„10.000 Tonnen im Jahr“

Abfallexperten sprechen über Elektroschrott

■ 57, ist Geschäftsführer der Stadtreinigung und Vorstandsvorsitzender des Verbands kommunale Abfallwirtschaft (VKS).

taz: Herr Siechau, Sie sprechen heute mit 200 Abfallexperten über das Recycling von Elektroschrott. Was machen Sie bei der Stadtreinigung damit?

Rüdiger Siechau: Altgeräte von der Energiesparlampe bis zur Waschmaschine werden in fünf Gruppen aufgeteilt und an spezialisierte Unternehmen weitergegeben.

Wie werden Metalle recycelt?

Bei vielen Elektrogeräte müssen die unterschiedlichen Bestandteile vorher voneinander getrennt werden. Zum Beispiel bei Kühlgeräten werden Kühlmittel und Isolierschäume sorgfältig abgetrennt. Auch Bildröhren aus Fernsehgeräten und Monitoren werden anders verwertet als Leiterplatten oder Plastikgehäuse.

Wie viele alte Geräte werden in Hamburg weggeworfen?

Wir zählen die Geräte nicht, aber jährlich erfassen wir rund 10.000 Tonnen E-Schrott – Tendenz steigend. Bei Waschmaschinen, Kühlschränken und Geschirrspülern klappt der Rücklauf schon sehr gut. Viele Kleingeräte wie Elektrorasierer, Haartrockner, Toaster oder elektrisches Kinderspielzeug landen aber leider noch oft in der Hausmülltonne. Auch kleine Elektrogeräte sollten auf den Recyclinghöfen abgegeben werden.

Die alten Geräte enthalten auch giftige Stoffe, das ist schlecht für die Umwelt.

Elektroschrott wird immer dann zum Umweltproblem, wenn er unsachgemäß aufbereitet wird und Umweltstandards nicht beachtet werden. Leider gelangen immer noch Altgeräte ins Ausland und werden zum Beispiel in afrikanischen oder asiatischen Ländern unter oft katastrophalen Bedingungen „verarbeitet“. Auch deshalb sollte E-Schrott über unsere Recyclinghöfe entsorgt werden.  INTERVIEW: LKA

Fachtagung „Elektroschrott als Wertstoff“: heute und Mittwoch, Handelskammer