piwik no script img

Kolumne Älter werdenSofortrente für Seine Heiligkeit

Und ab mit IHM in die (offene) Psychiatrie, wo es heißt: "Ich bin der Papst!" - "Ich auch!"

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

1 Kommentar

 / 
  • RB
    R. Bornemann

    "Und ab mit IHM in die (offene) Psychiatrie" - ist das noch Ironie, oder schon Hohn, gar Hetze ? Bekannt ist, dass in der Sowjetunion politische Gegner, darunter vermutlich auch Priester und Gläubige, als Teil der Repressionsmaßnahmen in Psychiatrien untergebracht wurden.

     

    Die Taz muss hier aufpassen: bereits am 21.9.07 (Wahrheit) hieß es dort "Es gibt eigentlich nur zwei Lösungsmöglichkeiten für den pathologischen Fall Kardinal Meisner: entweder totschlagen oder totschweigen....". Und am 19.2.09 (Wahrheit) findet man: "... bei Würzburg verwüstete ein Unbekannter am Dienstag die katholische Pfarrkirche ... Was war der Auslöser ? Die Piusbrüderbande ? ... Oder der Papst höchstselbst ?"

     

    Beides ist original Nazisprache: ersteres sowieso, bei letzterem wird gewissermaßen unterstellt, dass sich der "gesunde Volkszorn" entlädt - damit hatten die Nazis 1938 die Reichspogromnacht gerechtfertigt. Auch, wenn es erkennbar auf der Satireseite "Wahrheit" steht, geht es doch zu weit, eine Priestergemeinschaft als "Bande" zu bezeichnen, nicht etwa, weil sie Verbrechen begangen hat, sondern weil ein Mitglied Verbrechen leugnet. Und den Papst selbst als Rechtfertigung für die Verwüstung einer Kirche anzubieten, ist abartig (oh, pardon, schon wieder Nazisprache, so schnell geht das).

     

    Übrigens: bitte nicht die Einsicht oder Selbstironie der Klerikalen unterschätzen; vor ca. 100 Jahren kursierte der Spruch: "Gar manchen, den die Stola ziert, vergnügt in seinen Zola stiert" (Stola: Teil des Priestergewandes, Zola: seinerzeit berühmter Gesellschaftskritiker) Geduld !