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Konkurrenz für Kurt BeckTwitternde Weinkönigin

Nachdem die Männer der CDU Kurt Beck nicht stürzen konnten, soll es eine Frau richten: Julia Klöckner. Und die 37-Jährige scheint als Ex-Weinkönigin gute Karten zu haben.

Christian Baldauf schlug Julia Klöckner für den Kampf gegen Beck vor. Bild: dpa

Jetzt gibt es eine ernst zu nehmende Gegnerin für den roten Platzhirsch Kurt Beck beim Kampf um die Staatskanzlei in Rheinland-Pfalz im Jahre 2011. Die letzten Unionisten jedenfalls, die es wagten, gegen Beck anzutreten, hielt der inzwischen dienstälteste 60-jährige Ministerpräsident (seit 1994) locker auf Distanz. Jetzt aber will ihn die Parlamentarische Staatssekretärin im Landwirtschaftsministerium, Julia Klöckner (MdB), beerben, die im Dezember erst 37 Jahre alt wird.

Der Landesvorstand der CDU billigte den von Parteichef Christian Baldauf eingebrachten Personalvorschlag einstimmig. Die Winzertochter von der Nahe, die unverheiratet mit einem Mann zusammenlebt, habe das "Zeug zur Ministerpräsidentin", sagte Baldauf, der weiter die Partei führen will. Man werde jetzt "große Geschlossenheit" demonstrieren und den kommenden Wahlkampf dann auch erfolgreich bestreiten, orakelte er.

Nachdem die "schwarzen" Männer an Beck scheiterten, soll es jetzt also eine Frau für die CDU richten. Dass Klöckner 1995 Deutsche Weinkönigin war, dürfte ihr beim Kampf um das Ministerpräsidentenamt durchaus nutzen, auch wenn sie sich standhaft weigert, etwa auf Weinfesten als "Queen-Mum mit angestaubtem Krönchen" aufzutreten.

Doch schon der amtierende Wirtschaftsminister und passionierte "Weinköniginnenküsser" Rainer Brüderle (FDP), der früher (auch) Weinbauminister in Rheinland-Pfalz war, ist dort noch immer der beliebteste Politiker. Und jetzt kommt eine leibhaftige Weinkönigin, die nebenberuflich auch noch Chefredakteurin des Sommelier-Magazins ist und sich dort als "Botschafterin des deutschen Weins" geriert. Das kommt gut an im Land der Rüben und Reben.

Genau wie Beck geht die passionierte Verbraucherschützerin und studierte Religionslehrerin Klöckner oft und gerne "gut essen". Und sie hält sich - ganz im Gegensatz zu Beck - mit Joggen fit. "Twittern" kann sie auch. Sie war eine der drei Abgeordneten, die das Ergebnis der Bundespräsidentenwahl vorzeitig verrieten und dafür gerüffelt wurden. Eines will sie allerdings nicht werden: "Eine Frau der ganz großen Geschichte, an deren Grab man später Kränze niederlegt."

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8 Kommentare

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  • MS
    M. Stocker

    Herr Bouvier hatte vorm Schreiben wohl schon zu viel des süßen Weins hinter die Binde gekippt. Nicht alles was aus dem Südwesten der Republik kommt ist bekömmlich. In Verbindung mit dem reaktionären Mietmaul Bouvier ist es aber nur zum Kotzen.

     

    Jetzt bedient die Taz endlich auch die Kundschaft unter der Trockenhaube. Für eine Weinkönigin liest Klingelschmitt also in vorauseilender CDU-Anschleime schon mal die Krönungsmesse. Ein Deja-lu-Erlebnis. Auch die konservativen Haudegen der Stuttgarter Nachrichten lauern, wie immer natürlich ein paar Tage früher, schon darauf, eine neue Königin hochzuschreiben.

     

    Die Taz? Nicht mal mehr zum Fische einwickeln zu gebrauchen.

  • MK
    Max Kasparek

    Stimme Sell Klaus voll und ganz zu

  • S
    stavros

    Naja, euch als Taz interessiert ja anscheinend nicht so viel, was außerhalb von Kreuzberg passiert, deshalb mal so ein Realitätscheck: Kurt Beck und seine SPD-Landesregierung stecken in einem ganz tiefen Glaubwürdigkeitssumpf, weil sie sich zu einer Subvention im dreistelligen Millionenbereich beim Ausbau des Nürburgrings haben bereitschlagen lassen. Jetzt sickert immer mehr durch, dass die regierenden SPD-Minister sich dabei eine Peinlichkeit nach der anderen geleistet haben. Zum Beispiel der ehemalige Finanzminister Deubel: Er stürzte bei dem Versuch, mit Hilfe privater Geldvermittler und einer trickreichen Finanzierungskonstruktion die Kosten des Projekts für die staatseigene Nürburgring GmbH um 50 Millionen zu drücken. Der Plan scheiterte, weil er auf einen einen Schweizer Finanzmakler namens Urs Barandun und einen angeblichen US-Investor Pierre S. DuPont hereingefallen ist. Beck schweigt dazu einfach und denkt, dass er das Thema aussitzen kann. Das ist nur eine von einer ganzen Reihe an dilletantischen Entscheidungen. Im Gegensatz zu früheren Skandälchen lässt sich diesmal das Scheitern aber nicht so gut unter dn Teppich kehren.

     

    Im Moment würde selbst ein Gartenstuhl die Wahl gegen Beck gewinnen. Und zu euch: Macht doch mal lieber euern Job als Zeitung und berichtet über solche echten Skandale, anstatt euch über das angeblich schlechte Englisch von Westerwelle in noch peinlicherem Deutsch lustig zu machen. Sonst geht es euch irgendwann einmal wie der SPD und ihr bekommt ein Glaubwürdigkeitsproblem.

  • JB
    Joachim Bovier

    Sorry Taz - preussische Berliner die wässrigem Export-Bier süßen Sprudel oder gar grünen sirup beimischen werden die fröhlichen Weintrinker des deutschen Südwestens nie verstehen, on sie nun aus der Pfalz, Baden, Franken oder dem Rheingau können. Julia Klöckner ist schon die Richtiger, welches Bundesland aussser Rheinlad-Pfalz kann schon eine Königin zur Ministerpräsidentin wählen?

  • K
    keetenheuve

    17 Jahre Beck sind eigentlich genug. Egal, wen die CDU aufstellt: Wenn die SPD es nicht geschafft hat, 2011 nach 17 Jahren Kurt Beck einen anderen aufzustellen, dann muß sie abgewählt werden. Das wird auch die SPD wissen und vermutlich Doris Ahnen ins Spiel bringen. Aber ist Kurt Beck tatsächlich bereit, abzutreten?

  • SK
    Sell Klaus

    Eine Weinkönigin, ganz toll? Aber was Kohl, Vogel, Böhr usw. kaputt gemacht haben wird die CDU immer wieder als Bumerang treffen.

  • E
    Eifel

    Sehr geehrte Damen und Herren,

     

    NRW immer noch in SPD-Hand (Kurt Beck)?

     

     

    MfG

    Eifel

  • K
    kai

    Was hat denn die NRW-CDU mit Rheinland-Pfalz und Kurt Beck zu tun? Doch eigentlich gar nichts.