Fünf Millonen US-Dollar Belohnung: Ruandische Völkermörder gesucht
Die Fahndung nach den Verantwortlichen für den Völkermord in Ruanda wird verlängert. Zu den Gesuchten gehört auch Félicien Kabuga, der im Radio zur Tötung aller Tutsi aufgerufen hatte.
BERLIN taz Die Suche nach flüchtigen Verantwortlichen für den Völkermord in Ruanda 1994 wird wieder ausgeweitet. Das US-Außenministerium gab am Montag die Neuauflage eines vor Jahren ausgelaufenen Programms bekannt, womit Informationen, die zur Verhaftung von 13 vom UN-Tribunal für Ruanda mit Haftbefehl gesuchten Verdächtigen führen, mit bis zu fünf Millionen US-Dollar belohnt werden. Die Gesuchten sollen sich hauptsächlich in der Demokratischen Republik Kongo aufhalten.
Zu ihnen gehören Augustin Bizimana, Verteidigungsminister der für den Völkermord verantwortlichen Regierung, Protais Mpiranya, damaliger Kommandeur in der Präsidialgarde, Jean-Bosco Uwinkindi, damaliger Bischof von Nyamata, wo eines der schlimmsten Massaker an in eine Kirche geflohenen Tutsi stattfand, sowie der in Kenia lebende Geschäftsmann Félicien Kabuga, der das Hetzradio Mille Collines finanzierte, über das zur Tötung aller Tutsi in Ruanda aufgerufen wurde. Zu den Gesuchten gehören auch ehemalige Bürgermeister sowie der heute angeblich bei der im Kongo aktiven ruandischen Miliz FDLR (Demokratische Kräfte zur Befreiung Ruandas) tätige Idelphonse Nizeyimana.
Die US-Ankündigung folgt auf eine Einigung zwischen Ruanda und Kongo, die FDLR künftig schärfer zu verfolgen. Vor einer Woche hatte ein Gericht in Kenia nach jahrelangem Nichtstun die Guthaben von Félicien Kabuga beschlagnahmt, weil vermutet wurde, dass über seine Bankkonten Milizenaktivitäten finanziert werden. Kabuga besitzt eine Reihe von Villen und Wohnblocks in Kenias Hauptstadt Nairobi.
Leser*innenkommentare
Jean-claude cornelis
Gast
Solange ethnische Gruppen mit Minderheiten, Söldnern ... durch frankophone- und angelsächsische Blutlecker, und durch machtgeile Marionetten unterstützt, nach dem Motto "divide et impera" eingesetzt werden, weil jede Partei "scharf" auf die: Öl-, Uran-, Kupfer-, Mangan-, Gummi- und sonstige Bodenschätze ist, und dies inszeniert wird, damit die westliche Nationen, incl. der korrupten UNO-Bürokratie freien Zugriff auf just diese Vorkommen haben, wird dieser Wahnsinn immer weiter gehen. Und solange die "Dritte Welt" dazu gezwungen wird die eigene "Banane" zu exportieren, um dann paradoxer Weise eine ähnliche und überteuerte importieren zu müssen - damit sie überhaupt etwas zu essen haben - wird es niemals Frieden in Afrika, Süd-Amerika, etc. geben!
Ich empfehle hier: Roméo Dallaire "Shake hands with the Devil", und Andreas von Bülow "Im Namen des Staates" - CIA, BND und die kriminellen Machenschaften der Geheimdienste...
Das "Volk" sollte etwas öfters zum Buch greifen und sich bilden, statt "Knut" im Zoo zu besuchen und 5 Euro nach Afrika zu spenden, damit das "Gewissen" beruhigt ist...