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Apple stellt neues iPhone vorSchneller, aber nicht origineller

Alles ein bisschen besser: das ist die Devise bei den neuen Apple-Produkten. Auf große Innovationen warteten die Mac-Fans vergeblich – wie auch auf Steve Jobs.

Wer ist denn der Typ da vor dem iPhone? Apple's Marketing-Mann Phil Schiller. Bild: ap
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Wieder einmal lädt Apple zu seiner Entwicklerkonferenz WWDC, verwandelte San Francisco eine Woche in das Mekka der Mac-Jünger – und weckt riesige Erwartungen. Stellt der Unterhaltungskonzern endlich auch ein Netbook vor? Oder ein Tablet-Rechner? Und mit welchen unglaublichen Features wartet das neue, das dritte iPhone auf?

Die Antwort lieferte die Keynote zum Auftakt am Montagmittag Ortszeit – und gleich die erste kleine Enttäuschung. Nicht Steve Jobs trug sie vor, sondern drei andere Typen, deren Namen nur Insider kennen: Marketingboss Phil Schiller, Softwareleiter Bertrand Serlet und iPhone-Top-Entwickler Scott Forstall.

Auch das, was sie zu erzählen hatten, war keine Offenbarung: Kein wirklich neues Produkt – und auch das iPhone ist bloß schneller. Immerhin, es kann jetzt auch Sprache verstehen (was andere Handys schon lange können).

Das neue iPhone 3GS sieht seinen Vorgängern optisch sehr ähnlich, erscheint nun auch mit 32 GB Speicher und vor allem einem schnelleren Prozessor (bis zu doppelt so schnell) und der Möglichkeit, Videos aufzunehmen. In schnellen Mobilfunknetzen funkt das iPhone 3GS zudem künftig mit bis zu 7,2 Megabit, was einer Verdoppelung der Bandbreite gleichkommt.

Wichtig für viele iPhone-Freunde: Das Gerät hat eindlich eine höher auflösende Kamera samt einstellbarem Autofokus- und Makromodus. Die miese Fotoqualität der bisherigen Geräte gehörte zu den größeren Kritikpunkten am Apple-Handy.

Ausführlich präsentiert wurde außerdem erneut die iPhone-Software 3.0, die am 17. Juni offiziell verfügbar sein wird. Sie erweitert auch alte iPhone- und iPod touch-Modelle um allerlei neue Funktionen wie etwa eine verbesserte Suche, das schmerzlich vermisste Kopieren und Einfügen von Text ("Copy & Paste"), Sprachrekorder und einen erweiterten Kalender.

Diverse weitere Features bleiben allerdings allein dem neuen iPhone 3GS vorbehalten, was Apple als Kaufanreiz versteht. Dazu gehören ein eingebauter Kompass, der die Ausrichtung auf einer Karte anzeigt sowie die Sprachsteuerung, mit der der Telefonteil, aber auch Musikfunktionen bedient werden können.

In der Mac-Szene wurden die Produkte positiv aufgenommen, wenn sich einige Marktbeobachter auch weitere Innovationen wie eine Kamera für Videokonferenzen gewünscht hätten.

Im Bereich der Laptops gab es wenig Neues: Eher für Wirtschaftsexperten interessant ist die Tatsache, dass alle Geräte im Alulook nun auf den Namen "MacBook Pro" hören und im Preis gesenkt wurden. Anleger werten das bereits als Zeichen, dass auch Apple sich auf ein längeres anhalten der Wirtschaftskrise einrichtet.

Ärgerlich für alle, die sich an der "A Greener Apple"-Kampagne beteiligt hatten ist, dass der Akku zwar deutlich länger läuft, künftig aber nicht mehr entnehmbar sein wird. Ein merkwürdiger Rückschritt, nachdem Apple zuletzt seinen umweltbewussten Kunden stark entgegengekommen war.

Apple begründet das damit, dass das Gehäuse so besser ausgenutzt werden kann. Außerdem sollen die Akkus mindestens eine drei Mal längere Lebenserwartung haben als die alten.

Nach der MacBook Pro-Vorstellung betrat Software-Guru Bertrand Serlet die Bühne – er zeigte die jüngste Version des Betriebssystems Mac OS X. Es wird "Snow Leopard" heißen und soll im September zu einem Upgradepreis von 29 Dollar erhältlich sein – und damit einen Monat früher als der Vista-Nachfolger Windows 7 von Microsoft.

Apple setzt bei Snow Leopard vor allem auf gepflegte Polituren an der Software: Sie soll unter anderem absturzfester sein, aktuelle Hardware besser ausnutzen und an vielen Stellen die Bedienung optimieren. Auch hier also keine großen Innvoationen.

Von Steve Jobs war auf der Veranstaltung in San Francisco bislang überhaupt nichts zu sehen. Der Apple-Chef befindet sich offiziell noch bis Ende Juni in einer krankheitsbedingten Auszeit – einige Beobachter hatten erwartet, dass er auf der WWDC einen Überraschungsbesuch abstatten würde. Auf dem Apple-Gelände soll er hingegen in den letzten Wochen bereits wieder gesichtet worden sein.

Am meisten werden hierzulande die Details zum neuen iPhone interessieren. T-Mobile hielt sich freilich bislang mit konkreten Angaben zurück. Offizieller Verkaufsstart, soviel steht fest, ist am 19. Juni.

Noch ist zudem unklar, ob der hiesige Provider auch die volle Funktionalität bieten wird, die Apple verspricht – vor allem die Nutzung des iPhone für den Internet-Zugang per Laptop, die derzeit bei T-Mobile ausgeschlossen ist.

Für US-Kunden wiederum besonders nervig: AT&T, der einzige iPhone-Vertreiber in dem Land, wird neue Funktionen wie den Versand von MMS erst im Spätsommer unterstützen. Zudem verlangt er für Personen, die ein iPhone 3GS wollen und noch einen Vertrag haben, ein Aufgeld - das ist auch in Deutschland zu erwarten.

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