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Was für ein Schrott hier mittlerweile geschrieben wird...
Als wenn es nicht noch kurzlich grosse uninahen Flächen gegeben hätte. Aber diese sind nun dank einer albernen innerstädtischen Messe bebaut. Keine Anwohner hier in Eimsbüttel mögen sich ernsthaft ausmalen welch Verödung ein Uniumzug mit sich brächte. Das Univiertel würde dann eine Art "Hafencity 2.0".
"Das einzig Bedauerliche am Abgang von Uni-Präsidentin Monika Auweter-Kurtz ist, dass die von ihr protegierte Idee damit quiasi tot ist, die Uni auf den Grasbrook zu verlegen. Dabei hätte der neue Standort der Uni einmalige Entwicklungsmöglichkeiten geboten."
Ich muss meinen Kommentar von gestern (http://www.taz.de/regional/nord/hamburg/artikel/kommentarseite/1/vorlesung-im-grossmarkt/kommentare/1/1/)
noch einmal drastischer formulieren. Natürlich, möchte man sagen, es schreibt ja auch Herr Kahlcke.
Also das Gute an Frau Auwether-Kurz war also, dass sie für den Uni-Umzug auf den Grasbrook war? Bereits als die Diskssionen darüber anfingen, sinnierte Herr Kahlcke in einem taz-Kommentar, dass sich die Uni freuen müsste in der Krise würden jetzt ja Gelder in die Wissenschaft gesteckt. Nein, Herr Kahlcke es geht um knallharte Standortpolitik - ausgeweitet auf den "wissenschaftlichen" Bereich. Aber das Wissen Sie ja.
Herr Kahlcke schreibt hier aber gar nicht mehr von Wissenschaft, die besser unterstützt werden könnte, sondern einzig darüber, wie man denn nun endlich (ein wenig hip durch Studierende) die City gen Süden aufwerten könnte. Erstebenswert für die Wissenschaft ist das nicht.
Die "einmaligen Entwicklungschancen", die Herr Kahlcke sieht, sind nicht unbedingt erfreulich: unhistorische Glas- und StahlUni soll Leben in ehemaliges Industriegebiet bringen; Uni-Neubau als Faustpfand im Marketing um Drittmittel damit die Uni in den in fast allen Kriterien sinnlosen Uni-Rankings aufsteigt.
Was will uns Herr Kahlcke eigentlich sagen: Er hat die Mechanismen der leider dominanten Wissenschaftspolitik entweder nicht verstanden bzw. nimmt sie einfach so hin. Und er will, dass die Studierenden/die Uni beim Sprung über die Elbe und Aufwerten des Hamburger-Südens mitmachen.
Mit Verlaub, das sind beides KEINE linken Meinungen (naja, taz halt).
Die Asyldebatte verschärft sich. Menschenrechte stehen auf dem Spiel. 32 Prominente sagen: Wir wollen ein offenes Land.
Kommentar Uni-Umzug: Weg aus Eimsbüttel!
Eine Uni in den Großmarkt-Hallen würde für Wilhelmsburg und die Veddel mehr bringen als eine Bauausstellung. Leider traut die Handelskammer ihrer eigenen guten Idee nicht.
Das einzig Bedauerliche am Abgang von Uni-Präsidentin Monika Auweter-Kurtz ist, dass die von ihr protegierte Idee damit quiasi tot ist, die Uni auf den Grasbrook zu verlegen. Dabei hätte der neue Standort der Uni einmalige Entwicklungsmöglichkeiten geboten. Der Umzug hätte geholfen, den Schwerpunkt der Stadt nach Süden zu verlagern und hätte für Wilhelmsburg und die Veddel mehr gebracht als eine Bauausstellung.
Deswegen ist es gut, dass die Handelskammer nun mit dem Großmarkt eine Alternative ins Spiel gebracht hat, die ähnliche Vorzüge hat, ohne durch die falschen Freunde diskreditiert zu sein: Die Uni würde auch von dort auf Wilhelmsburg und die Veddel ausstrahlen. Billiger Wohnraum ist ringsum reichlich vorhanden. Das Grundstück liegt ebenfalls attraktiv an der Hafenkante. Die Anbindung wäre besser als auf dem Grasbrook. Und mit den denkmalgeschützten Großmarkthallen ist eine architektonische Landmarke vorhanden, die Maßstäbe für die weitere Gestaltung setzt.
Kleinmütig wirkt es da, dass die Handelskammer ihrer eigenen Idee nicht traut und unterm Strich den Verbleib in Eimsbüttel empfiehlt. Aber das ist eben Handelskammer-Logik: Dort würden keine Gewerbeflächen "verbraucht". Wie sehr die Anwohner in Eimsbüttel unter der Nachverdichtung leiden, kann den Unternehmern egal sein.
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Kommentar von
Jan Kahlcke
Redaktionsleiter
Jan Kahlcke, war von 1999 bis 2003 erst Volontär und dann Redakteur bei der taz bremen, danach freier Journalist. 2006 kehrte er als Redaktionsleiter zur taz nord in Hamburg zurück
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