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Der 13. SpieltagHSV und Werder auf einen Zähler dran

Bayern frustriert nach der Niederlage bei den zuletzt schwachen Stuttgartern. Am Sonntag setzten sich Bielefeld und Leverkusen durch. Leverkusen nun auf Rang fünf.

Münchener Herbst. Bild: ap

BERLIN taz/dpa Doch zu wenig investiert? Zu viel rotieren lassen? Am Ende doch keine Übermannschaft? Ratlos wirken die Herren Hoeneß, Henke und Hitzfeld, während sie am Samstag zusahen, wie ihr Projekt beim schlechtesten deutschen Meister, der je in der Champions League gespielt hat, mit 1:3 unterging. Der Kaiser war entsetzt: "Es fehlt an allem", verkündete der Beckenbauer-Franz. Ob man sich Sorgen machen muss? I wo! Ottmar Hitzfeld hat erkannt, woran es fehlt: "Auch wenn die Witterung mal kälter wird, muss man versuchen, eine Topleistung zu bringen."

Weil aber Hamburg in der überdachten Schalkearena kein Problem mit dem Wetter hatte, und Bremen sein neues Herbstmärchen, sind die Münchener ab sofort nur noch einen Punkt vor ihren beiden Verfolgern aus dem Norden. Denn nicht nur Verfolger wie die Schalker, die schon zum dritten Mal in Folge Zuhause unentschieden spielten, geraten ins Stottern. Sondern eben auch die Münchener Tormaschine. Zum Entsetzen der Zocker in den Wettbüros.

Die Liga - 13. Spieltag

Ergebnisse:

Duisburg - Bochum 0:2

VfB Stuttgart - Bayern München 3:1

FC Schalke 04 - Hamburger SV 1:1

Werder Bremen - Karlsruher SC 4:0

Borussia Dortmund - Frankfurt 1:1

Hertha BSC - Hannover 96 1:0

Hansa Rostock - Energie Cottbus 3:2

Arminia Bielefeld - 1. FC Nürnberg 3:1

VfL Wolfsburg - Bayer Leverkusen 1:2

Nächster Spieltag: Freitag: Karlsruhe - Hertha; Samstag: München - Wolfsburg, Leverkusen - Duisburg, Bochum - Bielefeld, Hannover - Schalke, Cottbus - Bremen, Frankfurt - Stuttgart; Sonntag: Nürnberg - Dortmund, Hamburg - Rostock

Toreerzieler:

9 Tore: Toni (München); 8 Tore: Klose (München); 7 Tore: van der Vaart (HSV), Gomez (Stuttgart), Almeida (Werder)

Die Tabelle: (Torverhältnis, Punkte)

1. Bayern München 28:7 28

2. Werder Bremen 30:17 27

3. Hamburger SV 20:10 27

4. Karlsruher SC 14:15 23

5. Bayer Leverkusen 20:10 21

6. Hannover 96 17:17 21

7. FC Schalke 04 18:12 19

8. Hertha BSC 17:17 19

9. VfB Stuttgart 16:19 19

10. Eintracht Frankfurt 13:15 18

11. VfL Wolfsburg 22:23 16

12. VfL Bochum 20:22 15

13. Borussia Dortmund 18:22 15

14. Arminia Bielefeld 16:28 15

15. Hansa Rostock 14:18 14

16. 1. FC Nürnberg 16:24 9

17. MSV Duisburg 12:21 9

18. Energie Cottbus 10:24 8

Verbalie des Spieltags:

"Das Mittelteil wars. Irgendetwas zwischen den Beinen." (Stuttgarts Stürmer Mario Gomez trifft nicht nur mit Kopf und Fuß

Stuttgart drehte auf

Ausgerechnet der schwächelnde Meister fegte am Samstag die Bayern vom Platz. So sehr nagte der Frust an den Spielern, das Abwehrchef Lucio wegen eines Ellbogenchecks gegen Ludovic Magnin in der 70. Minute die Rote Karte sah. Oliver Kahn fand ein Wort für das Bayernspiel: "Lethargisch." Geradezu euphorisch dagegen die Stuttgarter. Außenverteidiger Magnin hatte in der ersten Hälfte "die beste VfB-Mannschaft seit ewigen Zeiten" gesehen.

Nach der Kritik des Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge rotierte Trainer Hitzfeld weiter und stellte die vermeintlich stärkste Mannschaft auf - ohne Bastian Schweinsteiger, Miroslav Klose und Mark van Bommel. Bei den Bayern zeigte sich schnell, dass die zuletzt drei Unentschieden in der Bundesliga und im UEFA-Cup kein Zufall waren: Statt "ein Zeichen zu setzen", wie es Hitzfeld gefordert hatte, ließen es die Gäste zu, dass der VfB mit seinem kompromisslosen Spiel früh zum Erfolg kam. Eine Flanke von Magnin segelte durch den Münchner Fünfmeterraum und Gomez nahm dankend an: Der Torjäger schubste den Ball mit dem Bauch über die Linie.

Nach nur einer halben Stunde hatte der Rekordmeister halb so viele Gegentore bekommen wie bisher in der gesamten Saison: Bei einem Konter legte Roberto Hilbert den Ball auf den wieder genesenen Mittelfeldspieler Bastürk, der ihn wunderschön ins Netz zirkelte. Kurz vor der Pause konnte Gomez mit seinem zweiten Treffer schon alles klar machen. Bayern wehrte sich kaum - auch wenn Luca Toni in der 86. Minute noch den Anschlusstreffer erzielte.

Arminia drehte das Spiel

Auch am Sonntag wurde gespielt: Arminia Bielefeld drehte das Spiel gegen Nürnberg nach einem 0:1 Halbzeitrückstand noch in der zweiten Hälfte: Durch Tore von Rüdiger Kauf, Artur Wichniarek und Sibusiso Zuma. Was gut tat nach zuletzt sieben sieglosen Partien. "Wir sind natürlich sehr erleichtert", offenbarte denn auch Bielefelds Präsident Hans-Hermann Schwick nach dem Spiel. Die Nürnberger freilich leiden: Nach fünf Niederlagen in Folge sind sie schon unangenehme fünf Punkte von Platz 15 entfernt.

Artur Wichniarek lüftet nach seinem Treffer. Bild: dpa

Erst kurz vor der Pause war Arminia in Rückstand geraten, nachdem Nürnberg den etwas besseren Start erwischt hatte. Nürnbergs Spielmacher Misimovic flankte unbedrängt und Wolf erzielte das 0:1. Zur Strafe mussten die Bielefelder unter Pfiffen und "Middendorp-Raus"-Rufen in die Kabine. In der zweiten Hälfte lief es besser und nach einer Stunde brachte Bielfelds Trainer Middendorp mit Zuma einen zweiten Angreifer - was sich als guter Griff erwies. Zuma spielte wenig später Kamper schön frei, der in der Mitte Kauf anspielte: Kopfball und Tor in der 64. Minute. Die Bielefelder spielten nun befreit auf. Wichniareks und schließlich Zuma erzielten die Treffer zum 3:1.

Leverkusen schlägt Wolfsburg

Nach drei verlorenen Auswärtsspielen konnte sich Leverkusen mal wieder freuen: Stefan Kießling war einmal mehr der Matchwinner: Der Leverkusener Stürmer bereitete den ersten Treffer vor und schoß den Siegtreffer selbst. Sein Trainer Michael Skibbe gefiel das so gut, dass er anschließend den Bundestrainer offen kritisierte: Er können nicht verstehen, warum Joachim Löw seinen Stürmer nicht nominiert habe. "Er zeigt seit Wochen gute Leistungen", meinte Skibbe. "Aber er hat die richtige Antwort auf dem Platz gegeben."

Ein Mann für Löw? Bild: ap

Wolfsburgs einziger Treffer resultierte aus einem Eigentor von Nationalverteidiger Manuel Friedrich in der 70. Minute. Die Partie wurde noch einmal spannend, doch der VFL konnte das Spiel trotz guter Chancen nicht mehr drehen. Beide Teams zeigten einen ansprechenden Offensivfußball. Leverkusen ist nun auf Platz fünf. Wolfsburg hängt dagegen im hinteren Mittelfeld fest.

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