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Plan der LandesregierungBayern bald demofreie Zone

Die bayerische Landesregierung bereitet eine starke Einschränkung des Demonstrationsrechts vor. Es wird erwartet, dass weitere unionsgeführte Länder nachziehen.

Bald eine Seltenheit in Bayern? Ostermarsch in München

MÜNCHEN taz Es war einmal mehr die Präsentation bayerischer Stärke: Eine halbe Hundertschaft Polizisten fuhr auf, um Ende April eine Demonstration in München-Haidhausen zu begleiten. Aber selbst für Münchner Verhältnisse war das Polizeiaufgebot übermäßig groß. Schließlich waren es nicht mehr als 50, 60 Protestierer, die sich an einer Straßenecke zusammengefunden. Und die hatten auf den ersten Blick nicht einmal etwas mitzuteilen: Ihre Transparente waren ohne jede Beschriftung. Brisant war ihre Botschaft trotzdem: Die leeren Transparente richteten sich gegen das neue bayerische Versammlungsgesetz und sollten vor den weitreichenden Einschränkungen warnen, denen sich künftig alle bayerischen Versammlungen und Demonstrationen unterwerfen müssen, sofern das Gesetz wie geplant beschlossen wird.

Ver.di, die Grünen, die SPD, der Kreisjugendring, die Gewerkschaft der Polizei, Juraprofessoren, Strafverteidiger - viele halten für Giftzeug, was in der Landtagsdrucksache 15/10181 aufgeschrieben ist: Bildaufzeichungen, die unbegrenzt gespeichert werden können, umfangreiche Voranmeldepflichten und namentliche Auflistung sowie Polizei-Check aller eingesetzten Ordner gehören zu den Bestandteilen des Gesetzentwurfs. Weiterhin soll es in Bayern künftig verboten sein, "nichtöffentliche Versammlungen" zu stören. Bei Zuwiderhandlung sollen drohen bis zu zwei Jahre Gefängnis - nicht nur die bayerischen Grünen mutmaßen, dass damit jeder Protest gegen die Nato-Sicherheitskonferenz unterbunden werden soll.

Damit nicht genug, sollen künftig Demonstrationen ganz verboten werden können, sofern die "Rechte Dritter unzumutbar beeinträchtigt werden". Damit könnte theoretisch jeder Anwohner oder Geschäftsbesitzer eine Demonstration verhindern. Untersagen will man zudem die Teilnahme an Versammlungen, die mindestens zum Teil "eine einschüchternde Wirkung" haben. Und schließlich sollen diese Regelungen auch für geschlossenen Räume gelten.

Im Juli will die CSU-Fraktion mit ihrer absoluten Mehrheit das Gesetz beschließen. Doch nicht nur in Bayern wird über eine Verschärfung des Versammlungsrechts debattiert. Seit der Föderalismusreform sind hierfür die Bundesländer zuständig, und es ist zu erwarten, dass zumindest die unionsgeführten Länder sich Bayern als Vorbild nehmen werden.

Der Würzburger Professor für öffentliches Recht, Helmuth Schulze-Fielitz, hält das für Wahnsinn. Gemeinsam mit Kollegen aus Berlin und Passau und Verwaltungsfachleuten wird er an diesem Donnerstag zu einer Expertenanhörung in den Landtag kommen, die die Grünen veranlasst haben. "Der Bürger bekommt mit dem Gesetz allerlei Obliegenheiten und Pflichten auferlegt, die eigentlich das Modell des Grundgesetzartikels 8 umdrehen", sagte Helmuth Schulze-Fielitz im Gespräch mit der taz. "Aus dem genehmigungsfreien Versammlungsrecht des kleinen Mannes wird in der Generaltendenz eine Versammlungsfreiheit nach Maßgabe staatlicher Wünsche."

Der derzeit oberste bayerische Datenschützer, Ministerialrat Anton Stammel, kritisiert die im Gesetz verankerten "Übersichtsaufnahmen". Es stelle sich die Frage, was genau eine "Übersichtsaufnahme" sei, vor allem aber seien teilweise keine Löschfristen vorgesehen. Zudem könnten mittels Zoom-Funktion heutzutage aus Übersichtsaufnahmen einfach Details herausgegriffen werden, sagte er der taz. "Hier besteht die große Gefahr, dass personenbezogene Daten erstellt werden." Diese Bedenken schöpfe er "aus der bereits bestehenden Praxis".

Das bayerische Innenministerium hält die Neuregelungen dagegen für unverzichtbar. Innenminister Joachim Herrmann verweist darauf, dass das Gesetz sich gegen extremistische Veranstaltungen richte, allen voran gegen die regelmäßigen Demonstrationen von Neonazis in Wunsiedel und Gräfenberg.

Doch nicht nur die Gräfenberger Bürger haben in den vergangenen Wochen wiederholt darauf hingewiesen, dass sie die allgemeine Versammlungsfreiheit höher schätzen als ein Demonstrationsverbot. Auch Helmuth Schulze-Fielitz warnt vor dieser Begründung: "Wir haben zum Glück Demonstrationsfreiheit." Es gebe zwar natürlich auch eine "Kehrseite", aber mit der müsse sich die Gesellschaft auseinandersetzen. MAX HÄGLER

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27 Kommentare

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  • EP
    Ex Pat

    Höchste Zeit die Internationale 9/11 Independant Investigation Commission zu unterstützen/gründen, damit endlich offentlich gezeigt wird, wie diesen ganzen Terror Schwindel benutzt wird um eine Welt Diktatur à la Hitler/Stalin zu errichten. Big Brother ist schon da, und füttert uns mit Fußball und Popmusik...

    Deutsche (Groß-)Großeltern haben meistens geschwiegen in 1934, werden die deutschen Bürger aufwachen?

  • E
    Endstadium

    @Jens Schlegel

    Das Problem fängt ja schon wieder damit an, dass man als Volk eine Demonstration anmelden muss. Dazu muss sich erstmal ein blöder finden, der seinen Kopf dazu hinhält, ganz zu schweigen von den Anmeldungsformalitäten. In Hessen wurde klar, dass man als Demonstrant durchaus nicht gewünscht ist. Dort sollten drei Studenten, die als Hauptverantwortliche einer Demonstration gegen die Einführung von Studiengebühren demonstriert hatten, mit Freiheitsstrafen von 4-6 Monaten auf Bewährung bedacht werden. Erst die nächste Instanz setzte die Bewährungsstrafen in Geldstrafen um.

     

    Es ist doch ganz offensichtlich, dass in diesem Land Demokratie gar nicht erwünscht ist. Kaum wählt das Volk etwas anders als die üblichen Verdächtigen, kriegen die da oben Angst. Und plötzlich wird die Demokratie und die Rechte der Menschen stark eingeschränkt.

     

    Ich bin Jahrgang Mitte 1980 und mir öffnen sich zur Zeit langsam die Augen. Ich verstehe nicht, wie sich die Generation unserer Eltern jahrelang einen Dreck um Politik gekümmert hat.

     

    Ich bin der Meinung, dass die Zeit vorbei ist, in der die Bürger aus schlichter Ignoranz nichts getan haben oder weil sie aufgrund fehlender Informationen einfach keinen Plan hatten was abgeht. Über das Internet werden Fakten bekannt, die die Politiker lieber hinter verschlossenen Türen gewusst hätten, und über das Internet können wir uns vernetzen.

     

    Wichtig ist meiner Meinung nach jetzt, diese Dinge, die in Deutschland ganz offensichtlich schief laufen, anzusprechen. In der Familie, im Bekanntenkreis usw. Nur wenn die Leute endlich mal anfangen, ihr Hirn einzuschalten kann sich was ändern.

  • JS
    Jens Schlegel

    "Endstadium" zieht für mich die richtigen Schlüsse. Ein Gesetz dass nur logisch in eine Kette gesellschaftlicher und politischer Entscheidungen passt.

     

    Geld ist der neue Adel unserer Zeit. Dieser wollte auch damals schon ungestört regieren.

     

    Also los, wann gehen wir demonstrieren??

  • W
    West-Berliner

    Rüstet man sich schon für bald anstehende soziale Unruhen in der deutschen Bevölkerung?

  • M
    Mark

    @Peter G.

     

    Ich zitiere mal aus Ihrem Diskussionsbeitrag zur Demo der Rechten und der polizeilichen Durchsetzung des Versammlungsrechts in Hamburg. Sie schrieben Sie damals:

     

    "Polizeieskorte für´s Nazigesocks. Kein Wunder dass vielen der Kragen platzt."

     

    Zur Einschränkung des Versammlungsrechts in Bayern schreiben Sie nun:

     

    "Der Anfang der Diktatur durch die Hintertür. Birma lässt grüßen. [...] Die sich abzeichnende Tendenz ist äußerst bedenklich."

     

    Diese beiden Aussagen zusammengenommen lesen sich für mich folgendermaßen:

     

    "Rechte genießen nicht das Grundrecht der Versammlungsfreiheit. Deren Versammlungen dürfen daher auch nicht polizeilich geschützt werden. Diejenigen, die die politisch korrekte Meinung vertreten (wie die aussieht, ist noch näher zu bestimmen, idealerweise von einer Regierung, die von den SED-Nachfolgern gebildet wird), genießen hingegen das Grundrecht der Versammlungsfreiheit. Das Grundrecht darf insoweit auch nicht eingeschränkt werden."

     

    Bei allem Verständnis für die Wut auf die (wie ein anderer Forumsteilnehmer so schön formuliert hat) hirnamputierten Vollpfosten von NPD und Co.:

     

    Das was Sie da fordern, klingt für mich erst recht nach Diktatur! Bezeichnend, dass Sie dabei auf die SED-Nachfolgepartei bauen (die sich mittlerweile zunächst in PDS und dann in Die Linke umbenannt hat)... Trotz Nazi-Demo: In dem Staat, den Peter G. anstrebt, möchte ich nicht leben!

  • S
    Sarah

    wie war das mit der "herrschaft des volkes"?? immer mehr eine be - herrschaft des volkes. nachdem uns gesetze auferdrueckt werden, ob wir sie fuer gutheissen oder nicht, wird uns nun auch noch jegliches organ zum unmutkundtun amputiert. ich nenne das eine diktatur.

  • PG
    Peter G.

    Der Anfang der Diktatur durch die Hintertür. Birma lässt grüßen.

    Es ist ein Fehler eine solch wichtige Entscheidung ausgeflippten Länderchefs zu überlassen. Das muss vom Bund beschlossen werden, dort gibt es immerhin noch die Linke die dagegen stimmt.

    Warten wir mal die nächste Umfrage ab. Wenn das Stimmen kostet, wird´s ohnehin wieder zurückgenommen, zumindest offiziell.

    Trotzdem: Die sich abzeichnende Tendenz ist äußerst bedenklich.

  • E
    Endstadium

    Merkt Ihr etwas? In Deutschland macht sich allmählich Kritik am System breit. Berechtigte Kritik - über die Höhe der Hartz-IV-Sätze, die aufgrund immer rascher ansteigender Lebenshaltungskosten bald nur noch eine Farce sein werden, Kritik an der missratenen Gesundheitsreform, die weniger Leistungen mit sich bringt, aber bei der die Leute mehr in die eigene Tasche greifen müssen. Kritik daran, dass die Regierung es unterlässt, das Rentensystem grundlegend zu reformieren und überlebensfähig zu machen. Kritik an vielen Stellen.

     

    Die Deutschen lernen allmählich wieder den Mund aufzumachen. Und das ist gut so!

     

    Doch dies passt der Politik nicht. Wieso ist in diesem Land sachliche Kritik, die alle Menschen voran bringen würde, nicht erwünscht und evtl. bald nicht mehr gestattet?

    Wieso lassen wir uns es gefallen, dass unsere Menschenrechte immer weiter eingeschränkt werden?

    Wer kann, sollte diesem Land den Rücken kehren. Einem Land, in dem es sich Politiker erlauben können, die jahrelang erarbeiteten und erkämpften Rechte des Grundgesetzes von heute auf morgen ad absurdum zu führen...

    Alle anderen - kämpft um eure Rechte!

  • UF
    Ullrich F.J. Mies

    Deutschland wird demokratiefreie Zone. Die herrschenden Cliquen - und um etwas anderes handelt es sich nicht mehr - lassen keine Gelegenheit aus Deutschland einen autoritären Staat zu machen. Abgesehen von einigen Aktiven kommen die Durchschnittsdeutschen nicht aus dem Sofa hoch. Warum auch - mit Demokratie wussten sie noch nie so recht etwas anzufangen.

  • EP
    Ex Pat

    Höchste Zeit die Internationale 9/11 Independant Investigation Commission zu unterstützen/gründen, damit endlich offentlich gezeigt wird, wie diesen ganzen Terror Schwindel benutzt wird um eine Welt Diktatur à la Hitler/Stalin zu errichten. Big Brother ist schon da, und füttert uns mit Fußball und Popmusik...

    Deutsche (Groß-)Großeltern haben meistens geschwiegen in 1934, werden die deutschen Bürger aufwachen?

  • E
    Endstadium

    @Jens Schlegel

    Das Problem fängt ja schon wieder damit an, dass man als Volk eine Demonstration anmelden muss. Dazu muss sich erstmal ein blöder finden, der seinen Kopf dazu hinhält, ganz zu schweigen von den Anmeldungsformalitäten. In Hessen wurde klar, dass man als Demonstrant durchaus nicht gewünscht ist. Dort sollten drei Studenten, die als Hauptverantwortliche einer Demonstration gegen die Einführung von Studiengebühren demonstriert hatten, mit Freiheitsstrafen von 4-6 Monaten auf Bewährung bedacht werden. Erst die nächste Instanz setzte die Bewährungsstrafen in Geldstrafen um.

     

    Es ist doch ganz offensichtlich, dass in diesem Land Demokratie gar nicht erwünscht ist. Kaum wählt das Volk etwas anders als die üblichen Verdächtigen, kriegen die da oben Angst. Und plötzlich wird die Demokratie und die Rechte der Menschen stark eingeschränkt.

     

    Ich bin Jahrgang Mitte 1980 und mir öffnen sich zur Zeit langsam die Augen. Ich verstehe nicht, wie sich die Generation unserer Eltern jahrelang einen Dreck um Politik gekümmert hat.

     

    Ich bin der Meinung, dass die Zeit vorbei ist, in der die Bürger aus schlichter Ignoranz nichts getan haben oder weil sie aufgrund fehlender Informationen einfach keinen Plan hatten was abgeht. Über das Internet werden Fakten bekannt, die die Politiker lieber hinter verschlossenen Türen gewusst hätten, und über das Internet können wir uns vernetzen.

     

    Wichtig ist meiner Meinung nach jetzt, diese Dinge, die in Deutschland ganz offensichtlich schief laufen, anzusprechen. In der Familie, im Bekanntenkreis usw. Nur wenn die Leute endlich mal anfangen, ihr Hirn einzuschalten kann sich was ändern.

  • JS
    Jens Schlegel

    "Endstadium" zieht für mich die richtigen Schlüsse. Ein Gesetz dass nur logisch in eine Kette gesellschaftlicher und politischer Entscheidungen passt.

     

    Geld ist der neue Adel unserer Zeit. Dieser wollte auch damals schon ungestört regieren.

     

    Also los, wann gehen wir demonstrieren??

  • W
    West-Berliner

    Rüstet man sich schon für bald anstehende soziale Unruhen in der deutschen Bevölkerung?

  • M
    Mark

    @Peter G.

     

    Ich zitiere mal aus Ihrem Diskussionsbeitrag zur Demo der Rechten und der polizeilichen Durchsetzung des Versammlungsrechts in Hamburg. Sie schrieben Sie damals:

     

    "Polizeieskorte für´s Nazigesocks. Kein Wunder dass vielen der Kragen platzt."

     

    Zur Einschränkung des Versammlungsrechts in Bayern schreiben Sie nun:

     

    "Der Anfang der Diktatur durch die Hintertür. Birma lässt grüßen. [...] Die sich abzeichnende Tendenz ist äußerst bedenklich."

     

    Diese beiden Aussagen zusammengenommen lesen sich für mich folgendermaßen:

     

    "Rechte genießen nicht das Grundrecht der Versammlungsfreiheit. Deren Versammlungen dürfen daher auch nicht polizeilich geschützt werden. Diejenigen, die die politisch korrekte Meinung vertreten (wie die aussieht, ist noch näher zu bestimmen, idealerweise von einer Regierung, die von den SED-Nachfolgern gebildet wird), genießen hingegen das Grundrecht der Versammlungsfreiheit. Das Grundrecht darf insoweit auch nicht eingeschränkt werden."

     

    Bei allem Verständnis für die Wut auf die (wie ein anderer Forumsteilnehmer so schön formuliert hat) hirnamputierten Vollpfosten von NPD und Co.:

     

    Das was Sie da fordern, klingt für mich erst recht nach Diktatur! Bezeichnend, dass Sie dabei auf die SED-Nachfolgepartei bauen (die sich mittlerweile zunächst in PDS und dann in Die Linke umbenannt hat)... Trotz Nazi-Demo: In dem Staat, den Peter G. anstrebt, möchte ich nicht leben!

  • S
    Sarah

    wie war das mit der "herrschaft des volkes"?? immer mehr eine be - herrschaft des volkes. nachdem uns gesetze auferdrueckt werden, ob wir sie fuer gutheissen oder nicht, wird uns nun auch noch jegliches organ zum unmutkundtun amputiert. ich nenne das eine diktatur.

  • PG
    Peter G.

    Der Anfang der Diktatur durch die Hintertür. Birma lässt grüßen.

    Es ist ein Fehler eine solch wichtige Entscheidung ausgeflippten Länderchefs zu überlassen. Das muss vom Bund beschlossen werden, dort gibt es immerhin noch die Linke die dagegen stimmt.

    Warten wir mal die nächste Umfrage ab. Wenn das Stimmen kostet, wird´s ohnehin wieder zurückgenommen, zumindest offiziell.

    Trotzdem: Die sich abzeichnende Tendenz ist äußerst bedenklich.

  • E
    Endstadium

    Merkt Ihr etwas? In Deutschland macht sich allmählich Kritik am System breit. Berechtigte Kritik - über die Höhe der Hartz-IV-Sätze, die aufgrund immer rascher ansteigender Lebenshaltungskosten bald nur noch eine Farce sein werden, Kritik an der missratenen Gesundheitsreform, die weniger Leistungen mit sich bringt, aber bei der die Leute mehr in die eigene Tasche greifen müssen. Kritik daran, dass die Regierung es unterlässt, das Rentensystem grundlegend zu reformieren und überlebensfähig zu machen. Kritik an vielen Stellen.

     

    Die Deutschen lernen allmählich wieder den Mund aufzumachen. Und das ist gut so!

     

    Doch dies passt der Politik nicht. Wieso ist in diesem Land sachliche Kritik, die alle Menschen voran bringen würde, nicht erwünscht und evtl. bald nicht mehr gestattet?

    Wieso lassen wir uns es gefallen, dass unsere Menschenrechte immer weiter eingeschränkt werden?

    Wer kann, sollte diesem Land den Rücken kehren. Einem Land, in dem es sich Politiker erlauben können, die jahrelang erarbeiteten und erkämpften Rechte des Grundgesetzes von heute auf morgen ad absurdum zu führen...

    Alle anderen - kämpft um eure Rechte!

  • UF
    Ullrich F.J. Mies

    Deutschland wird demokratiefreie Zone. Die herrschenden Cliquen - und um etwas anderes handelt es sich nicht mehr - lassen keine Gelegenheit aus Deutschland einen autoritären Staat zu machen. Abgesehen von einigen Aktiven kommen die Durchschnittsdeutschen nicht aus dem Sofa hoch. Warum auch - mit Demokratie wussten sie noch nie so recht etwas anzufangen.

  • EP
    Ex Pat

    Höchste Zeit die Internationale 9/11 Independant Investigation Commission zu unterstützen/gründen, damit endlich offentlich gezeigt wird, wie diesen ganzen Terror Schwindel benutzt wird um eine Welt Diktatur à la Hitler/Stalin zu errichten. Big Brother ist schon da, und füttert uns mit Fußball und Popmusik...

    Deutsche (Groß-)Großeltern haben meistens geschwiegen in 1934, werden die deutschen Bürger aufwachen?

  • E
    Endstadium

    @Jens Schlegel

    Das Problem fängt ja schon wieder damit an, dass man als Volk eine Demonstration anmelden muss. Dazu muss sich erstmal ein blöder finden, der seinen Kopf dazu hinhält, ganz zu schweigen von den Anmeldungsformalitäten. In Hessen wurde klar, dass man als Demonstrant durchaus nicht gewünscht ist. Dort sollten drei Studenten, die als Hauptverantwortliche einer Demonstration gegen die Einführung von Studiengebühren demonstriert hatten, mit Freiheitsstrafen von 4-6 Monaten auf Bewährung bedacht werden. Erst die nächste Instanz setzte die Bewährungsstrafen in Geldstrafen um.

     

    Es ist doch ganz offensichtlich, dass in diesem Land Demokratie gar nicht erwünscht ist. Kaum wählt das Volk etwas anders als die üblichen Verdächtigen, kriegen die da oben Angst. Und plötzlich wird die Demokratie und die Rechte der Menschen stark eingeschränkt.

     

    Ich bin Jahrgang Mitte 1980 und mir öffnen sich zur Zeit langsam die Augen. Ich verstehe nicht, wie sich die Generation unserer Eltern jahrelang einen Dreck um Politik gekümmert hat.

     

    Ich bin der Meinung, dass die Zeit vorbei ist, in der die Bürger aus schlichter Ignoranz nichts getan haben oder weil sie aufgrund fehlender Informationen einfach keinen Plan hatten was abgeht. Über das Internet werden Fakten bekannt, die die Politiker lieber hinter verschlossenen Türen gewusst hätten, und über das Internet können wir uns vernetzen.

     

    Wichtig ist meiner Meinung nach jetzt, diese Dinge, die in Deutschland ganz offensichtlich schief laufen, anzusprechen. In der Familie, im Bekanntenkreis usw. Nur wenn die Leute endlich mal anfangen, ihr Hirn einzuschalten kann sich was ändern.

  • JS
    Jens Schlegel

    "Endstadium" zieht für mich die richtigen Schlüsse. Ein Gesetz dass nur logisch in eine Kette gesellschaftlicher und politischer Entscheidungen passt.

     

    Geld ist der neue Adel unserer Zeit. Dieser wollte auch damals schon ungestört regieren.

     

    Also los, wann gehen wir demonstrieren??

  • W
    West-Berliner

    Rüstet man sich schon für bald anstehende soziale Unruhen in der deutschen Bevölkerung?

  • M
    Mark

    @Peter G.

     

    Ich zitiere mal aus Ihrem Diskussionsbeitrag zur Demo der Rechten und der polizeilichen Durchsetzung des Versammlungsrechts in Hamburg. Sie schrieben Sie damals:

     

    "Polizeieskorte für´s Nazigesocks. Kein Wunder dass vielen der Kragen platzt."

     

    Zur Einschränkung des Versammlungsrechts in Bayern schreiben Sie nun:

     

    "Der Anfang der Diktatur durch die Hintertür. Birma lässt grüßen. [...] Die sich abzeichnende Tendenz ist äußerst bedenklich."

     

    Diese beiden Aussagen zusammengenommen lesen sich für mich folgendermaßen:

     

    "Rechte genießen nicht das Grundrecht der Versammlungsfreiheit. Deren Versammlungen dürfen daher auch nicht polizeilich geschützt werden. Diejenigen, die die politisch korrekte Meinung vertreten (wie die aussieht, ist noch näher zu bestimmen, idealerweise von einer Regierung, die von den SED-Nachfolgern gebildet wird), genießen hingegen das Grundrecht der Versammlungsfreiheit. Das Grundrecht darf insoweit auch nicht eingeschränkt werden."

     

    Bei allem Verständnis für die Wut auf die (wie ein anderer Forumsteilnehmer so schön formuliert hat) hirnamputierten Vollpfosten von NPD und Co.:

     

    Das was Sie da fordern, klingt für mich erst recht nach Diktatur! Bezeichnend, dass Sie dabei auf die SED-Nachfolgepartei bauen (die sich mittlerweile zunächst in PDS und dann in Die Linke umbenannt hat)... Trotz Nazi-Demo: In dem Staat, den Peter G. anstrebt, möchte ich nicht leben!

  • S
    Sarah

    wie war das mit der "herrschaft des volkes"?? immer mehr eine be - herrschaft des volkes. nachdem uns gesetze auferdrueckt werden, ob wir sie fuer gutheissen oder nicht, wird uns nun auch noch jegliches organ zum unmutkundtun amputiert. ich nenne das eine diktatur.

  • PG
    Peter G.

    Der Anfang der Diktatur durch die Hintertür. Birma lässt grüßen.

    Es ist ein Fehler eine solch wichtige Entscheidung ausgeflippten Länderchefs zu überlassen. Das muss vom Bund beschlossen werden, dort gibt es immerhin noch die Linke die dagegen stimmt.

    Warten wir mal die nächste Umfrage ab. Wenn das Stimmen kostet, wird´s ohnehin wieder zurückgenommen, zumindest offiziell.

    Trotzdem: Die sich abzeichnende Tendenz ist äußerst bedenklich.

  • E
    Endstadium

    Merkt Ihr etwas? In Deutschland macht sich allmählich Kritik am System breit. Berechtigte Kritik - über die Höhe der Hartz-IV-Sätze, die aufgrund immer rascher ansteigender Lebenshaltungskosten bald nur noch eine Farce sein werden, Kritik an der missratenen Gesundheitsreform, die weniger Leistungen mit sich bringt, aber bei der die Leute mehr in die eigene Tasche greifen müssen. Kritik daran, dass die Regierung es unterlässt, das Rentensystem grundlegend zu reformieren und überlebensfähig zu machen. Kritik an vielen Stellen.

     

    Die Deutschen lernen allmählich wieder den Mund aufzumachen. Und das ist gut so!

     

    Doch dies passt der Politik nicht. Wieso ist in diesem Land sachliche Kritik, die alle Menschen voran bringen würde, nicht erwünscht und evtl. bald nicht mehr gestattet?

    Wieso lassen wir uns es gefallen, dass unsere Menschenrechte immer weiter eingeschränkt werden?

    Wer kann, sollte diesem Land den Rücken kehren. Einem Land, in dem es sich Politiker erlauben können, die jahrelang erarbeiteten und erkämpften Rechte des Grundgesetzes von heute auf morgen ad absurdum zu führen...

    Alle anderen - kämpft um eure Rechte!

  • UF
    Ullrich F.J. Mies

    Deutschland wird demokratiefreie Zone. Die herrschenden Cliquen - und um etwas anderes handelt es sich nicht mehr - lassen keine Gelegenheit aus Deutschland einen autoritären Staat zu machen. Abgesehen von einigen Aktiven kommen die Durchschnittsdeutschen nicht aus dem Sofa hoch. Warum auch - mit Demokratie wussten sie noch nie so recht etwas anzufangen.