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Wahlverlierer in ThüringenDie Ära nach Althaus

Er wollte Ministerpräsident bleiben, obwohl er keine Kraft mehr hatte. Jetzt muss Dieter Althaus die Koalitionsverhandlungen nur noch mit Anstand überstehen.

Althaus quält sich vor aller Augen - wie lange noch? Bild: ap

BERLIN/ERFURT taz | Das unerwünschte Foto kann sie nicht verhindern. Als sich CDU-Chefin Angela Merkel vor der montäglichen Präsidiumssitzung ihrer Partei am Thüringer Ministerpräsidenten Dieter Althaus vorbeidrängelt, drücken die Fotografen ab. "Schwarze Blicke", schreiben die Zeitungen am Dienstag drunter, "betretene Gesichter". Dabei will Merkel genau das vermeiden: dass sie in Verbindung gebracht wird mit dem Absturz des Mannes, der früher mal als ihr Vertrauter galt.

Exakt acht Monate ist es nun her, dass Althaus bei einem Skiunfall in Österreich eine Frau tödlich und sich selbst schwer verletzte. Seit seiner Rückkehr vor fünf Monaten quälte er sich vor aller Augen durch den Wahlkampf, absolvierte ohne jede Gefühlsregung Auftritt um Auftritt, Interview um Interview. Monatelang schauten die Parteifreunde kommentarlos zu. Seit Sonntag, 18 Uhr, beginnen sie von Althaus abzurücken. Seither erlebt der noch amtierende Ministerpräsident, wie es ist, wenn sich die Macht verflüchtigt.

Althaus wirkt derzeit wie ein Kind, das nicht ins Bett will, aber schon sehr müde ist. Trotzig, nicht mehr kämpferisch. Mit reglosem Gesicht tritt der Ministerpräsident am Montagabend nach der Sitzung des CDU-Landesvorstands vor die Presse. Er genieße das Vertrauen seiner Partei, behauptet er. "Es gab keine Kritik an meiner Person." Natürlich sei das Wahlergebnis unbefriedigend, die Gründe werde man analysieren. Nach der Regierungsbildung.

Althaus Fall

Der Aufstieg: Als Dieter Althaus im Juni 2003 des Amt des Ministerpräsidenten von seinem Vorgänger Bernhard Vogel übernimmt, kennt den "stillen Kronprinzen" außerhalb Thüringens kaum einer. Er sei "bisher nur durch die Nähe zur katholischen Kirche" aufgefallen, schrieb die taz damals. Ein Jahr später erhält seine CDU bei der Landtagswahl die absolute Mehrheit der Mandate.

Der Unfall: Am Neujahrstag 2009 stößt Althaus auf der Piste mit einer Skifahrerin zusammen, verletzt sich schwer und muss ins künstliche Koma versetzt werden. Die Frau stirbt. Im März wird Althaus wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe von 33.000 Euro verurteilt.

Der Abstieg: Bei der Landtagswahl am 30. August 2009 verliert Althaus CDU 11,8 Prozentpunkte und landet bei katastrophalen 31,2 Prozent der Stimmen. Weil im Wahlkampf der CDU fast ausschließlich Althaus in den Mittelpunkt gerückt wurde, geht auch die Niederlage auf sein Konto. (taz)

Der Pressetermin wurde kurzfristig angesetzt, viele Journalisten kamen. Rücktrittsgerüchte machten die Runde, es hätte gut in die Abendnachrichten gepasst. Den Gefallen tat Althaus den Reportern nicht. Noch nicht. Auf die Frage, ob er in einer Koalition mit der SPD Ministerpräsident bleibe, zögert er. Dann kommt ein mattes "Ja".

Dabei rumort es in der Thüringer CDU längst. "Wir müssen über alles reden, auch über Personen", sagt Stefan Gruhner, Landesvize der Jungen Union. "Dieter Althaus muss sehen, dass er in einem Team arbeitet", sagt die scheidende Landtagspräsidentin Dagmar Schipanski, einst CDU-Kandidatin für das Amt der Bundespräsidentin.

An Dieter Althaus scheint all das abzuprallen. Er setzt auf ein "Weiter so". Dabei wirkt er kraftlos, und das seit Monaten.

Beim Wahlkampfabschluss schlich er vergangenen Freitag nach einer lustlosen Rede durch die Zuschauermenge. Immer wieder setzte er sich erschöpft auf eine Bank, ließ sich Autogrammkärtchen reichen und lächelte gequält, wenn er die Karte samt Unterschrift überreichte. Ins Gespräch mit Bürgern kam er selten. Statt den anpackenden Ministerpräsidenten zu mimen, ließ er die Menschen auf sich herabblicken.

Viele fragen sich, ob Althaus nach dem Unfall vom Neujahrstag überhaupt noch Kraft genug hätte für zähe Koalitionsverhandlungen und fünf Jahre Regierungsverantwortung. "Körperlich und geistig bin ich wieder ganz der Alte", sagte er im Wahlkampf. Sein Verhalten in der Öffentlichkeit lässt daran zweifeln. Selbst Parteifreunde registrierten seine Gefühlskälte, typische Spätfolge eines schweren Schädel-Hirn-Traumas. Mechanisch wie ein Roboter beantwortete er mit vorgestanzten Floskeln Journalistenfragen, in der Elefantenrunde des Mitteldeutschen Rundfunks ebenso wie im Interview der taz. Als wolle er unbewusst signalisieren: Helft mir!

Aber es half ihm niemand. Seine Parteifreunde schauten zu, bis zum Wahlabend.

Offen spricht in der CDU noch niemand über die Zeit nach Althaus. Dabei steht längst Sozialministerin Christine Lieberknecht parat. Sie gilt als einzige Thüringer CDU-Politikerin, die das Format für eine Führungsposition hätte. Bereits Anfang des Jahres wurde sie als mögliche Nachfolgerin gehandelt.

Im Gegensatz zu anderen Thüringer Christdemokraten versteht sich die 51-Jährige gut mit dem drei Jahre jüngeren SPD-Chef Christoph Matschie. Beide studierten in der DDR evangelische Theologie, beide führten jahrelang die Landtagsfraktion ihrer Partei. Als frühere Ministerin für Bundesangelegenheiten und als Vorstandsmitglied der parteinahen Konrad-Adenauer-Stiftung hat Lieberknecht zudem gute Verbindungen nach Berlin. Sie gilt als weltoffen, was in der örtlichen CDU keine Selbstverständlichkeit ist.

Während sich die CDU bereits auf einen Abschied ihres Wahlverlierers einstimmt, ist ein Ausweg aus dem rot-roten Streit weiterhin nicht in Sicht. Deshalb scheint sich die SPD bereits auf eine große Koalition ohne Althaus einzustellen. Spitzenkandidat Christoph Matschie reagiert auf die Frage am Montagabend zunächst mit sekundenlanger Stille, dann mit einem verräterischen Lächeln.

Offiziell hält sich der Taktiker Matschie noch bedeckt. "Wir bevorzugen derzeit keine der beiden Optionen", sagt er - und wiederholt: "Das System Althaus ist abgewählt." An Personaldebatten in der CDU wolle er sich nicht beteiligen, die liefen auch ohne ihn. Mit Althaus, so viel steht fest, wird er keine Regierung bilden können. Dafür hat er ihn im Wahlkampf zu heftig attackiert. Eine Rücktrittsforderung spricht er dennoch nicht aus. Das ist klug. Sonst müsste sich die CDU mit Althaus solidarisieren, so wie sich die Bundespartei nach den rüden Attacken Gerhard Schröders vom Wahlabend 2005 um Verliererin Merkel scharte.

Matschie lächelt viel in diesen Tagen, trotz des bescheidenen SPD-Ergebnisses. Es ist ihm gelungen, sich in die komfortable Situation des Königmachers zu manövrieren. Jetzt kann er abwarten, wer das bessere Angebot macht. Ohne die SPD kann in Thüringen nicht regiert werden.

Der neue Regierungschef wird jedenfalls nicht Bodo Ramelow heißen, darauf hat sich Matschie festgelegt. Die Situation zwischen SPD und Ramelows Linkspartei ist verfahren. Nach Informationen der Thüringer Allgemeinen haben sich Ramelow und Matschie schon vor ein paar Tagen getroffen. Der SPD-Mann soll dabei einen Kompromissvorschlag ausgeschlagen haben. Ramelow habe den parteilosen Eisenacher Pfarrer Ralf-Uwe Beck als Ministerpräsidenten vorgeschlagen, so die Zeitung.

Bei der Linkspartei glaubt ohnehin keiner an eine derartige Lösung. "Ich rechne fest mit der großen Koalition", sagt ein langjähriges Parteimitglied. Zwar liefen intern Gespräche mit Sozialdemokraten, die nicht hinter der strikten Haltung von Matschie stünden. Die Landtagsfraktion, die den Ministerpräsidenten wählen muss, sei aber zum größten Teil "auf Matschie-Linie".

So scheint dem Thüringer SPD-Chef zu gelingen, was seine hessische Kollegin Andrea Ypsilanti vor anderthalb Jahren leichtfertig verspielte: das Wahlversprechen zu halten und gleichzeitig den ungeliebten CDU-Ministerpräsidenten vom Sockel zu stoßen.

Jetzt kommt es nur noch darauf an, dass Althaus die Phase der Koalitionsverhandlungen noch mit Anstand übersteht. Den Eindruck eines dynamischen Verhandlungsführers machte er in den vergangenen Tagen jedenfalls nicht. Bösartige Beobachter vergleichen die Hilflosigkeit seiner Auftritte schon mit den letzten Pressekonferenzen Uwe Barschels, das Ausmaß des Realitätsverlusts mit dem späten Erich Honecker.

Auch politisch Nahestehende äußern nun öffentlich, was sie bis Sonntag allenfalls dachten. "Das hätte in Thüringen die CDU erkennen müssen, dass Herr Althaus das nicht packt", sagte im MDR-Fernsehen etwa der Leipziger Maler Michael Fischer-Art, mit Staatsaufträgen reich gesegnet und CDU-Wahlmann bei der letzten Bundespräsidentenwahl. "Ich als Familienvater kann nachvollziehen: Wenn so etwas passiert, kann man nicht mehr Ministerpräsident sein. Das hätte man merken müssen, das ging nicht."

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28 Kommentare

 / 
  • AD
    Axel Dörken

    Flüchtig ist die Theorie.

     

    Was wäre wenn? Was wäre...

     

    ...was wäre, wenn Politiker und Reiche genau so strafverfolgt würden, wie jeder ärmere Bürger ohne politischen Amts?

     

    ...wenn Herr Althaus sich tatsächlich seiner Ursächlichkeit am Tod der Dame gestellt hätte?

     

    ...wenn er sich menschlich gegeben hätte. Sich selbst, dem Witwer, wie auch seinen Mitmenschen gegenüber.

     

     

    Ist die Schlappe eine Althaus-Schlappe oder eine CDU-Schlappe? Ist das wirklich wichtig?

     

    Für mich zählt die Menschlichkeit und die Hilfsbereitschaft. Herr Althaus hat den Konflikt bis Heute verdrängt. Menschlich. Doch wie hilfsbereit ist er mit sich und anderen, und wie hilfsbereit sind andere mit ihm umgegangen?

     

    Einen Menschen von einem Tötungsdelikt so schnell und auf diese Art freizusprechen, das geht selten gut aus.

     

    Mit dem Grundgesetz ist so etwas jedenfalls nicht vereinbar (Art. 1 Absatz 1 und Art. 3).

     

    Liebe Grüße

    Axel Dörken

  • A
    altlast

    Blickt man in die Thüringer Geschichte, so hatte das Land mit seinen Oberen schon oft wenig Glück: Ein böser Landgraf spielte der Hl. Elisabeth arg mit, Duodezfürsten trieben es besonders arg mit der Kleinstaaterei; das Land hatte den 1. Nazi-MP. Die SED-Bezirksfürsten steckten ihren Kopf besonders tief in den Hintern von Erich. Duchac hatte zuvor den Stasi-Clown gegeben, Vogel mit dem Clevere Späth das Land in riesige Schulden gestürzt. Nun also der Althaus... Und in Reserve steht u.a. auch M. Mohring, der noch nicht mal einen Berufs-bzw. Studienabschluss geschafft hat.

  • ET
    Enttäuschter Thüringer

    Die Mehrheit der Bevölkerung in Thüringen

    wollte einen grundlegenden Politikwechsel,

    Die SPD wird es um ein paar Pöstchen in einer großen Koalition gehen. Mehr nicht, leider! Ändern wird sich so nichts und ihr endgültiges politisches Ende ist somit vorprogrammiert. Wer wird uns schon wieder verraten. Die Sozialdemokraten? Was ist nur aus Euch gewurden?

  • BS
    Berliner Schnauze

    Das mediale Mobbing gegen Althaus von machtgeilen Linkspopulisten und Heckenschützen aus der eigenen Partei erinnert stark an den Griff in die Trickkiste der Propagandakunst. Man muss nur oft genug jemanden in der Öffentlichkeit anprangern: Irgendwann glauben dann alle das Gedruckte und Gehörte - auch wenn es sachlich falsch ist.

    Der neue, postmoderne politische Kampfstil hat mit fairer Berichterstattung und sachlicher politischer Auseinandersetzung nichts zu tun, sondern erinnert stark an politische Agitation.

    Nicht das Recht einer demokratischen Mehrheit, sondern dass der aufgehetzten Öffentlichkeit wird zum Maßstab.

    Althaus ist eine Person der Öffentlichkeit und eine klare Abgrenzung zwischen Privatleben und politischem Leben ist nie ganz möglich. Sein Interview über seine Zeit nach dem tragischen Unfall ist für viele Menschen im Land wichtig gewesen und darüber muss berichtet werden dürfen ohne das Wortverdreher und bewusste Mißversteher schon wieder Wahlkampf wittern.

    Die Linkspartei sollte über ihr Refugium im Saarland glücklich sein und nicht nach thüringischen Sternen greifen. Auf Saarrland kann die BRD zur Not nämlich auch verzichten. Politisch kam da nie sehr viel Anspruchsvolles hervor.

  • GK
    Guenter Krannich

    Da ueberbieten sich zwei an Peinlichkeiten:

    Althaus gehoert zu denen, die den richtigen Zeitpunkt verpassen und die man erst mit Pruegel aus dem Amt jagen muss und Matschie hat sich in eine Falle manoevriert, aus der er nur mit neuem grossem Schaden fuer die SPD herauskommt, weil er mit einer Koalition mit der CDU einen Grossteil seiner Waehler betruegt.

  • H
    Hosca

    Es gibr einfach Dinge und Fakten, die die Wähler unauslöschlich registrieren:

    1)Ein Skifahrer nimmt sich Kraft seines Amtes -MP- (im Hinterkopf immer gespeichert)das Recht der Vorfahrt. Er riskiert damit die Schädigung eines Anderen an Leib und Leben.

    2) Die Jurisprudenz seines Landes urteilt ihn in einer Nacht- und Nebelaktion denkbar günstig ab.

    Lex Althaus?

    3) Ihm fehlt das Format zur Führung eines Landes und so hört er auf seine "CDU-Partei-Freunde".

    4) Er bekennt öffentlich, für das Opfer zu beten!

     

    5) Die Wähler strafen ihn ab und die "CDU-Freunde"lassen ihn ein zweites Mal vor die Wand laufen.

  • B
    bissle

    Bisschen viel psychologische Spekulationen?!

  • G
    Gott

    Die Linke schlägt den "parteilosen Eisenacher Pfarrer Ralf-Uwe Beck" als Ministerpräsident vor? Ich wär ja fast vom Stuhl gefallen. Haben die Christen jetzt auch schon bei den LINKEN das sagen, ich dachte diese seien eher atheistisch geprägt?

     

    Andererseits macht sich ein Pfarrer auch gut in einem Land in dem so ziemlich auf die Trennung von Kirche und Staat geschissen wird. Vielleicht wird "unser" Papst ja auch bald Bundeskanzler, gewählt von SPD und LINKEN?!?

  • F
    Fairfis

    Zitat:

     

    "So scheint dem Thüringer SPD-Chef zu gelingen, was seine hessische Kollegin Andrea Ypsilanti vor anderthalb Jahren leichtfertig verspielte: das Wahlversprechen zu halten und gleichzeitig den ungeliebten CDU-Ministerpräsidenten vom Sockel zu stoßen."

     

    Wie bitte? Althaus ist ja im Gegensatz zu Koch nicht gerade ein Oberkotzbrocken (nicht mein Wort), das Problem war doch die Politik der CDU in den letzten Jahren. Matschie gelingt doch überhaupt nichts, wenn zwar Althaus geht, die CDU aber weiter regiert. Oder sind die Verhältnisse mittlerweile so verdreht, dass CDU-Politik vorantreiben für die SPD "gelungener" ist, als Linkspartei-Politik? Es kann doch niemand im ernst behaupten, das Leute, die bei der SPD das Kreuzchen machten CDU-Politik wollen. In dem Falle sehen wir dann die SPD Thüringens bald auf Augenhöhfe mit den sächsischen Liberalen... pardon Genossen.

  • V
    vic

    1; Althaus ist gescheitert und das ist gut so.

    2; Kanzlerin hat panische Angst vor Kontakt mit Gescheiterten aus den eigenen Reihen.

    3; Matische macht den Deppen für die CDU und zieht deren Karren aus dem Dreck.

     

    Ist schon ne tolle Sache, so eine Wahl was?

    Das Volk wählt A + B und bekommt dann C.

  • A
    anke

    Bartsch, Bollmann, Wrusch – dieses Dreamteam sollte man sich merken. Vielleicht macht es demnächst Karriere – bei der Bildzeitung oder bei der gelben Presse Englands.

     

    Über die Politik des Herrn A. wissen die drei zwar nichts zu berichten, dass sein Absturz unmittelbar bevor steht, ist ihnen aber vollkommen klar. Schließlich: Angela M. mag sich schon gar nicht mehr fotografieren lassen mit dem matt, erschöpft, lust-, kraft- und hilflos, ja gequält wirkenden Ministerpräsidenten. Viele fragen sich, drei wissen die Antwort: No, he can’t.

     

    So also liest es sich, wenn Macht sich verflüchtigt. Kein Wunder, dass die Typen alle so leidenschaftlich lügen. Nein, schön ist es nicht, wenn der Meute das Blut des angeschlagenen Leittiers in die Nase und von dort direkt ins Gehirn steigt. Wenn ich Matschie hieße, würde ich jetzt vermutlich ganz genau aufpassen – und mir einbilden, dass ich was gelernt habe.

     

    Übrigens: Was soll das sein – ein politisch Nahestehender? Ist der Maler mit dem Doppelnamen, in dem irgendwie auch die Kunst vorkommt und der auf Grund der Tatsache, dass er Kinder hat, nachher so viel mehr politischen Sachverstand besitzt als alle anderen Leute zusammen, ein Nahestehender? Na dann: Es lebe die Politik! Den drei hoffnungsvollen Talenten von der taz sei empfohlen, das nächste Mal gleich Herrn Fischer-Art zu befragen nach der ultimativen Wahrheit über mitteldeutsche Provinzpolitiker. Man spart eine Menge Geld mit Bürgerzeitungen.

  • F
    Frey

    Die taz als Wahlhelfer Matschies. Oder wie soll man sonst die Formulierung verstehen, er könne sein Wahlversprechen einlösen. Ging es nicht um das System Althaus, also darum die CDU vom Sockel zu stoßen. Es lebe die Pressefreiheit!

  • UR
    Uwe Radzug

    "So scheint dem Thüringer SPD-Chef zu gelingen, was seine hessische Kollegin Andrea Ypsilanti vor anderthalb Jahren leichtfertig verspielte..."

     

    Ich weiß zwar nicht, worin die Leichtfertigkeit von Ypsilanti bestanden haben soll. Aber das ist eine Frage der Beurteilung.

    Nur sollte es schon immer mal wieder in Erinnerung gebracht werden, dass sie die EINZIGE SPD-Politikerin seit Jahren war, die eine Wahl gewann. Die richtig Prozente für die Genossen einfuhr und eine reale Machtoption hatte. Dass der Noske-Flügel der SPD sie dann erledigte, ist eine andere Sache. Die aber haben noch keine Wahl gewonnen.

    Wenn - was sich ja abzeichnet- das einzige noch verbliebene politische Ziel der SPD darin besteht, dass es keine Regierung mit den Linken geben darf, hat das zumindest den Vorteil, dass sie die reale Chance haben, ihr Programm vollständig werden verwirklichen können.....

  • A
    Anstand?

    Wenn der Mann Anstand hätte,

    dann hätter er sich rechtzeitig

    vor dem Wahlkampf zurückgezogen.

  • AD
    Axel Dörken

    Flüchtig ist die Theorie.

     

    Was wäre wenn? Was wäre...

     

    ...was wäre, wenn Politiker und Reiche genau so strafverfolgt würden, wie jeder ärmere Bürger ohne politischen Amts?

     

    ...wenn Herr Althaus sich tatsächlich seiner Ursächlichkeit am Tod der Dame gestellt hätte?

     

    ...wenn er sich menschlich gegeben hätte. Sich selbst, dem Witwer, wie auch seinen Mitmenschen gegenüber.

     

     

    Ist die Schlappe eine Althaus-Schlappe oder eine CDU-Schlappe? Ist das wirklich wichtig?

     

    Für mich zählt die Menschlichkeit und die Hilfsbereitschaft. Herr Althaus hat den Konflikt bis Heute verdrängt. Menschlich. Doch wie hilfsbereit ist er mit sich und anderen, und wie hilfsbereit sind andere mit ihm umgegangen?

     

    Einen Menschen von einem Tötungsdelikt so schnell und auf diese Art freizusprechen, das geht selten gut aus.

     

    Mit dem Grundgesetz ist so etwas jedenfalls nicht vereinbar (Art. 1 Absatz 1 und Art. 3).

     

    Liebe Grüße

    Axel Dörken

  • A
    altlast

    Blickt man in die Thüringer Geschichte, so hatte das Land mit seinen Oberen schon oft wenig Glück: Ein böser Landgraf spielte der Hl. Elisabeth arg mit, Duodezfürsten trieben es besonders arg mit der Kleinstaaterei; das Land hatte den 1. Nazi-MP. Die SED-Bezirksfürsten steckten ihren Kopf besonders tief in den Hintern von Erich. Duchac hatte zuvor den Stasi-Clown gegeben, Vogel mit dem Clevere Späth das Land in riesige Schulden gestürzt. Nun also der Althaus... Und in Reserve steht u.a. auch M. Mohring, der noch nicht mal einen Berufs-bzw. Studienabschluss geschafft hat.

  • ET
    Enttäuschter Thüringer

    Die Mehrheit der Bevölkerung in Thüringen

    wollte einen grundlegenden Politikwechsel,

    Die SPD wird es um ein paar Pöstchen in einer großen Koalition gehen. Mehr nicht, leider! Ändern wird sich so nichts und ihr endgültiges politisches Ende ist somit vorprogrammiert. Wer wird uns schon wieder verraten. Die Sozialdemokraten? Was ist nur aus Euch gewurden?

  • BS
    Berliner Schnauze

    Das mediale Mobbing gegen Althaus von machtgeilen Linkspopulisten und Heckenschützen aus der eigenen Partei erinnert stark an den Griff in die Trickkiste der Propagandakunst. Man muss nur oft genug jemanden in der Öffentlichkeit anprangern: Irgendwann glauben dann alle das Gedruckte und Gehörte - auch wenn es sachlich falsch ist.

    Der neue, postmoderne politische Kampfstil hat mit fairer Berichterstattung und sachlicher politischer Auseinandersetzung nichts zu tun, sondern erinnert stark an politische Agitation.

    Nicht das Recht einer demokratischen Mehrheit, sondern dass der aufgehetzten Öffentlichkeit wird zum Maßstab.

    Althaus ist eine Person der Öffentlichkeit und eine klare Abgrenzung zwischen Privatleben und politischem Leben ist nie ganz möglich. Sein Interview über seine Zeit nach dem tragischen Unfall ist für viele Menschen im Land wichtig gewesen und darüber muss berichtet werden dürfen ohne das Wortverdreher und bewusste Mißversteher schon wieder Wahlkampf wittern.

    Die Linkspartei sollte über ihr Refugium im Saarland glücklich sein und nicht nach thüringischen Sternen greifen. Auf Saarrland kann die BRD zur Not nämlich auch verzichten. Politisch kam da nie sehr viel Anspruchsvolles hervor.

  • GK
    Guenter Krannich

    Da ueberbieten sich zwei an Peinlichkeiten:

    Althaus gehoert zu denen, die den richtigen Zeitpunkt verpassen und die man erst mit Pruegel aus dem Amt jagen muss und Matschie hat sich in eine Falle manoevriert, aus der er nur mit neuem grossem Schaden fuer die SPD herauskommt, weil er mit einer Koalition mit der CDU einen Grossteil seiner Waehler betruegt.

  • H
    Hosca

    Es gibr einfach Dinge und Fakten, die die Wähler unauslöschlich registrieren:

    1)Ein Skifahrer nimmt sich Kraft seines Amtes -MP- (im Hinterkopf immer gespeichert)das Recht der Vorfahrt. Er riskiert damit die Schädigung eines Anderen an Leib und Leben.

    2) Die Jurisprudenz seines Landes urteilt ihn in einer Nacht- und Nebelaktion denkbar günstig ab.

    Lex Althaus?

    3) Ihm fehlt das Format zur Führung eines Landes und so hört er auf seine "CDU-Partei-Freunde".

    4) Er bekennt öffentlich, für das Opfer zu beten!

     

    5) Die Wähler strafen ihn ab und die "CDU-Freunde"lassen ihn ein zweites Mal vor die Wand laufen.

  • B
    bissle

    Bisschen viel psychologische Spekulationen?!

  • G
    Gott

    Die Linke schlägt den "parteilosen Eisenacher Pfarrer Ralf-Uwe Beck" als Ministerpräsident vor? Ich wär ja fast vom Stuhl gefallen. Haben die Christen jetzt auch schon bei den LINKEN das sagen, ich dachte diese seien eher atheistisch geprägt?

     

    Andererseits macht sich ein Pfarrer auch gut in einem Land in dem so ziemlich auf die Trennung von Kirche und Staat geschissen wird. Vielleicht wird "unser" Papst ja auch bald Bundeskanzler, gewählt von SPD und LINKEN?!?

  • F
    Fairfis

    Zitat:

     

    "So scheint dem Thüringer SPD-Chef zu gelingen, was seine hessische Kollegin Andrea Ypsilanti vor anderthalb Jahren leichtfertig verspielte: das Wahlversprechen zu halten und gleichzeitig den ungeliebten CDU-Ministerpräsidenten vom Sockel zu stoßen."

     

    Wie bitte? Althaus ist ja im Gegensatz zu Koch nicht gerade ein Oberkotzbrocken (nicht mein Wort), das Problem war doch die Politik der CDU in den letzten Jahren. Matschie gelingt doch überhaupt nichts, wenn zwar Althaus geht, die CDU aber weiter regiert. Oder sind die Verhältnisse mittlerweile so verdreht, dass CDU-Politik vorantreiben für die SPD "gelungener" ist, als Linkspartei-Politik? Es kann doch niemand im ernst behaupten, das Leute, die bei der SPD das Kreuzchen machten CDU-Politik wollen. In dem Falle sehen wir dann die SPD Thüringens bald auf Augenhöhfe mit den sächsischen Liberalen... pardon Genossen.

  • V
    vic

    1; Althaus ist gescheitert und das ist gut so.

    2; Kanzlerin hat panische Angst vor Kontakt mit Gescheiterten aus den eigenen Reihen.

    3; Matische macht den Deppen für die CDU und zieht deren Karren aus dem Dreck.

     

    Ist schon ne tolle Sache, so eine Wahl was?

    Das Volk wählt A + B und bekommt dann C.

  • A
    anke

    Bartsch, Bollmann, Wrusch – dieses Dreamteam sollte man sich merken. Vielleicht macht es demnächst Karriere – bei der Bildzeitung oder bei der gelben Presse Englands.

     

    Über die Politik des Herrn A. wissen die drei zwar nichts zu berichten, dass sein Absturz unmittelbar bevor steht, ist ihnen aber vollkommen klar. Schließlich: Angela M. mag sich schon gar nicht mehr fotografieren lassen mit dem matt, erschöpft, lust-, kraft- und hilflos, ja gequält wirkenden Ministerpräsidenten. Viele fragen sich, drei wissen die Antwort: No, he can’t.

     

    So also liest es sich, wenn Macht sich verflüchtigt. Kein Wunder, dass die Typen alle so leidenschaftlich lügen. Nein, schön ist es nicht, wenn der Meute das Blut des angeschlagenen Leittiers in die Nase und von dort direkt ins Gehirn steigt. Wenn ich Matschie hieße, würde ich jetzt vermutlich ganz genau aufpassen – und mir einbilden, dass ich was gelernt habe.

     

    Übrigens: Was soll das sein – ein politisch Nahestehender? Ist der Maler mit dem Doppelnamen, in dem irgendwie auch die Kunst vorkommt und der auf Grund der Tatsache, dass er Kinder hat, nachher so viel mehr politischen Sachverstand besitzt als alle anderen Leute zusammen, ein Nahestehender? Na dann: Es lebe die Politik! Den drei hoffnungsvollen Talenten von der taz sei empfohlen, das nächste Mal gleich Herrn Fischer-Art zu befragen nach der ultimativen Wahrheit über mitteldeutsche Provinzpolitiker. Man spart eine Menge Geld mit Bürgerzeitungen.

  • F
    Frey

    Die taz als Wahlhelfer Matschies. Oder wie soll man sonst die Formulierung verstehen, er könne sein Wahlversprechen einlösen. Ging es nicht um das System Althaus, also darum die CDU vom Sockel zu stoßen. Es lebe die Pressefreiheit!

  • UR
    Uwe Radzug

    "So scheint dem Thüringer SPD-Chef zu gelingen, was seine hessische Kollegin Andrea Ypsilanti vor anderthalb Jahren leichtfertig verspielte..."

     

    Ich weiß zwar nicht, worin die Leichtfertigkeit von Ypsilanti bestanden haben soll. Aber das ist eine Frage der Beurteilung.

    Nur sollte es schon immer mal wieder in Erinnerung gebracht werden, dass sie die EINZIGE SPD-Politikerin seit Jahren war, die eine Wahl gewann. Die richtig Prozente für die Genossen einfuhr und eine reale Machtoption hatte. Dass der Noske-Flügel der SPD sie dann erledigte, ist eine andere Sache. Die aber haben noch keine Wahl gewonnen.

    Wenn - was sich ja abzeichnet- das einzige noch verbliebene politische Ziel der SPD darin besteht, dass es keine Regierung mit den Linken geben darf, hat das zumindest den Vorteil, dass sie die reale Chance haben, ihr Programm vollständig werden verwirklichen können.....

  • A
    Anstand?

    Wenn der Mann Anstand hätte,

    dann hätter er sich rechtzeitig

    vor dem Wahlkampf zurückgezogen.