Tenever in Japan

Yokohama hat Joachim Barloschky eingeladen, um sich über die „Stadtteilgruppe Tenever“ zu informieren

Bremen taz ■ Was verbindet das internationale Quartier Tenever mit Japan? Bürgerschaftliches Engagement und Bewohnerbeteiligung! Chonakainns heißen die Bewohnerselbstorganisationen in Japan. Die Stadtverwaltung Yokohama und die Hosei-Universität Tokio interessierten sich für das Bremer Projekt – und luden Joachim Barloschky von der Projektgruppe Tenever ein.

Barloschky erzählte jetzt den Teneveranern im Gegenzug von Japan. Das Mütterzentrum Osterholz-Tenever hatte dazu ein fernöstliches Ambiente geschaffen, mit japanischen Accessoires, Origami, grünem Tee, Sushi aus eigener Küche, Stäbchen und kleinen „landesüblichen Gastgeschenken“.

In jedem Stadtbezirk von Yokohama gibt es ein Zentrum für Bewohnerengagement. Da in Japan nur ein Zehntel der Fläche bebaut werden kann, konzentriert sich das Bauen auf engstem Raum: Stehen jedem Bürger in Bremen 38,5 Quadratmeter pro Person zur Verfügung, sind es in Japan 20 Quadratmeter. Hochhäuser überall, das Höchste ist 273 Meter hoch, mit „gigantischem Ausblick“. Dagegen ist Tenever, wo das höchste Haus gerade mal 21 Stockwerke hat, ein internationales Dorf.

Auffallend in Japan: Die Quartiere sind nicht kinderreich, es gibt eher Seniorentreffs. Japaner sind die Menschen mit der besten Gesundheit und der höchste Lebenserwartung. In diesem Land steht in jedem Kindergarten ein Piano – für die musikalische Früherziehung, staunte „Barlo“. Barbara Matuschewski