Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Was Bau, Straßencafes und Landwirtschaft angeht, so darf man nicht vergessen, dass der Winter bis Ende März andauerte und sehr hart und lang war, so dass die Frühjahrsbelebung dadurch erst mit ca. 4 Wochen Verspätung jetzt dann einsetzen wird.
Jahrzehntelang wurden die Rufe nach der Verstärkung
des Binnenmarktes als Unkenrufe abgetan. Durch Lohndrückerei wurde Deutschland Export-Weltmeister.
Durch Verzicht also der kleinen Leute.Jetzt wo
Deutschland bald kein Export-Weltmeister mehr sein
wird, steht man da wie der Ochs vorm Berg, pumpt
Gelder in die Wirtschaft worauf der Kleine Mann verzichtet hat. Wäre das Geld untern angekommen,
wäre es nicht verprasst worden und in Umlauf gebracht,dann hätten wir diese Krise wahrscheinlich nicht. Die Bankenkrise ist durch
gierige "Volksschädlinge" ausgelöst worden und kein Staatsanwalt geht hin und zieht wenigstens
einige zur Verantwortung. Das liegt doch im öffentlichen Interesse und bedarf doch keiner
privaten Anzeige! Wenn die jemand für 1.30 € verurteilen können haben sie es ja mit einem Kleinen Licht zu tun und nicht mit einem großen
Drecksack.
Ist es der Vorabend einer großen, weltweiten Krise? Selbst wenn es so wäre, scheint die Menschheit gegen diese Art von Katastrophe wenig gefeit. Sie scheint wie ein Leid über die Menschheit zu kommen und kann eben nur durchlitten werden.
Vielleicht, das ist nun meine persönliche Ansicht, würde uns so etwas erspart bleiben, wenn die Resourcen dieser Welt gerechter aufgeteilt würden. Stattdessen starren wir alle auf den Augenblick, wo es wieder aufwärts gehen könnte um ja nichts in unser aller Leben nachhaltig verändern zu müssen.
Ich weiss es auch nicht, ob es so schlimm kommt. Aber ich glaube nicht, dass der Mensch im Jahre 2009 geistig besser gerüstet ist für Weltkatastrophen als der Mensch des Jahres 1939!
Bauministerin Klara Geywitz (SPD) meint, sie hat eine Lösung für den stockenden Wohnungsbau gefunden. Dabei ist es eine Kapitulation.
Kommentar Arbeitslosenzahlen: Überwintern funktioniert nicht mehr
Die Regierung ruht sich auf der Kurzarbeit aus - dabei ist das nicht die richtige Lösung für die steigende Arbeitslosigkeit.
Die Agentur für Arbeit erhebt in Deutschland seit 1928 die Arbeitslosenzahlen. In über 80 Jahren offizieller Statistik ist es noch nie vorgekommen, dass im März mehr Menschen ohne Job dastehen als im Februar. Frühjahrsbelebung heißt dieser Effekt, auf den bisher immer Verlass war: Wenns wärmer wird, werden auf Baustellen Arbeiter gebraucht, in Straßencafés Kellnerinnen und in der Landwirtschaft Hilfskräfte. In diesem März war alles anders. Die Frühjahrsbelebung ist ausgeblieben, als hätte es sie nie gegeben - stattdessen ist die Zahl der Arbeitslosen um 34.000 angestiegen.
Dies ist das bedrohlichste Detail der aktuellen Arbeitsmarktstatistik. Weil es belegt, wie einzigartig die Wirtschaftskrise ist. Und weil es andeutet, wie einzigartig ihre Folgen für den Arbeitsmarkt sein können. Wie diese genau aussehen werden, weiß im Moment niemand. Während der Chef der Arbeitsagentur vier Millionen Arbeitslose in diesem Jahr nicht mehr ausschließt, rechnet die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung für 2010 mit fünf Millionen Arbeitslosen. Noch pessimistischere Prognosen von Experten, das ist absehbar, werden folgen.
Die Regierung antwortet auf dieses düstere Szenario seit Monaten immer gleich. Sie propagiert Kurzarbeit als Wundermittel, welches Firmen ermögliche, ihre Beschäftigten sicher durch die Krise zu bringen. In der Tat boomt dieses Instrument, seit Oktober haben Unternehmen Kurzarbeit für 2,2 Millionen Beschäftigte angemeldet. Doch ist Kurzarbeit nicht so omnipotent, wie es die Koalition suggeriert. Wenn die Krise länger dauert, landen die Menschen, die heute in Kurzarbeit sind, mit Zeitverzögerung auf der Straße.
Mehr politische Fantasie wäre also dringend angebracht. Und durchaus möglich. In Zeiten milliardenschwerer Konjunkturprogramme könnte die Regierung Hilfen mit klaren Bedingungen verknüpfen, etwa mit dem Ausbau grüner Technologien. Und dies auf dem Arbeitsmarkt durch Umschulungen stützen. Denn eins ist absehbar: Überwintern und weitermachen wie bisher, funktioniert in dieser Krise nicht.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Ulrich Schulte
Leiter Parlamentsbüro
Ulrich Schulte, Jahrgang 1974, schrieb für die taz bis 2021 über Bundespolitik und Parteien. Er beschäftigte sich vor allem mit der SPD und den Grünen. Schulte arbeitete seit 2003 für die taz. Bevor er 2011 ins Parlamentsbüro wechselte, war er drei Jahre lang Chef des Inlands-Ressorts.