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Kommentar Neues AbfallgesetzVermiedene Müllvermeidung

Heike Holdinghausen
Kommentar von Heike Holdinghausen

Schöner Name für das neue Abfallgesetz: Kreislaufwirtschaftsgesetz. Doch fehlen leider eine klare Präferenz für Mehrwegsysteme oder Hinweise auf ökologisches Design.

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Heike Holdinghausen
Redakteurin für Wirtschaft und Umwelt

2 Kommentare

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  • M
    Meier

    Dieses ganze Gerede von Abfallreduzierung ist doch eine Farce. In den verschiedenen Abfallsatzungen sind teilweise vollkommen willkürliche Mindestmengen vorgeschrieben. Etwa das Beispiel mit 25l(!!) pro Person und Woche- nehmen wir mal vier Personen an (auch Kinder zählen), dann sind das 100 l pro Woche, die also mindestens bezahlt werden müssen. Da muss man erstmal hinkommen! Als Privathaushalt oder mit Müllschleusen erreicht man ca. 14-20l pro WOHNUNG und Woche. Das ist weniger als ein fünftel! Und das soll zur Mülltrennung animieren - wenn ich sowieso mehr bezahlen muss als ich verbrauche? Dann mach ich mir als Nutzer doch nicht die Arbeit und schmeiss meine Tonne halt voll - wenn ich es eh bezahlen muss?

     

    Diese Mindestmengen sind eine absolute Frechheit. Ein Schelm wer da nicht an die langfristigen Verträge der Städte mit den Mülldeponien denkt: Die Städte müssen teilweise bei Minderlieferungen nämlich trotzdem die Mülldeponie bezahlen. Und wer hat da schon Interesse an einer vernünftigen Trennung? Nicht die Stadt und erst recht nicht der Entsorger. Beide haben ein Interesse daran, die MÜllsatzung dementsprechend möglichst ungünstig zu gestalten. Vernünftige Mülltrennung (und vernünftige Systeme dazu wie die Müllschleuse) werden so ad absurdum geführt. Das ist ein Skandal - und keinen interessiert es!

  • BH
    Bernd Hermann, Bochum

    Verwunderlich in Ihrem Artikel ist, dass die kommunalen Entsorger – die nicht profitorientiert arbeiten im Gegensatz zu den privaten – nur darauf aus sein sollen, Müll zu verbrennen. Auch wird der Eindruck erweckt, dass nur die Kommunalen für die Müllverbrennung zuständig sind.

    Woher kommt diese Art von Stimmungsmache? – Hier sollen durch eine konservativ-liberale Regierung, die die privaten Interessen eindeutig vertritt, wie sie in den letzten Monaten zeigte, Profitinteressen vorgezogen werden! – Das müsste die TAZ entlarven, denn wenn erst einmal die Lobbyisten das Wort haben, dann ist den Privaten jedes Mittel Recht vom Beratervertrag für den Volksvertreter bis hin zu Androhungen, dass Arbeitsplätze vernichtet würden.

    Private Unternehmen haben grundsätzlich das Ziel möglichst viel Gewinn zu erzeugen, haben wir das alles vergessen – und da ist jedes Mittel Recht, ob Kölner U-Bahn-Bau oder Müll-Trienekens-Verbrennungs-Anlagen! Auch lassen die Privaten keine Möglichkeit aus ihre Interessen zu vertreten. – Weshalb bleibt die TAZ-Redakteurin so unparteiisch?

    Weshalb kommt die Müllverwertung nicht gänzlich in öffentliche Hände, die muss kostendeckend arbeiten und mehr nicht? – Da lassen sich politische Vorgaben direkt durchsetzen. Bei Privaten muss kontrolliert werden müssen, ob sie das tun, was sie sollen.

    Mit Lohndumping und überlangen Arbeitszeiten unterbieten schon jetzt in ruinösem Wettbewerb die privaten die kommunalen Entsorger, wenn es um Ausschreibungen des Dualen Systems geht. – Das wird nicht besser, wenn immer mehr Gewinn dabei heraus kommen muss!

    Machen Sie doch einmal Interviews mit den Betroffenen an der Tonne!