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die wahrheitOpfer des Aufschwungs

Der Arbeitsmarkt boomt. Immer mehr Arbeitslose verlieren ihren Job - wie Andi G.

Herausgerissen aus dem Nichtstun: Fensterputzer in der Reichstagskuppel. Bild: ap

Mit Grauen erinnert sich Andi G. an den Mittag, der sein Leben aus der Bahn warf: "Der Personalchef rief mich in sein Büro, drückte mir kalt lächelnd einen Füller in die Hand", schluchzt der 37-Jährige. "Ich verstand gar nicht, was er von mir wollte, ich war total übermüdet. Doch auf dem Schreibtisch lag schon der Arbeitsvertrag."

So wie Andi G. geht es vielen, seit die Arbeitslosigkeit in diesem Land verschwindet. 600.000 weniger Arbeitslose als vor einem Jahr - es ist nur eine Zahl, aber dahinter stehen 600.000 Einzelschicksale: Menschen, deren mühsam aufgebaute Existenz mit einem einzigen Federstrich vernichtet wird, einem Federstrich von eigener Hand, dessen Konsequenzen sie überhaupt nicht überschauen können.

Auch Andi G. erkennt erst am Tag des Arbeitsantritts, dass er mit einem Mal vor dem Nichts steht: morgens um viertel nach sechs, als der Wecker klingelt. Doch das ist erst der Anfang, es kommt noch schlimmer: Nach neun entsetzlichen Stunden, in denen er eine Fensterscheibe nach der anderen putzen muss, fällt er abends gerädert in sein Bett, kann kaum schlafen vor lauter quälender Zukunftsangst. Wird das jetzt immer so weitergehen: Glasfassade für Glasfassade, Monat für Monat, Jahr für Jahr ?

Augenblicklich fühlt sich Andi G. wertlos. Aus Scham verschweigt er sogar guten Freunden, was ihn morgens aus dem Haus treibt: "Ich hab mich mit meiner Münzspielsucht herausgeredet, hin und wieder sogar von zehnstündigen Puffbesuchen erzählt." Alles erscheint ihm besser als die Wahrheit. Und die lautet: Erstmals im Leben geht er regelmäßig zur Arbeit, lässt sich ausbeuten, führt ein fremdbestimmtes Leben.

Bereits nach der ersten Arbeitswoche fällt er in ein tiefes Loch: Die Kanalisation vor dem Haus wird repariert, die ungesicherte Baustelle ist in der Morgendämmerung kaum zu erkennen. Zwar kommt er mit dem Schrecken davon; bald jedoch ist er von allen seinen Freunden isoliert. Sie lassen es weiterhin Tag und Nacht krachen, mokieren sich über seinen Rückzug von allen gesellschaftlichen Verpflichtungen und nehmen auf seine Arbeitszeiten und Schlafbedürfnisse keine Rücksicht.

"Die Isolation ist furchtbar", flüstert Andi G., schaut befremdet auf seine schwieligen Hände und zupft nervös die aufgeweichte Haut von seinen Fingerkuppen. "Am schlimmsten aber ist die Sinnlosigkeit: Du wischst eine Fensterfront, und eine Woche später ist sie wieder dreckig." Schwer zu schaffen macht ihm auch der Alkohol- und Kohlehydratentzug: "In der Kantine gibt es immer nur ausgewogene Mahlzeiten, frisches Gemüse, Putenbrust. Und wenn alle um dich herum Mineralwasser trinken, wirst du irgendwann schwach und trinkst mit."

Die tiefe Hoffnungslosigkeit, die ihn ergreift, wächst sich bald zu einer Depression aus. Er klagt über Rückenschmerzen, Unwohlsein, einen ständig klaren Kopf: "Diese endlose Leere und Verzweiflung - ich verbringe ganze Tage damit, nur durch Fensterscheiben zu starren. Manchmal spiele ich mit dem Gedanken, mich vor den nächsten Zug zu werfen. Aber wann?! Seit ich arbeiten gehe, habe ich ja für nichts mehr Zeit."

Freude leuchtet in seinem Gesicht lediglich auf, wenn er von früher erzählt: "Ich war integriert, mein Job als Arbeitsloser gab mir Halt und meinem Tag eine Struktur: Aufstehen um halb eins, ein paar Bier aus dem Kühlschrank holen, das Nachtprogramm von RTL II zu Ende gucken." Tagsüber dann Besuche bei Freunden, Verwandten und dem Kiosk, daneben 1.000 Hobbys, darunter das abwechslungsreiche Fernsehprogramm, die DVDs, die Playstation - doch das ist alles lange vorbei. Kein Wunder, dass sich der Ex-Arbeitslose seiner Resignation ergeben hat und zusehends an sich selber zweifelt: "Ich frag mich immer: Warum ausgerechnet ich? Es ist ja nicht so, als ob es überhaupt keine anderen Arbeitslosen mehr gäbe."

Das stimmt zwar - noch. Doch das Bedrohungsgefühl wächst auch unter denen, die weiterhin auf den Bänken im Park oder in der Einkaufszone hocken. Sie alle kennen jemanden, den es erwischt hat, und fürchten sich, ebenso zu enden. Und auch langjährige Arbeitsplatzbesitzer leiden unter dem Rückgang der Arbeitslosigkeit: Ihr Arbeitsplatz erscheint ihnen nichts mehr wert, seit fast jeder einen hat. Sie arbeiten automatisch schludriger, machen montags öfters mal blau oder kündigen an, einen Betriebsrat zu gründen - alles nur, um ihren Rauswurf zu provozieren. Doch ihre Hoffnung ist meist umsonst. So schnell lässt man heute keinen mehr gehen.

Das weiß auch Andi G., selbst wenn er in letzter Zeit immer wieder denselben Traum hat: "Wenn ich noch mal ganz von vorne beginnen könnte... ", sagt er heiser, mit grauem, eingefallenen Gesicht. "Ein komplett vertrödelter Nachmittag am Fluss, mit einer Zweiliterbombe Rotwein... Aber das wird für mich wohl für immer ein Traum bleiben."

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38 Kommentare

 / 
  • CH
    C. H.

    Arbeit sollte eigentlich in der Natur des Menschen liegen. Ich glaub einige hier wären in der Steinzeit verhungert, während sie darauf warteten, dass der Staat ihnen das Mammut vor die Höhle legt, möglichst ohne sich bewegen zu müssen. Aber es ist ja alles soo selbstverständlich hier, und dass man in Deutschland zur Arbeit gezwungen wird ist ja regelrecht menschenverachtend...

  • H
    Hans

    Nie wieder Lohnarbeit!!!

  • T
    Tim

    Klasse Artikel!

    Habe mich nicht mehr eingekriegt,

    hat mir mein Feierabend-Bier versüßt! Haha!

     

    Nehme ich gleich morgen mit zur Arbeit,

    mein Chef schmeißt sich weg!

     

    Wunderschön!

  • B
    Betroffener

    Sehr geehrter Herr Tietze,

     

    nun hat es mich auch getroffen. Das Angebot war einfach zu gut. Schluss, aus und vorbei. Immerhin konnte ich dem immensen gesellschaftlichen Druck 1.5 Jahre standhalten.

    Was ist das nur für eine Gesellschaft, in der man von heute auf morgen seine Arbeitslosigkeit verliert?

     

    Danke für Ihren Artikel.

  • V
    V.S.

    @ (fast) alle Beteiligten hier:

    Ihr habt doch sicherlich alle schon einmal das Wort 'Arroganz' gehört...?!

  • O
    Olaf

    Rafft denn niemand hier, daß der Kommentar von Chris mit den "hupenden Buttons" auch nicht wirklich ernst gemeint und eine Reaktion auf die beleidigten Würstchen hier war?

    Egal, in jedem Fall ist der Artikel eine klasse Satire, die ich der taz ehrlich gesagt gar nicht zugetraut hätte.

    Wer wegen so eines Artikels beleidigt ist, soll bitte seine Koffer packen und nach Fundamentalistan ziehen. Dort findet er leicht jede Menge Gleichgesinnter.

  • V
    Verone

    ??? dass vermeintliche satiriker satire nicht verstehen - erstaunlich. dass sind sicher solche leute, die sich bei harald schmidt kringeln um so ihre unsicherheit in bezug auf eigenen humor kaschieren.

  • M
    Mathias

    Weiter so Tietze!

     

    Ich finds wirklich lustig, wie mehrere Leser nicht verstanden haben, dass die Forderung nach "blinkenden buttons" selbst eine satirische Aüßerung über das Satireverständnis der achso-Beleidigten ist. Captain Obvious to the rescue!

  • H
    HarryGraf

    Ja hurra!! Und die,die es als Satire identifiziert haben, freuen sich ein zweites Loch in den ....schreien laut "HIER" und hauen denen, die es halt nicht gecheckt haben eine auf den Deckel.

    UND WEHE ES VERTIPPT SICH EINER !!!

    TÄTÄH TÄTÄH TÄTÄH!

  • A
    Alex

    Wen sogar die Linken Socken Satire nicht mehr verstehen, dann ist dieses Land wirklich im Eimer...Muss man Titanic Abonnent und Hochschulabsolvent sein um den Artikel als das zu sehen was er ist: eine überspitzte und sehr amüsante Überzeichnung der Realität vor der Haustür?

    @Yoyo - dat heißt nich Grammtik sondern Jrammatik

  • PB
    Pad Britt

    Hihihi, wir haben hier in Deutschland scheinbar viel von den Islamisten gelernt. Die Stimmungsmache gegen böse Satire ist in vollem Gange, mal schauen wann die ersten Morddrohungen kommen, weil man diese zynische Welt nicht mit Humor nehmen kann.

    Am meisten musste ich mich kaputt lachen über den Wunsch nach Kennzeichnung durch auffallende Buttons oder sowas in der Art. Da wünscht sich der Leser scheinbar nicht mehr mitdenken zu müssen. Also kennzeichnen wir doch ab sofort am besten überall was wir glauben sollen und was nicht. Hach, unsere Medien sind ja so kompetent...

    Der Artikel war schon wirklich klasse, aber den absoluten Tod für meine Lachmuskeln brachten diese empörten User-Kommentare.

    Aber man unterschätze niemals die Macht der Empörung. Deutschland wird genau davon regiert. Woher kommt diese Dumpfheit nur? Ich hoffe ja, dass sich das noch steigert. Ehrlich. Würden wir dann nicht endlich mal auf nen gemeinsamen Nenner mit den selbstzündenden Fanatikern kommen und uns eine friedliche Welt herbeibomben können?

  • DM
    David Meindel

    Hervorragender Artikel, der die ganze Borniertheit in der Diskussion um die "Arbeislosenproblematik" aufdeckt.

  • F
    Frank

    Nichts ist absurder als die Wirklichkeit. Wenn Medien alltäglich gescannt werden auf kritisch-satirische Inhalte, dann werden halt die Büttel der Matrix vorgeschickt. Es darf nicht offenbar werden was real von oben aber auch zwischenmenschlich regiert: Kälte, Aggression, Zwang und vor allem die Lüge. Ein frohes Fest

  • Y
    Yoyo

    @ Waldschrat:

     

    Satire darf vielleicht alles; aber Orthographie und Grammtik deswegen noch lange nicht!

    Reißen Sie sich mal am Riemen!

  • R
    raid04

    Ein toller Artikel. Und so lebensnah!

    Und allen Kritikern möchte man zurufen:

    Dann geht doch arbeiten,

    wenn's euch hier nicht paßt!

  • TB
    Toni B.

    Nicht ganz korrekt das ganze. Ihr seht nicht, dass Arbeitslose/Hartz4 etc. Arbeitsplätze schaffen; z.B. bei der Arge, den Gemeinden, den Gesundheitsämtern und vielen mehr. Wer, wenn nicht Arbeitslose, sollten Aufgaben im Soz. Umfeld Regeln? Lampen anschrauben, Einkaufen gehen, Computer einrichten etc. Für die Nachbarn!

    Was wäre ohne Arbeitslose? Die zweite Wirtschaft würde nicht funktionieren und es gäbe noch mehr Arbeitslose.

  • DM
    Der Martin

    Hi Michl,

     

    danke für's weiterleiten! Der Artikel ist wirklich genial - lob dem Autor, mit spitzer Feder feinsinnig geschrieben :-)

     

    Waidmannsheil!

  • T
    T

    Ich schmeiß' mich weg, über die Kommentare fast mehr als über Herrn Tietzes Artikel. Kompliment, Leonhard.

  • F
    frankx

    wenn eine fantastisch, anspruchsvolle und doch aufs wesentliche bezogene Satire so viel Kommentare von beleidigten Kleingeister hervorruft, ist es mit dem Humor im Deutschland noch lange nicht soweit. Tja schade eigentlich...

    als halber Spanier/Franzose kann ich nur sagen...weiter solche intelligenten Satire in der deutschen Journalismuslandschaft!

     

    frank

  • V
    Vielstarbeiter

    alle, die hier sich darüber aufregen, haben noch nie im Leben richtig arbeiten müssen...!!! So, Ihr Pfeifen und jetzt erzählt mal einem 70 Stunden-Arbeiter etwas von Satire!

  • R
    Rübe

    Wir sind hier in Deutschland, und da wird nicht gelacht über ernste Themen.

  • W
    Waldschrat

    Einfach wunderbar!

     

    Ich liebe diese linksgerichtete unterschwellige Kapitalismuskrittik.

     

    Wobei ich fast dazu geneigt bin diesen Artikel als Ernst und nicht als Satiere zu nehmen.

    Vor allem wie der Artikel die bedrückende Leere des Arbeitsalltags beschreibt finde ich sehr richtig.

     

     

    Und an die Ignoraten mit ihrer Leitmoral hier:

     

    In dem Augenblick, in dem wir die Satiere mit unseren kleingeistigen Vorstellungen von Moral und Anstand bescheiden, töten wir die letzte unparteiische Instanz, den die Medien heutzutage noch zu bieten haben.

     

    Satiere darf alles!

  • CH
    Christopher Hubbertz

    Endlich mal jemand, der auf das fast schon geschmacklos-hohe Niveau auf dem in Deutschland gejammert wird aufmerksam macht.

  • A
    alpha-omega

    Hallo Hansi, alter Kichllandwirt!

     

    Sag mal, was ist Dir denn schlimmes wi(e)derfahren, dass Du hier so was von Dir geben musst? War Dein Zeitarbeitsdisponent wieder böse zu Dir und hat Dich wiedermal abgemaht weil Du Hetzreden gehalten hast?

    Oder war es diesmal wieder das abscheuliche System dem Du Dich mal wieder unterordnen musstest und das Dich gezwungen hat die Gewehre zusammenzuschrauben mit denen nachher diese Kinder da in Afrika diese anderen Stämme da so abgeschlachtet und so haben?

  • T
    Temique

    Super geschrieben, zeichnet klare, wunderschöne Bilder.

    Danke!

  • J
    Jan

    Großartiker Artikel! Kann mal bitte jemand die beleidigten Leberwürste hier über die Bedeutung von Satire aufklären? Wer sich von einem solchen Artikel beleidigt fühlt, tut das zurecht!

  • HK
    Hans Kichlbauer

    Am schlimmsten wohl, dass dieses menschenverachtende System mit einer nie gekannten Perfidie Menschen zugrunde richtet. Menschen, die sich klaglos in Stahlwerken zugrunde gerichtet haben, klagen sogar noch darüber, anstatt sich zu freuen, endlich die krankmachende bestialische Arbeit hinter sich lassen zu dürfen. Noch perverser ist nur, dass die meisten MEnschen nicht bedarfsgerecht produzieren, sondern nur der abstrakten Mehrwertsynthese wegen. Viele sog. Arbeitslose werden völlig sinnlos in Arbeitssimulationsmaßnahmen eingebunden, die nur Geld kosten. Denken wir an die ganzen Zeitarbeitsdisponenten, die sich in ermangelung einer vernünftigen Ausbildung und Selbstwert noch besonders wichtig vorkommen. In einer idealen Gesellschaft, auf als die Juristen, BWLer , Marketingkasperla, Rüstungsinstustriemitarbeiter usw... usw... verzichten zu können und dabei noch Geld und Zeit zu sparen, bzw. die Lebensqualität jeden Subjektes noch zu steigern, bleibt leider Utopie. Solange diese perferse menschenverachtende Kapitalmaschine die Menschen weiter versklavt, werden wohl noch Generationen zum sinnlosen und seelentötenden Arbeitsdienst herangezogen. Was sie nicht müssten, da wir nach der dritten industriellen Revolution zu 85% nur noch Unsinniges zu schaffen haben.

     

    Herzlichst

     

    Hans Kichlbauer

  • DT
    dicke tante lullu

    Also, wer das nicht begreift, ist einfach selber Schuld...

  • L
    Leonhard

    Dem Vorwurf der Beleidigung und Verunglimpfung kann ich nicht zustimmen. Ich finde der Artikel vermittelt mit seinem sehr exklusiven Witz eine Menge Kritik sowohl an die Arbeitgeber- als auch die Arbeitnehmerrolle in Niedrigbeschäfgtigungsverhältnissen.

    Aber ich lese auch FAZ und habe Aktien.

    Gruß

  • L
    L.W.L.

    Schade, dass viele Menschen keine Satire zu verstehen scheinen, wenn keine "blinkenden Buttons" angebracht sind, die ihnen das Satirelachen erlauben. Der Artikel ist deshalb sehr gut, weil er keine explizite Position bezieht und viele Blickwinkel des Problems durch den Dreck zieht, und also beweist, wie absurd und pervers das sozioökonomische System ist, in dem wir leben. Wenn die taz nur aus solchen Artikeln bestünde, wäre sie eine Zeitung, die es wert ist, gelesen zu werden.

  • L
    Leonard

    ulrich,frederik und chris, ihr seid dumm! wie kann man die einfachste satire, die hier echt tierisch amüsant ist, nur als beleidigend ansehen? einen "hupenden button"? das ich nicht lache, wie albern ist das denn? unter satire verstehe ich, dass man alls, jawohl alles, durch den kakao ziehen kann und darf. es gibt wirklich härtere grenzen, bei denen man überlegen sollte, ob die satire dort nicht ein wenig zu hart ist. aber hier? das is killefitt.

    mimimimimi, "so einen artikel hätte ich in der neuen freiheit vermutet".mimimimimi xD

  • SK
    Steve Kothe

    Ich bin ein glücklicher Arbeitsloser und finde den Artikel sehr gut, weil der die Perversitäten, denen wir alle unterworfen sind, einmal umdreht und damit die Verhältnisse sichtbar macht.

  • C
    Chris

    Ich bitte die taz hiermit höflichst Satire als solche deutlich zu kennzeichnen (ich empfehle blinkende und hupende Buttons in Verbindung mit kreischenden Moderatoren) und solche Artikel nur noch dort darzureichen wo andere zum Lachen hingehen -> im Keller

    danke

  • PL
    Paul Lafargue

    Ja, es ist wirklich bereits so schlimm geworden. Mir persönlich ist sogar der Fall eines über vierzigjährigen IT-Spezialisten bekannt, der auch schon von Arbeit bedroht war. Er konnte sich gerade noch durch eine erfundene Vorstrafe vor der Abschiebung in ein Callcenter retten. Selbst jetzt vor Weihnachten wird es immer kälter in Deutschland.

  • F
    Frederik

    Sehr geehrter Herr Jahnke,

     

    ich kann Ihrer Meinung nur zustimmen.

    Viele Arbeitslose werden zu Jobs genötigt, die den Unternehmen Riesengewinne bringen und für die Arbeitenden einen Hungerlohn bedeuten (Friseurinnen, Sicherungspersonal, Angestellte von Personaldienstleistern). Das nennt unsere Politik dann "geschaffene Arbeitsplätze"... . Deutschland lebt von Leuten, die sogar freiwillig bereit sind, für einen Hungerlohn zu arbeiten, nur weil sie nicht zu Hause sitzen und niemandem, auch nicht dem Staat, auf der Tasche liegen wollen. Diese Menschen sind die Regel, nicht die Ausnahme.

    Enttäuschend, dass die TAZ solche sinnfreien Kolumnen abdruckt!!

  • H
    Henning

    Witziger Artikel, gut geschrieben und: Es ist Satire. Da braucht man nicht gleich beleidigt oder empört zu sein...

  • UJ
    Ulrich Jahnke

    Sie beleidigen Arbeitssuchende, sie beleidigen mitten in der Diskussion über Mindestlöhne diejenigen, die sich ganztägiger Arbeit trotzdem finanziell nicht über Wasser halten können. Sie beleidigen sogar Arbeiter.

    So einen Artikel hätte ich in der "Neuen Freiheit" vermutet, obwohl auch die sich mittlerweile genau überlegen, wen man beleidigt und wen besser nicht. Oder vielleicht besser auf der geschlossenen Weihnachtsfeier des Arbeitgeberverbandes. Aber nicht in einer Tageszeitung, die aufklärerisch sein möchte, linker oder objektiver als der Rest. Ich bin schwerstens enttäuscht.

  • D
    Doyle

    Der Artikel hat was wahres...