kabinenpredigt
: Wählt Böger!

Bis zum Dienstag haben Berlins Sportfans noch Zeit ihre Stimme abzugeben. Derzeit läuft die Wahl zum Sportler, zur Sportlerin, zur Mannschaft und zum Trainer/Manager des Jahres in der Hauptstadt. Die Abstimmung erfolgt online. Und sie ist interaktiv. Zwar werden die üblichen Verdächtigen wie Claudia Pechstein, Marcelinho, Hertha BSC und Falko Götz vorgeschlagen. Die Teilnehmer an der Abstimmung sind jedoch keineswegs gezwungen, diese auch zu wählen. Sie können vorschlagen, wen sie wollen.

Sportskanonen, die beispielsweise beim internationalen Müggelseeschwimmen über 2,4 Kilometer den 428. Platz unter 500 Teilnehmern erreicht haben, obwohl sie das letzte Mal bei der Freischwimmerprüfung unter Wettbewerbsbedingungen ins Wasser gesprungen sind, schlagen sich selbst vor, holen sich noch die Stimmen ihrer Stammtischkumpane, legen sich schon einmal eine Dankesrede zurecht für den Fall, dass die Wahl wirklich auf sie fällt, und finden sich wahnsinnig lustig.

Andere machen sich ernsthaftere Gedanken und grübeln, warum gewisse Namen einfach nicht auftauchen auf der Liste. Klaus Böger zum Beispiel. Der Sportsenator als Sportler des Jahres. Er hätte es wirklich verdient, gewählt zu werden – und zwar in allen Kategorien. Denn er läuft und läuft und läuft, der Sportsenator.

Beinahe jede Woche gibt es neue Nachrichten über den Standort der Fanmeile zur Fußball-WM, und dem sportiven Böger scheint es überhaupt nichts auszumachen, dass er der Entwicklung beinahe immer hinterherhechelt. Klaus Böger ist der Sportler des Jahres.

Doch nicht nur das: Das Olympiastadion wird nun allein vom Senat betrieben. Das scheint sich nicht zu lohnen, mehrere Millionen Euro Defizit erwirtschaftet das von Böger so bezeichnte „Juwel“. Zahlen will der Senator keine vorlegen, will einfach weiterwursteln. Klaus Böger ist der Manager des Jahres.

In Zusammenarbeit mit sich selbst in seiner Funktion als Schulsenator macht sich Böger jede Menge Gedanken über den Schulsport und bildet mit dem Sportsenator ein kongeniales Duo. Klaus Böger ist die Mannschaft des Jahres.

Und wer den guten Mann schon einmal dabei beobachtet hat, wie er gegen den Ball tritt, für den kann es keinen Zweifel geben: Klaus Böger ist Sportlerin des Jahres. ANDREAS RÜTTENAUER