die wahrheit: Beim "Tatort"-Dreh dabei sein?

Wer will nicht mal bei einem "Tatort"-Dreh dabei sein? Kein Problem! Man muss nur einen "Tatort"-Kommissar öffentlich beleidigen. So wie ich ...

... Vor rund zehn Jahren ernannte der damalige SFB den RTL-Comedian Stefan Jürgens zum Fernsehermittler "Robert Hellmann". "Ein Pfannkuchengesicht wird Berliner", spottete ich und fragte, ob ausgerechnet die "sprechende Prostata von ,RTL Samstag Nacht' den arg verpfuschten Berliner ,Tatort' ins neue Jahrtausend hinüberretten" solle? Die Aufregung war groß, besonders bei Jürgens, der sich heftig bei der Redaktion beschwerte. Damit aber die neue Kommissarkarriere nicht gleich mit einem Rechtsstreit begann, einigte man sich darauf, dass ich einen Drehort besuchen und eine Reportage schreiben sollte. Am Set stand ich im Weg herum und sah zu, wie eine Postfiliale spektakulär in die Luft gesprengt wurde. Zum Start des neuen Teams hatte man mal wieder die "Tatort"-Allzweckwaffe Hajo Gies als Regisseur verpflichtet. Er konnte sich wie immer nicht entscheiden, ob er auf Currywurst-Ästhetik oder Kunsthandwerk setzen sollte. Stefan Jürgens musste schließlich nach einem Jahr und sechs Folgen seinen Schlapphut nehmen. Und der Berliner "Tatort" blieb auch weiterhin die Bulette unter den Fernsehkrimis.

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kari

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