„Dachte, Profit sei leichter“

Schüler gründen ein kurzlebiges Unternehmen

■ Der Schüler der 10. Klasse am Gymnasium Christianeum ist Vorstandvorsitzender der Recbag AG. Foto: privat

taz: Adrian, warum habt ihr als Zehntklässler eine Firma gegründet?

Adrian Reiners: Wir haben in der Schule das Wahlpflichtfach Wirtschaftspraxis und machen da beim „Juniorprojekt“ mit: Dieses ist dafür da, dass Jugendliche eine Firma gründen und ihre Idee vermarkten können.

Ein richtiges Unternehmen?

Ja, zwar zahlen wir keine Sozialabgaben an den Staat und müssen keine Mehrwertsteuer auf unsere Produkte erheben. Aber wir arbeiten mit richtigem Geld und haben Aktionäre. Es ist nur alles etwas vereinfacht.

Was passiert nach diesem Schuljahr?

Die Firma wird platt gemacht. Wir könnten sie dann wieder neu gründen, aber dann müsste das alles über den normalen Weg gehen.

Welche Idee habt ihr zu einem Produkt weiterentwickelt?

Die „Recbag“. Das ist eine Tasche, die aus alten Schallplatten gemacht wurde. Wir haben sie selbst genäht und 40 Stück davon hergestellt. Heute wird sie verkauft, für 15 Euro pro Stück.

Wohin fließen die Einnahmen?

Damit decken wir unsere Kosten, zahlen den Lohn und die Dividende für die Aktionäre.

Hast du dabei nun gelernt, wie ein Unternehmen läuft?

Ja, ich hab’ gelernt, wie man Profit macht. Früher hätte ich gedacht, dass es einfacher sei. Wir machen damit wirklich gute Erfahrungen.Interview: Lisa Frankenberger

Erstmals verkauft wird die „Recbag“ heute, 10 bis 12 Uhr, auf dem Weihnachtsmarkt des Gymnasium Christianeum, Otto-Ernst-Straße 34