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Debatte VerkehrspolitikVergesst den Benzinpreis!

Kommentar von Weert Canzler

Zum Weg in das postfossile Zeitalter gibt es keine Alternative. Wir brauchen eine Revolution, für die es noch kein revolutionäres Subjekt gibt.

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5 Kommentare

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  • J
    Joky

    Der Individualverkehr, die Freiheit zu jeder Zeit selbstbestimmt und unter Wahrung einer gewissen Privatsphäre von A nach B zu kommen, scheint das Feindbild einer ganzen Öko-Lobby zu sein. Es geht selten um die ökologische(re) Gestaltung des Individualverkehrs. Fast immer lautet die Diskussion ÖPNV gegen Auto. Wenn sich das nicht endlich ändert, wird die Diskussion noch zwanzig Jahre so weiter gehen, ohne dass sich wirklich viel ändert. Es gibt viele Menschen, für die individuelle Mobilität der letzte Ausdruck von wirklich empfundener Freiheit in diesem einengenden Land voller Verbote geworden ist. Du darfst nichtmal Dein Zelt irgendwo aufbauen um zu übernachten, aber Du darfst immer noch überall hinfahren! Und abseits der Freiheitsliebenden gibt es noch mehr Menschen, denen die aufgezwungene Privatsphäre lauter, ungehobelter, pöbelnder, manchmal beängstigender und nicht zuletzt auch häufig schlicht unhygienischer Begleiter im Ballungsraum-ÖPNV auf Dauer absolut unerträglich erscheint. Diese Menschen wird man mit wirtschaftlichen Vergleichen nicht in den ÖPNV locken und oftmals ist es auch einfach nicht praktikabel. Es wäre deshalb auch für Umweltschützer einfach viel sinniger den Individualverkehr durch intelligente Verkehrsleittechniken und ökologische Antriebe zu verändern, statt jahrzehntelang gegen vermeintliche Windmühlen anzukämpfen und anzuprangern, dass sich bezgl. ihres Wunschtraums, der Abschaffung des Individualverkehrs, einfach nichts tut. Die Menschen wollen es nicht, es ist schlichtweg ihr Grundbedürfnis selbstbestimmt mobil zu sein! Helft Ihnen, dass das umweltfreundlich geht. Aber räumt den Pranger weg, an den der Individualverkehr immer wieder gestellt wird!

  • C
    claudia

    >>Was treibt also zur postfossilen Mobilität an? Sicherlich ist das in marktgesteuerten Gesellschaften in erster Linie die Aussicht auf Gewinne. Paradoxerweise sind es politische Entscheidungen, die neue Märkte schaffen können

  • A
    Armin

    Sicherlich stimme ich zu, dass das fossile Zeitalter überwunden werden muss, aber über das "Wie?" macht sich der Autor natürlich keinerlei Gedanken.

    40 Tonnen über 1000km lassen sich nicht wirklich gut mit dem Drahtesel transportieren.

    Der Artikel suggeriert für mich den Eindruck, als wolle die Gesellschaft nicht nach einer möglichen Lösung greifen, sondern lieber aus Trotz beim bisherigen Lebensstil bleiben.

  • X
    xonra

    Gelobt sei, was sich von A nach B bewegt. 37 Jahre nach dem ersten Autofreien Sonntag in Deutschland, bewegt sich die Diskusion über die Mobilität von Morgen immer noch beinahe ausschließlich um das Auto. Egal ob elektrisch oder fossil, besser ist, man geht zu Fuß, oder bewegt sich mit dem Fahrrad. Eine verkehrsvermeidende Stadtplanung hätte also Priorität. Kurze Wege und Nulltarif beim ÖPNV. Sie gehören nun schon zur dritten Generation von Mobilitätsforschern. Es freut mich natürlich, das sie die alten Forderungen nun frisch in die Medien bringen. Leider fehlt bei allen Initiativen in Deutschland eine gemeinsame Wendestrategie. Hier kocht jeder sein eignes Mobilitätskonzept.

  • C
    chris

    Ein sehr schöner Kommentar, der die Sache auf den Punkt bringt! Ist der politische Wille zum Gestalten da, wird der Markt seinen Weg finden. Die technischen Möglichkeiten, die wir heute schon haben, sollten mit den sozial-ökologischen Notwendigkeiten verglichen und in Übereinstimmung gebracht werden. Eine technische Idee als Fetisch, Konsumförderung und Machterhalt bringt uns nicht grundlegend weiter (siehe die "E-Rennautos" oder die "CO2-Endlagerung"). Stets ist zu fragen: Helfen uns die alternativen Apparaturen tatsächlich, die Unabhängigkeit von fossilen Ressourcen zu vergrößern? Das wird die Schlüsselfrage des 21. Jahrhunderts! Und da droht gerade die Elektromobilität als "Taschenspielertrick" zu enden, wenn es nicht gelingt, sie fest und überzeugend an regenerative Stromgewinnung zu koppeln. Nur dann macht sie politisch Sinn.