Jugendgewalt-Debatte: Bei den Grünen kocht's hoch
Die Migrationsexpertin Bilkay Öney fordert Verständnis für Roland Kochs Wahlkampfforderungen. Die hessische CDU frohlockt. Und die grüne Fraktion isoliert Öney - anstatt sie in Schutz zu nehmen.
Die Migrationsexpertin Bilkay Öney fordert Verständnis für Roland Kochs Wahlkampfforderungen. Die hessische CDU frohlockt. Und die grüne Fraktion isoliert Öney - anstatt sie in Schutz zu nehmen.
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Der Prozess wegen Cum-Ex-Geschäften gegen den Hamburger Bankier Olearius wurde eingestellt. Er sei zu krank. Jetzt klagt er gegen seine Anklägerin.
Leser*innenkommentare
Karl Bold
Gast
Frau Öney bekommt einen Sympathiepunkt auch von mir. Schweigen nützte weder den Opfern noch den Tätern, die nie mehr auf die rechte Bahn kämen.
Stefan Ziller
Gast
Auch im Wahlkampf müssen wir dem politischen Gegner zuhören!
Die Diskussion um Jugendgewalt ist heiß entbrannt. Sie wird in Berlin schon eine Weile geführt, nun sie hat auch Hessens Ministerpräsident Koch für sich entdeckt. In Hessen ist gerade Wahlkampf und sein Kalkül scheint offenkundig. Darf Mensch in einer solchen Situation wie Bilkay Öney sagen, dass Mensch ihm zuhören müsse und nicht alles gleich abwehren, nur weil er ein CDU-Hardliner sei? Und dazu sagen, dass Erziehungscamps falsch sind und es abzulehnen ist junge ausländische Straftäter schneller auszuweisen, jedoch mehr "intensivtherapeutische Jugendeinrichtungen" benötigt werden und der erzieherische und therapeutische Gedanke im Jugendknast zu kurz kommt?
Ich meine: JA! Viel zu oft ist Politik auf den ideologischen Austausch von Bekanntem beschränkt. Ich fände es wichtig, die Debatte weg von der Herkunft der Jugendlichen hin zu ihrer sozialen Situation zu führen. Denn dabei wird deutlich, dass "Jugendgewalt" auch ein Ergebnis sozialer Ausgrenzung, fehlender gesellschaftlicher Teilhabe und eines Versagens unseres Bildungssystems ist. Wer kennt schon "Schläger vom Gymnasium"?
Die Debatte wird wohl wie bei der Rütli-Debatte laufen. Alle sind sich einig es muss etwas geschehen. Z. B. mehr präventive Jugendsozialarbeit, besonders in Schulen. Dann wird es einen symbolischen Tropfen auf den heißen Stein geben? Und das wars dann! Wir BerlinerInnen kennen das ja vom Rot-Roten Senat nur zu gut!