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Sine culpa!...
Noch ein Unterschied (hab ich gelesen):
Mixa ist "geweiht", was immer das heißt. Für ihn wird sich nichts ändern.
Käßmann ist halt nur ein Menschlein unter vielen.
Der Zusammenhang von Systemfehlern der rk-Kirche und der Rücktritt Margot Käßmann im Vergleich mit Mixa ist mir alles andere als klar. Im Gegenteil - ich sehe in den Fällen Mixa und Käßmann doch einige Gemeinsamkeiten: Beide gefielen sich daran mit provokanten Äußerungen in die Medien zu kommen und beide sind letztlich an ihrer Selbstüberschätzung gescheitert - die Art des Rücktritts mag bei Käßmann etwas sympathischer da einsichtiger wirken, aber dass kann auch daran liegen, dass sich die Frau einfach Medienfreundlicher verkaufen kann. Ob sie wirklich aus eigener Einsicht oder doch auch wegen dem äußeren Druck zurückgetreten ist, weiß nur sie selbst. Korruption und Machtmißbrauch ist jetzt bestimmt kein Sonderproblem der rk-Kirche, sondern damit haben alle Institutionen zu tun. Ob die Struktur der rk-Kirche dazu eine bessere Grundlage bietet, dies wäre sicherlich einmal eine Untersuchung wert.
Die aktuelle Mediengesellschaft sehe ich
positiv und negativ.
Positiv ist es das real Mächtige indirekt unter der Herrschaft von "vielen" gestellt wird.
Negativ ist dass "wenige" Journalisten die Macht haben
die Meinung der vielen zu beeinflussen.
Außerdem werden Leistungen die in Ausgewogenheit als positiv bewertet werden müssen oft nur wegen Nadelspitzen kleinen negativ Fakten als voll negativ wahrgenommen. In den Medien wiegt der Skandal immer am schwersten.
Die (römisch) Katholische Kirche
ist eine Institution mit unfassbarer Größe.
In ihr sind viele viele gute Menschen vertreten.
Natürlich wird davon in den Medien nicht berichtet.
Ich denke dass in reinster Wahrheit betrachtet
die(römisch) Katholische Kirche die Würdevollste Kirche aller Kirchen ist. Eine Kirche ohne traditionellen Werten und ohne historischer Herkunft fehlt es an Würde.
PS
mit "reinster Wahrheit" meine ich nicht
historisch belegbaren Fakten einer Glaubenslehre.
Es wird auch unabhängig von Wahrheitsfaktor über die Existenz von Gott betrachtet.
Der Fehler im System - das "Christentum", so schizophren, konfusionierend und mit gewohnter Überproduktion von systemrationalem Kommunikationsmüll im Umgang mit der Wahrheit, wie der "Rest" der menschlichen Gemeinschaft, im Glauben an "gesundes" Konkurrenzdenken des "freiheitlichen" Wettbewerbs, für die Hierarchie in materialistischer "Absicherung".
Und damit das auch so bleibt, wird in Suppenkaspermentalität auf Sündenbocksuche gebildet.
Naja Käßmann hat Menschen in Lebensgefahr gebracht mit ihrer Trunkenheitsfahrt und der roten Ampel, Mixa hat gelogen und Schülern die Zigarette aus dem Mund gewatscht, da Mixa kein Leben in Gefahr gebracht hat wiegt die Schuld nicht ganz so schwer.
Der Rücktritt war trotzdem nötig.
ich bitte darum das wort "katholisch" differenzierter und nicht verallgemeinernd zu benutzen....es gibt so zum beispiel neben der römisch-katholischen kriche noch die altkatholiken (u.a).und ich glaube dass der masse der leute diese kein begriff sind..also bitte bei "katholisch" auch römisch-katholisch schreiben (wenn gemeint).
so wie "katholisch" momentan benutzt wird passt es aber ins selbstverständnis der römisch-katholischen kirche, die einzig katholische kirche zu sein.
danke.
Große Batteriespeicher werden wichtiger für die Energiewende. Laut einer Studie verfünffacht sich ihre installierte Leistung in den nächsten 2 Jahren.
Kommentar Mixas Rücktritt: Der Fehler im System
Was hat Mixas Rücktritt mit dem von Margot Käßmann zu tun? Käßmann hätte weitermachen können und wollte nicht mehr. Mixa wollte um jeden Preis bleiben - und wurde gegangen.
Die katholische Kirche denkt anders: in großen Zeitabschnitten, am liebsten in Jahrhunderten. Das Heute spielt keine große Rolle. Wenn also ein Bischof zurücktritt, heißt das nicht, dass man sich Hoffnungen machen könnte, eine historische Zäsur in der Institution zu erleben. Voraussichtlich wird sich der Papst Zeit lassen, das Rücktrittsgesuch anzunehmen und den Posten neu zu besetzen.
Auch wenn der Vergleich von Walter Mixas Rücktritt als Bischof mit dem von Margot Käßmann als Vorsitzende der Evangelischen Kirche aufgrund ihrer unterschiedlichen Positionen schwierig ist, lässt sich an ihm doch erkennen, wie die katholische Kirche tickt und wo der Fehler im System liegt. Käßmann ist zurückgetreten, weil sie sich selbst nicht mehr als glaubwürdig empfunden hat -unabhängig von ihrer Position. Mixas öffentliche Lüge und der Verweis seines Pressesprechers, die Prügelvorwürfe seien eine Hetzkampagne gegen ihn, machen deutlich, dass die Frage der Glaubwürdigkeit in der katholischen Kirche ganz anders gestellt wird. Nicht die Person ist es, die Glaubwürdigkeit verkörpern soll, sondern es ist die Institution, die um jeden Preis verteidigt werden muss. Und diese hat die Wahrheit für sich gepachtet, per se.
Frauke Böger
ist Volontärin bei der taz
In der evangelischen Kirche sind Amt und Person voneinander getrennt, Käßmann wäre also in ihrer Position als Vorsitzende der Evangelischen Kirche nicht verpflichtet gewesen, sofort zurückzutreten, nachdem sie angetrunken am Steuer erwischt wurde. Sie tat es aus persönlichen Gründen. In der katholischen Kirche hingegen verschmelzen Amt und Person, das Amt des Bischofs vereinnahmt Mixa vollkommen. Er war offensichtlich der Meinung, sein Platz in der Hierarchie mache ihn unangreifbar - und wenn es nur um ein paar "Watschn" gegangen wäre, würde er das wohl heute noch so sehen. Dass Mixa dann doch um seine Entlassung gebeten hat, ist zum einen dem Druck seitens seiner deutschen Bischofskollegen geschuldet; zum anderen der Kombination von Prügeln mit finanziellen Ungereimtheiten in der Waisenhausstiftung Schrobenhausen während seiner Zeit als Stadtpfarrer und Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung.
Entschieden ist damit nichts: In Irland haben nach Bekanntwerden des Missbrauchsskandals sechs Bischöfe ihren Rücktritt eingereicht. Vier davon hat der Papst bisher angenommen - und sich dabei eine Menge Zeit gelassen.
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Kommentar von
Frauke Böger
Leiterin taz.de (ehem.)
Jahrgang 1982, seit 2009 bei der taz. 2011/2012 Redakteurin für die „berlinfolgen“, die mit dem Grimme Online Award 2012 ausgezeichnet wurden. Von Anfang 2013 bis Juli 2014 leitete sie zusammen mit Julia Niemann das Online-Ressort der taz. Anschließend wechselte sie zu Spiegel Online.
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