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Kurzkritik Armenisches OratoriumVor stehendem Publikum

Es kann gar nicht genug Veranstaltungen geben, um an den Völkermord an den Armeniern 1915 bis 1920 durch die Türken zu erinnern: Auf dem Mahnmal, dem so genannten Kreuzstein in der Parkstraße, ist das Wort „Lüge“ eingekratzt und der eingeladene türkische Generalkonsul in Bremen verweigert den Besuch des „Armenischen Oratoriums“ in der Kirche Unser Lieben Frauen.

Auch ohne ihn war die Kirche überfüllt, als die Bremer Chorwerkstatt unter der neuen Leitung von Christian Höffling mit einem gut gebauten Programm ein zutiefst würdiges Konzert gestaltete. Armenischen Liedern des aus Groningen eingeladenen russisch-georgischen Chores, dem charismatischen Bajanspiel von Grigor Osmanian und türkischen und kurdischen Liedern der Bremer Chorwerkstatt folgte als Höhepunkt die Aufführung des „Armenischen Oratoriums“ von Khatschadur Avedissian.

Dessen sieben Gedichte sind vertont für ein orientalisches Orchester, Chor und Soli (mitreißend Can Tufan und Astrid Kunert), sie wurzeln stilistisch in der Volksmusik der Armenier und enden mit einer Apotheose auf das „1000-flügelige Armenien“, der das inzwischen stehende Publikum begeistert folgte. USL

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