Google-Handy im Test: Flach, solide, unspektakulär
Am Dienstag will Google sein erstes eigenes Handy, das "Nexus One", offiziell vorstellen. Ein Gadget-Blog hat das Gerät vorab getestet: Der große iPhone-Killer ist es nicht.
Am Dienstagvormittag kalifornischer Ortszeit ist es soweit: Dann will Google sein lange erwartetes Smartphone unter eigener Marke der Weltöffentlichkeit präsentieren. Diverse Vorabinformationen zu dem Gerät namens "Nexus One", das von dem Internet-Konzern maßgeblich entworfen wurde und vom taiwanesischen Hersteller HTC gebaut wird, kursieren bereits seit Ende Dezember im Netz. Darunter waren auch Videos und Bilder, einen echten Test gab es hingegen noch nicht.
Der wurde nun am Wochenende geliefert: Auf verschlungenen Wegen ist das viel gelesene Technik-Weblog "Engadget" an eines der ersten Geräte gelangt und hat es sich intensiv angesehen. Laut den Experten ist das Nexus One demnach nicht der von vielen erwartete iPhone-Killer, sondern einfach ein gutes und solides Gerät mit Googles Handy-Betriebssystem "Android".
Redakteur Joshua Topolsky beschreibt das Nexus One, das über einen berührungsempfindlichen Bildschirm mit hoher Auflösung verfügt, als schneller als andere Android-Handys - dank eines mit einem Gigahertz getakteten Hauptprozessors ist das auch kein Wunder. Zudem sei es flacher als das iPhone. Die Oberfläche hat Google etwas poliert, sie bietet unter anderem animierte Hintergründe und eine verbesserte Organisation von Anwendungen. Trotzdem fehlen Funktionen, die das iPhone seit langem hat - etwa die Nutzung von Multitouch, also der Verwendung mehrerer Finger gleichzeitig zur Steuerung. Stattdessen reagiert das Nexus One nur auf einfache Gesten.
Noch ist unklar, wer das Nexus One wann kaufen kann. Angeblich will Google es nicht nur in den USA, sondern gleich weltweit anbieten - zum Preis von 530 Dollar ohne Kartenvertrag beziehungsweise 180 Dollar subventioniert von T-Mobile und Co. Damit würde sich das Handy im Premiumsegment bewegen, das man schon vom iPhone kennt. Der Versuch, die eigene Mobilfunkplattform Android massentauglich zu machen, wäre es damit also nicht. Zudem macht Google mit seinem eigenen Gerät massiv anderen Android-Handys verschiedenster Hersteller Konkurrenz - etwa dem in den USA mit viel Werbeaufwand in den Markt gedrückten "Droid" von Motorola (das in Europa "Milestone" heißt) oder Samsung-Geräten.
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