Waffen und Technik für Arabien: Liefern, was das Zeug hält
Die USA liefern Präzisionsaufsätze für Bomben an Saudi-Arabien. Frankreich unterschreibt angeblich Verträge für zwei AKW mit den Arabischen Emiraten.
RIAD/BERLIN dpa/taz Die USA planen, ihre Waffenexporte nach Saudi-Arabien auszuweiten. Wie das US-Außenministerium bekannt gab, wurde dem US-Kongress mitgeteilt, dass 900 Nachrüstsätze für ungelenkte Bomben (JDAMs) im Wert von 120 Millionen Dollar an Saudi-Arabien geliefert werden sollen. JDAMs verwandeln ungelenkte Bomben in Präzisionswaffen.
Der US-Kongress, der das Geschäft genehmigen muss, scheint es positiv zu bewerten, da dadurch Saudi-Arabien gegenüber dem Iran gestärkt wird. Sorge besteht nur, dass die Technologie genutzt werden könnte, um Israel anzugreifen.
Von Saudi-Arabien aus reiste die US-Außenministerin Condoleezza Rice überraschend zu einem Kurzbesuch nach Bagdad. Der Sprecher der irakischen Regierung sagte vor der Presse in Bagdad, Rice und Regierungschef Nuri al-Maliki hätten auch über eine Reduzierung der Zahl der US-Truppen in diesem Jahr gesprochen. Konkrete Zahlen nannte er jedoch nicht.
Am heutigen Mittwoch wollen Bush und Rice ins ägyptische Scharm al-Scheich weiterreisen, um den ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak zu treffen.
Unterdessen hat der französische Präsident Nicolas Sarkozy wenige Stunden vor der Ankunft seines Kollegen aus den USA in Saudi-Arabien vier Kooperationsabkommen für den Öl- und Gassektor unterzeichnet. Frankreich und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben sich außerdem auf die Einrichtung eines französischen Militärstützpunktes in Abu Dhabi geeinigt. Die französische Zeitung Les Echos hatte am Montag berichtet, in Abu Dhabi werde während des Sarkozy-Besuches ein Vertrag über den Bau von zwei Atomreaktoren mit einem Finanzvolumen von etwa sechs Milliarden Euro unterzeichnet. Diese konkreten Pläne wurden von der Regierung der Emirate zunächst nicht bestätigt.
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