Medienticker

Peter Voß (68), ehemaliger ARD-Vorsitzender und SWR-Intendant, und Hessens Regierungschef sind keine Parteifreunde mehr. Nach dem Sturz von ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender durch Roland Koch ist Voß aus der CDU ausgetreten. „Herr Koch hat mit seinem Vorgehen der CDU, dem ZDF und den Medien […] schwer geschadet“, sagte Voß den Stuttgarter Nachrichten. Der Durchmarsch der Union sei „ein Angriff auf die Unabhängigkeit des Senders“. (taz)

Peter M. Gehrig (62), Chefredakteur des gerade an den Deutschen Depeschendienst (ddp) veräußerten deutschen Dienstes der Associated Press (AP), bleibt zwar im Amt. Zusammen mit seinen gut 110 Leuten produziert er nun aber Meldungen für den Deutschen Auslands-Depeschendienst (DAPD). Diese Namenskreation haben sich die ddp-Eigner Peter Löw und Martin Vorderwülbecke ausgedacht. Damit verstecken sie nun doch die Quelle vieler Meldungen: die gut 3.000 weltweiten Reporter der US-Agentur AP, deren Nachrichten Gehrigs Redakteure übersetzen. Auf den Bildschirmen der Kunden und damit wohl auch in vielen Zeitungen sollen die Meldungen unter dem Kürzel APD erscheinen. DAN

Das türkische Wochenblatt Aydinlik darf nach Beschluss eines Istanbuler Gerichts für einen Monat nicht erscheinen, weil es angeblich Propaganda für Terroristen machte. Laut Aydinlik liegt der wahre Grund dagegen in der Berichterstattung über Telefonate des türkischen Präsidenten mit seinem nordzyprischen Amtskollegen, so die Medienorganisation Seemo.