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Homophobie im FussballKraftraubendes Versteckspiel

Bislang hat sich kein deutscher Fussballer öffentlich zur Homosexualität bekannt. DFB-Präsident Zwanziger bietet Unterstützung an, glaubt aber nicht an eine große Zahl schwuler Kicker.

Noch immer ein Tabu im deutschen Fussball: Schwule und Lesben, wie hier beim Gay World Cup. Bild: reuters

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8 Kommentare

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  • IN
    Ihr Name ist...

    Solange mensch bei dem Thema Homosexualität den Fussball in den Vordergrund rückt, wird es ziemlich schwer. Ich selber weiß nicht viel wer alles homosexuell, aber auch nicht wer hetero-, bi-, a-sexuell usw ist, weil es mich nicht interessiert, welche sexuelle Orientierung mein Gegenüber hat, zumindest nicht für eine erste Beurteilung. Wer hat sich denn schon mal vorgestellt und gesagt "Hi, ich bin Karl-Heinz und übrigens hetero!" ??? Es wäre schön, in der ganzen Gesellschaft eine Atmosphäre zu schaffen, in der die Sexualität keine Rolle für die Beurteilung eines Menschen spielt und diese aber auch nicht versteckt werden muss. Wer vom Fussball eine Vorreiterrolle erwartet, in dem immer noch die Machos als Größte gefeiert werden, kann lange warten. Macht die Gesellschaft menschlicher! Dann klappts auch mit dem Fussball...

  • I
    Ich

    Ich seh das ganze Thema auch als Privatsache. Mir doch total egal, ob der/die Fuß/Hand/Basket/volleyballer(in) homo-, bi-, hetereo-, a-, oder sonstwas sexuell ist. Hauptsahe die spielen gut.

     

    Was mich aber eher ärgert, und das sollte vielmehr raus kommen, ist die Ignoranz der Verbände. Tenor: "so was gibt es bei uns nicht". Das ist das Problem. Es wird sich nie jemand outen oder seine wahren Gefühle zeigen, oder seinen Partner bei der Vereinsgala, wenn schon von vornerein eine Quote geschaffen wird.

     

    Die Verbände müssen einfach sagen, hey, das sind Menschen und können daher homo-, bi-, hetereo-, a-, oder sonstwas sexuell sein. Und fertig. Und nicht eine vermeintliche Ausnahmestellung auch noch betonen.

  • D
    Dirk

    Es ist wichtig, dass dieses Thema breit diskutiert wird. Herzlichen Dank an die taz und besonders an Theo Zwanziger! Ich teile die Ansicht, dass die sexuelle Orientierung der Spieler im Fußball egal ist, jedoch stemme ich mich vehement gegen jedwede Diskriminierung, nicht nur im Fußball. Vorurteile und Ängste entstehen nur, wenn man unwissend ist!

    Wir Schwulen und Lesben sind ganz normale Spieler und Fans; haben uns unsere sexuelle Orientierung nicht ausgesucht, denn ohne diskriminiert zu werden, lebt es sich leichter! Spieler dürfen letztendlich nicht danach beurteilt werden, was sie privat machen (ausser es verstößt gegen geltendes Recht), sondern was sie auf dem Rasen abliefern. Deshalb kämpft QFF (www.queerfootballfanclubs.com), der Dachverband von schwullesbischen Fanclubs europaweit erst einmal für die "bunte Kurve" und hält sich bei Outing-Forderung für Spieler zurück. Erst muss der "gemeine" Fan Akzeptanz beweisen, dann wird es in den Katakomben der Stadien auch funktionieren.

  • B
    ballmann

    Weil alle Angst haben, macht es keiner; aber weil's keiner macht, haben alle Angst; letztlich ist da eine große Unbekannte zwischen "bloß nicht" & "traut Euch doch mal": nicht alle in der Kurve sind locker-progressiv; aber allen automatisch jeden Sinn für Fortschritt & Normalität absprechen, der sonst auch dem konservativsten Spießbürger automatisch (& nicht immer zu Recht) angedichtet wird?

    Und welcher Profi-Spieler hätte Bock auf die Sprüche im Stadion...aber jedes Mal garantiert als After, Onanierer & Nachkomme von Prostituierten beschimpft werden & dann das Brüllen der sexuellen Orientierung schlimm finden?

    Fairerweise ist zu sagen, ach so tolerante Nichtsportler, die Lockerheit & Toleranz propagieren, müssen auch nicht gemeinsam duschen & eigene Auschweifungen im Nachtleben in der Zeitung lesen (& das lesen sich ALLE durch; jeder taz-Leser weiß von Olli & Verena).

  • R
    Rudi

    Wenn Fußballerfreundinnen bis hin zum Fußballerselbstmord erwähnenswert sind, dann handelt es sich auch um eine "Vermischung" von Sport und Privatleben. Das ist also etwas ganz selbstverständliches. Es ist deshalb nicht einzusehen, warum andere private Aspekte wie z.B. ein eventuelles Schwulsein nicht auch öffentlicher Teil eines Fußballerlebens sein sollten. Wir wollen Menschen als Sportler und keine seelenlosen Hochleistungsmaschinen.

  • M
    Michael

    Es wird Zeit...endlich mal mit den Vorurteilen aufzuräumen. Es gibt schwule und lesbische Sportler, mein Gott die halbe deutsche Frauennationalmannschaft ist lesbisch, in der deutschen Männernationalmannschaft wirds das auch geben bzw. hat es das auch immer gegeben. Nur hat kein schwuler Fussballprofi Lust sich jedes Wochenende mit "Schwuchtel" oder "schwule Sau" ausschimpfen bzw. vom Gegenspieler anquatschen zu lassen. Genauso wenig von den gegnerischen Fans,wenn´s hart auf hart kommt, rasten die Spieler auf dem Spielfeld aus und dann sagt man(n) schon mal etwas was nicht so gemeint ist. Wenn sich ein Profi wirklich vor Karriere Ende outen würde, dann könnte er einpacken. Trotzdem gibt es Schwule im Profi Fussball, auch verheiratet, das ist fast allen bekannt. Nur darüber wird Stillschweigen bewahrt. Komisch auch das im Frauenfussball keine Kommentare übers Lesbisch sein aus den Rängen der Fans kommen. Hier werden die Lesben mal wieder nicht ernst genommen, von wegen "sollte erstmal den richtien Mann" kennenlernen usw. Merkwürdig oder?

  • K
    Kaichskaiew

    Es geht nicht darum, ob es Homosexuelle im Sport gibt. Die gibt e sicherlich. Aber das Medium "Sport" über Homosexualität zu interpretieren, ist auch falsch.

     

    Was soll man nun tun, um als Heterosexueller trotzdem die Homosexualität im Sport zur Akzeptanz zu bringen?

     

    Gar nichts!

     

    Das Eine hat mit dem Anderem nichts zu tun!!!

     

    Sport ist sport, und der Rest auch. Nich gleich alles vermischen!!!

     

    Es ist mir egal, ich beurteile Menschen nicht nach ihrer sexuellen Veranlagung! Da gehören jegliche Vor-/Urteile nicht hin! Nicht im Sport!!!

  • M
    Matze

    Mehr als 100 % werden es aber bestimmt sein !