Vorwahlen der Demokraten: Einer gibt auf

Bill Richardson, der einzige Latino, bewirbt sich laut US-Medien nicht weiter um die demokratische Kandidatur. Derweil halten sich Gerüchte um Michael Bloomberg hartnäckig.

Verabschiedete sich aus dem Präsidentschaftsrennen: Der Demokrat Bill Richardson Bild: dpa

WASHINGTON taz Zweimal vierter Platz, das reichte ihm. Bill Richardson, der sympathische Bewerber um die US-Präsidentschaft der Demokraten gibt laut Medienberichten auf. Der Gouverneur des Bundesstaates New Mexico hatte bei den Vorwahlen der Demokraten in Iowa und New Hampshire schlechter abgeschnitten als erwartet. Mit ihm scheidet der einzige Latino im Rennen ums Weiße Haus aus. Richardson, 60, ehemals Energieminister unter Präsident Bill Clinton und Botschafter der USA bei den Vereinten Nationen, hatte angekündigt, der erste Präsident mit lateinamerikanischen Wurzeln zu werden.

Grund für seinen Ausstieg soll der Mangel an Zuspruch sowie an finanziellen Mitteln sein. Er war der einzige der Kandidaten, der sich vor Hillary Clinton stellte, als die frühere First Lady von den übrigen Rivalen angefeindet wurde. Zahlreiche Kommentatoren hatten in Richardsons Kandidatur von Anfang an nur den Versuch gesehen, sich als Vizepräsidentenkandidat für Hillary Clinton zu empfehlen. Als Latino, so wurde spekuliert, könnte er die mittlerweile geschätzten 50 Millionen Hispanics in den USA ansprechen, von denen viele noch nie gewählt haben.

Im Wahlkampf sprach sich Richardson stets für eine umfassende Immigrationspolitik aus und gegen populistische Anwandlungen bei der Zuwanderungsfrage.

In den Vorwahlen blieb er jedoch weit hinter seinen Konkurrenten Hillary Clinton, Barack Obama und John Edwards zurück. Nach Richardsons Ausstieg ringen bei den Demokraten nun noch fünf Wettbewerber um die Präsidentschaftskandidatur: Neben Clinton, Obama und Edwards sind dies Dennis Kucinich aus Ohio und Mike Gravel aus Alaska.

Unterdessen wird mit Spannung beobachtet, ob der New Yorker Bürgermeister und Multimilliardär Michael Bloomberg nun ins Rennen eintritt oder nicht. Um seine Chancen auszuloten, lässt er jetzt eine Wähleranalyse in 50 Bundesstaaten erstellen. Bloombergs Strategie sei es, so US-Medien, Clinton, Obama und die anderen Kandidaten sich so lange wie möglich austoben und ermatten zu lassen. "Erst im März will sich Bloomberg entscheiden", berichtete CNN am Donnerstag unter Berufung auf einen Vertrauten. Sein Eintritt könnte den gesamten Wahlkampf durcheinanderbringen, glauben Kommentatoren.

Bloomberg selbst dementiert stets, tourt aber durch alle Bundesstaaten und hält sich gekonnt im Gespräch. Seine enormen Geldmittel lassen jedenfalls alle Kandidaten vor Neid erblassen. Bloomberg ist Besitzer der gleichnamigen Finanzagentur, die Schätzungen seines Vermögens schwanken zwischen 5 und 20 Milliarden Dollar.

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