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Ich denke die Grünen müssen sich vor allem vom Lagerdenken verabschieden. Sie müssen Grüne Antworten finden zu alle Fragen die wichtig sind und damit auf aktuellen und kommenden Krisen. Dazu brauche sie ebenfalls die junge Generation ( siehe Piraten)
So, richtig guter Kommentar. Ich bin genau so ein klassischer, ewiger Grün-Wähler. Seit dem ich wählen darf, wähle ich grün. Und das will ich auch weiterhin tun. Ich habe aber ein Problem, wenn die Partei, die ich wähle, mit den Lafontaine-Spinnern zusammenarbeiten will. Denn die sind für mich nicht Links. Die sind stockkonservativ. Die stehen für alte absterbende Industrien, für Bewegungslosigkeit, für nicht realisierbare Sozialutopien und für reine Klientelpolitik. Zudem interessiert sie der Umweltschutz nicht die Bohne. Sorry, aber ich habe überhaupt keine Lust, dass die Grünen mit denen irgendwann koalieren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sehr viele der Grünen-Wähler des genauso sehen. Deutschland steht jetzt wirklich am Scheideweg. Ich will, dass die Grünen diesen Weg mitgestalten. Mit einer SPD am Boden und ein paar Spinnern, denen jegliche Kompetenz zum seriösen wirtschaften fehlt, kann man die Zukunft nicht gestalten. Quo Vadis, du meine politische Heimat?
@ Morla: wollten die Grünen schwarz-gelb wirklich verhindern? Oder würden nicht viele Grüne auch im Bund gern mit schwarz-gelb ins Bett gehen, wenn sie nur Regierungsbeteiligung bekämen?
ihrer machtoptionen willen muss sie sich nach rechts öffnen? die grünen sind eine linke partei, da sie sich der solidarität, der sozialen gerechtigkeit in offenheit verschreiben. wie soll denn bitte eine rechte grüne partei aussehen? die grüne ideologie des kreislaufdenkens passt nicht zusammen mit rechter, exklusiver wirtschaftsliberaler politik. außerdem ist die anzahl der ministerposten einer partei nicht proportional zur politischen macht derselben! Gute oppositionsarbeit unterstützt durch öffentliche meinung vermögen einiges zu bewegen. wenn die grünen sich noch mehr nach rechts bewegen, politisch oder in ihrer themenwahl (wirtschaft und ökologie der wirtschaft wegen), wird sie ihre linken wähler verlieren, die sie groß gemacht haben und sie vital halten. das darf auf keinen fall passieren! es war nicht umsonst eines der wichtigsten ziele der grünen schwarz-gelb zu verhindern!
An sich ist die Prämie eine gute Idee. Doch das eigentliche Problem ist der geringe Lohnabstand – ein höherer Mindestlohn könnte kurzfristig helfen.
Kommentar junge Grüne: Aus Prinzip jung
Die Glaubwürdigkeit der Grünen hängt nicht an Gesichtern. Die Partei steckt in einem strategischen Dilemma, das sich bis 2013 noch verschärfen wird.
Es gibt eine Partei, die ist von Natur aus ewig jung: die Grünen. Nun ja - jedenfalls fühlen die sich so. Bis heute getragen vom Schwung einer Revolte gegen alte Männer, gehört bei keiner Partei das Jungsein so sehr zum politischen Habitus wie bei den Grünen. Das Doppelspitzenprinzip, wonach die Fernsehauftritte immer schon zwischen zwei Partei- und zwei Fraktionschefs aufgeteilt werden, verhindert zusätzlich, dass andere Köpfe bekannt werden. Das macht es denjenigen, die in der Partei auch noch etwas werden wollen, wahrhaftig nicht leicht. Zu Beginn jeder Legislaturperiode gibt es deshalb einen Aufstand: Nun müsse die Riege der Parteigründer abgelöst werden!
So auch jetzt: Renate Künast und Jürgen Trittin klopfen fröhliche Fraktionschefsprüche. In die zweite Reihe wollen all die Exfraktionsvorsitzenden, die ja auch noch da sind. Das kann der Nachwuchs nicht dulden. Biologisch Jungsein ist aber noch kein Grund für irgendetwas, haben die Neuen gelernt und erweitern deshalb ihre Argumentation: Es sei das "politische Alter", besonders die großenteils bitteren rot-grünen Erfahrungen, die die seit Jahren herrschende Garde belasteten. Es müssten jetzt für die Bundestagwahl 2013 Gesichter bekannt gemacht werden, die nicht mit Hartz IV und so weiter verbunden würden.
Damit hat der Nachwuchs - der biologische wie politische - sehr recht. Doch in einem dürfen sich die neuen Jungen nicht täuschen. Die Glaubwürdigkeit der Grünen hängt nicht an Gesichtern. Die Partei steckt in einem strategischen Dilemma, das sich bis 2013 noch verschärfen wird: Sie ist nach links gerückt, doch um der Machtoptionen willen muss sie sich nach rechts öffnen. Diesen Widerspruch aufzulösen, dazu bedarf es mehr, als bloß nicht altersmäßig vorbelastet zu sein.
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Kommentar von
Ulrike Winkelmann
Chefredakteurin
Chefredakteurin der taz seit Sommer 2020 - zusammen mit Barbara Junge in einer Doppelspitze. Von 2014 bis 2020 beim Deutschlandfunk in Köln als Politikredakteurin in der Abteilung "Hintergrund". Davor von 1999 bis 2014 in der taz als Chefin vom Dienst, Sozialredakteurin, Parlamentskorrespondentin, Inlandsressortleiterin. Zwischendurch (2010/2011) auch ein Jahr Politikchefin bei der Wochenzeitung „der Freitag“.