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Kommentar Heidenreich-RauswurfBeste Unterhaltung

Andreas Fanizadeh
Kommentar von Andreas Fanizadeh

Das große ZDF kann die öffentliche Kritik einer einzigen Sendemoderatorin nicht verwinden. Es verliert mit "Lesen!" eine seiner erfolgreichsten Nischenproduktionen.

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Andreas Fanizadeh
Ressortleitung Kultur
Andreas Fanizadeh, geb. 1963 in St.Johann i.Pg. (Österreich). Kulturpolitischer Chefkorrespondent der taz. Von Oktober 2007 bis August 2024 Leiter des Kulturressorts der taz. War von 2000 bis 2007 Auslandsredakteur von „Die Wochenzeitung“ in Zürich. Arbeitete in den 1990ern in Berlin für den ID Verlag und die Edition ID-Archiv, gab dort u.a. die Zeitschrift "Die Beute" mit heraus. Studierte in Frankfurt/M. Germanistik und Politikwissenschaften.

7 Kommentare

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  • D
    dorothea

    Wenn ich wie hier mitkriege, wie frauenfeindlich die Leser der taz argumentieren, bleibt mir regelmäßig die Spucke weg. Sicher, mag sich mancher und manche cool vorkommen, mit beleidigenden Worten über die Heidenreich herzuziehen, aber ärmlich ist es schon. Wer nicht merkt, dass hier eine Person wirklich mal die Nase voll hatte von den von Männern beherrschten niveaulosen Medien, der kapiert vermutlich auch sonst nicht viel. Vielleicht täte es ja manchem mal gut, nicht immer mit zweierlei Maß zu messen und seine eigenen Vorurteile zu überdenken.

  • MB
    miss blue true

    Das ZDF hat sich mit der Entlassung Heidenreichs ein Eigentor geschossen und wie Eigentore es so an sich haben, so ist auch dieser Spielzug als peinlich und - auf nationaler Fernsehskala- als Verlust bringend zu betiteln.

    Schon interessant, dass mal wieder die Karriere orientierten Ja-Sager sich von den verbalen Äußerungen einer intelligenten Frau so verletzt (och gottchen .-)) fühlen, dass sie sich in ihrem "Vertrauensverhältnis" verletzt fühlen. Agieren da etwa die männlichen Karriere geilen, hyterisch anmutenden Nutten etwas über? (ja, ich meine die Chefetage)

    Ist da vielleicht jemand nicht Konfliktfähig, trägt da jemand seine Mutterkomplexe auf beruflicher Ebene aus? Wie langweilig, udn wie typisch!

    Warum hätten denn die angeblich ach so intelligenten Chefetagenfurze nicht einfach doch mal das Gespräch mit Frau Heidenreich suchen können? Ist das etwa unter oder über ihrem Niveau?

    Eines ist allerdings klar: ein Eigentor bleibt ein Eigentor und damit Prestige kratzend negativ!

  • B
    ballatine

    Worum es hier - E.H. hin oder her - vor allem geht, ist doch das Exempel für alle Staatsfernsehleute (vom privaten wollen wir Schweigen- da wissen die Mitarbeiter sowieso, dass sie sowas besser lassen).

     

    Die Spekulationen über angeblich niedere Motive der E.H. tun doch da gar nichts zur Sache - die Frau nutzt Öffentlichkeit - so what? Sicher mag man bei jeder Kritik fragen, ob der/die Kritikerin diese wohl aus Gründen der Selbstdarstellung losgelassen habe (übrigens ein eher abgehalftertes Argument...) - nur leider wird hier übersehen:

     

    Könnten Sie beim aktuellen STand der Dinge noch ernsthaft irgendeiner/m Mitarbeiter/in/ des ZDF oder ARD raten, bei seinem Sender auch nur die Toilettenfarbe - öffentlich - zum sich Schämen zu finden!?

     

    Wäre das Gleiche in Russland oder China passiert, würde man Amnesty mobilisieren - gut vermutlich nicht die Tante oder der Onkel, dem die "Altlinken" sowieso auf die Nerven gehen und der, "gähn"m davon faselt, dass man die Betreffenden ohnehin langweilig fand!

     

    Und weitere Frage an meine Vorschreiber/inn/en: Würden Sie sich bei einer chinesischen Dissidentin daran stören, wenn sie den Indendanten des Staatsfernsehens als "verknöchert" bezeichnet. Würden Sie wagen zu suggerieren, die sei doch nur beleidigt, weil... - also selbst schuld?

     

    Das Erstaunliche (oder das Bezeichnende!) ist doch, dass nicht andere "öffentliche" Personen die zum Greifen nahe Gelegenheit ergreifen, ebenfalls mal ein wenig Fernsehkritik anzubringen - das ist es doch, was kommentiert gehört!

     

    Und ebenfalls bezeichnend, dass in anderen nicht main-stream Medien hunderte von erbosten Kommentaren zu lesen sind, die den Finger auf die Wunde Zensur legen - nur hier in der taz - Desinteresse, gähn...

  • RF
    Robert Funkel

    Es scheint so, als sei RR der einzige von

    EH akzeptierte Mann. Diesen verehrt sie, biedert sich ihm an und faehrt in seinem Windschatten.

    Fuer anderere Maenner hat sie eher veraechtliche

    Worte. Kommt mir irgendwie bekannt vor.

    Mit traumwandlerischer Sicherheit indentifiziert frau den Alphabullen in der Sippe, biedert sich diesem an und profitieren von seiner Gunst. Niedere Maennchen werden verachtet, denn man ist ja dem ´Einzigen´ naeher so wie die Taliban dem Allmaechtigen. Der Alphabulle fuehlt sich geschmeichelt und ist froh ueber sein 100% loyales Arschkriecherlein.

    Grossen Dank an RR, der EH gnadenlos entlarvt hat.

    EH gehoert auf die Couch und nicht ins Fernsehen.

  • N
    Normalo

    Frau Heidenreich wusste, dass sie mit ihrer spektakulären Kritik nicht allzu viel zu verlieren hatte, dass Ihre Sendung ohnehin nicht so wahnsinnig gute Chancen hatte, nächstes Jahr weiter zu laufen. Es war also kein echter Husarenritt den sie da geleistet hat.

     

    Im übrigen gönne ich es ihr, dass sie für dieses selbstgerechte, niveaulose Gezicke büßen muss, das sie da im Windschatten von Reich-Ranicki abgelassen hat. Wenn man ihren Erguss las, merkte man doch, dass der zu nahezu hundert Prozent dem Frust über ihren schlechten Sendeplatz und darüber geschuldet war, dass die Gala-Regie ihr die Laudatio auf den alten Papst und damit die symbolische Inthronisierung als seine Nachfolgerin verwehrt hatte. Die Würde des armen alten Mannes kann dieser sehr gut selbst verteidigen - wie er mit seinen eher distanzierten Bemerkungen zu der ungebetenen Schützenhilfe ja auch schon klargestellt hat.

  • V
    Varjak

    Gähn. Was für ein berechenbar altlinker Kommentar. Heidenreichs Beiträge in der FAZ und FAS übertreffen an eitler Überheblichkeit und grenzenloser Selbstüberschätzung noch Ballack-Niveau. Humorlos, einfaltslos, intolerant. Und es stimmt eben -wie bei Ballack- nicht die gezeigte Leistung mit dem eigenen Anspruch überein. Drögen Gutmenschen-Links-spießigen Stratmann-Humor möchte ich jedenfalls nicht mehr sehen. Weder bei ZDF noch bei RTL oder ARTE. Und die knöchernen, peinlich auf "verständlich" gemachten Buchanpreisungen (ich bin ja sooo klug, da muss ich mir jetzt echt Mühe geben, dass man mich auch versteht)werden vom Nachfolger kaum zu unterbieten sein.

  • P
    pekerst

    Kann es sein, dass Frau Heidenreich den "Kampf", dessen sie "müde" ist, ganz im Stillen ausgefochten und sonst niemand etwas davon mitbekommen hat. Und ist es vielleicht möglich, dass das ZDF die Sendung mit ihr sowieso nicht mehr machen wollte, so dass sie risikolos schimpfen konnte? Und was von Reich-Ranicki zu halten, der sich auf die Seite von Gottschalk gestellt hat? Vielleicht doch alles bloß ein bisschen unverbindliches Getümmel?