Regierung korrigiert Prognose: Konjunktureinbruch doppelt so stark

Die Bundesregierung hat ihre Wachstumsprognose für 2009 einem Zeitungsbericht zufolge nochmals deutlich gesenkt: Um 4 bis 4,5 Prozent soll das Bruttoinlandsprodukt schrumpfen.

Mehr Handel oder gar Wachstum im vierten Quartal 2009 gelten laut Regierung inzwischen als unwahrscheinlich. Bild: ap

BERLIN/MÜNCHEN/DÜSSELDORF reuters/dpa Die Bundesregierung wird ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr einem Zeitungsbericht zufolge deutlich zurücknehmen. Wie die Bild-Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise aus ihrer Dienstagausgabe berichtete, geht das Bundeswirtschaftsministerium intern von einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in Deutschland um vier bis 4,5 Prozent aus. Der Einbruch würde damit doppelt so stark ausfallen wie bisher angenommen.

Im Januar hatte das Wirtschaftsministerium noch einen BIP-Rückgang von 2,25 Prozent für 2009 vorausgesagt. Bei der Prognose sei aber ein leichtes Wachstumsplus im vierten Quartal 2009 unterstellt worden. Eine solche Entwicklung sei aber nun sehr unwahrscheinlich, hieß es in dem Bericht. Die Bundesregierung legt ihre neue Konjunkturprognose Ende April vor.

Auch das Münchener Ifo-Institut räumte einem Zeitungsbericht zufolge Fehler der Prognose bei der Beurteilung der konjunkturellen Lage ein. "Wenn man uns Prognostikern etwas vorwerfen kann, dann ist es doch, dass wir alle die Rezession enorm unterschätzt haben", sagte Ifo-Konjunkturchef Kai Carstensen der Onlineausgabe des Handelsblatt.

Zugleich verwahrte Carstensen sich gegen die Kritik des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). DIW-Präsident Klaus Zimmermann hatte erklärt, der Wettlauf der Forschungsinstitute, Bankanalysten und internationalen Organisationen um immer schlechtere Prognosen habe die Schwere und Länge der Wirtschaftskrise verschärft.

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