’tschuldigung

Wie erdrückend doch bürgerliche Lebensentwürfe sein können. Job, Heirat, Kind, Tod. Noch kurz vor der Geburt des ersten Kindes merkt Thea, dass sie wegwill, ja dass sie wegmuss. Sie wandert aus. Ihre beste Freundin Marwa wiederum soll aus dem Land, in dem sie lebt, abgeschoben werden. Deshalb nimmt sie Theas Platz an der Seite ihres Mannes Filip ein. Um diese zwei entwurzelten Existenzen dreht sich das Stück „Beg your Pardon“, das am Ballhaus Naunynstraße wiederaufgenommen wird. Es stammt aus der Feder von Marianna Salzmann, der jungen Autorin, die im vergangenen Jahr mit dem NSU-Stück „Fahrräder könnten eine Rolle spielen“ für Aufsehen sorgte. Salzmann wurde 1985 in Russland geboren und kam im Alter von zehn Jahren nach Deutschland. Der Verlust von gesellschaftlichen und nationalen Bezügen zur Selbstfindung beherrscht fast all ihre bisherigen Stücke. Es inszeniert Hakan Savas Mican.

■ Beg Your Pardon: Ballhaus Naunynstraße, Naunynstr. 27, 14.–17. 2., 20 Uhr, 14/8 €