piwik no script img

Einigung auf neues WaffenrechtSieg der Peng-Gang

Die Bundesregierung hat sich auf ein neues Waffengesetz geeinigt. Doch von den einst geplanten Verschärfungen werden viele nicht kommen.

"Mächtiger Teil unserer Gesellschaft": Schützen. Bild: dpa

Neues Waffengesetz

Auf folgende Gesetzesreform hat sich die Koalition geeignet:

Altersgrenze: Das Schießen mit großkalibrigen Waffen soll erst ab 18 Jahren erlaubt sein anstatt wie bislang mit 14.

Überprüfungen: Waffenbesitzer müssen mit unangemeldeten Kontrollen rechnen. Eine Wohnung darf zwar nicht gegen den Willen des Wohnungsinhabers betreten werden. Allerdings soll eine Weigerung den Entzug des Waffenscheins zur Folge haben können.

Biometrie: Für einige Waffengattungen soll eine "biometrische Sicherung" zur Pflicht gemacht werden, um zu gewährleisten, dass nur noch der Besitzer selbst seine Waffe entsichern kann. Doch die Politik gibt zu: Es könne noch einige Jahre dauern, bis die Technik so weit ist.

Waffenregister: Man will ein zentrales Waffenregister - doch das schreibt die EU ohnehin vor.

Amnestie: Personen, die illegal Waffen besitzen, können diese innerhalb einer bestimmten Frist bei der Polizei abgeben, ohne dass ihnen ein Strafverfahren droht.

Aufbewahrung: Wer seine Waffen nicht ordnungsgemäß aufbewahrt und diese entwendet werden, riskiert drei Jahre Gefängnis.

Paintball: Die Verhandelnden der Koalition wollen Spiele, bei denen das Töten von Menschen simuliert wird, als Ordnungswidrigkeit ahnden lassen. Allerdings gibt es in beiden Parteien Zweifel. Ob ein Verbot kommt, hängt nun vom Abstimmungsverhalten der Regierungsfraktionen ab.

Gesetzgebung: Wenn beide Fraktionen dem Verhandlungsergebnis zugestimmt haben, soll die Reform Ende Mai in den Bundestag eingebracht werden. AP, DPA, TAZ

Es ist kein leicht verdauliches Gespräch, das Klaus Jansen am Mittwochmorgen mit seinen drei Kindern am Frühstückstisch führt. Es geht um Amokläufe. Seine Kinder sind 11, 13 und 16 Jahre alt und fragen, ob so etwas wie in Winnenden auch an ihrer Schule passieren könne. "Es kann", sagt Jansen.

Das Gespräch führt er deshalb, weil er an diesem Tag selbst Gesprächsstoff liefert. Jansen ist Vorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK). Nachdem sich Verhandler von Union und SPD auf eine Änderung des Waffenrechts geeinigt haben, diktierte er einem Journalisten, dies sei ein "Kniefall vor der Waffenlobby".

Noch vor vier Wochen hat sich Jansen mit dem Bremer Innensenator Ulrich Mäurer getroffen. Der SPD-Politiker hatte ein Papier vorgelegt, "knackig, pragmatisch und lösungsorientiert", wie Jansen sagt. Die Bremer wollten ein Verbot großkalibriger Waffen und des gefechtsähnlichen Schießsports IPSC. Beides wird wohl nicht kommen. Wie es dazu kam, ist für Jansen klar: "Das war Lobbyarbeit."

Selbst die beiden Männer, die das neue Waffengesetz zwischen der SPD und der Union ausgehandelt haben, überbieten sich bei einer Pressekonferenz am Mittwoch minutenlang in Schilderungen über den Druck der Waffenlobby. Immer wieder hätten sie in den vergangenen Wochen Briefe und E-Mails mit Forderungen bekommen, berichten die stellvertretenden Fraktionschefs Wolfgang Bosbach (Union) und Fritz Rudolf Körper (SPD).

Manche Organisationen hätten ihre Büros mit einer regelrechten Kampagne für ein laxeres Waffenrecht überzogen. Von hochkochenden Emotionen berichtete Körper: "Der Widerstand ist organisiert, der Widerstand ist massiv", ergänzt der CDU-Mann Bosbach - selten offene Worte aus gleich zwei Regierungsparteien zum Einfluss der Schützengilden und Jagdfans. So offen, dass ihre Verkünder sie danach gleich wieder zu relativieren versuchen: Sie hätten dem Druck selbstverständlich nicht nachgegeben. "Ich kann kein Einknicken vor der Waffenlobby sehen", sagt Körper. "Unsere Vorschläge derart abzuqualifizieren, ist ignorant."

Doch so ganz möchte man an die Wirkungslosigkeit der Lobby nicht glauben. Denn Körper und Bosbach sind nicht die Einzigen, die an diesem Tag offen über das Dauerfeuer der Waffenfreunde sprechen. Auch Dieter Wiefelspütz, der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, nennt Schützen und Jäger einen "wichtigen und mächtigen Teil unserer Gesellschaft". Das seien meistens "gestandene Leute", deren Wort in ihrer Gemeinde etwas gelte und die hervorragend organisiert seien. "Natürlich sind sie damit eine äußerst relevante Klientel für alle Parteien."

Schützen und Jäger seien "Teil der deutschen sozialen Kultur und unserer Identität", sagt Wiefelspütz weiter. "Ein Paradigmenwechsel zu einem generellen Verbot von Privatwaffen ist auf absehbare Zeit nicht durchsetzbar", glaubt der SPD-Mann. "Dazu hat die Gesellschaft nicht die Kraft, sie will es nicht. Und wir Abgeordneten stehen nicht außerhalb der Gesellschaft."

Was Wiefelspütz damit blumig umschreibt, ist Folgendes: Allein der Deutsche Sportschützenbund hat 1,5 Millionen Mitglieder. Bei so einer Hausmacht braucht der Verband nicht einmal ein Lobbybüro in Berlin. Besonders in den ländlichen Gebieten Niedersachsens, Baden-Württembergs oder Bayerns haben die Vereine Einfluss - deswegen kamen die Ideen für schärfere Waffengesetze vor allem aus den Stadtstaaten Bremen und Berlin. Zu den Schützen kommen noch etwa 350.000 Jäger.

Die meisten haben nicht nur eine Pistole oder ein Gewehr im Schrank. Viele sind Sammler. In Deutschland existieren rund 10 Millionen Waffen. Die Zahl der illegalen Ballermänner ist wahrscheinlich noch einmal doppelt so hoch. Die Koalition konnte sich trotzdem nicht einmal auf die von Bremen vorgeschlagene Obergrenze von fünf Schießeisen einigen.

Kein Wunder, dass Jürgen Kohlheim, der Vizepräsident des Deutschen Schützenbundes, zufrieden ist: "Offensichtlich wurden unsere Sachargumente gehört", sagt er der taz. Die Vorwürfe, Politiker bearbeitet zu haben, weist er entschieden zurück: "Ich sitze in Bonn und nicht in Berlin und stehe den Politikern nicht auf den Füßen."

Selbst gegenüber einer Sportart, die auch Schützen kritisch sehen, zeigten sich SPD und CDU sanftmütig. Beim IPSC-Schießen feuern die Teilnehmer zwischen Häuserwänden und angedeuteten Fenstern. Obwohl die Innenpolitiker der Koalition nach eigenem Bekunden einig sind, dass dies viel zu sehr dem Training von Polizei und Militär ähnelt, passiert hier zunächst gar nichts. Man wolle sich noch weiter über IPSC informieren und dann weitere Schritte überlegen, sagten Körper und Bosbach unisono in Berlin. Frühestens nach der Bundestagswahl könnte sich vielleicht etwas tun.

Sich mit dieser Nachgiebigkeit Stimmen sichern zu wollen, könnte auch schiefgehen, warnt Kriminalpolizist Jansen: "Eltern sind auch Wähler, und die Politik muss sich klar sein, dass ihre Position beim Waffenrecht nicht ohne Risiko ist", sagt er. "Beim nächsten Amoklauf sollte sich jeder dieser Innenpolitiker mal mit den Eltern der Opfer zusammensetzen."

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

66 Kommentare

 / 
  • HL
    Holger Löber

    Es liegt nicht an den Waffen !

    Es liegt daran, dass die meisten Eltern den emotionalen Zustand Ihrer halbwüchsigen Kinder nicht erkennen.Wie sollten sie auch. Sie haben nie einen Lehrgang besucht, der es Ihnen ermöglich. Ich bin in meinem Schützenverein zuständig für die Jugendarbeit und der Lehrgang der mich zur Jugendarbeit befähigt(gemäß § 27 Abs. 3 WaffG) hat mir meine Augen geöffnet.

    Ich sehe unreife Kinder kommen und die sich innerhalb weniger Monate zu verantwortungsbewussten Menschen entwickeln, die in Punkto Sicherheit beim Umgang mit Waffen, manchem älteren Schützen etwas vormachen.

    Es sind alle Erzieher von Kindern und Jugendlichen

    gefragt. Sie sollten in der Lage sein, durch das ständige Gespräch nicht normales Verhalten zu erkennen und entgegenzuwirken. Um dazu in der Lage

    zu sein bedarf es ständiger Weiterbildung. Aber wer hat schon dafür die nötige Zeit in unserer Leistungsgesellschaft.

  • V
    vic

    @ Walter Ulbricht

    Gewöhnlich diskutieren wir hier auf anderem Niveau. Das mag für sie ungewohnt sein, ist aber so.

  • S
    Strolch

    Hallo

    Glaubt Ihr wirklich,weniger Waffen würden auch nur einen Amoklauf verhindern? Da, wo keine Waffen verfügbar sind,werden eben Brandsätze gebaut(Diese Woche in NRW) oder man nimmt das Auto (April in NL)

    Amokläufe sind ein Resultat einer zu eng aufeinandergedrängten rücksichtslosen und leistungsorientierter Ellenbogengesellschaft,die jegliche Moral verloren hat,sie wird es leider immer wieder geben.

    Das Wegschließen von Waffen an einem zentralen Punkt ist aus mehreren Gründen Unsinn: Zum einen hätten Kriminelle einen Punkt,wo sie an alles rankommen können. Wer sollte diesen Ort 24 Std. tägl. bewachen? Wieviele Tresore bräuchte man,um alle Waffen nebst Munition aller Mitglieder eines Schützenvereins sicher zu verschließen?

    Sportschützen üben häufig nicht nur in "ihrem" Verein,sondern üben als Gastschützen oftmals auch in anderen Schützenvereinen.An Wochenenden sind sie unterwegs zu Wettkämpfen überall in Deutschland. Sollten sie nun immer erst zu diesem zentralen Sammelpunkt fahren müssen,um an ihre Sportgeräte zu kommen?Was für ein Zeit- und Kostenaufwand! Im Übrigen würden sie damit gegen ein bestehendes Gesetz verstoßen,das besagt, daß man Waffen nur auf dem direkten Weg von zu Hause zum Stand und retour transportieren darf.

    Das Verbot von Paintball ist ebenfalls nicht nachzuvollziehen, dann müßte Völkerball auch verboten werden,da hier ja auch jemand abgeworfen wird....

    Im Übrigen sind in diesem Land und auch international viele tausend Menschen als Reenactors (darstellende Geschichte) unterwegs.

    Egal,wie man zu Waffen steht,Geschichte wurde immer mit Blut geschrieben.Zur Darstellung von historischen Begebenheiten sind Waffen nunmal absolut notwendig,sei es nun Mittelalter,18.Jahrhdt. oder Napoleonik...Diese Menschen halten die Geschichte lebendig-aus der wir heute ja auch noch viel lernen können und sollten.

    Ein totales Waffenverbot wie Hr. Schober es gerne hätte (bei all seinem Schmerz durchaus nachvollziehbar) würde letztlich nichts bringen außer zahlreichen Leuten,die KEINE Kriminelle sind,vor den Kopf zu stoßen indem sie ihren Sport bzw ihr Hobby nicht mehr ausüben können.

    Das bisherige Waff.Gesetz war schon äußerst streng,daß der Vater des Amokläufers die Tatwaffe nicht unter Verschluß hatte,war bereits ein Vergehen gegen bestehende Gesetze....sowas läßt sich auch durch noch härtere Gesetze nicht verhindern. Ein Blick nach England: Nachden totalen Waffenverbot dort stieg die Kriminalitätsquote um mehr als 300%.

    Mich wundert nur, daß die TAZ in das gleiche populistische Horn stößt,wie die BILD: Gegen die böse Waffenlobby zu schreiben anstatt vernünftiger Recherche: Wißt Ihr,daß jedes totalitäre Regime ein totales Waffenverbot in dem von ihm unterdrückten Volk befürwortet? Wer das ernsthaft will,sollte sich nicht länger demokratisch oder gar freiheitsliebend bezeichnen.

  • S
    Snow

    @ Sylvia Koch

     

    "Verbote lösen dieses Problem nicht."

     

    Hat auch niemand gesagt, dass es mit Verboten allein getan ist. Komisch warum immer darauf rumgeritten wird, wahrscheinlich weil es so schön einfach ist.

    Aber ein geziehltes Verbot in Kombination mit mehr Aufmerksamkeit für Jugendliche etc., es sollte Hand in Hand gehen. Purer Aktionismus wird ganz schnell verpuffen, siehe Winnenden und nun der neue Fall, obwohl ja alles ganz anders werden sollte. Interessanterweise ist es auch noch ein Mädchen, eine wohl gut bis sehr gute Schülerin, die allerdings wohl sehr allein bis einsam war, was komischerweise auch niemanden weiter auffiel.

    Und ich sage voraus, es wird weitergehen, und noch mehr Opfer geben.

    Vielleicht sollten sich Familien von Opfern zusammentun, und so einige Lügner aus der Politik, die so großartig ihre Klappe aufgerissen haben, vor Gericht bringen. Doch selbst das wird nicht passieren.

  • WU
    Walter Ulbricht

    Was soll man von so einem linken Käseblatt schon erwarten als einen hämischen und verunglimpfenden Artikel zu unbescholtenen Bürgern, die nichts tun, als ihre Rechte wahrzunehmen.

  • M
    Moritz

    @Sherwood:

     

    Sie wehren sich gegen den Vergleich zwischen Autos und Schusswaffen und proklamieren, dass Autos "einen gewissen Nutzwert haben", Einschränkungen wie "Tempo 30 in dichtbevölkerten Wohngegenden" angemessen seien, und "der Nutzwert (...) einer halbautomatischen 9 Schuss Beretta" für Sie nicht erkennbar ist.

     

    Dazu möchte ich anmerken: Tempo 30 in Wohngegenden ist eine sachgerechte und sinnvolle Regelung - analog zum Beispiel zu den strengen Auflagen, die heute mit dem privaten Waffenbesitz verbunden sind, z.B. die Pflicht zur Lagerung in Tresoren, dem Transport in verschlossenen Behältnissen, der behördlichen Prüfung auf Zuverlässigkeit etc. pp.

     

    TROTZ aller Regeln im Straßenverkehr sterben dort jedes Jahr noch immer 5.000 Menschen - von den Verletzten mal ganz zu schweigen. Hier mal einige Vorschläge, um diese Zahl zu verringern: Führerschein erst mit 21 Jahren. Zwingende und regelmäßige Gesundheitsprüfungen ab dem 60. Lebensjahr. Verpflichtender Einbau von Alkoholprüfinstrumenten in alle Autos. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Vielleicht würden dadurch einige Hundert oder Tausend Menschenleben gerettet. Vielleicht auch nicht. Vielleicht müsste man Autos ganz verbieten. Oder zumindest private "Spaßfahrten" - denn spätestens diese können kaum wichtiger sein als das Hobby von Jägern und Sportschützen.

     

    Merken Sie was?

  • R
    Rolf

    Auch wenn Linke so ihre Probleme mit der Realitätswahrnehmung haben: nicht legaler Besitz von und Beschäftigung mit Waffen und Paintballsport sind eine Bedrohung, sondern wie weit man im Umgang mit Anderen gelassen wird. Würde man wieder dazu kommen, der Bevölkerung die Beachtung von Werten und von Selbstdisziplin zu vermitteln, könnte jeder noch einen Panzer in seiner Garage parken und hätte sich dennoch so weit im Griff, daß er nicht persönlicher Defizite wegen über seine Mitmenschen herfällt. Natürlich verträgt sich das aber schlecht mit der Propagierung, daß sich jeder frei benehmen kann wie beim feuerroten Spielmobil. Versuchen Sie doch trotzdem, einmal nachzudenken: der Linie dieses Blättchens folgend müßten als Konsequenz aus dem jüngsten Amoklauf in Bonn nun auch Küchenmesser und Benzin in Flaschen verboten werden. Aber würden Sie sich dafür einsetzen? mal abgesehen davon daß ja dann ganz schlecht um die Bewaffnung Ihrer Leserschaft in Kreuzberg und Friedrichshain bestellt wäre?

  • T
    tiger2b

    Vielleicht sollte der Verfasser dieses Artikels mal die Seite http://www.ipsc4ever.net/ besuchen und sich über die Sachen schlau machen, die er verunglimpft. Häuserwände mit Fenstern ... das ich nicht lache! Die Hetzkampagne gegen 2,5 Millionen legale Waffenbesitzer geht also weiter. Das die gefürchtete "Waffenlobby" lediglich aus ganz normalen Mitbürgern besteht, die sich Ihr Hobby nicht verbieten lassen wollen, dass wird in den Medien totgeschwiegen und Waffenbesitzer werden lieber pauschal als gefährliche Irre dargestellt.

  • R
    Recktenwald

    Mit Verlaub: Ich kann das mit den "gut organisierten Waffenverbänden" nicht mehr hören — das klingt ja so, als mache da eine Untergrundarmee gegen den Staat mobil. Hier geht es aber einfach nur darum, dass deutsche Bürger mit rechtsstaatlich statthaften Mitteln für das einstehen, das sie für ihr Recht halten. So, wie es alle Bürgerinitiativen, alle Atomkraftgegner und diverse Minoritäten ja auch und völlig zu Recht getan haben. Oder soll das Recht, seine Meinung zu sagen und ggf dafür einstehen und demonstrieren zu dürfen, nur noch bei politisch-opportunen Anliegen statthaft sein?

  • S
    Sherwood

    Wasserpistolen mit Essigsäre, Tote im Straßenverkehr? Dass Autos zumindest einen gewissen Nutzwert haben wird wohl nicht mal der Erz-Öko abstreiten. Und ja, ich mag Verbote auch nicht aber zB Tempo 30 in dichtbevölkerten Wohngegenden ist wohl kaum ein Fehler. Wo bitteschön ist der Nutzwert für den Einzelnen oder gar die Gesellschaft bei einer halbautomatischen 9 Schuss Beretta? Fakt ist doch dass alle Amok-Buben die Knarre aus Daddys Nachttischschublade gezogen haben und damit mal geschwind 20 Leute erschossen. Mit Wurfsternen aus Blechdosen hätten sie da eher ein Problem gehabt und dass der Jungspund vom Lande sich im Stuttgarter Underground von der Russenmafia eine Kanone mit ein paarhundert Schuss besorgt ist auch nicht realistisch. Was wäre die schnelle und einfache Lösung? Handfeuerwaffen verbieten, so einfach wäre das gewesen, über die gesellschaftlichen Hintergründe dieser Morde kann man trotzdem diskutieren, am nächsten Amoklauf wird das nichts ändern, sondern nur die Tatsache, dass die Knarre nicht mehr so leicht verfügbar ist. Stattdessen wird Paintball verboten, das ist ja echte Real-Satire, das wäre ja so, um mal wieder zum Auto zu kommen, kein Tempolimit mehr in Fussgängerzonen dafür wird aber die Höchstgeschwindigkeit auf der Carreara Bahn auf 15km/h begrenzt.

  • M
    Moritz

    Es ist schon bemerkenswert: Da ist die Rede von der "Waffenlobby" und dem "Einknicken" der Politik vor derselben. Halten wir doch mal fest: Bei der sog. Waffenlobby handelt es sich um Sportverbände, in denen über 2,5 Millionen Bürger organisiert sind, die zu 99,99999 Prozent gesetzestreu ihrem Hobby nachgehen und sich gegen unsinnige Eingriffe des Staates mit ihrem demokratischen Recht auf freie Meinungsäußerung zur Wehr setzen.

     

    Dass der private Waffenbesitz nicht ins Weltbild der taz-Redaktion passt, darf nicht dazu führen, dass man legitime Rechte eines signifikanten Teils der deutschen Bevölkerung einfach mal so im Nebensatz infragestellt.

     

    Zur Sache selbst: In Deutschland gibt's 50 Millionen Autos und jährlich 5.000 Verkehrstote. Auf 10 Millionen legale Waffen in Privatbesitz kommen pro Jahr weniger als ein Dutzend Tote. Sind die Verkehrstoten ein hinzunehmender "Kollateralschaden", während die Opfer der kriminellen Verwendung von Schusswaffen um JEDEN PREIS durch radikale Eingriffe in die Rechte von Millionen Menschen verhindert werden müssen?

  • SK
    Sylvia Koch

    Spätestens nach dem Vorfall in St. Augustin sollte klar sein, dass man weg muss von der Tatmitteldiskussion. Zudem war die Person weiblich! Konsequenterweise müssten wir sonst Grillanzünder, Feuerlöscher, Messer ... verbieten. Die Jugendlichen hatten/haben alle psychische Probleme, standen wahrscheinlich unter Medikamenteneinfluss, sonst wären sie nicht fähig gewesen, so zu handeln. Hier muss man ansetzen. Verbote lösen dieses Problem nicht.

  • R
    runzbart

    beim nächsten amoklauf kann man dann immerhin behaupten, dass wir eines der schärfsten waffengesetze und selbst ein in der vergangenheit oftmals veschärftes waffenrecht nicht geholfen haben.

    das bewahrt einen davor endlich mal den großen wurf zu machen, anstatt weiterer tippelschritte.

    ich selbst bin kein waffenfreund, aber wenn ich eine waffe hätte, dann würde ich sicher niemanden "freiwillig" in meine wohnung lassen.

    zum an den kopp fassen, was da fabriziert wird.

  • JH
    Jörg H.

    Bananenrepublik Deutschland!Das Paintballverbot geht bestimmt geschmeidig durch!Die ganze Welt lacht sich schlapp über den Murx den unsere Möchtegernelite verzapft!Standupcomedy vom feinsten!!!

  • V
    vic

    "Schützen und Jäger seien "Teil der deutschen sozialen Kultur und unserer Identität", sagt Wiefelspütz weiter."

    Aber muss das so bleiben? Ich meine: Nein!

  • K
    Keks

    Vielleicht hätte die Koalition bestimmte Waffen, wie z.B. Faustfeuerwaffen besser gleich freigeben sollen bzw. können, dann hat die liebe Lobby was sie will, und nebenbei fließen noch die einen oder anderen Euros als Steuern ins Staatssäckl, und nicht in den Schwarzmarkt, zumal es auch günstiger für die Kunden ist, gerade zu Zeiten der Finanzkrise.

    Schade eigentlich, dann eben doch Schwarzmarkt...

     

    Nun ja, jedes Land bekommt die Regierung, die es verdient !

    Ich kann mir vorstellen, dass es wohl einigen wie mir geht, dass sie keine Lust haben CDU oder SPD zu wählen, von den anderen mal ganz zu schweigen.

    Da braucht mir dann auch kein übergewichtiger Politiker dumm zu kommen, sie sind selbst Schuld !

  • DW
    Daniel W.

    Es ist schon bezeichnend, wie wenig Skrupel man bei der Unterwanderung von Grundrechten hat, es aber nicht einmal auf die Reihe bekommt den Schusswaffenbesitz vernünftig zu regulieren.

     

    Klar, Sportschützen brauchen ihre 20 großkalibrigen Pistolen. Was sind dagegen schon Informationsfreiheit und Privatsphäre. Verbieten wir doch lieber das Schießen mit Farbkügelchen.

  • P
    Philipp

    ...das bestätigt wieder einmal, dass die SPD immer wieder einknickt, wenn die Traditionalisten marschieren. Haltung war in dieser Partei - bis auf wenige Ausnahmen - noch nie angesagt. Und Herr Wiefelspütz ist inzwischen eine unerträgliche Nervensäge. Ich schäme mich, dass solche Leute (+ Ulla Schmidt + Herr Lauterbach + Herr Pofalla + Hella von Sinnen +++++) aus meiner rheinischen Heimat stammen.

  • P
    Peter

    "Dazu hat die Gesellschaft nicht die Kraft, sie will es nicht. Und wir Abgeordneten stehen nicht außerhalb der Gesellschaft."

    Ha ha, als ob die Abgeordneten oder Politiker im allgemeinen stets nach dem Willen der Bevölkerung handeln würden. Wenn es darum geht, in ferne Länder in den Krieg zu ziehen, auch gegen den Willen eines großen Teils der Bevölkerung, dann geht es.

    Schlimm, wenn man immer liest, welchen verderblichen Einfluß die Waffenverbände in den USA haben, und dann erleben muß, daß es hier in Deutschland nicht viel anders ist. Und was ist schon sportlich daran, herumzuballern, ob man es nun im Schützenverein oder sonstwo macht. Nur Polizei und Bundeswehr sowie hauptberufliche Förster sollten Feuerwaffen haben, ansonsten sollte das Luftgewehr für die Jahrmarktbude reichen.

  • B
    BENHUR

    Was, wenn ein Kind oder Jugendlicher (oder Erwachsener) eine Wasserspritzpistole mit konzentrierter Essigessenz füllt und anderen damit in die Augen spritzt? Und Küchenmesser lassen sich leicht zu Wurfmessern umbauen, und aus Blechdosen lassen sich mit etwas bösem Willen gefährliche Wurfsterne herausschneiden/stanzen ... vermute ich (hab ich noch nicht versucht) ...

     

    Also: Wasserspritzpistolen, Küchenmesser und Blechdosen sofort verbieten!???

  • P
    populist

    Alle paar Jahre läuft jemand mit Pappas schlecht gesicherten Ballermännern Amok und bringt ein paar Leute um. Aber wenn mehrere tausend Menschen pro im Jahr im Straßenverkehr ums Leben kommen, verbietet auch keiner die Autos; wenn 30.000 Leute jährlich an den Folhen von Alkohol sterben, wird nicht mal die Fernsehwerbung für Alkohol eingeschränkt.

     

    Ich weiß, dass das nicht vergleichbar ist! Schon weil im einen Fall etwa 10 Leute sterben und im anderen etwa 10.000 mal drei. Aber es geht um die Systematik.

     

    Die Menschen müssen endlich begreifen, dass alle Gesetzesverschärfungen und Verbote keine Sicherheit garantieren können. Es bleibt immer ein Risiko. Und ob eine Reduktion dieses Risikos um sagen wir 0,1% es rechtfertigt, tausende verantwortungsvolle Menschen in ihren Rechten zu beschneiden, halte ich für fraglich.

  • PM
    Pas Materski

    sind die waffenkisten, die noch vergraben

    in ostdeutschen gärten vergraben liegen in einer statistik dabei?(oder märchen)

  • HL
    Holger Löber

    Es liegt nicht an den Waffen !

    Es liegt daran, dass die meisten Eltern den emotionalen Zustand Ihrer halbwüchsigen Kinder nicht erkennen.Wie sollten sie auch. Sie haben nie einen Lehrgang besucht, der es Ihnen ermöglich. Ich bin in meinem Schützenverein zuständig für die Jugendarbeit und der Lehrgang der mich zur Jugendarbeit befähigt(gemäß § 27 Abs. 3 WaffG) hat mir meine Augen geöffnet.

    Ich sehe unreife Kinder kommen und die sich innerhalb weniger Monate zu verantwortungsbewussten Menschen entwickeln, die in Punkto Sicherheit beim Umgang mit Waffen, manchem älteren Schützen etwas vormachen.

    Es sind alle Erzieher von Kindern und Jugendlichen

    gefragt. Sie sollten in der Lage sein, durch das ständige Gespräch nicht normales Verhalten zu erkennen und entgegenzuwirken. Um dazu in der Lage

    zu sein bedarf es ständiger Weiterbildung. Aber wer hat schon dafür die nötige Zeit in unserer Leistungsgesellschaft.

  • V
    vic

    @ Walter Ulbricht

    Gewöhnlich diskutieren wir hier auf anderem Niveau. Das mag für sie ungewohnt sein, ist aber so.

  • S
    Strolch

    Hallo

    Glaubt Ihr wirklich,weniger Waffen würden auch nur einen Amoklauf verhindern? Da, wo keine Waffen verfügbar sind,werden eben Brandsätze gebaut(Diese Woche in NRW) oder man nimmt das Auto (April in NL)

    Amokläufe sind ein Resultat einer zu eng aufeinandergedrängten rücksichtslosen und leistungsorientierter Ellenbogengesellschaft,die jegliche Moral verloren hat,sie wird es leider immer wieder geben.

    Das Wegschließen von Waffen an einem zentralen Punkt ist aus mehreren Gründen Unsinn: Zum einen hätten Kriminelle einen Punkt,wo sie an alles rankommen können. Wer sollte diesen Ort 24 Std. tägl. bewachen? Wieviele Tresore bräuchte man,um alle Waffen nebst Munition aller Mitglieder eines Schützenvereins sicher zu verschließen?

    Sportschützen üben häufig nicht nur in "ihrem" Verein,sondern üben als Gastschützen oftmals auch in anderen Schützenvereinen.An Wochenenden sind sie unterwegs zu Wettkämpfen überall in Deutschland. Sollten sie nun immer erst zu diesem zentralen Sammelpunkt fahren müssen,um an ihre Sportgeräte zu kommen?Was für ein Zeit- und Kostenaufwand! Im Übrigen würden sie damit gegen ein bestehendes Gesetz verstoßen,das besagt, daß man Waffen nur auf dem direkten Weg von zu Hause zum Stand und retour transportieren darf.

    Das Verbot von Paintball ist ebenfalls nicht nachzuvollziehen, dann müßte Völkerball auch verboten werden,da hier ja auch jemand abgeworfen wird....

    Im Übrigen sind in diesem Land und auch international viele tausend Menschen als Reenactors (darstellende Geschichte) unterwegs.

    Egal,wie man zu Waffen steht,Geschichte wurde immer mit Blut geschrieben.Zur Darstellung von historischen Begebenheiten sind Waffen nunmal absolut notwendig,sei es nun Mittelalter,18.Jahrhdt. oder Napoleonik...Diese Menschen halten die Geschichte lebendig-aus der wir heute ja auch noch viel lernen können und sollten.

    Ein totales Waffenverbot wie Hr. Schober es gerne hätte (bei all seinem Schmerz durchaus nachvollziehbar) würde letztlich nichts bringen außer zahlreichen Leuten,die KEINE Kriminelle sind,vor den Kopf zu stoßen indem sie ihren Sport bzw ihr Hobby nicht mehr ausüben können.

    Das bisherige Waff.Gesetz war schon äußerst streng,daß der Vater des Amokläufers die Tatwaffe nicht unter Verschluß hatte,war bereits ein Vergehen gegen bestehende Gesetze....sowas läßt sich auch durch noch härtere Gesetze nicht verhindern. Ein Blick nach England: Nachden totalen Waffenverbot dort stieg die Kriminalitätsquote um mehr als 300%.

    Mich wundert nur, daß die TAZ in das gleiche populistische Horn stößt,wie die BILD: Gegen die böse Waffenlobby zu schreiben anstatt vernünftiger Recherche: Wißt Ihr,daß jedes totalitäre Regime ein totales Waffenverbot in dem von ihm unterdrückten Volk befürwortet? Wer das ernsthaft will,sollte sich nicht länger demokratisch oder gar freiheitsliebend bezeichnen.

  • S
    Snow

    @ Sylvia Koch

     

    "Verbote lösen dieses Problem nicht."

     

    Hat auch niemand gesagt, dass es mit Verboten allein getan ist. Komisch warum immer darauf rumgeritten wird, wahrscheinlich weil es so schön einfach ist.

    Aber ein geziehltes Verbot in Kombination mit mehr Aufmerksamkeit für Jugendliche etc., es sollte Hand in Hand gehen. Purer Aktionismus wird ganz schnell verpuffen, siehe Winnenden und nun der neue Fall, obwohl ja alles ganz anders werden sollte. Interessanterweise ist es auch noch ein Mädchen, eine wohl gut bis sehr gute Schülerin, die allerdings wohl sehr allein bis einsam war, was komischerweise auch niemanden weiter auffiel.

    Und ich sage voraus, es wird weitergehen, und noch mehr Opfer geben.

    Vielleicht sollten sich Familien von Opfern zusammentun, und so einige Lügner aus der Politik, die so großartig ihre Klappe aufgerissen haben, vor Gericht bringen. Doch selbst das wird nicht passieren.

  • WU
    Walter Ulbricht

    Was soll man von so einem linken Käseblatt schon erwarten als einen hämischen und verunglimpfenden Artikel zu unbescholtenen Bürgern, die nichts tun, als ihre Rechte wahrzunehmen.

  • M
    Moritz

    @Sherwood:

     

    Sie wehren sich gegen den Vergleich zwischen Autos und Schusswaffen und proklamieren, dass Autos "einen gewissen Nutzwert haben", Einschränkungen wie "Tempo 30 in dichtbevölkerten Wohngegenden" angemessen seien, und "der Nutzwert (...) einer halbautomatischen 9 Schuss Beretta" für Sie nicht erkennbar ist.

     

    Dazu möchte ich anmerken: Tempo 30 in Wohngegenden ist eine sachgerechte und sinnvolle Regelung - analog zum Beispiel zu den strengen Auflagen, die heute mit dem privaten Waffenbesitz verbunden sind, z.B. die Pflicht zur Lagerung in Tresoren, dem Transport in verschlossenen Behältnissen, der behördlichen Prüfung auf Zuverlässigkeit etc. pp.

     

    TROTZ aller Regeln im Straßenverkehr sterben dort jedes Jahr noch immer 5.000 Menschen - von den Verletzten mal ganz zu schweigen. Hier mal einige Vorschläge, um diese Zahl zu verringern: Führerschein erst mit 21 Jahren. Zwingende und regelmäßige Gesundheitsprüfungen ab dem 60. Lebensjahr. Verpflichtender Einbau von Alkoholprüfinstrumenten in alle Autos. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Vielleicht würden dadurch einige Hundert oder Tausend Menschenleben gerettet. Vielleicht auch nicht. Vielleicht müsste man Autos ganz verbieten. Oder zumindest private "Spaßfahrten" - denn spätestens diese können kaum wichtiger sein als das Hobby von Jägern und Sportschützen.

     

    Merken Sie was?

  • R
    Rolf

    Auch wenn Linke so ihre Probleme mit der Realitätswahrnehmung haben: nicht legaler Besitz von und Beschäftigung mit Waffen und Paintballsport sind eine Bedrohung, sondern wie weit man im Umgang mit Anderen gelassen wird. Würde man wieder dazu kommen, der Bevölkerung die Beachtung von Werten und von Selbstdisziplin zu vermitteln, könnte jeder noch einen Panzer in seiner Garage parken und hätte sich dennoch so weit im Griff, daß er nicht persönlicher Defizite wegen über seine Mitmenschen herfällt. Natürlich verträgt sich das aber schlecht mit der Propagierung, daß sich jeder frei benehmen kann wie beim feuerroten Spielmobil. Versuchen Sie doch trotzdem, einmal nachzudenken: der Linie dieses Blättchens folgend müßten als Konsequenz aus dem jüngsten Amoklauf in Bonn nun auch Küchenmesser und Benzin in Flaschen verboten werden. Aber würden Sie sich dafür einsetzen? mal abgesehen davon daß ja dann ganz schlecht um die Bewaffnung Ihrer Leserschaft in Kreuzberg und Friedrichshain bestellt wäre?

  • T
    tiger2b

    Vielleicht sollte der Verfasser dieses Artikels mal die Seite http://www.ipsc4ever.net/ besuchen und sich über die Sachen schlau machen, die er verunglimpft. Häuserwände mit Fenstern ... das ich nicht lache! Die Hetzkampagne gegen 2,5 Millionen legale Waffenbesitzer geht also weiter. Das die gefürchtete "Waffenlobby" lediglich aus ganz normalen Mitbürgern besteht, die sich Ihr Hobby nicht verbieten lassen wollen, dass wird in den Medien totgeschwiegen und Waffenbesitzer werden lieber pauschal als gefährliche Irre dargestellt.

  • R
    Recktenwald

    Mit Verlaub: Ich kann das mit den "gut organisierten Waffenverbänden" nicht mehr hören — das klingt ja so, als mache da eine Untergrundarmee gegen den Staat mobil. Hier geht es aber einfach nur darum, dass deutsche Bürger mit rechtsstaatlich statthaften Mitteln für das einstehen, das sie für ihr Recht halten. So, wie es alle Bürgerinitiativen, alle Atomkraftgegner und diverse Minoritäten ja auch und völlig zu Recht getan haben. Oder soll das Recht, seine Meinung zu sagen und ggf dafür einstehen und demonstrieren zu dürfen, nur noch bei politisch-opportunen Anliegen statthaft sein?

  • S
    Sherwood

    Wasserpistolen mit Essigsäre, Tote im Straßenverkehr? Dass Autos zumindest einen gewissen Nutzwert haben wird wohl nicht mal der Erz-Öko abstreiten. Und ja, ich mag Verbote auch nicht aber zB Tempo 30 in dichtbevölkerten Wohngegenden ist wohl kaum ein Fehler. Wo bitteschön ist der Nutzwert für den Einzelnen oder gar die Gesellschaft bei einer halbautomatischen 9 Schuss Beretta? Fakt ist doch dass alle Amok-Buben die Knarre aus Daddys Nachttischschublade gezogen haben und damit mal geschwind 20 Leute erschossen. Mit Wurfsternen aus Blechdosen hätten sie da eher ein Problem gehabt und dass der Jungspund vom Lande sich im Stuttgarter Underground von der Russenmafia eine Kanone mit ein paarhundert Schuss besorgt ist auch nicht realistisch. Was wäre die schnelle und einfache Lösung? Handfeuerwaffen verbieten, so einfach wäre das gewesen, über die gesellschaftlichen Hintergründe dieser Morde kann man trotzdem diskutieren, am nächsten Amoklauf wird das nichts ändern, sondern nur die Tatsache, dass die Knarre nicht mehr so leicht verfügbar ist. Stattdessen wird Paintball verboten, das ist ja echte Real-Satire, das wäre ja so, um mal wieder zum Auto zu kommen, kein Tempolimit mehr in Fussgängerzonen dafür wird aber die Höchstgeschwindigkeit auf der Carreara Bahn auf 15km/h begrenzt.

  • M
    Moritz

    Es ist schon bemerkenswert: Da ist die Rede von der "Waffenlobby" und dem "Einknicken" der Politik vor derselben. Halten wir doch mal fest: Bei der sog. Waffenlobby handelt es sich um Sportverbände, in denen über 2,5 Millionen Bürger organisiert sind, die zu 99,99999 Prozent gesetzestreu ihrem Hobby nachgehen und sich gegen unsinnige Eingriffe des Staates mit ihrem demokratischen Recht auf freie Meinungsäußerung zur Wehr setzen.

     

    Dass der private Waffenbesitz nicht ins Weltbild der taz-Redaktion passt, darf nicht dazu führen, dass man legitime Rechte eines signifikanten Teils der deutschen Bevölkerung einfach mal so im Nebensatz infragestellt.

     

    Zur Sache selbst: In Deutschland gibt's 50 Millionen Autos und jährlich 5.000 Verkehrstote. Auf 10 Millionen legale Waffen in Privatbesitz kommen pro Jahr weniger als ein Dutzend Tote. Sind die Verkehrstoten ein hinzunehmender "Kollateralschaden", während die Opfer der kriminellen Verwendung von Schusswaffen um JEDEN PREIS durch radikale Eingriffe in die Rechte von Millionen Menschen verhindert werden müssen?

  • SK
    Sylvia Koch

    Spätestens nach dem Vorfall in St. Augustin sollte klar sein, dass man weg muss von der Tatmitteldiskussion. Zudem war die Person weiblich! Konsequenterweise müssten wir sonst Grillanzünder, Feuerlöscher, Messer ... verbieten. Die Jugendlichen hatten/haben alle psychische Probleme, standen wahrscheinlich unter Medikamenteneinfluss, sonst wären sie nicht fähig gewesen, so zu handeln. Hier muss man ansetzen. Verbote lösen dieses Problem nicht.

  • R
    runzbart

    beim nächsten amoklauf kann man dann immerhin behaupten, dass wir eines der schärfsten waffengesetze und selbst ein in der vergangenheit oftmals veschärftes waffenrecht nicht geholfen haben.

    das bewahrt einen davor endlich mal den großen wurf zu machen, anstatt weiterer tippelschritte.

    ich selbst bin kein waffenfreund, aber wenn ich eine waffe hätte, dann würde ich sicher niemanden "freiwillig" in meine wohnung lassen.

    zum an den kopp fassen, was da fabriziert wird.

  • JH
    Jörg H.

    Bananenrepublik Deutschland!Das Paintballverbot geht bestimmt geschmeidig durch!Die ganze Welt lacht sich schlapp über den Murx den unsere Möchtegernelite verzapft!Standupcomedy vom feinsten!!!

  • V
    vic

    "Schützen und Jäger seien "Teil der deutschen sozialen Kultur und unserer Identität", sagt Wiefelspütz weiter."

    Aber muss das so bleiben? Ich meine: Nein!

  • K
    Keks

    Vielleicht hätte die Koalition bestimmte Waffen, wie z.B. Faustfeuerwaffen besser gleich freigeben sollen bzw. können, dann hat die liebe Lobby was sie will, und nebenbei fließen noch die einen oder anderen Euros als Steuern ins Staatssäckl, und nicht in den Schwarzmarkt, zumal es auch günstiger für die Kunden ist, gerade zu Zeiten der Finanzkrise.

    Schade eigentlich, dann eben doch Schwarzmarkt...

     

    Nun ja, jedes Land bekommt die Regierung, die es verdient !

    Ich kann mir vorstellen, dass es wohl einigen wie mir geht, dass sie keine Lust haben CDU oder SPD zu wählen, von den anderen mal ganz zu schweigen.

    Da braucht mir dann auch kein übergewichtiger Politiker dumm zu kommen, sie sind selbst Schuld !

  • DW
    Daniel W.

    Es ist schon bezeichnend, wie wenig Skrupel man bei der Unterwanderung von Grundrechten hat, es aber nicht einmal auf die Reihe bekommt den Schusswaffenbesitz vernünftig zu regulieren.

     

    Klar, Sportschützen brauchen ihre 20 großkalibrigen Pistolen. Was sind dagegen schon Informationsfreiheit und Privatsphäre. Verbieten wir doch lieber das Schießen mit Farbkügelchen.

  • P
    Philipp

    ...das bestätigt wieder einmal, dass die SPD immer wieder einknickt, wenn die Traditionalisten marschieren. Haltung war in dieser Partei - bis auf wenige Ausnahmen - noch nie angesagt. Und Herr Wiefelspütz ist inzwischen eine unerträgliche Nervensäge. Ich schäme mich, dass solche Leute (+ Ulla Schmidt + Herr Lauterbach + Herr Pofalla + Hella von Sinnen +++++) aus meiner rheinischen Heimat stammen.

  • P
    Peter

    "Dazu hat die Gesellschaft nicht die Kraft, sie will es nicht. Und wir Abgeordneten stehen nicht außerhalb der Gesellschaft."

    Ha ha, als ob die Abgeordneten oder Politiker im allgemeinen stets nach dem Willen der Bevölkerung handeln würden. Wenn es darum geht, in ferne Länder in den Krieg zu ziehen, auch gegen den Willen eines großen Teils der Bevölkerung, dann geht es.

    Schlimm, wenn man immer liest, welchen verderblichen Einfluß die Waffenverbände in den USA haben, und dann erleben muß, daß es hier in Deutschland nicht viel anders ist. Und was ist schon sportlich daran, herumzuballern, ob man es nun im Schützenverein oder sonstwo macht. Nur Polizei und Bundeswehr sowie hauptberufliche Förster sollten Feuerwaffen haben, ansonsten sollte das Luftgewehr für die Jahrmarktbude reichen.

  • B
    BENHUR

    Was, wenn ein Kind oder Jugendlicher (oder Erwachsener) eine Wasserspritzpistole mit konzentrierter Essigessenz füllt und anderen damit in die Augen spritzt? Und Küchenmesser lassen sich leicht zu Wurfmessern umbauen, und aus Blechdosen lassen sich mit etwas bösem Willen gefährliche Wurfsterne herausschneiden/stanzen ... vermute ich (hab ich noch nicht versucht) ...

     

    Also: Wasserspritzpistolen, Küchenmesser und Blechdosen sofort verbieten!???

  • P
    populist

    Alle paar Jahre läuft jemand mit Pappas schlecht gesicherten Ballermännern Amok und bringt ein paar Leute um. Aber wenn mehrere tausend Menschen pro im Jahr im Straßenverkehr ums Leben kommen, verbietet auch keiner die Autos; wenn 30.000 Leute jährlich an den Folhen von Alkohol sterben, wird nicht mal die Fernsehwerbung für Alkohol eingeschränkt.

     

    Ich weiß, dass das nicht vergleichbar ist! Schon weil im einen Fall etwa 10 Leute sterben und im anderen etwa 10.000 mal drei. Aber es geht um die Systematik.

     

    Die Menschen müssen endlich begreifen, dass alle Gesetzesverschärfungen und Verbote keine Sicherheit garantieren können. Es bleibt immer ein Risiko. Und ob eine Reduktion dieses Risikos um sagen wir 0,1% es rechtfertigt, tausende verantwortungsvolle Menschen in ihren Rechten zu beschneiden, halte ich für fraglich.

  • PM
    Pas Materski

    sind die waffenkisten, die noch vergraben

    in ostdeutschen gärten vergraben liegen in einer statistik dabei?(oder märchen)

  • HL
    Holger Löber

    Es liegt nicht an den Waffen !

    Es liegt daran, dass die meisten Eltern den emotionalen Zustand Ihrer halbwüchsigen Kinder nicht erkennen.Wie sollten sie auch. Sie haben nie einen Lehrgang besucht, der es Ihnen ermöglich. Ich bin in meinem Schützenverein zuständig für die Jugendarbeit und der Lehrgang der mich zur Jugendarbeit befähigt(gemäß § 27 Abs. 3 WaffG) hat mir meine Augen geöffnet.

    Ich sehe unreife Kinder kommen und die sich innerhalb weniger Monate zu verantwortungsbewussten Menschen entwickeln, die in Punkto Sicherheit beim Umgang mit Waffen, manchem älteren Schützen etwas vormachen.

    Es sind alle Erzieher von Kindern und Jugendlichen

    gefragt. Sie sollten in der Lage sein, durch das ständige Gespräch nicht normales Verhalten zu erkennen und entgegenzuwirken. Um dazu in der Lage

    zu sein bedarf es ständiger Weiterbildung. Aber wer hat schon dafür die nötige Zeit in unserer Leistungsgesellschaft.

  • V
    vic

    @ Walter Ulbricht

    Gewöhnlich diskutieren wir hier auf anderem Niveau. Das mag für sie ungewohnt sein, ist aber so.

  • S
    Strolch

    Hallo

    Glaubt Ihr wirklich,weniger Waffen würden auch nur einen Amoklauf verhindern? Da, wo keine Waffen verfügbar sind,werden eben Brandsätze gebaut(Diese Woche in NRW) oder man nimmt das Auto (April in NL)

    Amokläufe sind ein Resultat einer zu eng aufeinandergedrängten rücksichtslosen und leistungsorientierter Ellenbogengesellschaft,die jegliche Moral verloren hat,sie wird es leider immer wieder geben.

    Das Wegschließen von Waffen an einem zentralen Punkt ist aus mehreren Gründen Unsinn: Zum einen hätten Kriminelle einen Punkt,wo sie an alles rankommen können. Wer sollte diesen Ort 24 Std. tägl. bewachen? Wieviele Tresore bräuchte man,um alle Waffen nebst Munition aller Mitglieder eines Schützenvereins sicher zu verschließen?

    Sportschützen üben häufig nicht nur in "ihrem" Verein,sondern üben als Gastschützen oftmals auch in anderen Schützenvereinen.An Wochenenden sind sie unterwegs zu Wettkämpfen überall in Deutschland. Sollten sie nun immer erst zu diesem zentralen Sammelpunkt fahren müssen,um an ihre Sportgeräte zu kommen?Was für ein Zeit- und Kostenaufwand! Im Übrigen würden sie damit gegen ein bestehendes Gesetz verstoßen,das besagt, daß man Waffen nur auf dem direkten Weg von zu Hause zum Stand und retour transportieren darf.

    Das Verbot von Paintball ist ebenfalls nicht nachzuvollziehen, dann müßte Völkerball auch verboten werden,da hier ja auch jemand abgeworfen wird....

    Im Übrigen sind in diesem Land und auch international viele tausend Menschen als Reenactors (darstellende Geschichte) unterwegs.

    Egal,wie man zu Waffen steht,Geschichte wurde immer mit Blut geschrieben.Zur Darstellung von historischen Begebenheiten sind Waffen nunmal absolut notwendig,sei es nun Mittelalter,18.Jahrhdt. oder Napoleonik...Diese Menschen halten die Geschichte lebendig-aus der wir heute ja auch noch viel lernen können und sollten.

    Ein totales Waffenverbot wie Hr. Schober es gerne hätte (bei all seinem Schmerz durchaus nachvollziehbar) würde letztlich nichts bringen außer zahlreichen Leuten,die KEINE Kriminelle sind,vor den Kopf zu stoßen indem sie ihren Sport bzw ihr Hobby nicht mehr ausüben können.

    Das bisherige Waff.Gesetz war schon äußerst streng,daß der Vater des Amokläufers die Tatwaffe nicht unter Verschluß hatte,war bereits ein Vergehen gegen bestehende Gesetze....sowas läßt sich auch durch noch härtere Gesetze nicht verhindern. Ein Blick nach England: Nachden totalen Waffenverbot dort stieg die Kriminalitätsquote um mehr als 300%.

    Mich wundert nur, daß die TAZ in das gleiche populistische Horn stößt,wie die BILD: Gegen die böse Waffenlobby zu schreiben anstatt vernünftiger Recherche: Wißt Ihr,daß jedes totalitäre Regime ein totales Waffenverbot in dem von ihm unterdrückten Volk befürwortet? Wer das ernsthaft will,sollte sich nicht länger demokratisch oder gar freiheitsliebend bezeichnen.

  • S
    Snow

    @ Sylvia Koch

     

    "Verbote lösen dieses Problem nicht."

     

    Hat auch niemand gesagt, dass es mit Verboten allein getan ist. Komisch warum immer darauf rumgeritten wird, wahrscheinlich weil es so schön einfach ist.

    Aber ein geziehltes Verbot in Kombination mit mehr Aufmerksamkeit für Jugendliche etc., es sollte Hand in Hand gehen. Purer Aktionismus wird ganz schnell verpuffen, siehe Winnenden und nun der neue Fall, obwohl ja alles ganz anders werden sollte. Interessanterweise ist es auch noch ein Mädchen, eine wohl gut bis sehr gute Schülerin, die allerdings wohl sehr allein bis einsam war, was komischerweise auch niemanden weiter auffiel.

    Und ich sage voraus, es wird weitergehen, und noch mehr Opfer geben.

    Vielleicht sollten sich Familien von Opfern zusammentun, und so einige Lügner aus der Politik, die so großartig ihre Klappe aufgerissen haben, vor Gericht bringen. Doch selbst das wird nicht passieren.

  • WU
    Walter Ulbricht

    Was soll man von so einem linken Käseblatt schon erwarten als einen hämischen und verunglimpfenden Artikel zu unbescholtenen Bürgern, die nichts tun, als ihre Rechte wahrzunehmen.

  • M
    Moritz

    @Sherwood:

     

    Sie wehren sich gegen den Vergleich zwischen Autos und Schusswaffen und proklamieren, dass Autos "einen gewissen Nutzwert haben", Einschränkungen wie "Tempo 30 in dichtbevölkerten Wohngegenden" angemessen seien, und "der Nutzwert (...) einer halbautomatischen 9 Schuss Beretta" für Sie nicht erkennbar ist.

     

    Dazu möchte ich anmerken: Tempo 30 in Wohngegenden ist eine sachgerechte und sinnvolle Regelung - analog zum Beispiel zu den strengen Auflagen, die heute mit dem privaten Waffenbesitz verbunden sind, z.B. die Pflicht zur Lagerung in Tresoren, dem Transport in verschlossenen Behältnissen, der behördlichen Prüfung auf Zuverlässigkeit etc. pp.

     

    TROTZ aller Regeln im Straßenverkehr sterben dort jedes Jahr noch immer 5.000 Menschen - von den Verletzten mal ganz zu schweigen. Hier mal einige Vorschläge, um diese Zahl zu verringern: Führerschein erst mit 21 Jahren. Zwingende und regelmäßige Gesundheitsprüfungen ab dem 60. Lebensjahr. Verpflichtender Einbau von Alkoholprüfinstrumenten in alle Autos. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Vielleicht würden dadurch einige Hundert oder Tausend Menschenleben gerettet. Vielleicht auch nicht. Vielleicht müsste man Autos ganz verbieten. Oder zumindest private "Spaßfahrten" - denn spätestens diese können kaum wichtiger sein als das Hobby von Jägern und Sportschützen.

     

    Merken Sie was?

  • R
    Rolf

    Auch wenn Linke so ihre Probleme mit der Realitätswahrnehmung haben: nicht legaler Besitz von und Beschäftigung mit Waffen und Paintballsport sind eine Bedrohung, sondern wie weit man im Umgang mit Anderen gelassen wird. Würde man wieder dazu kommen, der Bevölkerung die Beachtung von Werten und von Selbstdisziplin zu vermitteln, könnte jeder noch einen Panzer in seiner Garage parken und hätte sich dennoch so weit im Griff, daß er nicht persönlicher Defizite wegen über seine Mitmenschen herfällt. Natürlich verträgt sich das aber schlecht mit der Propagierung, daß sich jeder frei benehmen kann wie beim feuerroten Spielmobil. Versuchen Sie doch trotzdem, einmal nachzudenken: der Linie dieses Blättchens folgend müßten als Konsequenz aus dem jüngsten Amoklauf in Bonn nun auch Küchenmesser und Benzin in Flaschen verboten werden. Aber würden Sie sich dafür einsetzen? mal abgesehen davon daß ja dann ganz schlecht um die Bewaffnung Ihrer Leserschaft in Kreuzberg und Friedrichshain bestellt wäre?

  • T
    tiger2b

    Vielleicht sollte der Verfasser dieses Artikels mal die Seite http://www.ipsc4ever.net/ besuchen und sich über die Sachen schlau machen, die er verunglimpft. Häuserwände mit Fenstern ... das ich nicht lache! Die Hetzkampagne gegen 2,5 Millionen legale Waffenbesitzer geht also weiter. Das die gefürchtete "Waffenlobby" lediglich aus ganz normalen Mitbürgern besteht, die sich Ihr Hobby nicht verbieten lassen wollen, dass wird in den Medien totgeschwiegen und Waffenbesitzer werden lieber pauschal als gefährliche Irre dargestellt.

  • R
    Recktenwald

    Mit Verlaub: Ich kann das mit den "gut organisierten Waffenverbänden" nicht mehr hören — das klingt ja so, als mache da eine Untergrundarmee gegen den Staat mobil. Hier geht es aber einfach nur darum, dass deutsche Bürger mit rechtsstaatlich statthaften Mitteln für das einstehen, das sie für ihr Recht halten. So, wie es alle Bürgerinitiativen, alle Atomkraftgegner und diverse Minoritäten ja auch und völlig zu Recht getan haben. Oder soll das Recht, seine Meinung zu sagen und ggf dafür einstehen und demonstrieren zu dürfen, nur noch bei politisch-opportunen Anliegen statthaft sein?

  • S
    Sherwood

    Wasserpistolen mit Essigsäre, Tote im Straßenverkehr? Dass Autos zumindest einen gewissen Nutzwert haben wird wohl nicht mal der Erz-Öko abstreiten. Und ja, ich mag Verbote auch nicht aber zB Tempo 30 in dichtbevölkerten Wohngegenden ist wohl kaum ein Fehler. Wo bitteschön ist der Nutzwert für den Einzelnen oder gar die Gesellschaft bei einer halbautomatischen 9 Schuss Beretta? Fakt ist doch dass alle Amok-Buben die Knarre aus Daddys Nachttischschublade gezogen haben und damit mal geschwind 20 Leute erschossen. Mit Wurfsternen aus Blechdosen hätten sie da eher ein Problem gehabt und dass der Jungspund vom Lande sich im Stuttgarter Underground von der Russenmafia eine Kanone mit ein paarhundert Schuss besorgt ist auch nicht realistisch. Was wäre die schnelle und einfache Lösung? Handfeuerwaffen verbieten, so einfach wäre das gewesen, über die gesellschaftlichen Hintergründe dieser Morde kann man trotzdem diskutieren, am nächsten Amoklauf wird das nichts ändern, sondern nur die Tatsache, dass die Knarre nicht mehr so leicht verfügbar ist. Stattdessen wird Paintball verboten, das ist ja echte Real-Satire, das wäre ja so, um mal wieder zum Auto zu kommen, kein Tempolimit mehr in Fussgängerzonen dafür wird aber die Höchstgeschwindigkeit auf der Carreara Bahn auf 15km/h begrenzt.

  • M
    Moritz

    Es ist schon bemerkenswert: Da ist die Rede von der "Waffenlobby" und dem "Einknicken" der Politik vor derselben. Halten wir doch mal fest: Bei der sog. Waffenlobby handelt es sich um Sportverbände, in denen über 2,5 Millionen Bürger organisiert sind, die zu 99,99999 Prozent gesetzestreu ihrem Hobby nachgehen und sich gegen unsinnige Eingriffe des Staates mit ihrem demokratischen Recht auf freie Meinungsäußerung zur Wehr setzen.

     

    Dass der private Waffenbesitz nicht ins Weltbild der taz-Redaktion passt, darf nicht dazu führen, dass man legitime Rechte eines signifikanten Teils der deutschen Bevölkerung einfach mal so im Nebensatz infragestellt.

     

    Zur Sache selbst: In Deutschland gibt's 50 Millionen Autos und jährlich 5.000 Verkehrstote. Auf 10 Millionen legale Waffen in Privatbesitz kommen pro Jahr weniger als ein Dutzend Tote. Sind die Verkehrstoten ein hinzunehmender "Kollateralschaden", während die Opfer der kriminellen Verwendung von Schusswaffen um JEDEN PREIS durch radikale Eingriffe in die Rechte von Millionen Menschen verhindert werden müssen?

  • SK
    Sylvia Koch

    Spätestens nach dem Vorfall in St. Augustin sollte klar sein, dass man weg muss von der Tatmitteldiskussion. Zudem war die Person weiblich! Konsequenterweise müssten wir sonst Grillanzünder, Feuerlöscher, Messer ... verbieten. Die Jugendlichen hatten/haben alle psychische Probleme, standen wahrscheinlich unter Medikamenteneinfluss, sonst wären sie nicht fähig gewesen, so zu handeln. Hier muss man ansetzen. Verbote lösen dieses Problem nicht.

  • R
    runzbart

    beim nächsten amoklauf kann man dann immerhin behaupten, dass wir eines der schärfsten waffengesetze und selbst ein in der vergangenheit oftmals veschärftes waffenrecht nicht geholfen haben.

    das bewahrt einen davor endlich mal den großen wurf zu machen, anstatt weiterer tippelschritte.

    ich selbst bin kein waffenfreund, aber wenn ich eine waffe hätte, dann würde ich sicher niemanden "freiwillig" in meine wohnung lassen.

    zum an den kopp fassen, was da fabriziert wird.

  • JH
    Jörg H.

    Bananenrepublik Deutschland!Das Paintballverbot geht bestimmt geschmeidig durch!Die ganze Welt lacht sich schlapp über den Murx den unsere Möchtegernelite verzapft!Standupcomedy vom feinsten!!!

  • V
    vic

    "Schützen und Jäger seien "Teil der deutschen sozialen Kultur und unserer Identität", sagt Wiefelspütz weiter."

    Aber muss das so bleiben? Ich meine: Nein!

  • K
    Keks

    Vielleicht hätte die Koalition bestimmte Waffen, wie z.B. Faustfeuerwaffen besser gleich freigeben sollen bzw. können, dann hat die liebe Lobby was sie will, und nebenbei fließen noch die einen oder anderen Euros als Steuern ins Staatssäckl, und nicht in den Schwarzmarkt, zumal es auch günstiger für die Kunden ist, gerade zu Zeiten der Finanzkrise.

    Schade eigentlich, dann eben doch Schwarzmarkt...

     

    Nun ja, jedes Land bekommt die Regierung, die es verdient !

    Ich kann mir vorstellen, dass es wohl einigen wie mir geht, dass sie keine Lust haben CDU oder SPD zu wählen, von den anderen mal ganz zu schweigen.

    Da braucht mir dann auch kein übergewichtiger Politiker dumm zu kommen, sie sind selbst Schuld !

  • DW
    Daniel W.

    Es ist schon bezeichnend, wie wenig Skrupel man bei der Unterwanderung von Grundrechten hat, es aber nicht einmal auf die Reihe bekommt den Schusswaffenbesitz vernünftig zu regulieren.

     

    Klar, Sportschützen brauchen ihre 20 großkalibrigen Pistolen. Was sind dagegen schon Informationsfreiheit und Privatsphäre. Verbieten wir doch lieber das Schießen mit Farbkügelchen.

  • P
    Philipp

    ...das bestätigt wieder einmal, dass die SPD immer wieder einknickt, wenn die Traditionalisten marschieren. Haltung war in dieser Partei - bis auf wenige Ausnahmen - noch nie angesagt. Und Herr Wiefelspütz ist inzwischen eine unerträgliche Nervensäge. Ich schäme mich, dass solche Leute (+ Ulla Schmidt + Herr Lauterbach + Herr Pofalla + Hella von Sinnen +++++) aus meiner rheinischen Heimat stammen.

  • P
    Peter

    "Dazu hat die Gesellschaft nicht die Kraft, sie will es nicht. Und wir Abgeordneten stehen nicht außerhalb der Gesellschaft."

    Ha ha, als ob die Abgeordneten oder Politiker im allgemeinen stets nach dem Willen der Bevölkerung handeln würden. Wenn es darum geht, in ferne Länder in den Krieg zu ziehen, auch gegen den Willen eines großen Teils der Bevölkerung, dann geht es.

    Schlimm, wenn man immer liest, welchen verderblichen Einfluß die Waffenverbände in den USA haben, und dann erleben muß, daß es hier in Deutschland nicht viel anders ist. Und was ist schon sportlich daran, herumzuballern, ob man es nun im Schützenverein oder sonstwo macht. Nur Polizei und Bundeswehr sowie hauptberufliche Förster sollten Feuerwaffen haben, ansonsten sollte das Luftgewehr für die Jahrmarktbude reichen.

  • B
    BENHUR

    Was, wenn ein Kind oder Jugendlicher (oder Erwachsener) eine Wasserspritzpistole mit konzentrierter Essigessenz füllt und anderen damit in die Augen spritzt? Und Küchenmesser lassen sich leicht zu Wurfmessern umbauen, und aus Blechdosen lassen sich mit etwas bösem Willen gefährliche Wurfsterne herausschneiden/stanzen ... vermute ich (hab ich noch nicht versucht) ...

     

    Also: Wasserspritzpistolen, Küchenmesser und Blechdosen sofort verbieten!???

  • P
    populist

    Alle paar Jahre läuft jemand mit Pappas schlecht gesicherten Ballermännern Amok und bringt ein paar Leute um. Aber wenn mehrere tausend Menschen pro im Jahr im Straßenverkehr ums Leben kommen, verbietet auch keiner die Autos; wenn 30.000 Leute jährlich an den Folhen von Alkohol sterben, wird nicht mal die Fernsehwerbung für Alkohol eingeschränkt.

     

    Ich weiß, dass das nicht vergleichbar ist! Schon weil im einen Fall etwa 10 Leute sterben und im anderen etwa 10.000 mal drei. Aber es geht um die Systematik.

     

    Die Menschen müssen endlich begreifen, dass alle Gesetzesverschärfungen und Verbote keine Sicherheit garantieren können. Es bleibt immer ein Risiko. Und ob eine Reduktion dieses Risikos um sagen wir 0,1% es rechtfertigt, tausende verantwortungsvolle Menschen in ihren Rechten zu beschneiden, halte ich für fraglich.

  • PM
    Pas Materski

    sind die waffenkisten, die noch vergraben

    in ostdeutschen gärten vergraben liegen in einer statistik dabei?(oder märchen)