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Skandal um AmtseinführungssegenEvangelikaler segnet Obama

Abtreibungen vergleicht er mit dem Holocaust, Schwule mag er nicht: Der evangelikale Prediger Rick Warren darf Obama bei der Amtseinführung den Segen erteilen. Das empört viele Obama-Anhänger.

"Unglaublich naiv oder unglaublich zynisch" findet die "Huffington Post" die Auswahl von Rick Warren (li.) für den Segen. Bild: dpa

Die liberale Öffentlichkeit in den USA benimmt sich seit dem 4. November Barack Obama gegenüber wie eine Horde verliebter Teenies. Beinahe alles, was ihr Auserwählter tut und sagt, entfacht vorbehaltlos Begeisterung. Der kommende Präsident hat nahezu unbegrenzten politischen Kredit.

Wenn eine Entscheidung Obamas unter seinen schwärmerischen Anhängern vernehmbares Grummeln hervorruft, muss sie für seine Anhänger deshalb schon sehr unverständlich sein. Dass Obama den evangelikalen Prediger Rick Warren von der kalifornischen Megachurch "Saddleback" darum gebeten hat, seiner Präsidentschaft bei den Inaugurationsfeierlichkeiten am kommenden Dienstag den Segen zu erteilen, hat jedoch nicht bloß ein Grummeln erzeugt, sondern regelrechte Empörung.

New-York-Times-Kolumnist Frank Rich nannte den offensichtlichen Versuch, die mächtige religiöse Rechte zu befrieden, "aalglatt und arrogant." Sarah Posner schrieb in der Wochenschrift The Nation, Warren stelle "die übelste Seite des Versuchs der Demokraten dar, die religiösen Wähler an sich zu binden". Warren, dessen Selbsthilfebuch "The Purpose Driven Life" ("Das sinngesteuerte Leben") Zwanzigmillionenmal verkauft wurde, bereitet den Obama-Wählern massives Unbehagen.

In der derzeit wieder hoch kochenden Debatte über die Schwulenehe steht er am rechten Rand des Meinungsspektrums. Warren hat gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften mit der Verbindung zwischen alten Männern und minderjährigen Mädchen gleichgesetzt sowie mit Inzest und Polygamie. Abtreibung hat Warren mehrfach als Holocaust bezeichnet und den Abtreibungsbefürworter Obama als "Holocaust-Leugner" denunziert.

Dass Obama Warren dennoch zum US-amerikanischen De-facto-Papst ernannt hat, verteidigt sein Lager mit dem Motto seiner Administration, alte Gräben überwinden und allen Stimmen in den USA Gehör verschaffen zu wollen. Schon bei seiner Rede in Chicago am 4. November hatte Obama versprochen, auch für all diejenigen ein Präsident zu sein, die ihn nicht gewählt haben, und dazu gehörte eine große Anzahl weißer evangelikaler Wähler. Obama bekam aus dieser Wählergruppe kaum mehr Stimmen als Al Gore und John Kerry 2000 und 2004. Trotzdem sollen auch sie sich als Teil der neuen USA fühlen.

Die hübsche Botschaft der Inklusivität mag man in diesem Fall in liberalen Kreisen Obama jedoch nicht so recht abkaufen. Das demokratischen Nachrichtenportal Huffington Post nannte die Vergabe des Segensgeberpostens an Warren "entweder unglaublich naiv oder unglaublich zynisch".

Naiv, falls Obama tatsächlich glaube, er könne einen konstruktiven Dialog mit den Fundamentalisten beginnen. Zynisch, falls es ein politisches Manöver sei, bei dem Obama etwa die Interessen der homosexuellen Wähler - nur etwa 2 Prozent der Wahlbevölkerung - denen der evangelikalen - rund 25 Prozent - kaltschnäuzig opfere.

Zweifelsohne bilden die US-amerikanischen Evangelikalen noch immer eine soziale und politische Kraft, an der kein Politiker vorbeikommt. Seit George Bush stehen sie jedoch nicht mehr so einheitlich hinter der republikanischen Partei, wie man das gewohnt war. Die große konservative Koalition des Landes bröckelt: "Die alte Gleichsetzung von religiöser und politischer Identität stimmt nicht mehr", so John J. De Iulio, Professor für Religion und Politik an der University of Pennsylvania.

Warren verkörpert wie kaum ein anderer die neue Generation von Evangelikalen, die nicht mehr wie ihre Vorgänger Jerry Fallwell oder Billy Graham strikt auf der konservativen Parteilinie marschiert.

Warren und andere, jüngere evangelikale Prediger haben die sture Konzentration der Bewegung auf die Erlösung und das Jenseits gelockert und sich auch weltlichen Dingen zugewandt. So tritt Warren für Aids-Hilfe in Afrika und für soziale Gerechtigkeit in den USA ebenso ein wie für den Umweltschutz, den die Evangelikalen "Creation Care" - Schöpfungspflege - nennen. Traditionelle Kampfpositionen wie die Gegnerschaft zu Abtreibung und Homosexualität stehen zwar immer noch auf der Tagesordnung, werden jedoch nicht mehr ganz so verbissen verteidigt wie früher. Deshalb kann Warren sich auch bedenkenlos neben den populären "Holocaust-Leugner" im Weißen Haus stellen.

Einige auf der Linken sehen in der Verbindung zwischen Obama und Warren trotz allen politischen Kalküls eine echte Chance zum Dialog. Die moderat-liberale New Republic findet, es gebe heute eine wirkliche Möglichkeit für Demokraten, mit den Fundamentalisten zu reden, ohne die Prinzipien der Partei aufzugeben. Die Mehrheit der amerikanischen Linksliberalen glaubt jedoch, dass Obama damit, Warren gleich die Inaugurationszeremonie bestreiten zu lassen, zu weit geht. "Er verzockt sich damit völlig", sagt der ehemalige Clinton-Berater Richard Socarides. "Die Inauguration ist nicht irgendeine Wahlkampfveranstaltung im Süden." Nach dem Schlamassel mit seinem Pfarrer aus Chicago, Jeremiah Wright, hat sich Obama anscheinend schon wieder ein Geistlichen-Problem geschaffen. Es bleibt zu hoffen, dass es auch dieses Mal an ihm abprallt, weil die USA und die Welt derzeit ganz andere Sorgen haben.

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15 Kommentare

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  • S
    Sina

    [ihren Kommentar hier eingDies hier ist mitunter ein Grund dafür:

    www.tagesschau.de/ausland/meldung105174.htmleben]

     

    ...schade nur, dass der Wahrheitsgehelt dieser hetzenden Artikel gegen null tendiret...

     

    Wer krampfhaft an die Massenmedien glaubt, sollte sich nicht wundern wenn er das Christentum ebenso verteufelt.

  • K
    KarlHeinz

    Sehr guter Beitrag Chrisfm!

     

    Daran sieht man mal wieder, wie leicht man durch eine kleine Umformulierung, Tatsachen verdrehen und Hetze betreiben kann.

     

    Gruss

    KarlHeinz

  • G
    Gabi

    Unerträglich finde ich es auch, wenn man verkrampft "glaubt"!

    Und nun werde ich mal pathetisch, obwohl ich das eigentlich nicht mag:

    Wenn man an den Heiligen Geist glaubt,

    dann kann man ihn auch erfahren

    und sich öffnen für ihn.

    Dann kann man sich auch für die Menschen öffnen

    und empathisch werden.

    Sodann kann man getrost nach dem Motto leben:

    "Was Du nicht willst, das man Dir antut, das tu auch keinem anderen an"!

    Und dann ist der "freie Geist" ; der "freie Wille" notwendig und wichtig, damit man keinen falschen Idolen oder Ideologien nachrennt.

    Und wenn man eine Gefahr kommen sieht, dann sollte man zumindest versuchen, diese zu vermeiden (auch aus der Verantwortung für andere Menschen heraus).

    Und dann, aus dieser Verantwortung heraus, wird niemand leichtfertig Abtreibungen befürworten. Allerdings denkt man auch an Jesus, wenn er sagte: "Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!"

    Wieso schreibe ich das jetzt?

    Dies hier ist mitunter ein Grund dafür:

    http://www.tagesschau.de/ausland/meldung105174.html

  • SZ
    Sepp Zumstein

    Ich halte es für unerträglich, wenn man z.B. durchblicken lässt, dass Abtreibungen nicht effizient genug sind, um unseren Wohlstand zu sichern. Menschenverachtend ist der Wunsch auf rechtzeitiges Ableben von Rentnern, die unseren Staat belasten, quasi als positive Errungenschaft unserer Leistungsgesellschaft.

    Ist der Mensch tatsächlich nur ein Wirtschaftsfaktor? Hat er als Ungeborener, als Behinderter, Arbeitsloser oder alter Mensch keine Würde mehr an sich? Wenn Menschenwürde mit Wirtschaftskraft oder gesellschaftlichem Nutzen verwechselt wird, dann gnade uns Gott! Die gebetsmühlenartig vorgetragenen Argumente für Abtreibungsrecht und Sterbehilfe sind in aller Regel unerträglich simpel und Obama ist durchaus gut beraten, wenn er ethisch konservative Einstellungen nicht prinzipiell wegen dümmlicher Vorurteile verwirft!

  • G
    Gabi

    Mir wurde angst und bange, als ich diesen Artikel gelesen habe.

    Ich bin zwar auch Christ, aber ich denke vor allem an die Worte von Jesus: "Der Mensch soll seinen freien Willen haben!"

    Das ist zwar oft nicht leicht, aber man darf nicht aufgeben.

    Ein freier Wille schützt auch vor einem Film im Kopf, der dazu verleitet Prophezeiungen hinterherzulaufen und sie auf diese Art selbst auszulösen.

  • M
    Markus

    Yes, we can !

    Gott segne Obama !

     

    Politik ohne Gottes Segen geht in die Hose, siehe die Rot-Grüne Regierung.

     

    Gott sei dank ist Obama auf dem richtigen Weg und folgt nicht dem antichristlichen Geist, der sich in den Menschen äußert, die das Christentum verteufeln. Ich rate euch das letzt Kapitel der Bibel zu lesen, das ist Gegenwartsgeschehen. 666, implantierte Chips eine totalitäre antichristliche Weltregierung, ein totalitäres Finanzsystem... alles fein säuberlich beschrieben... ein spannendereres und aktuelleres Buch gibt es nicht. Die Lage ist ernster als irgendein Mensch es sich vorstellen könnte.

     

    Gott segne Koch, die CDU und die Hessische FDP und selbstversändlich den sympatischen Hessen Obama - TSG !-)

     

    Y ist weg, Koch bleibt ;-)

  • T
    Tom

    Besser hätte es nicht kommen können! Ich bin gläubiger Christ UND selbstverständlich Obama Anhänger! God Bless Obama!-)

    Gott hat einen Plan für America und für die Obamas, die Antichristen haben diesen nicht.

     

    Sind gläubige Christen gegen Homosexuelle: NEIN, auch wenn es ihnen oft unterstellt wird !

    Ich liebe Homosexuelle wie alle anderen Menschen auch, gute Freunde von mir sind homosexuell.

     

    Jeder Mensch ist ein Sünder vor Gott, ich bin wahrscheinlich ein größerer Sünder als die meisten Homosexuellen. Genau aus diesem Grund hat Gott die Welt von der Sünde befreit, durch den persönlichen Glauben an Jesus, aus Gottes großer Gnade heraus ist dies nur möglich. Das ist die zentrale Botschaft des christlichen Glaubens.

     

    Die Frage ist wie ICH als Sünder Vergebung empfangen kann?

    - Indem ich das Ruder in meinem Leben Jesus übergebe, das ist ein teilweiser sehr langer Prozess. Diesen Prozess der Veränderung muß jeder Mensch einschlagen, das ist das Ziel. Das Ziel ist erreichbar indem man nicht aufgibt. Wer die Bibel aufmerksam liest wird feststellen, dass sich alles um dieses Ziel in der Bibel dreht. Um eine perönliche Veränderung, es geht nicht darum andere verändern zu wollen, sondern es geht darum sich selbst zu ändern.

     

    Welche Schuld bleibt dann, wenn Jesus alle Schuld vergibt? Auch das steht in der Bibel:

     

    Seid einader nichts schuldig als einander zu lieben.

     

    Diese große und befreiende Verantwortung gilt es zu leben und zu entdecken.

     

    Die Prinzipien im "Königreich Gottes" sind andere als die Prinzipien in der Welt:

     

    1. Gebe, um zu empfangen

    2. Liebe, bevor du Liebe empfängst

    3. Glaube, bevor du es siehst

    4. Hoffe, bevor du Hoffnung empfängst

    5. Vergebe, bevor dir vergeben wird

     

    Warum das ganze?

    Die Bibel spricht davon, dass der Mensch geschaffen wurde, um ewig im Paradies zu leben, dies ist die Bestimmung eines jeden Menschen. Jeder Mensch hat die Sehnsucht in sich ewig zu leben, in einem vollendeten Leben und in Gemeinschaft mit dem Schöpfer.

     

    Wer ist dieser Schöpfer?

    Er nennt sich selbst wie folgt in der Bibel:

    - "Ich bin, der ich bin." = JAHWE

    Dies bedeutet, dass der Schöpfer der ist, der er ist. Es ist faszinierend, dass Gott sich keinen Namen gibt. Er ist sozusagen die Instanz die Existenz bedingt, er hat die Welt in Existenz gesprochen in der Schöpfungsgeschichte. Er ist uns durch die Bibel nicht unbekannt, und dennoch oft die unbekannte schlecht hin. Gott ist allmächtig, ohne irgendeine Begrenzung, weder in Raum noch in Zeit. Das Universum ist ein unmessbar kleiner Ausschnitt der Wirklichkeit. Dennoch kennt Gott selbst die Anzahl meiner Haare auf dem Kopf, er weiß mehr über mich als ich selbst weiß.

     

    Ich habe angefangen an Jesus zu glauben und ich habe unzählige Gebetserhörungen und Wunder erlebt. Es gibt unzählige Christen die das selbe erleben, tagtäglich und weltweit, einfach weil sie anfangen wirklich zu glauben.

     

    Gott braucht keine Massenmedien, er spricht wie damals bei Adam den einzelnen Menschen persönlich an. Wer einen Schritt im Glauben auf Gott zugeht, auf den geht Gott auch einen Schritt zu, Gott wartet auf unsere Initiative.

  • D
    Dennis

    Als 62-jähriger schwuler US-Bürger bin ich enttäuscht, dass Obama den Prediger Warren als Gebetsführer bei der Amtseinführung vorführt. Die Mehrheit der Schwulen hat bei ihrer Suche nach Gleichberechtigung auf Obama gesetzt. Jetzt sehen wir, wie Obama als der neue "Busfahrer" uns Schwule in seinen Bus hereinlässt, aber nur wenn wir ganz hinten im Bus einen Platz suchen.

  • M
    Mathias

    @Jaddy: ich glaube auch, dass sich viele in Europa noch die Augen reiben werden.

    Als Ergänzung noch: ist nicht Obama für die inzwischen laufende Truppenerhöhung in Afghanistan eingetreten? Er ist es ja auch, der ggf. den Krieg auf pakistanisches Gebiet bringen will.

    M.M. nach hat sich Bush auch wegen dem israelischen Krieg gegen die Palästinenser im Gazastreifen mit Obama beraten; schließlich fällt das Ergebnis jetzt in dessen Amtszeit.

    Obama ist also auch schon auf bestem Wege, in die Fußstapfen von Bush als Kriegsfürst zu schlüpfen.

  • J
    Jaddy

    Warrens Haltung zu Homosexuellen ist mehrfach dokumentiert. Siehe allein hier http://is.gd/cwbP

     

    Er mag sie nicht, auch wenn er für sie betet. Er betet ja dafür, dass es ihnen gut geht und sie glücklich sind, sondern dass sie sich ändern.

     

    Hinter all der Schönrednerei und vorgespielten Menschenliebe steht die gleiche oppressive Idee, dass nur alle Menschen genau seinen Glauben leben müssten, dann würde schon alles gut. Toleranz und Pluralismus kommen da nicht vor. Nein, Leute wie Warren - oder Mixa, Huber, Ratzinger bei uns - gehören für mich nicht in staatsoffizielle Veranstaltungen, auch keine Rabbis, Lamas, Ayatollas.

     

    Ich denke, es werden noch viele sich die Augen reiben, wie weit rechts und religiös Obama von uns gesehen tatsächlich ist. Man kann jetzt schon sehen, wie er sich zum Beispiel beim Thema Todesstrafe hin und her gewunden hat, um keine Wähler zu verprellen, nur um schliesslich doch dafür zu sein.

     

    Abtreibungen: Auch ohne Abtreibungen können wir irgendwann die Renten nicht mehr bezahlen. Das ist einfach eine Folge der Langlebigkeit und des Aufwands pro Rentner. Nicht die Geburtenrate ist das "Problem", sondern die verminderte Sterberate.

     

    Mehr Kinder lösen das Problem da auch nicht, abgesehen davon, dass sie erst mal ins erwerbsfähige Alter kommen _und_ dann auch noch eine so gut bezahlte Stelle haben müssen, dass sie auch Netto-Einzahler sind. Wenn man in die altuelle Statistik guckt, sind aber die ganzen Hartz-IV-Aufstocker, Teilzeit-, Zeit- und Leiharbeiter keine Rentennettozahler.

     

    Nein, ein volkswirtschaftliches Problem sind die Abtreibungen nicht. Aber wenn man mal im Einzelfall nachforscht, wie denn die potenziellen Eltern ihr Kind versorgen sollen, dann kommt man drauf, dass es häufig ein sehr privates wirtschaftliches Problem ist. Und komme keiner mit "hat doch früher auch funktioniert". Der vergleiche mal Ausgaben pro Kind früher und heute.

  • AL
    Aran Lindvail

    "Warren und andere, jüngere evangelikale Prediger haben die sture Konzentration der Bewegung auf die Erlösung und das Jenseits gelockert und sich auch weltlichen Dingen zugewandt. So tritt Warren für Aids-Hilfe in Afrika [...] ein"

    Etwas mehr Recherche hätte hier gut getan, bevor man Warrens Aids-Hilfe so einfach als gute Sache und Gegensatz zu den "Kampfpositionen" wie Homosexualität und Abtreibung darstellt. Warren fördert christliche Programme, die das bewährte ABC-Programm ablehnen und lieber sexuelle Enthaltsamkeit ohne Schutzmöglichkeiten propagieren und Homosexualität verteufeln. Damit werden erfolgreiche, wissenschaftlich fundierte Vorgehensweisen behindert und zugunsten eines zweifelhaften, religiös begründeten Aktionismus Infektionen in Kauf genommen.

  • M
    Martin

    Sehr geehrter Herr Moll,

     

    dieser Beitrag ist nur so überfüllt von Fehlern.

    Es ist mir neu das Rick Warren für den Segen zuständig sein soll, da er für die Fürbitte eingeteilt ist und Pastor Lowery für den Segen!

     

    Das Buch nennt sich im deutschen "Leben mit Vision"

     

    Vorher mal etwas mehr nachforschen bevor man was verfasst Herr Moll.

  • GO
    G. Ossa

    Als Evangelikaler bin ich erstaunt vom Verfasser als Fundmentalist, als bigotten, engstirnigen, gefährlichen evtl. sogar terroristischen Menschen eingestuft zu werden. Wie groß ist der Hass Linker gegen Christen eigentlich? Man hat den Eindruck, könnten sie wie sie wollten, würden sie sofort Gulags für Christen eröffnen wegen der gefährlichen Ansichten.

    Rick Warren ist kein Homohasser. Dass wir wegen der Abtreiberei unsere Renten nicht mehr finanzieren können will keiner wahrhaben. Was ist dagegen einzuwenden wenn junge Frauen zu ihrem Baby stehen und es nicht abtreiben lassen. Sonst sind Linke immer für natürlichen und biologischen Lebensstil, hier aber wird äußerst unnatürlich Leben zu Ende gebracht mit einem enormen Aufwand an komplizierter Medizintechnik. Auch ohne Gott ist es mehr als dumm eine solche Politik gut zu heißen. Schon die Tatsache, dass es so etwas wie Segnen gibt müsste die Kritiker doch auf den Plan rufen. Was soll denn ein Segen zu bedeuten haben, der augenscheinlich von paranoiden Leuten vollzogen wird (Diagnose Gotteswahn, Glauben an zusammengedichten Unsinn). Warum gehen die Kritiker nicht auch dagegen vor? Antwort: weil diese eine wesentliche und staatsbildende Stütze ist ohne die die Kultur sehr schnell ins Negative abdriften würde. Davor haben sogar die Linken Angst, also ist bewiesen, dass christliche Kultur staatstragende Wirkung hat, eine Kultur die Andersdenkende akzeptiert, Linke akzeptieren Andersdenkende nicht. Das ist leider so. Der Vorwurf des gefährlichen Fundamentalismus ist also nicht haltbar, haltbar ist allerdings die Bedrohung funktionierender Gemeinwesen durch linke Politik.

  • TM
    Tom Müller

    Man darf einem Menschen wie Warren nicht die Chance geben sich vor über einer Milliarde Menschen zu präsentieren. Die Hoffnung nach neuem liegt in der Luft und der zukünftige Präsident möchte sich von jemandem den Segen für sein neues Amt geben lassen der das „alte“ symbolisiert? Gerade in Amerika ist Warren nicht unumstritten. Es ist falsch diesen Menschen zu unterstützen der Homosexuelle nicht als gleichberechtigt ansieht und zweifellos geschmacklose Holocaust-Vergleiche tätigt. Obama wird nicht die breite Zustimmung der alten konservativen Religiösen Wähler in Amerika bekommen schon alleine weil er die "falsche Hautfarbe" in deren Augen hat.

  • C
    Chrisfm

    Liebe Taz,

     

    findet ihr es richtig, Rick Warren zu unterstellen er möge keine Schwulen, weil er gegen die Homoehe votiert? Selbs Christ, mag ich zuallererst einmal Menschen und sehe auch hinter jeder geschlechtlichen Ausrichtung den Menschen. Gott liebt alle Menschen - auch Schwule und Lesben. Nur weil ich den Menschen liebe, muss ich seine Ausrichtung nicht genauso lieben. Und hier liegt der Unterschied. Es ist richtig, dass ein gläubiger Christ die Homosexualität ablehnt. Dabei geht es aber um die Ausrichtung, nicht um den Menschen dahinter. Das ist für manches Gemüt schwer zu verstehen und zu akzeptieren, aber so ist es gemeint.

     

    Auch verstehe ich den Automatismus nicht, wonach immer wieder behauptet wird, dass alle Christen in den USA quasi per Gesetz republikanisch wählen. Auch wenn die Mehrheit dies noch tut, so gibt es doch eine wachsende Zahl derer, die durchaus die sozialen Fragen der liberalen Demokraten wichtiger finden, als die Themen der Republikaner. Zudem gibt es prominente Christen wie z.B. Bill Clinton und Jimmy Carter die sich darum bemühen die "Schicksalsgemeinschaft" zwischen Christen und Republikanern zu lockern. Einer der prominentesten, christlichen Unterstützer dieser Initiative ist im Übrigen- richtig: Rick Warren.

     

    Ebenso wenig kann ich nachvollziehen, warum jemand, der sich z.B. für das Selbstbestimmungsrecht der Frau in Fragen der Abtreibung einsetzt, deshalb Abtreibungen "toll" finden muss. Ist es nicht möglich zu sagen: "Ja, ich finde das ist Sache der Frau hierüber zu entscheiden und dennoch bin ich über die hohe Zahl der jährlichen Abtreibungen schockiert?" Ich glaube doch, dass es jeder Frau schwer fällt eine Abtreibung vorzunehmen und das dies gemeinhin mit großen innerlichen Konflikten zusammengeht. Da kann ich doch nicht sagen:"Egal, dass jedes Jahr Hunderttausende Kinder abgetrieben werden. Hauptsache die Frauen haben das Recht dazu." Da muss ich mich doch Fragen, warum die Gesellschaft jedes Jahr Hunderttausende Frauen in diese Lage bringt, oder nicht?