Toleranzdebatte in Potsdam: Wenn das der alte Kurfürst wüsste
In Potsdam sollen die Bürger über ein neues Toleranzedikt diskutieren. Doch so weltoffen wie der Große Kurfürst, der einst die Hugenotten nach Brandenburg holte, sind manche Einwohner bis heute nicht.
Leser*innenkommentare
EmBe
Gast
Diesen Artikel kann ich als Urpotsdamerin nur befürworten und bestätigen.
Was in Potsdam zählt sind Geld und Prominenz. Wir, die Einwohner der Stadt, brauchen kein Stadtschloss und somit keinen Landtagsneubau. Auch keine Garnisionskirche. Gibt es nicht schon genug Sehenswürdigkeiten? Wie viele Touristen sollen denn noch anreisen? Es fehlt bald die Luft zum atmen! Wie soll man sich hier noch wohlfühlen?Die anstehenden Bauprojekte stehen in keinem Verhältnis zur Realität. Die zahllosen Millionen an Euro sollten an ganz anderen Stellen positioniert werden. Was ist mit sozialen Einrichtungen, wie Kindergärten oder z.B. Jugendklubs mit fähigen Sozialarbeitern, oder sozialem Wohnungsbau etc.? Kommunale Entscheidungen werden an der "echten" Bevölkerung Potsdams vorbei getroffen. Wir, die hier leben, werden nicht gefragt. Eine Toleranz gegenüber anders denkenden und aussehenden Menschen existiert nur am Rande. Die Aktion eines Toleranzedikts birgt mehr Schein als Sein. Es ist ein netter Gedanke, den viele weiterhin in den Alltag nicht umsetzen werden. Die Kluft zwischen arm und reich darf nicht weiter auseinander gehen. Dort muss man ansetzen. In jeglicher Hinsicht!!!