Verstärkte Kontrollen

Giftanschlag im Bodensee: Trinkwasser wird schärfer überprüft. Verdacht gegen Bauern bislang nicht bestätigt

FRIEDRICHSHAFEN/ESSLINGEN dpa ■ Nach dem Giftanschlag auf das Bodensee-Trinkwasser mit Unkrautvernichtungsmitteln hat die Polizei weiter keine klaren Hinweise auf den Täter. Der Verdacht gegen einen Bauern aus dem Raum Ravensburg hat sich bisher nicht bestätigt. Die Trinkwasserkontrollen wurden unterdessen verstärkt.

Der Hof des verdächtigen Mannes war am Montag drei Stunden lang von rund 40 Beamten durchsucht worden. Der Landwirt war weiter auf freiem Fuß, wie die Polizei Friedrichshafen mitteilte. „Wir können im Moment noch nicht sagen, ob er etwas damit zu tun hat“, sagte ein Sprecher. Ergebnisse der Durchsuchungsaktion lagen zunächst nicht vor. Die Suche nach weiteren Behältern mit Gift im Bodensee werde fortgesetzt, fügte der Sprecher hinzu.

Die Bodensee-Wasserversorgung (BWV), die in Baden-Württemberg rund vier Millionen Menschen mit Trinkwasser beliefert, hat die Kontrollen rund um die Entnahmestation am westlichen Bodensee bei Sipplingen verstärkt. Bevor man aus dem Rohwasser des Sees Trinkwasser gewinne, werde es sehr oft kontrolliert, betonte der BWV-Vorsitzende und Stuttgarter Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU) am Dienstag in Esslingen.

Die BWV und die Behörden hatten am Vortag erklärt, dass für die Bevölkerung keine Gesundheitsgefahr bestanden habe. Nahe dem Trinkwasser-Ansaugturm waren in rund 75 Meter Tiefe zwei offene Fünf-Liter-Kanister mit einem giftigen Unkrautvernichtungsmittel gefunden worden. Nach dem Fund der Behälter am vergangenen Mittwoch waren im Wasser geringe Spuren des Unkrautvernichters Atrazin nachgewiesen worden.