Erstmals deutschlandweit mehr Surfer: Feuerfuchs frisst Internet Explorer
Nach zehn Jahren Marktführerschaft ist Microsofts Internet Explorer hier zu Lande nicht mehr maßgebend. Der freie Browser Firefox hat nun die meisten Nutzer.
Es ist ein großer Erfolg für die Verfechter Freier Software: In Deutschland surfen mehr Benutzer mit dem Firefox-Browser als mit dem Internet Explorer (IE). Damit ist Deutschland der erste bedeutende Internet-Markt, wo ein Open-Source Produkt den langjährigen Marktführer von Microsoft eingeholt hat.
Zu diesem Schluss kommen die Statistiker vom renommierten Web-Marktforschungsinstitut W3B. Der Surf-Marktführer hier zu Lande heißt Firefox – und das gerade einmal fünf Jahre und einen Monat nach Erscheinen der ersten Version.
Gute zehn Jahre lang war der IE die unangefochtene Nummer Eins – Microsoft hatte den Browser einst gegen den Netscape Navigator positioniert, der Ende der Neunziger noch das Internet beherrschte.
Es ist eine Ironie der Geschichte, dass Firefox teilweise aus den Überbleibseln des Navigator entstand, nachdem die Firma Netscape die kommerzielle Browser-Herstellung einstellte und ihren Browser zum Open-Source-Projekt machte. Der Erfolg von Firefox ist auch deshalb bemerkeswert, weil dem Nutzen der Software zusätzliche Arbeit aufgebürdet war: Die Nutzer müssen die Software erst herunterladen, bevor sie sie benutzen können – während Microsofts IE als Standardsoftware unter Windows stets dabei war.
Neu bei Windows 7: Wegen kartellrechtlicher Beschwerden von Mittbewerben musste Microsoft reagieren. Beim aktuellen Microsoft-Betriebssystem Windows 7 ist erstmals ein leicht bedienbares Auswahlmenü mit dabei, in dem neben Firefox auch Apples Safari und der norwegische Browser Opera zur Verfügung stehen.
Microsoft hatte den Durchmarsch von Firefox lange verschlafen. Erst 2006 begann der Konzern, seinen IE mit diversen Innovationen aufzupeppen, die Firefox-User schon seit längerem kannten – so beispielsweise die Karteireiter (Tabs) zur besseren Übersicht. Geholfen hat das nur wenig.
Firefox hat mit seinen beiden Version 3.x und 2.x nun einen Gesamtmarktanteil in Deutschland von 45,4 Prozent, wobei die neueste Version mit 44,2 Prozent deutlich überwiegt. Microsoft kommt mit seinen Internet Explorer-Versionen 6.x, 7.x und 8.x auf zusammen nur noch 44,5 Prozent. Schlimmer noch: Die aktuellste IE-Version 8.x, die es noch am besten in Sachen Funktionalität mit Firefox aufnehmen könnte, erreicht nur 25,5 Prozent. Der Rest, 19 Prozent, surft mit veralteten Versionen.
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