreich da schreibt. Mir hätte es aber besser gefallen, wenn sie auch mit den Regeln der neuen deutschen Rechtschreibung vertraut gewesen wäre und nicht nur "dass" und "Schuss", sondern auch "Bewusstsein" und "Unbewusstes" richtig geschrieben hätte.

  • LK
    Lothar König

    Ich habe mich als Mann riesig gefreut, dass wir Deutschen hier durch eine Mannschaft WM wurden,

    deren Spieler(innen) durchwegs deutsche Namen tragen! Da sind - und das streichelt meinen Nationalstolz ungemein - tatsächlich "wir Deutschen" Meister geworden - mit einer deutschen Mannschaft! Und nicht - wie im Männerfußball heute üblich, mit einer unter irrem finanziellen Aufwand zusammengekauften "globalen 11"!

  • AH
    Alter Hase

    Ja, wir alle können uns ja doch nie lösen von unseren Vorurteilen. Wir sind hilflos gefangen in der Matrix, in den Denkmustern der Vergangenheit, dem "gender gap", der uns von unseren Eltern, ach was, Großeltern und Urahnen ins kollektive Unterbewusstsein gehobelt wurde. Ein herrlicher Pathos, und zumindest Frau Oestreich scheint es wohl noch nicht gelungen, sich davon zu befreien, denn sonst hätte es ihr doch eigentlich möglich sein sollen zu differenzieren, zwischen denen, die vielleicht tatsächlich archaische Vorstellungen mit sich herumtragen und denjenigen, die spontane Begeisterung über die gezeigten Leistungen unserer Frauen verspürten und es dabei gar nicht für nötig halten abzuwägen, ob das Ausmaß der gefühlten Freude denn ausreichte, um die Rolle der Frau in der modernen Gesellschaft angemessen gewürdigt zu haben.

    Eine emotionale Bindung zu sportlichen Idolen entsteht aus einer dauerhaten Teilhabe am Werdegang des oder der Helden/Heldinnen, die - um besonders intensiv zu sein - immer auch "gemeinsam" durchlittene Niederlagen erfordert, welche einen dann endlich errungenen Sieg zu einer besonderen Genugtuung werden lassen.

    So ist für die Erklärung der heute besonderen Rolle der Fußball-Nationalmannschaft der Männer wohl wesentlich, dass die Mannschaft des Jahres 1954 eben die erste war, die in einem internationalen Rahmen einen großen und beachteten sportlichen Erfolg für das demokratische Deutschland errungen hat und dies zufälligerweise zu einem Zeitpunkt als das nationale Selbstbewusstsein ziemlich am Boden lag. Die damals noch präsente Kriegsschuld mag die sportliche Errungenschaft in ihrer gefühlten Bedeutung überhöht haben, legte aber gerade dadurch den Grundstein für die kulturelle Präsenz des Fußballs hierzulande und für die heute besondere Beziehung der Nation zu "ihrer" Nationalmannschaft. Auch wenn die Sommerparty der WM2006 bestimmt nicht bei allen Partygängern eine solch langfristige Erinnerung einforderte, so bildet sie doch das notwendige Gerüst. Alleine schon, weil sich durch sie über die Jahre ein feines Millionengeschäft etabliert hat.

     

    Ich bezweifle darum, dass der Stellenwert der Frauen-Fußball-WM in unserem Land alsbald den der Männer-WM erreichen wird, kann aber zumindest schon jetzt sagen, mich über die beiden WM-Titel unserer Frauen jeweils mehr gefreut zu haben als über die beiden WM-Titel der Handball-Männer. Und eine deutsche Meisterschaft von Eintracht Frankfurt wäre das Allergrößte, denn darauf warte ich schon seit 33 Jahren.

  • AH
    Alter Hase

    Na, da hat wohl mal wieder jemand den nächsten billigen Anlass genutzt, die rituellen Argumente der Geschlechterdiskussion mal wieder aus der Schublade des Kinderschreibtisches herauszuholen. Ironischerweise immerhin ein nettes Indiz dafür, dass der Frauenfußball inzwischen wohl doch eine gewisse Bedeutung erlangt hat, denn sonst würde ihn wohl kaum die Ehre ereilt haben, auch einmal für dieses Anliegen herhalten zu dürfen.

     

    Ja, wir alle können uns ja doch nie lösen von unseren Vorurteilen. Wir sind hilflos gefangen in der Matrix, in den Denkmustern der Vergangenheit, dem "gender gap", der uns von unseren Eltern, ach was, Großeltern und Urahnen ins kollektive Unterbewusstsein gehobelt wurde.

    Ein herrlicher Pathos, und zumindest Frau Oestreich scheint es wohl noch nicht gelungen, sich davon zu befreien, denn sonst hätte es ihr doch eigentlich möglich sein sollen zu differenzieren zwischen denen, die vielleicht tatsächlich archaische Vorstellungen mit sich herumtragen und denjenigen, die spontane Begeisterung über die gezeigten Leistungen unserer Frauen zeigten und es dabei auch gar nicht für nötig halten abzuwägen, ob das Ausmaß der darüber gefühlten Freude denn ausreichte, um die Rolle der Frau in der modernen Gesellschaft angemessen gewürdigt zu haben.

     

    Eine wirkliche emotionale Bindung zu sportlichen Idolen entsteht aus einer dauerhaften Teilhabe am Werdegang des oder der "Helden/Heldinnen", die - um besonders intensiv zu sein - immer auch "gemeinsam" durchlittene Niederlagen erfordert, welche einen dann endlich errungenen Sieg zu einer besonderen Genugtuung werden lassen.

     

    So ist für die Erklärung der heute noch besonderen Rolle der Fußball-Nationalmannschaft der Männer wohl wesentlich, dass die Mannschaft des Jahres 1954 eben die erste war, die in einem internationalen Rahmen einen großen und beachteten sportlichen Erfolg für das demokratische Deutschland errungen hat und dies zufälligerweise zu einem Zeitpunkt als das nationale Selbstbewusstsein ziemlich am Boden lag. Die damals noch gefühlte Kriegsschuld mag die sportliche Errungenschaft damit in ihrer gefühlten Bedeutung sicherlich überhöht haben, legte aber gerade dadurch den Grundstein für die kulturelle Präsenz des Fußballs hierzulande und für die heute besondere Beziehung der Nation zu "ihrer" Nationalmannschaft. Auch wenn die Sommerparty der WM 2006 bestimmt nicht bei allen Partygängern eine solch langfristige Erinnerung einforderte, so bildet sie doch das heirfür notwendige Gerüst. Alleine schon, weil sich dadurch über die Jahre ein feines Millionengeschäft etabliert hat.

     

    Ich bezweifle deswegen, dass der Stellenwert der Frauen-Fußball-WM in unserem Land alsbald den der Männer-WM erreichen wird, kann zumindest aber schon jetzt sagen, mich über die beiden WM-Titel der Fußball-Frauen jeweils mehr gefreut zu haben als über die Handball-Titel der Männer. Und eine deutsche Meisterschaft von Eintracht Frankfurt wäre das Allergrößte, denn darauf warte ich schon seit 33 Jahren.

  • F
    Fabian

    auch ich habe mich heute morgen über die versuche der heide oestreich geärgert, die unterschiede zwischen herren und damenfußball mit der kulturpolitischen bedeutung zu erklären.

    sofern hier von genderneurosen gesprochen wurde, kann ich mich dem nur anschließen.

     

    ich bin mal gespannt, wie die weltmeisterinnen in einem spiel gegen die b-jugend des vfb stuttgart abschneidet. soweit ich informiert bin hat sie zuletzt mit 3 zu 0 (null)verloren. über die wettbewerbsfähigkeit der frauen zu sprechen ist angesichts dessen wirklich lachhaft. aber die frauen holen auf und ihr spiel wird athletischer. mal sehen, vielleicht gibt es nächstes mal ein unentschieden. 0 zu 0 vielleicht.

     

    und dass es immernoch ein "wir" und ein "die" gibt, belegt frau oestreich durch ihre abwegigen erklärungsversuche. das mangelnde interesse an der frauenfußballnationalmannschaft hat in erster linie mit der krassen unbekanntheit der protagonistinnen zu tun. das müsste jedem, der sich nicht nur für die nationalmannschaft, sondern darüber hinaus auch für einen verein interessiert sofort einleuchten. während die akteure samt ihren geschichten und mythen im herrenfußball jedem fußballinteressierten einschlägig bekannt sind, tappt man diesbezüglich im frauenfußball weithin im dunkeln. wen interessieren da schon sportliche erfolge? michael ballack beispielsweise kennt man seit seiner zeit beim chemnitzer fc. ich persönlich habe seine zeit beim 1fck intensiv mitverfolgt, wo er unter otto rehagel zum nationalspieler wurde. man bildet sich daher ein, "seine jungs" weithin zu kennen, nicht zuletzt wegen der massiven berichterstattung. man erlebt im ligaalltag mit, wie die spieler alle möglichen positonen besetzen, zufrieden sind oder eben nicht. das mag damit zu tun haben, dass herrenfußball profisport ist, während frauenfußball im amateurbereich stattfindet. fußball bietet mehr als eine metapher auf den weiblichen volkskörper und was weiß ich nicht was. er dient auch nicht zwangsweise der befriedigung des männlichen selbstwertgefühls. in erster linie unterhält er. nicht mehr und nicht weniger. und das durch geschichten und schicksale. damit sind notwendigerweise sportliche erfolge und niederlagen verbunden, ohne dass sich ein mann dadurch in seinem selbswertgefühl erschüttert sieht. die ausführungen der frau oestreich tragen insweit nur noch mehr zu einer spaltung bei, als dass sie diesen wesentlichen punkt übersieht. statt sich über gender-metaphern auszulassen, sollte sie mir die damen mal lieber näher bringen. statt sich über mangelnde aufmerksamkeit zu beklagen gegensteuern. ihr beitrag war aber nur destruktiv. ich weiß nichts über unsere mädels. ich weiß nur, dass irgendeine beamte ist und die siegerprämie sparen will. die prinz hat ein angebot aus italien abgelehnt. die anderen mädels sind beim bund. sorry, aber mir geht das alles am arsch vorbei. genau so wie mir sportliche höchstleistungen vom vfl wolfsburg am arsch vorgeigehen, oder wie long-distance curling. keine geschichten, keine unterhaltung.

    was noch erschütternder ist, ist dass die nationalmannschaft kein einziges gegentor bei der wm bekam. es ist also nicht einmal spannend. gleichsam wurde von einer durchwachsenen wm gesprochen und vor jedem endrundenspiel rumgeheult. nenene, der befund ist offenkundig. keine geschichten, keine spannung, kein interesse.

  • M
    Martin

    Gender hin, Ästhetik her. Damit sich ein solcher Hype aufbaut, wie bei "unseren Männer" bedarf es mehr als sportliche Leistungen: Männer-Profifußball ist insgesamt doch weniger Sport als Mittel zum Geldverdienen durch Unterhaltung. Und so lange die medialen Protagonisten und ihre Zuträger der Meinung sind, dass mit Sportarten nicht richtig Geld zu verdienen ist, wird auch kein Hype inszeniert.

  • HN
    herr nock

    ich bemerkte etwa ab der 10 minute dass ich mit den brasilianerinnen mitfieberte, was wahrscheinlich daran liegt dass die einfach schöner gespielt haben. die zweite halbzeit hab ich dann leider verpasst, da kam spongebob im anderen kanal. eine gute seite hat diese euphorie-asymetrie, es gab keine dieser pflichtbewusst abgearbeiteten schwarz-rot-goldenen autokorsi, sehr erfreulich, das: hoffen wir dass das so bleibt. also, vielen dank für das tolle beschützen unseres weiblich imaginierten volkskörpers, und uns allen herzlichen glückwunsch: wir sind fussballweltmeisterinnen, reiben wir es den italienern und brasilianern ins gesicht bei gelegenheit, die sollen platzen vor neid!

  • DD
    Der Dolf

    Blöder Artikel. Schließe mich der Einschätzung meines Vorschreibers an: Gender-Neurose trifft es wahrscheinlich ganz gut. Die Ausführungen zur kulturhistorischen Bedeutung des Fußballs mögen richtig sein. Aber was behagt der Autorin nicht? Dass sich geschlechtsbedingte Leistungsunterschiede nicht so einfach nivellieren lassen? Wie auch? Und wozu? Oder dass sich die gesellschaftliche Anerkennung nicht in erster Linie an der Leistung, sondern am Identifikationspotential für die Gesellschaft bemisst? Ist das in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft etc. etwa anders? Frauenfußball wird sich sportlich und wirtschaftlich weiterentwickeln und seinen verdienten Platz in der öffentlich Aufmerksamkeit einnehmen. Auch ohne nervige Moralhuberei wie diese.

    Und morgen bestell ich mir ein Marta-Trikot. Die Frau spielt einfach zu geil.

  • BR
    Brigitte Reinecke

    Ich hab mir gestern mit sehr viel Enthusiasmus dieses packende Endspiel in Shanghai vor dem TV angesehen. Die Brasilianerinnen waren gute Spielerinnen und haben es den deutschen Frauen nicht leicht gemacht. Zeitweise sah es so aus als ob unsere Mädels es nicht schaffen konnten, den Pokal wieder nach Deutschland holen. Nach dem erlösenden Halbzeitpfiff kam eine willensstarke Mannschaft zurück aufs Feld. Ein gutes Zusammenspiel wurde endlich durch den erlösenden Führungstreffer gekrönt. Mir standen vor Freude Tränen in den Augen als dann noch Nadin Angerer diesen 11-Meter-Pass von Marta parierte! Ich gratuliere von Herzen unseren Goldmädels.

    Natürlich muß ich auch zugestehen, dass Frauenfußball immer noch nicht ganz in allen Phasen der Spiele an die Fast-Perfektion der Männer herranreicht. Aber es wird werden, dessen bin ich mir sicher. Die Zeit und der sportliche Geist wird es bringen. Frauen sind genau wie Männer zu allen sportlichen, fähren Wettkämpfen fähig.

    Apell an alles Mütter: "Schickt Eure Mädels auf den Fußballplatz und Ihr werdet Eure Freude daran haben! Beste Grüße Brigitte Reinecke(Quedlinburg/Harz)

  • PM
    Peter Maas

    Männliches Heroentum und weiblicher Volkskörper? Da wär ich jetzt nicht drauf gekommen. Ich habe gestern einfach nur ein tolles Fußballspiel genossen, Jubel und Rumhopsen eingeschlossen. Bin allerdings danach nicht mit Auto und wehender Fahne durch die Stadt gefahren. Mache ich beim Männerfußball auch nicht.

     

    Einen ziemlich banalen Grund für das verhaltene Echo hat Heide Oestreich nicht genannt. Es gibt im Grunde genommen keinen Frauen- und Männerfußball. Es gibt nur den einen Sport Fußball, der von Frauen und Männern gespielt wird. Wir hatten letztes Jahr schon eine Fußball-WM. Dass die diesjährige WM vom anderen Geschlecht ausgetragen wird, ist kein ausreichendes Unterscheidungsmerkmal. Die Erstausstrahlung bekommt immer mehr Aufmerksamkeit als die Wiederholung.

  • A
    andy

    Also, mir gefällt Fußball der Frauen ehrlich gesagt oft besser als der der Männer, wo ich nur jeden Monat ein richtig packendes Spiel zu sehen kriege, und der Rest sind dann Mittelfeldschlachten oder krampfhafte Kraftakte.

    Frauenfußball ist, aus welchen Gründen auch immer, noch lange nicht perfekt, aber viel nachvollziehbarer als die hochgezüchteten Maschinen, die wir sonst zu sehen bekommen.

    und dann ist das ganze noch nicht sooo emotional belastet, und die Fans können am Ende schön friedlich auseinander gehen. (oder vielleicht sogar zusammen auf der Tribüne stehen und ein schönes Fußballspiel genießen)

  • M
    Micha

    Ich habe gestern leider nur die letzten 10 min vom Endspiel gesehen und danach die ganzen Feierlichkeiten und ich bin begeistert von unsern Frauen. Genauso wie ich begeistert war von unsern Männern, die nicht ganz so weit gekommen waren. Aber sowohl hier als auch dort waren tolle Teams zu sehen und das hat einfach wieder Spaß gemacht anzuschauen. Die Kommentatoren im Fernsehen waren eine Katastrophe, das ganze Fernsehteam, warum werden am Schluss nicht noch mal die besten Szenen zusammengeschnitten und kommentiert? Im Abspann liefen die Tore, wer noch nicht weggeschaltet hatte konnte sie da erhaschen. Klar, ich hätte auch früher einschalten können, aber beim Männerfußball wäre es selbstverständlich sich die besten Szenen noch mal anzusehen. Jedenfalls habe ich mich sehr gefreut über diese Frauen!

  • J
    jaguarwoman_de

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    Ich bin auch nicht für bierernstes Fabulieren über Gender-Metaphern im Fußball; aber der Vergleich des Leserbriefs Nr. 3 (neoneo)von Frauenfußball WM und Long Distance Curling ist nun wirklich entwertend und respektlos.

     

    Immerhin bekommen die Frauen jetzt zumindest auch eine Siegprämie (50.000 Euro) statt eines Kaffeeservices für ihren Gewinn des EM-Titels in den 80ern und werden offiziell gleichrangig empfangen wie die Jungs - im Römer und mit Life-Übertragung. Das wird sich noch weiter entwickeln. Also - immerhin!

  • N
    neoneo

    Ach nö, bitte nicht schon wieder Gender-Neurosen!!!

    Ja, "wir" wissen es alle, Frauen und Männer sind auch im Jahre 2007 anno domini nicht gleich, hier nicht und auch nicht in Burkina Faso.

    Aber das gilt auch für schwarz und weiß, arm und reich, Süd und Nord, Stadtbevölkerung und Landbevölkerung, Problemländer mit und ohne Ölvorkommen... und wird auch immer so bleiben solange gewisse Grunddispositionen des menschlichen Wesens keine Wandlung erfahren (was seit tausenden von Jahren nicht den Anschein hat).

    Also bitte, belassen wir doch dieses Genderphilosophieren in den Wissenschaften und versuchen nicht manisch in jedem möglichen profanen Alltagsdetail den schlagenden Beweis für irgendwelche Mißstände zu finden.

    Frauenweltmeisterin und keinen interessiert´s? Na und? Frauenfußball gibt es noch nicht so lange, ist nach wie vor kein Breitensport der die Massen interessiert (aktiv wie passiv), sieht (sport-)ästhetisch nicht unbedingt toll aus und hat eher geringeren ökonomischen Anreiz! So einfach ist das!

    Übrigens, Deutschland war vorvorvorletzten Winter Weltmeister im gemischten long distance Hallen-Curling, und ich hab´s einfach verpasst, so ein Mist aber auch!

  • R
    rob

    hallo? die frauen spielen nunmal wirklich langweiliger Fussball, Eishockey etc. Es mag an der mangelnden professionalisierung des frauen fußballs liegen, aber die kommt irgendwann, ganz bestimmt!

  • EM
    Ein Mann

    Es ist tatsächlich traurig, dass Frauenfussball nicht denselben Stellenwert geniesst, wie Männerfussball.

     

    Ich persönlich habe das Interesse an Fussball ein wenig verloren, was auch daran liegen mag, dass ich Dortmund-Fan bin. Um da mit einer Mannschaft mitfiebern, das technisch und spielerisch auf hohem Niveau ist, muss man ja schon die Nationalmannschaft der Frauen sehen.

     

    Doch gestern habe ich endlich mal wieder ein super Spiel gesehn, und mitgelitten, wie schon lange nicht mehr, weder bei "unserer" Nationalmannschaft, noch im Vereinsfussball, noch beim Spiel gegen Norwegen.

     

    Ich bin zwar weder Papst, noch Deutschland, noch sonstetwas, aber ich freue mich, dass "Wir" seit gestern Weltmeister sind.