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Landtagswahl im SaarlandLafontaines letzter Kampf

Linke-Chef Lafontaine will im Saarland wieder Ministerpräsident werden. Doch der Bruch mit der SPD bleibt sein Trauma. "Nie" würden die dabei entstandenen Wunden verheilen, sagt er.

Auf verlorenem Posten: Oskar Lafontaine - hier als Napoleon bei einer Kappensitzung. Bild: dpa

Das Saarland hat etwas ganz Spezielles, das kein anderes Bundesland im Westen der Republik vorweisen kann: Eine Linkspartei auf Augenhöhe mit der SPD. Für den rasanten Aufstieg der Partei, die nach den zwei Jahren mehr als 3.600 Mitglieder vorzuweisen hat, zeichnet nur ein Mann verantwortlich: Oskar Lafontaine. Der 65 Jahre alte Bundesvorsitzende der Linken war Oberbürgermeister von Saarbrücken und schon einmal Ministerpräsident des Landes.

Jetzt will er wieder Regierungschef an der Saar werden. Und falls seine Linke tatsächlich vor der SPD einlaufen und die Regierung Peter Müller (CDU) ablösen sollte, könnte er der erste Politiker werden, der einmal als Sozialdemokrat und einmal als Linker Ministerpräsident wurde. Doch der Bruch mit der SPD bleibt Lafontaines Trauma.

"Nie mehr" würden die Wunden von damals verheilen, räumte er vor wenigen Tagen in Saarbrücken ungewohnt offen ein. Und dass er mit denen, die ihn danach an der Saar und in ganz Deutschland "verflucht und verteufelt" hätten, nicht mehr zusammenarbeiten könne - noch nicht einmal bei der Behebung einer Autopanne.

Da ist Trauer in seinem Gesicht zu sehen, und Zornesröte - auch noch nach all den Jahren. Trauer um verlorene Freunde und den Verlust der ersten politischen Heimat. Und Wut wegen der zerstörten eigenen Karriere. Schließlich war Lafontaine einst Bundesvorsitzender der SPD und Finanzminister unter Kanzler Gerhard Schröder. Schuld an der derzeitigen Lage sind dabei immer die anderen.

Lafontaine bat denn auch "um Verständnis" dafür, dass er für den anderen Fall der Fälle - wenn also die SPD bei den Landtagswahlen besser abschneiden sollte als die Linke und es zur Regierungsbildung reichen sollte - nicht als Vize zur Verfügung stehe. Lafontaine will Regierungschef werden oder gar nichts mehr an der Saar. Und schon überhaupt nichts unter dem jungen Landes- und Landtagsfraktionsvorsitzenden der SPD, Heiko Maas, den er einst selbst in sein Saar-Kabinett geholt hatte.

Später am Abend und nach einer Vorlesung in Mikro- und Makroökonomie beantwortet er Fragen, die ihm nicht ins Konzept passen, entweder ironisch oder kryptisch oder gleich wie eine Sphinx mit einer Gegenfrage. Souverän wirkt das nicht immer auf die Zuhörer, eher überzogen arrogant.

Das liegt vielleicht auch daran, dass Lafontaine bei seinem letzten Kampf um die Macht an der Saar eigentlich auf verlorenem Posten steht. Denn auch Maas will nicht Vize unter einem Ministerpräsidenten Lafontaine werden, und wohl auch kein anderer Sozialdemokrat an der Saar. Für diesen Fall der Fälle hält sich die SPD auch die Option zur Bildung einer großen Koalition offen. "Nichts wird ausgeschlossen", so das Credo von Maas. Man habe schließlich aus dem "Debakel in Hessen" gelernt. Das letzte Umfrageergebnis stärkte der SPD den Rücken. Mit 27 Prozent ließen die Genossen von Maas die Genossen von Lafontaine um neun Prozent hinter sich.

Und auch die Grünen, die einer Koalition mit SPD und Linken zur Ablösung der Regierung Peter Müller (CDU) nicht grundsätzlich ablehnend gegenüberstehen, erklärten jüngst, "auf gar keinen Fall" mit Lafontaine zusammenarbeiten zu wollen. Die Linke schießt sich deshalb aktuell auf die "bürgerlichen Grünen" ein: "Wer grün wählt, wird sich schwarz ärgern!", werde ab sofort landesweit plakatiert, ordnete Parteichef Rolf Linsler an.

Auch Lafontaine glaubt zu wissen, dass Jamaika bei den Grünen "doch schon längst beschlossene Sache" sei. Bei diesem Thema blitzen seine Augen kampfeslustig.

Die Grünen bekämen bei Jamaika "große Probleme mit ihrer Basis", sagt Lafontaine und dass eine große Koalition die Sozialdemokraten wohl zerreißen würde. Viele Sozialdemokraten glauben, dass diese Schwierigkeiten genau das sind, was Lafontaine eigentlich will. Sein Wahlziel heiße nicht gewinnen, sondern Rache nehmen.

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42 Kommentare

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  • V
    vic

    Wenn es überhaupt eine Partei gibt die ich noch wählen kann, dann ist es die Linkspartei, die ohne Lafontaine nicht da wäre wo sie ist.

     

    Lieber wäre mir allerdings Sahra Wagenknecht. Wer wissen will weshalb das so ist, der sollte ihr Buch lesen

    "Wahnsinn mit Methode - Finanzcrash und Weltwirtschaft"

    Verlag: Das Neue Berlin.

     

    Lafontaine wird sicherlich demontiert, und

    Gisy wird Koalitionen schmieden mit allen Großen. Egal wer die sind.

  • K
    Klingelschmitt

    Liebe, zum Teil organisierte Leserbriefschreiber (es sind halt immer die selben Klar- und Phantasienamen).

     

    Gerne nehme ich Ihre, wenn auch von mir als ungerechtfertigt empfundene Kritik - schließlich habe ich diesen Abend mit Lafontaine verbracht (wie viele andere zuvor), und nicht Sie - klaglos hin.

     

    Als extem unfair aber muss ich die Vergleiche meiner Artikel zu Lafontaine mit denen der BILD-"Zeitung" (be-) werten. War es nicht Lafontaine, der regelmäßig Kolumnen für BILD schrieb? Oder war es Mabuse, der sein Gehirn benutzt.

     

    Mit freundlichen Grüßen kpk (Autor)

  • SA
    Sascha aus Luxemburg

    Sehr traurig,

    liebe Taz, dass ihr die Medienkampagne gegen die LINKE genau so mitmacht, wie fast alle anderen Zeitungen.

    Warum haltet ihr in einem Anflug von elitärem Gehabe Oskar Lafontaine für einen Populisten. Weil er das sagt, was viele Menschen denken? Wirklich sehr schade.

  • L
    Linkshänder

    Kommt regt euch nicht auf. Diesen Stil kennen wir.

    Die SPD wird sicherlich stark verlieren.

    Mein Gefühl sagt mir unter 20%.

    Wir werden es erleben.

  • M
    MonaLisa

    3600 Mitglieder, wovon nahezu ca. 40% seit über einem Jahr mehr keinen Beitrag zahlen und erst nach der BTW "eleminiert" werden

    was sagt das einem intelligenten Menschen?

  • GS
    Georg Schober

    Ein Kübel voll Klischees, ein Eimer voll Diffamierungen und drei Körnchen Information!

    Soll das seriöser Journalismus sein?

    Ist das die linke Haltung der taz?

  • N
    Nordlicht

    Wow, da hat der Kampagnenjournalismus aber wieder zugeschlagen. Am Sonntag durfte sich der PR-Trollo Peter Frey im ZDF-Sommerinterview auf die gleiche Art und Weise blamieren, wie der PR-Texter in großer Mission Klingelschmidt (Nomen est Omen?).

     

    taz:Oskar will Rache nehmen. Frey: Oskar hat hingeschmissen.

     

    Morgen ist vermutlich die FAZ (mit Oskars Villa) an der Reihe ins gleiche interessengeleitete Horn zu stoßen. Zeit, FR, und andere werden folgen.

     

    Und dann gehts reihum bis zur Bundestagwahl.

     

    Propaganda fängt immer damit an, daß aus unterschiedlichen Ecken die gleichen (auch falschen Aussagen) ständig wiederholt werden.

     

    Statt objektiv über Politik zu berichten wird ganz offen PR für die eigene kleine Weltanschaung betrieben. Und die ist nun einmal jobsichernder Mainstream.

     

    Vieleicht sollte die taz-Redaktion einmal überlegen wie das Alleinstellungsmerkmal dieser Zeitung aussehen könnte?

  • RG
    Reinhard Gottorf

    Aber bitte, liebe LeserInnen dieses Artikels von Herrn Klingelschmitt. Doch nicht so aufregen. Er ist so. Er genießt es, sich in dieser Rolle eines Kampagnenschreiberlings zu ergehen. Lassen sie ihn ruhig. Jeder muss eine Menge Positionen in der taz ertragen, die ihm ums Verrecken nicht passen – sagte seine ehemalige Chefredakteurin Bascha Mika in der Samstagausgabe. Weiter sagte sie, dass die taz eine linke Zeitung wäre, die intelligent, unterhaltsam und respektlos ist. Allerdings kannte sie wohl zum Zeitpunkt des Interviews den Beitrag von Herrn Klingelschmitt noch nicht. Sonst wäre ihr vielleicht der Unterschied von respektlos und unverschämt aufgegangen. Die Attribute „intelligent“ und „unterhaltsam“ treffen eh nicht auf die Beiträge von Herrn K. zu. Nehmen sie nur als kleines Beispiel den Beitrag aus der taz vom 16.04.03, der da lautete:

    -Diese Friedensbewegung braucht keiner-

    „Die Prediger der Apokalypse – und auch die Amateure auf den Straßen und Plätzen dieser Republik – sollten jetzt einmal Ruhe geben. Die Prophezeiung, dass der Irak im Chaos versinke, ist nämlich genau so falsch wie die von den „Millionen von Flüchtlingen”; letzten Freitag kamen ganze drei Iraker in Jordanien an.“

    Wenn K. sagt, der Irak versinkt nicht im Chaos, dann versinkt er nicht im Chaos. Wenn er sagt, Oskar Lafontaine will sich nur an der SPD rächen, ja dann will er sich rächen, basta. So einfach ist die Welt des Herrn K. und das teilt er uns in jedem seiner Beiträge mit.

    Und noch eines, liebe LeserInnen. Die Überschrift „Lafontaines letzter Kampf“ und das Foto kommen nicht von Herrn K. Die kommen aus der Zentralredaktion der linken Zeitung, die intelligent, unterhaltsam und respektlos ist.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Erbärmlich, wie jeder bisherige Klingelschmidt- Artikel über Lafontaine. Die journalistische Pflanze wächst halt ins Zwielicht unserer Presse-Landschaft. Trotzdem bin ich glücklich! Denn die Leserbriefe sind lesenswerte Köstlichkeiten.

  • U
    Unzeit-gemäß

    Ich finde dieses Personalisieren/Psychologisieren beim Thema Lafontaine langsam ermüdend. Nicht dass ich der große Lafontaine-Fan bin, aber: Wäre es nicht viel interessanter und journalistisch lohnender, der Frage nachzugehen, was es bedeutet, wenn ein deutscher Spitzenpolitiker, der - ursprünglich keineswegs dem linken Flügel zugeordnet! - mal zweiter Mann im Staat war und dies bei Wohlverhalten auch noch lange hätte bleiben können, auf einmal zurücktritt und mit dem Mainstream bricht?

  • MS
    M. Stocker

    Das fängt schon mal gut an: ein Schrei-Bild von Lafontaine auf Seite 1 der Printausgabe, Online-Bild mit Narrenkappe, dann die Überschrift 'Der letzte Kampf des Oskar Lafontaine'.

     

    Frau Pohl! Übernehmen Sie! Machen Sie Ihre vollmundigen Ankündigungen wahr, das 'journalistische Profil der Taz zu schärfen'!

     

    Mir wärs schon recht, wenn Sie die Einhaltung journalistischer Mindeststandards in der Taz durchsetzen könnten.

     

    Was soll bitte die ganze Personalisierungs- und Dämonisierungsschreibe von Herrn Klingelschmitt? Warum erzählt er uns Döntjes über irgendwelche Aussagen, die Lafontaine in der Vergangenheit im Zorn gemacht hat? Gabs eine Autopanne von Herrn Maas, an der Herr Lafontaine vorbeigefahren ist? Und von dessen Assi-Verhalten Herr Klingelschmitt als omnipräsenter Reporter Zeuge wurde?

     

    Wozu die dreiste Verdrehung, Lafontaine wäre vom Bruch mit der SPD traumatisiert? Jeder Wahlerfolg der Linken lässt doch nur in der bürgerlichen Presse das rechtssozialdemokratische Panikorchester schriller spielen. Warum muss die Taz mit vier Redakteuren ein restlos überflüssiges Quartett dazu beisteuern?

    Traumatisiert ist doch die sozialdemokratische Partei, die lieber politischen Selbstmord begeht, als sozialdemokratische Politik mit den dafür zur Verfügung stehenden Koalitionspartnern durchzusetzen.

     

    Dann wärs mir recht, Sie würden Herrn Klingelschmitt auch mal Nachhilfe in Gemeinschaftskunde (so hieß das Fach, als ich zur Schule ging) geben. Dort könnte er nämlich lernen, dass die REGIERUNG für die Regierungspolitik verantwortlich ist, und nicht die OPPOSITION, wie er es mit einer belämmerten Bildunterschrift suggerieren will: 'Schuld sind immer die anderen'. Die Opposition macht sich nur an den Katastrophen der Regierungspolitik mitschuldig, wenn sie diese NICHT kritisiert. Dafür liefert uns KPK in Bezug auf die Linke aber keinen Beleg. Und er kann auch keinen Beleg dafür liefern.

    Ich könnte schon einen beisteuern: Hat einer dieser 'unabhängigen' und 'unbequemen' journalistischen Helden der Taz schon mal hinterfragt, warum die Linke im Bundestag dem Bankenrettungspaket zugestimmt hat, anstatt die Privatbanken mit Wonne untergehen zu lassen? Und nur die Landesbanken und damit den Zahlungsverkehr zu retten, und das auch nur gegen die Entmachtung der Deppen in den Vorständen, die am ganz großen Rad des internationalen Finanzkasinos mitdrehen wollten? Ach so, da müssten die Herren der Taz ja mal die Systemfrage stellen. Das will die liberalgespülte Redaktion ihren Lesern aber sicher ersparen.

     

    Frau Pohl, ersparen Sie uns bitte in Zukunft den 'Letzten Krampf' des Herrn Klingelschmitt und seiner Kollegen. Die Taz als Nachkläff-Blatt der bürgerlichen Presse ist restlos überflüssig.

  • A
    Axel

    Übles Geschreibsel des Herrn Klingelschmitt, welches sich glänzend in das taz-Linken und -Lafontainebashing einfügt. Journalistisch und inhaltlich unterstes Niveau, aber Lafontaine wie die Linke müssen doch kaputtzuschreiben sein.

    Nur schade, daß diese Medienkanpagne, in der sich auch die taz-Radaktion als Teil der Mitte suhlt, beim Wähler nicht wie erhofft verfängt.

  • V
    vic

    "Nichts wird ausgeschlossen".

    Eben das ist das Problem. Nicht nur im Saarland, sondern bundesweit.

    Parteien sind bliebig austauschbar, jeder kann mit jedem wenn´s um die Macht geht. Und wenn sich Rechtsradikale bald etabliert haben, wird es auch mit denen so weitergehen.

    Die können mich alle mal.

  • WF
    Werner Fritsch

    Etablierte Massenmedien tun sich mit Neuerungen oft erstaunlich schwer. Hatten einst die aufkommenden Grünen die breite Front der veröffentlichten Meinung gegen sich, so ist es heute die neu formierte Linke. Warum ist das so?

  • M
    majo

    Oskar ist und bleibt ein sozialer Demokrat! Viele machen ihm den Vorwurf, als Finanzminister unter Schröder alles hingeschmissen zu haben, weil er keinen Schneid hatte. Oskar war aber wahrscheinl. der einzige, der die Politik von Münte, Clement, Schröder & Co. zur Agenda 2010 mit seinem sozialdemokratischen Gewissen nicht vereinbaren konnte. Er hat als politische Persönlichkeit der SPD das einzig richtige getan. " Mit mir nicht!" Sich gegen diese 3 egozentrischen Platzhirsche hätte er sich nicht durchsetzen können. Dann also ohne ihn. Soviel Schneid hat bisher noch kein Politiker in Deutschland gezeigt. Die Genossen, die ihm deswegen Vorwürfe machen, haben das Ausmaß dieser Politik, an der die SPD seit dem langsam zu Grunde geht, immer noch nicht verstanden. Ihm wird von allen Seiten, mit seiner Politik " Populismus " vorgeworfen, aber sind nicht alle Politiker Populisten????? Oskar ist der einzige Reiche in Deutschland, der eine Reichensteuer fordert! Ist das purer Populismus? Soviel Rückrat würden Schwester Guido und seine neoliberalen Gesangsbrüder in der FDP, CDU/CSU und auch in der SPD zusammen nicht in 10 kalten Wintern aufbringen. Und ob die SPD mit ihrer heutigen Politik ein Trauma für Oskar ist, mag ich bezweifeln!

  • KI
    Karl Ilnyzckyj

    Beim lesen des Artikels von H. Klingelschmitt hatte ich den Eindruck, er sei der Chefredakteur von der BILD-Zeitung.

  • O
    Olaf

    Wer das ZDF-Sommerinterview gesehen hat (auch online), merkt, dass Oskar Lafontaine unglaublich stark unter Beschuss steht und dagegen ankämpft. Dieser TAZ-Artikel wird dem wohl kaum gerecht. Eher schon den Menschen im Saarland, die tagtäglich kämpfen.

  • HA
    Heinz Ahlers

    "Sein Wahlziel heiße nicht gewinnen, sondern Rache nehmen." Diese Aussage werden hoffentlich die meisten Leser als Unterstellung erkennnen. Dieser Bericht ist vollkommen daneben. Unterstellungen, Mutmaßungen, ....

  • KK
    Klaus Keller

    Titel als Wunschdenken KLINGELSCHMITTs?

     

    Wenn die SPD des Saarlands agiert wie die Hessens

    wird es enden wie in Hessen.Sie wird verlieren.

    Wenn es links von der Mitte Mehrheiten gibt die von der SPD nicht genutzt werden gibt es Ärger an der Urne,leider eher durch wegbleiben als durch Linke wählen.Bisher!

     

    Wunden hat Lafontaine sicher viele(ich erinnere an die Messeratacke).Er hat aber die richtigen Schlüsse gezogen und gezogen und kämpft für seine Überzeugungen, das könnte bei manchen Sozialdemokraten in der SPD noch zum Leitbild werden. Fragen Sie mal nach was aus anderen Hoffnungsträgern der sogenannten SPD geworden ist.

    Geräuschlos zu verschwinden ist sicher einfacher.

    Oskar ist frech genug seinen Gegnern diesen gefallen nicht zu tun und das ist gut so.

    Alle Achtung!

    klaus keller hanau

  • JO
    Jürgen Orlok

    Zitat:

    "Viele Sozialdemokraten glauben, dass diese Schwierigkeiten genau das sind, was Lafontaine eigentlich will. Sein Wahlziel heiße nicht gewinnen, sondern Rache nehmen."

    Gibt es hierfür irgend einen Beleg oder ist es ein Versuch des Autors jemanden politisch unglaubwürdig zu machen ????

  • N
    Nadi

    Nachdem ich beim letzten Bundestagswahlkampf so viele negative Urteile über Oskar Lafontaine gelesen, gesehen und gehört hatte, musste ich diesen Mann mir direkt auf einer Kundgebung ansehen und ich war enttäuscht. Er war weder das eine noch das andere.

    Und nach Rache sieht er nicht aus. Er hat auf mich den Eindruck eines Mannes gemacht, der einfach in der SPD von 1996 bleiben will. Er ist ein alter Sozialdemokrat. Er ähnelt Otmar Schreiner mehr als jedem anderen Politiker. Der hält in der SPD aus, das kann Lafontaine nicht, dazu fühlt er sich zu sehr berufen, in der großen Politik mitzumischen.

    Immerhin an der Saar wird es krachen - das steht jetzt schon fest. Über Motive kann man derweil lange nachdenken und schreiben, was man will. Aber die Wähler dort werden auf jeden Fall Geschichte machen. Wahrscheinlich wird die CDU dort weiter regieren, eventuell gegen eine Mehrheit links von ihr. Das wäre für die SPD ein Desaster.

  • V
    vic

    Wenn es überhaupt eine Partei gibt die ich noch wählen kann, dann ist es die Linkspartei, die ohne Lafontaine nicht da wäre wo sie ist.

     

    Lieber wäre mir allerdings Sahra Wagenknecht. Wer wissen will weshalb das so ist, der sollte ihr Buch lesen

    "Wahnsinn mit Methode - Finanzcrash und Weltwirtschaft"

    Verlag: Das Neue Berlin.

     

    Lafontaine wird sicherlich demontiert, und

    Gisy wird Koalitionen schmieden mit allen Großen. Egal wer die sind.

  • K
    Klingelschmitt

    Liebe, zum Teil organisierte Leserbriefschreiber (es sind halt immer die selben Klar- und Phantasienamen).

     

    Gerne nehme ich Ihre, wenn auch von mir als ungerechtfertigt empfundene Kritik - schließlich habe ich diesen Abend mit Lafontaine verbracht (wie viele andere zuvor), und nicht Sie - klaglos hin.

     

    Als extem unfair aber muss ich die Vergleiche meiner Artikel zu Lafontaine mit denen der BILD-"Zeitung" (be-) werten. War es nicht Lafontaine, der regelmäßig Kolumnen für BILD schrieb? Oder war es Mabuse, der sein Gehirn benutzt.

     

    Mit freundlichen Grüßen kpk (Autor)

  • SA
    Sascha aus Luxemburg

    Sehr traurig,

    liebe Taz, dass ihr die Medienkampagne gegen die LINKE genau so mitmacht, wie fast alle anderen Zeitungen.

    Warum haltet ihr in einem Anflug von elitärem Gehabe Oskar Lafontaine für einen Populisten. Weil er das sagt, was viele Menschen denken? Wirklich sehr schade.

  • L
    Linkshänder

    Kommt regt euch nicht auf. Diesen Stil kennen wir.

    Die SPD wird sicherlich stark verlieren.

    Mein Gefühl sagt mir unter 20%.

    Wir werden es erleben.

  • M
    MonaLisa

    3600 Mitglieder, wovon nahezu ca. 40% seit über einem Jahr mehr keinen Beitrag zahlen und erst nach der BTW "eleminiert" werden

    was sagt das einem intelligenten Menschen?

  • GS
    Georg Schober

    Ein Kübel voll Klischees, ein Eimer voll Diffamierungen und drei Körnchen Information!

    Soll das seriöser Journalismus sein?

    Ist das die linke Haltung der taz?

  • N
    Nordlicht

    Wow, da hat der Kampagnenjournalismus aber wieder zugeschlagen. Am Sonntag durfte sich der PR-Trollo Peter Frey im ZDF-Sommerinterview auf die gleiche Art und Weise blamieren, wie der PR-Texter in großer Mission Klingelschmidt (Nomen est Omen?).

     

    taz:Oskar will Rache nehmen. Frey: Oskar hat hingeschmissen.

     

    Morgen ist vermutlich die FAZ (mit Oskars Villa) an der Reihe ins gleiche interessengeleitete Horn zu stoßen. Zeit, FR, und andere werden folgen.

     

    Und dann gehts reihum bis zur Bundestagwahl.

     

    Propaganda fängt immer damit an, daß aus unterschiedlichen Ecken die gleichen (auch falschen Aussagen) ständig wiederholt werden.

     

    Statt objektiv über Politik zu berichten wird ganz offen PR für die eigene kleine Weltanschaung betrieben. Und die ist nun einmal jobsichernder Mainstream.

     

    Vieleicht sollte die taz-Redaktion einmal überlegen wie das Alleinstellungsmerkmal dieser Zeitung aussehen könnte?

  • RG
    Reinhard Gottorf

    Aber bitte, liebe LeserInnen dieses Artikels von Herrn Klingelschmitt. Doch nicht so aufregen. Er ist so. Er genießt es, sich in dieser Rolle eines Kampagnenschreiberlings zu ergehen. Lassen sie ihn ruhig. Jeder muss eine Menge Positionen in der taz ertragen, die ihm ums Verrecken nicht passen – sagte seine ehemalige Chefredakteurin Bascha Mika in der Samstagausgabe. Weiter sagte sie, dass die taz eine linke Zeitung wäre, die intelligent, unterhaltsam und respektlos ist. Allerdings kannte sie wohl zum Zeitpunkt des Interviews den Beitrag von Herrn Klingelschmitt noch nicht. Sonst wäre ihr vielleicht der Unterschied von respektlos und unverschämt aufgegangen. Die Attribute „intelligent“ und „unterhaltsam“ treffen eh nicht auf die Beiträge von Herrn K. zu. Nehmen sie nur als kleines Beispiel den Beitrag aus der taz vom 16.04.03, der da lautete:

    -Diese Friedensbewegung braucht keiner-

    „Die Prediger der Apokalypse – und auch die Amateure auf den Straßen und Plätzen dieser Republik – sollten jetzt einmal Ruhe geben. Die Prophezeiung, dass der Irak im Chaos versinke, ist nämlich genau so falsch wie die von den „Millionen von Flüchtlingen”; letzten Freitag kamen ganze drei Iraker in Jordanien an.“

    Wenn K. sagt, der Irak versinkt nicht im Chaos, dann versinkt er nicht im Chaos. Wenn er sagt, Oskar Lafontaine will sich nur an der SPD rächen, ja dann will er sich rächen, basta. So einfach ist die Welt des Herrn K. und das teilt er uns in jedem seiner Beiträge mit.

    Und noch eines, liebe LeserInnen. Die Überschrift „Lafontaines letzter Kampf“ und das Foto kommen nicht von Herrn K. Die kommen aus der Zentralredaktion der linken Zeitung, die intelligent, unterhaltsam und respektlos ist.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Erbärmlich, wie jeder bisherige Klingelschmidt- Artikel über Lafontaine. Die journalistische Pflanze wächst halt ins Zwielicht unserer Presse-Landschaft. Trotzdem bin ich glücklich! Denn die Leserbriefe sind lesenswerte Köstlichkeiten.

  • U
    Unzeit-gemäß

    Ich finde dieses Personalisieren/Psychologisieren beim Thema Lafontaine langsam ermüdend. Nicht dass ich der große Lafontaine-Fan bin, aber: Wäre es nicht viel interessanter und journalistisch lohnender, der Frage nachzugehen, was es bedeutet, wenn ein deutscher Spitzenpolitiker, der - ursprünglich keineswegs dem linken Flügel zugeordnet! - mal zweiter Mann im Staat war und dies bei Wohlverhalten auch noch lange hätte bleiben können, auf einmal zurücktritt und mit dem Mainstream bricht?

  • MS
    M. Stocker

    Das fängt schon mal gut an: ein Schrei-Bild von Lafontaine auf Seite 1 der Printausgabe, Online-Bild mit Narrenkappe, dann die Überschrift 'Der letzte Kampf des Oskar Lafontaine'.

     

    Frau Pohl! Übernehmen Sie! Machen Sie Ihre vollmundigen Ankündigungen wahr, das 'journalistische Profil der Taz zu schärfen'!

     

    Mir wärs schon recht, wenn Sie die Einhaltung journalistischer Mindeststandards in der Taz durchsetzen könnten.

     

    Was soll bitte die ganze Personalisierungs- und Dämonisierungsschreibe von Herrn Klingelschmitt? Warum erzählt er uns Döntjes über irgendwelche Aussagen, die Lafontaine in der Vergangenheit im Zorn gemacht hat? Gabs eine Autopanne von Herrn Maas, an der Herr Lafontaine vorbeigefahren ist? Und von dessen Assi-Verhalten Herr Klingelschmitt als omnipräsenter Reporter Zeuge wurde?

     

    Wozu die dreiste Verdrehung, Lafontaine wäre vom Bruch mit der SPD traumatisiert? Jeder Wahlerfolg der Linken lässt doch nur in der bürgerlichen Presse das rechtssozialdemokratische Panikorchester schriller spielen. Warum muss die Taz mit vier Redakteuren ein restlos überflüssiges Quartett dazu beisteuern?

    Traumatisiert ist doch die sozialdemokratische Partei, die lieber politischen Selbstmord begeht, als sozialdemokratische Politik mit den dafür zur Verfügung stehenden Koalitionspartnern durchzusetzen.

     

    Dann wärs mir recht, Sie würden Herrn Klingelschmitt auch mal Nachhilfe in Gemeinschaftskunde (so hieß das Fach, als ich zur Schule ging) geben. Dort könnte er nämlich lernen, dass die REGIERUNG für die Regierungspolitik verantwortlich ist, und nicht die OPPOSITION, wie er es mit einer belämmerten Bildunterschrift suggerieren will: 'Schuld sind immer die anderen'. Die Opposition macht sich nur an den Katastrophen der Regierungspolitik mitschuldig, wenn sie diese NICHT kritisiert. Dafür liefert uns KPK in Bezug auf die Linke aber keinen Beleg. Und er kann auch keinen Beleg dafür liefern.

    Ich könnte schon einen beisteuern: Hat einer dieser 'unabhängigen' und 'unbequemen' journalistischen Helden der Taz schon mal hinterfragt, warum die Linke im Bundestag dem Bankenrettungspaket zugestimmt hat, anstatt die Privatbanken mit Wonne untergehen zu lassen? Und nur die Landesbanken und damit den Zahlungsverkehr zu retten, und das auch nur gegen die Entmachtung der Deppen in den Vorständen, die am ganz großen Rad des internationalen Finanzkasinos mitdrehen wollten? Ach so, da müssten die Herren der Taz ja mal die Systemfrage stellen. Das will die liberalgespülte Redaktion ihren Lesern aber sicher ersparen.

     

    Frau Pohl, ersparen Sie uns bitte in Zukunft den 'Letzten Krampf' des Herrn Klingelschmitt und seiner Kollegen. Die Taz als Nachkläff-Blatt der bürgerlichen Presse ist restlos überflüssig.

  • A
    Axel

    Übles Geschreibsel des Herrn Klingelschmitt, welches sich glänzend in das taz-Linken und -Lafontainebashing einfügt. Journalistisch und inhaltlich unterstes Niveau, aber Lafontaine wie die Linke müssen doch kaputtzuschreiben sein.

    Nur schade, daß diese Medienkanpagne, in der sich auch die taz-Radaktion als Teil der Mitte suhlt, beim Wähler nicht wie erhofft verfängt.

  • V
    vic

    "Nichts wird ausgeschlossen".

    Eben das ist das Problem. Nicht nur im Saarland, sondern bundesweit.

    Parteien sind bliebig austauschbar, jeder kann mit jedem wenn´s um die Macht geht. Und wenn sich Rechtsradikale bald etabliert haben, wird es auch mit denen so weitergehen.

    Die können mich alle mal.

  • WF
    Werner Fritsch

    Etablierte Massenmedien tun sich mit Neuerungen oft erstaunlich schwer. Hatten einst die aufkommenden Grünen die breite Front der veröffentlichten Meinung gegen sich, so ist es heute die neu formierte Linke. Warum ist das so?

  • M
    majo

    Oskar ist und bleibt ein sozialer Demokrat! Viele machen ihm den Vorwurf, als Finanzminister unter Schröder alles hingeschmissen zu haben, weil er keinen Schneid hatte. Oskar war aber wahrscheinl. der einzige, der die Politik von Münte, Clement, Schröder & Co. zur Agenda 2010 mit seinem sozialdemokratischen Gewissen nicht vereinbaren konnte. Er hat als politische Persönlichkeit der SPD das einzig richtige getan. " Mit mir nicht!" Sich gegen diese 3 egozentrischen Platzhirsche hätte er sich nicht durchsetzen können. Dann also ohne ihn. Soviel Schneid hat bisher noch kein Politiker in Deutschland gezeigt. Die Genossen, die ihm deswegen Vorwürfe machen, haben das Ausmaß dieser Politik, an der die SPD seit dem langsam zu Grunde geht, immer noch nicht verstanden. Ihm wird von allen Seiten, mit seiner Politik " Populismus " vorgeworfen, aber sind nicht alle Politiker Populisten????? Oskar ist der einzige Reiche in Deutschland, der eine Reichensteuer fordert! Ist das purer Populismus? Soviel Rückrat würden Schwester Guido und seine neoliberalen Gesangsbrüder in der FDP, CDU/CSU und auch in der SPD zusammen nicht in 10 kalten Wintern aufbringen. Und ob die SPD mit ihrer heutigen Politik ein Trauma für Oskar ist, mag ich bezweifeln!

  • KI
    Karl Ilnyzckyj

    Beim lesen des Artikels von H. Klingelschmitt hatte ich den Eindruck, er sei der Chefredakteur von der BILD-Zeitung.

  • O
    Olaf

    Wer das ZDF-Sommerinterview gesehen hat (auch online), merkt, dass Oskar Lafontaine unglaublich stark unter Beschuss steht und dagegen ankämpft. Dieser TAZ-Artikel wird dem wohl kaum gerecht. Eher schon den Menschen im Saarland, die tagtäglich kämpfen.

  • HA
    Heinz Ahlers

    "Sein Wahlziel heiße nicht gewinnen, sondern Rache nehmen." Diese Aussage werden hoffentlich die meisten Leser als Unterstellung erkennnen. Dieser Bericht ist vollkommen daneben. Unterstellungen, Mutmaßungen, ....

  • KK
    Klaus Keller

    Titel als Wunschdenken KLINGELSCHMITTs?

     

    Wenn die SPD des Saarlands agiert wie die Hessens

    wird es enden wie in Hessen.Sie wird verlieren.

    Wenn es links von der Mitte Mehrheiten gibt die von der SPD nicht genutzt werden gibt es Ärger an der Urne,leider eher durch wegbleiben als durch Linke wählen.Bisher!

     

    Wunden hat Lafontaine sicher viele(ich erinnere an die Messeratacke).Er hat aber die richtigen Schlüsse gezogen und gezogen und kämpft für seine Überzeugungen, das könnte bei manchen Sozialdemokraten in der SPD noch zum Leitbild werden. Fragen Sie mal nach was aus anderen Hoffnungsträgern der sogenannten SPD geworden ist.

    Geräuschlos zu verschwinden ist sicher einfacher.

    Oskar ist frech genug seinen Gegnern diesen gefallen nicht zu tun und das ist gut so.

    Alle Achtung!

    klaus keller hanau

  • JO
    Jürgen Orlok

    Zitat:

    "Viele Sozialdemokraten glauben, dass diese Schwierigkeiten genau das sind, was Lafontaine eigentlich will. Sein Wahlziel heiße nicht gewinnen, sondern Rache nehmen."

    Gibt es hierfür irgend einen Beleg oder ist es ein Versuch des Autors jemanden politisch unglaubwürdig zu machen ????

  • N
    Nadi

    Nachdem ich beim letzten Bundestagswahlkampf so viele negative Urteile über Oskar Lafontaine gelesen, gesehen und gehört hatte, musste ich diesen Mann mir direkt auf einer Kundgebung ansehen und ich war enttäuscht. Er war weder das eine noch das andere.

    Und nach Rache sieht er nicht aus. Er hat auf mich den Eindruck eines Mannes gemacht, der einfach in der SPD von 1996 bleiben will. Er ist ein alter Sozialdemokrat. Er ähnelt Otmar Schreiner mehr als jedem anderen Politiker. Der hält in der SPD aus, das kann Lafontaine nicht, dazu fühlt er sich zu sehr berufen, in der großen Politik mitzumischen.

    Immerhin an der Saar wird es krachen - das steht jetzt schon fest. Über Motive kann man derweil lange nachdenken und schreiben, was man will. Aber die Wähler dort werden auf jeden Fall Geschichte machen. Wahrscheinlich wird die CDU dort weiter regieren, eventuell gegen eine Mehrheit links von ihr. Das wäre für die SPD ein Desaster.