Anschlag „war Racheakt“

INGUSCHETIEN Auschews Schwager verübte Attentat

BERLIN taz | Die Identität des Selbstmordattentäters, der bei einem Anschlag auf eine Milizstation in Inguschetien am Mittwoch mehr als 20 Menschen verletzt hatte, ist geklärt. Dies berichtet die Online-Ausgabe des Kommersant unter Berufung auf Sicherheitskräfte. Es ist der 23-jährige Batyr Dschaniew, Sohn der am gleichen Tag getöteten 51-jährigen Lejla Dschaniewa und Bruder der bei dem Anschlag verletzten Fatima Dschaniewa, Witwe des im Oktober ermordeten Menschenrechtlers Makscharip Auschew. Der Selbstmordattentäter wurde anhand der Fingerabdrücke identifiziert.

Die Eskalation der Gewalt zeige, dass sich Inguschetien in einem Bürgerkrieg befinde, sagte der Chef des von der Menschenrechtsorganisation Memorial betriebenen Internetportals „Kawkaskij Uzel“. Dieser Bürgerkrieg sei zu einem Krieg zwischen rivalisierenden Klans und Großfamilien geworden. Religiöse oder ideologische Beweggründe seien inzwischen zweitrangig. Die staatliche Gewalt heize die Lage an. BERNHARD CLASEN

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