Wirtschaftsprüfer bilanzieren VW-Affäre

Nach den Korruptionsfällen verbessert der Konzern Maßnahmen gegen Korruption. 5 Millionen Euro Schaden

WOLFSBURG dpa ■ Ein Verlust von rund 5 Millionen Euro – das ist die Schadensbilanz, die die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG gestern dem VW-Aufsichtsrat vorgelegt hat. Vorstandschef Bernd Pischetsrieder kündigte daraufhin ein konzernweites Ombudsmannsystem an, um der Korruption vorzubeugen. Allerdings sei die Affäre noch nicht vollständig aufgeklärt.

Wie KPMG ermittelte, hätten Konzernangehörige und „Außenstehende“ versucht, den VW-Konzern über Scheinfirmen und getarnte Beteiligungen zu betrügen. „Nach heutigem Erkenntnisstand“ sei es aber im Wesentlichen bei Versuchen geblieben.

Ex-Skoda-Personalchef Helmuth Schuster soll versucht haben, „unrechtmäßig“ Mittel des VW-Pensionsfonds am Markt anzulegen. Der frühere VW-Personalmanager Klaus-Joachim Gebauer habe in den vergangenen fünf Jahren Eigenbelege in Höhe von 939.000 Euro ausgestellt. Dabei soll er auch private Ausgaben für Reisen, Schmuck und Barbesuche abgerechnet haben.

Im Zuge der Affäre ist im Juli Personalvorstand Peter Hartz zurück getreten. Als seinen Nachfolger benannte der VW-Aufsichtsrat gestern Horst Neumann. Er war bisher Personalchef bei der VW-Konzerntochter Audi.