Immer mehr Besucher

ERINNERUNG Weltweit steigt das Interesse an Brandenburgs NS-Gedenkstätten – die Stiftung feiert 20-jähriges Bestehen und beklagt sich über fehlendes Geld

Ob Sachsenhausen, Ravensbrück oder das einstige Zuchthaus Brandenburg/Havel: Die Gedenkstätten des nationalsozialistischen Terrors in Brandenburg ziehen immer mehr Besucher an. Nach Angaben der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten haben 2012 allein rund 480.000 Menschen das frühere Konzentrationslager Sachsenhausen bei Berlin besucht, etwa 80.000 mehr als 2010.

Vor allem Spanier interessiere der Umgang der Deutschen mit diesem Teil der Geschichte, sagte Direktor Günter Morsch am Dienstag in Oranienburg. Die Stiftung besteht in diesem Jahr seit 20 Jahren. Mehr als 8,6 Millionen Menschen haben in dieser Zeit ihre Einrichtungen besucht.

Aufgabe der Stiftung ist es, an Terror, Krieg und Gewaltherrschaft zu erinnern und eine Auseinandersetzung mit diesen Themen zu fördern. Angesichts knapper Kassen sei dies eine zunehmend schwierige Arbeit, sagte Morsch. Veranstaltungen seien auf ein Minimum reduziert worden, Bücher könnten nicht angeschafft werden. Das Personal habe trotz steigender Aufgaben und Besucherzahlen um 20 Prozent abgenommen.

Die Stiftung wird von Bund und Land getragen und hat 2013 ein Budget von knapp 5,8 Millionen Euro. Das brandenburgische Parlament habe immerhin 60.000 Euro zusätzlich in Aussicht gestellt, so Morsch. Je nach Rechnung seien jedoch 300.000 bis 500.000 Euro zusätzlich nötig.

Rund 61 Millionen Euro wurden in den vergangenen 20 Jahren laut Morsch für die Neugestaltung und Sanierung der Gedenkstätten investiert. Das 20-jährige Bestehen der Stiftung soll am 26. Februar in Potsdam mit einem Festakt gefeiert werden. Dazu wird auch der ehemalige israelische Botschafter Avi Primor erwartet. (dpa)