Krise in Thailand: Ex-Ministerpräsident soll ins Gefängnis

Die thailändische Regierung hat einen Sündenbock für die Unruhen der vergangenen Wochen gefunden: In Bangkok wurde Haftbefehl gegen Ex-Regierungschef Thaksin erlassen.

Einst auf Wahlpostern, künftig auf Fahndungsplakaten: Dem früheren thailändischen Ministerpräsidenten Thaksin wird Terrorismus vorgeworfen. Bild: ap

BANGKOK dpa/apn | Ein Gericht in Bangkok hat am Dienstag Haftbefehl gegen den früheren thailändischen Regierungschef Thaksin Shinawatra erlassen. Es folgte damit einem Antrag der Regierung von Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva. Thaksin gilt als Mentor und Mitorganisator der Demonstrationen, die vergangene Woche mit einem Armee-Einsatz gewaltsam beendet wurden. Das Militär hatte Thaksin 2006 nach Korruptionsvorwürfen gestürzt.

"Aufgrund der Beweise, die wir vorgelegt haben, geht das Gericht davon aus, dass Tkaksins Verhalten Terrorakte und Gewalt gefördert hat", sagte der stellvertretende Chef der nationalen Polizei (DSI), Narat Savetnant. Thaksin floh vor einer Verurteilung wegen Amtsmissbrauchs ins Exil. Er lebt überwiegend in Dubai. Er reist unter anderem mit Pässen aus Nicaragua und Montenegro.

Nach Überzeugung der Regierung wurden die eigentlich friedlichen Demonstranten von militanten Aktivisten unterwandert, die Sicherheitskräfte und möglicherweise Zivilisten gezielt angriffen und Chaos erzeugen wollten. In ihrem Lager wurden zahlreiche Waffen gefunden. Regierungschef Abhisit Vejjajiva hat diese Aktivisten als Terroristen bezeichnet.

Die von Demonstranten besetzten Viertel in Bangkok wurden erst vergangene Woche gewaltsam vom Militär geräumt. Bei den Protesten kamen insgesamt 88 Menschen ums Leben. Die Regierung schätzt die wirtschaftlichen Schäden auf 150 bis 200 Milliarden Baht (bis zu fünf Milliarden Euro).

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