Endstation Metalldetektor

TARIFSTREIT Der Ausstand der Luftsicherheits-Assistenten am Hamburger Flughafen führt zu erheblichen Einschränkungen. Etliche Flüge wurden gestrichen – und auch heute soll weitergestreikt werden

Am Donnerstag mussten in Hamburg 90 der 179 Flüge gestrichen werden

Der Streik der Luftsicherheits-Assistenten am Hamburger Flughafen wird auf den heutigen Freitag ausgeweitet. Damit reagierte die Gewerkschaft Ver.di darauf, dass der Bundesverband der Wach- und Sicherheitsunternehmen (BDSW) ein Ultimatum verstrichen ließ, um ein tragfähiges Angebot vorzulegen. Stattdessen hat das Sicherheitsunternehmen Piepenbrock, das am Fuhlsbüttler Airport im hoheitsrechtlichen Auftrag und unter der Regie der Bundespolizei die Passagier- und Gepäckkontrollen durchführt, 20 Streikbrecher geordert.

Am Donnerstag morgen waren zunächst nur zwei der 20 Abfertigungsschalter geöffnet, 90 der 179 Flüge mussten für den Tag gecancelt werden. Von den Streichungen betroffen waren 17.000 Passagiere. Das wird heute laut einer Flughafensprecherin nicht anders sein.

Hintergrund ist, dass die Osnabrücker Firma Piepenbrock, die im BDWS über großen Einfluss verfügt, bisher eine Tarifeinigung ausbremst. Die Gewerkschaft fordert für die 600 Beschäftigten einen Stundenlohn von 14,50 Euro, der BDSW hat nur 12,75 Euro angeboten. Für Ver.di ist eine deutliche Lohnerhöhung wichtig, sagt Ver.di-Gewerkschafter Reinhard Löhr, „weil wir alle nur in Teilzeitverträgen angestellt sind“. Das Gehalt reiche nicht zum Überleben in Hamburg, sagt Löhr, „daher müssen viele meiner Kollegen bei staatlicher Stelle Unterstützungsgelder beantragen“.

Viele Flugreisende fragten sich, warum die Bundespolizei, deren hoheitsrechtliche Aufgabe die Flugsicherung sei, nicht eingesetzt werde. Die privaten Luftsicherheits-Assistenten seien nicht bei der Bundespolizei angestellt, sagte ein Sprecher in Potsdam. Die Bundespolizei sei im Arbeitskampf zur Neutralität verpflichtet und könne nicht als Streikbrecher auftreten. Zudem müssten Bundespolizisten 200 Stunden Schulung absolviert haben, sagt Löhr, „bevor jemand in der Sicherheitskontrolle am Flughafen eingesetzt werden kann“.  KVA