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Wehrertüchtigungsverbot!
Mythos Staatsbürger in Uniform mit Hilfe der Wehrpflicht??
die Manschaftsdienstgrade- kontrolliern die Generäle,oder wie?Das war schon immer Schwachsinn.
Zeit und Berufssoldaten sind keine Bürger?
Die willigen helfer zu sichten und zu locken ist wohl der Hintersinn der Millitärs,Erstkontakt Zwangsweise, wenn ich eh muß mach ich gleich 2 Jahre bei viel mehr Geld oder doch 12 und das Studium an der Bundeswehruni wird finanziert inklusive Gehalt?Die Studiengebühren fallen auch weg.....
Welche Straftat muß man begehen um zwangsweise eingebuchtet zu werden?Wo ist die Rechtsgrundlage für den Unsinn. Frauen dürfen Männer müssen, aber nicht alle?
Ich habe den Verdacht der Wehrdienst ist nötig um den Ersatzdienst zu begründen, damit die vielen Helferlein als Billigarbeitskräfte beim Lohndumping in sozialen Berufen helfen sonst müßte man die Leute ja ordentlich bezahlen und es droht der finanzielle Kollabs ganzer Bereiche?
Fort mit dem Unsinn aber nur mit Gewissensprüfung für die künftigen Soldaten:
Warum sind sie bereit das Töten von Menschen zu erlernen und das erlernte ohne Not anzuwenden?
klaus keller hanau
Wehrpflicht hat auch Vorteile. Ich war Wehrdienstleistender und stehe gerade deswegen sehr kritisch gegenüber den sogenannten Nichtkriegseinsätzen der Bundeswehr gegenüber. Warum ist das so? Ich behaupte einfach mal, dass in den Staaten, wo sich Leute freiwillig (gibts auch hier, ich weiß) zum Kriegsdienst anmelden, viele Leute dabei sind, die das wirklich WOLLEN. Ich finde es vorteilhaft, wenn man einen Wehrdienst hat, in dem die volle Bandbreite aller Bevölkerungsschichten eines Landes dabei sind. Vom "einfachen" Bauern bishin zum Studierten. Dadurch entstehen innere Spannungen, da nicht alles einfach so hingenommen wird. Das ist sehr positiv. Ich erinnere mich noch gut an lange Diskussionen, ob es denn nicht verwerflich ist, meinen vermeindlich feindlichen Kontrahenden zu erschießen. Und diese Dikussionen wurden nicht beim Bierchen auf der Stube erzählt, sondern im Unterricht der Bundeswehr. Das krasse Gegenteil habe ich beim Soldatenaustausch in den USA gemerkt. Das sind Berufssoldaten. Das Fußvolk dieser Soldaten bestand - ich sags mal vorsichtig - aus Menschen mit beschränktem Horizont. DAS ist ein Grund, sich gegen die Abschaffung der Wehrpflicht zu stellen.
Ich erinnere mich genau: Für eine offene Debatte über die Zukunft der Bundeswehr war gar keine Zeit, damals, als über den Einsatz in Afghanistan entschieden wurde. Damals hat es lediglich für die Gewissens-Prüfung gereicht: Bist du für oder gegen den Terror? Für oder gegen die Islamisten? Für oder gegen die USA? Wer sich allerdings an den ersten Bundeswehrauslandseinsatz, den im Kosovo, erinnern konnte, der hatte sie noch im Ohr, die Behauptung, Deutschland müsse endlich wieder eine ernstzunehmende "Mittelmacht" werden. Der "Bürger in Uniform" ist schon seit Jahren tot, schätze ich. Er starb in dem Moment, in dem seine Führer ihn ungestraft zum Söldner gemacht haben im Ringen um die eigene Bedeutung auf den großen Bühnen einer noch immer wahnsinnigen Welt. Verteidigung war gestern. Heute ist Prävention. Vorwärts-Verteidigung hat man das einst genannt, damals, als Demokrat noch ein Schimpfwort und das Ego einzelner Heerführer alles war. Vielleicht möchten ja einige unter uns genau da wieder hin: in die "gute alte Zeit".
"Wer ehrlich die Abschaffung der Wehrpflicht will, der muss zunächst eine offene Debatte über die Zukunft der Bundeswehr führen"
Wieso denn? Weg mit! Braucht (hier) wirklich niemand.
Roland Geibel
RolandGeibel@yahoo.de
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es Zeit wird, dieses obrigkeitsstaatliche Relikt abzuschaffen. Und zwar hauptsächlich wegen mangelnder Wehrgerechtigkeit: Es ist nicht einzusehen, warum Ausgemusterte überhaupt keinen Dienst tun müssen.
Entweder (Gesellschafts-)Dienstpflicht für alle (auch Frauen) oder gar keine Dienstpflicht!
"Ohne die Wehrpflicht würde die Bundeswehr zur Bundesanstalt für globale Gewaltdienstleistungen."
Das ist sie längst, mit oder ohne Wehrpflicht.
Es darf keine Pflicht zu diesem menschenverachtenden Dienst geben, sollen sich doch jene melden die auf so etwas stehen.
In einen demokratischen Rechtsstaat hat soetwas wie
die Kriegspflicht keinerlei
Existenzberechtigung.!!!!!!!!!!!!!!!
ZERO TOLLERANZ ZU ZWANGSDIENSTEN !!!!!!!!!!!!!!
Moment, ist das hier ein satirischer Kommentar oder ist er einfach nur saublöd?
Wer für Tesla arbeiten soll, aber stattdessen krank zu Hause ist, bekommt schon mal unangemeldet Besuch von den Chefs. Wundert das noch irgendwen?
Kommentar Wehrpflicht: Mythos oder Dienstleister
Die Wehrpflicht wird erneut diskutiert. Doch ohne die Dienstpflicht wäre der Mythos vom Bürger in Uniform vollends dahin.
Eine Interventionsarmee kann selbstverständlich ebenso gut, wenn nicht viel besser ohne Wehrpflichtige funktionieren. Kaum ausgebildete, kurz dienende Rekruten kosten nur Geld und binden personelle Ressourcen. Kaum verständlich also, so scheint es auf den ersten Blick, warum die Union und Teile der SPD so stur auf der Wehrpflicht bestehen.
Doch ganz so irrational wie von ihren Gegnern zuweilen unterstellt ist die Wehrpflicht auch aus Sicht einer politischen Führung nicht, die hinter der Politik militärischer Interventionen steht. Denn ohne die Dienstpflicht wäre der Mythos vom Bürger in Uniform vollends dahin. Dieser Mythos ist in Deutschland immer noch nötig, um den Streitkräften den Status einer einigermaßen respektierten Institution zu verleihen. Ohne die Wehrpflicht würde die Bundeswehr zur Bundesanstalt für globale Gewaltdienstleistungen.
Einher mit dem gesellschaftlichen Abstieg ginge ein Abfall des sozialen Niveaus. Längst zieht die Bundeswehr vor allem jene an, die verzweifelt nach einer beruflichen Perspektive suchen. Innerhalb der Bundeswehr wird die Wehrpflicht deshalb schon jetzt vor allem in ihrer Funktion als Schnupperpraktikum für Abiturienten geschätzt. Mit Schrecken schaut man in die USA, wo sich die Streitkräfte zu einem Auffangbecken für sozial Schwache entwickelt haben.
An diesem Punkt sind die hiesigen Gegner der Wehrpflicht wenig aufrichtig: Grüne und FDP müssen sich die Frage gefallen lassen, ob die Forderung nach Ende der Dienstpflicht bloß für eine Entlastung der eigenen, sozial privilegierten Wählerschichten sorgen soll. Wer ehrlich die Abschaffung der Wehrpflicht will, der muss zunächst eine offene Debatte über die Zukunft der Bundeswehr führen - und über den Einsatz in Afghanistan.
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Kommentar von
Eric Chauvistré
Autor*in