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die wahrheitDer arme, arme Bono

In der letzten Kolumne habe ich die englische Schadenfreude angeprangert. Jetzt muss ich feststellen, dass sie mir nicht fremd ist. Angesichts der Hiobsbotschaften, ...

Die Runzelrocker um Bono haben seit 20 Jahren kein anständiges Album mehr zustande gebracht. Bild: dpa

... die die irische Rockkapelle U2 in diesem Jahr ereilen, habe ich versucht, Mitleid zu empfinden. Es ging nicht. Die Schadenfreude überwog.

2010 wird für U2 als "annus horribilis" in die Geschichte eingehen, so viel steht jetzt schon fest. Die Runzelrocker haben seit 20 Jahren kein anständiges Album mehr zustande gebracht, ihr letztes Werk ist sang- und klanglos in der Versenkung verschwunden. Bei der Meteor-Preisverleihung, dem irischen Grammy, wo U2 bisher Jahr für Jahr mindestens drei Preise absahnte, ist die Band im Februar leer ausgegangen - übertrumpft von Westlife, einer "Boyband", deren Mitglieder allesamt über 30 sind.

Dann kam eine Rüge von der britischen Medienaufsicht. U2 hatte auf dem Dach des BBC-Gebäudes in London vor 5.000 Menschen gespielt. Während der Fernsehübertragung war das Logo "U2 = BBC" mehrmals zu sehen, was nach Auffassung der Medienaufsicht "den unangemessenen Eindruck erweckte", die BBC würde sich mit der Band identifizieren. Das wäre nicht nur unangemessen, sondern tragisch - ein eigener Sender für die klotzköpfige Band! Es reicht ja, dass Sänger Bono im BBC-Radio sein ellenlanges Gedicht über "Elvis, den amerikanischen David" vorlesen durfte, und zwar mit Zeilen wie "Elvis auf drei Fernsehern, Elvis, hier kommen die Killerbienen, Kopf voller Honig, Pommes frites und Käse".

Aber auch außerhalb des Musikgeschäfts läuft es für die vier Musiker nicht gut. Der Gitarrist The Edge hat Ärger mit Umweltschützern und Nachbarn, weil er die Berge über Malibu mit einem gewaltigen Luxushäuserkomplex zupflastern will. Dabei soll doch alles streng ökologisch zugehen: Die Dächer sind Herbstlaub nachempfunden.

Bono ist neulich von der Finanz-Website "24/7 Wall Street" zum dümmsten Investor in den USA gewählt worden. Seine Firma hat eine Reihe törichter Projekte gefördert, zum Beispiel Smart Phones, die alles andere als smart waren. So wurden Millionen in den Sand gesetzt. Die hätte Bono besser Afrika gestiftet, aber der Starkolonialist lässt lieber stiften. Mit seiner gönnerhaften Kampagne zur Rettung Afrikas zeichnet er ein Bild von dem Kontinent als elendem Loch mit naiven, großäugigen Bewohnern, die ohne das sonnenbebrillte Großmaul ("Ich repräsentiere eine Menge Menschen in Afrika") angeschmiert wären.

Doch jetzt hat er eigene Sorgen. Bei Proben hat er sich eine Rückenverletzung zugezogen, so dass er in München notoperiert werden musste. Der Start der US-Tournee, bei der alleine die Transportkosten bei 750.000 Dollar pro Tag liegen, musste verschoben, der Auftritt beim englischen Glastenbury-Festival abgesagt werden. Nun sucht man händeringend nach Ersatz. Wie wäre es mit der Lieblingsband von Peaches Geldof, der Tochter von Bonos Gutmenschkollegen Bob Geldof? Sie mag zum Entsetzen ihres Vaters die Indierock-Gruppe Bono must die. Ein klasse Name.

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17 Kommentare

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  • AG
    a gutt Mensch

    In dem satirischen Artikel von Ralf Sotscheck ist von "Bonos Gutmenschkollegen" die Rede. Mich hat es seit jeher befremdet, dass ein von moralischen Werten geleitetes Handeln als etwas Lächerliches, Verachtenswertes gesehen wird, wie es die Wortneuschöpfung "Gutmensch" zum Ausdruck bringt. Über die Entstehungsgeschichte des Begriffs gibt es, wie man auf Wikipedia nachlesen kann, verschiedene Auffassungen. Das Wort könnte demnach der Naziterminologie entstammen.

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Gutmensch

     

    Auf Wikipedia heißt es:

     

    "In einem Memorandum des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) wird ohne Quellenbeleg behauptet, das Wort sei als politischer Kampfbegriff bereits 1941 benutzt worden. Strittig sei lediglich, ob Joseph Goebbels persönlich das Wort ersonnen habe, oder ob ein Redakteur der Zeitschrift Der Stürmer der Urheber dieses Wortes war.

     

    Der Deutsche Journalisten-Verband vermutet in Zusammenarbeit mit Sprachforschern des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung die Herkunft des Begriffes in der Zeit des Nationalsozialismus. Demnach soll die Bezeichnung „Gutmensch“ bereits für die Anhänger von Kardinal Graf von Galen verwendet worden sein, die gegen die Ermordung Behinderter in der NS-Zeit auftraten. „Gutmensch“ sei eine Ableitung vom jiddischen „a gutt Mensch“. Der DJV verweist auf Adolf Hitler, der in seinen Reden und seinem Buch „Mein Kampf“ die Vorsilbe gut wiederholt in abwertendem Zusammenhang verwendet hatte. So waren für ihn gutmeinende und gutmütige Menschen diejenigen, die den Feinden des deutschen Volkes in die Hände spielten."

     

    Wenn man sich die Herkunft des Wortes vergegenwärtigt, verwundert es nicht, dass es laut Wikipedia im politischen Diskurs überwiegend vom rechten Lager verwendet wird:

     

    "Häufiger benutzt die politische Rechte den Begriff, um den politischen Gegner zu diskreditieren: Indem sie „linke“ Ideale als „Gutmenschentum“ abwertet, unterstreicht sie den Anspruch, selbst realistisch und auf der Sachebene zu argumentieren, während den als Gutmenschen Bezeichneten damit Realitätsverlust, mangelndes Reflexionsvermögen, ein unrealistisch hoher moralischer Anspruch oder utopische Vorstellungen unterstellt werden.

     

    Die so Angegriffenen sehen darin einen rhetorischen Kunstgriff, der ihre Bestrebungen nach Humanität, Solidarität und sozialer Gerechtigkeit ins Lächerliche ziehen soll. Die Einordnung des Gegenübers als „Gutmensch“ ziehe die Diskussion auf eine persönliche und emotionale Ebene, um so einer inhaltlichen Auseinandersetzung auszuweichen."

     

    Keineswegs möchte ich Ralf Sotscheck unterstellen, irgendetwas mit rechtem Gedankengut am Hut zu haben. In "Der arme, arme Bono" wird der Begriff "Gutmensch" offensichtlich in seiner alltagssprachlichen Bedeutung verwendet. In jedem U2-Verriss muss das Wort in dieser Konnotation schließlich mindestens einmal fallen. Wikipedia vermeldet dann auch, der Begriff sei heute teilweise in die Alltagssprache eingegangen, wo er meist ironisch für Menschen gebraucht würde,

     

    "die sich nur vorgeblich für moralische Ziele einsetzen,

    die sich zwar tatsächlich für moralische Ziele einsetzen, denen jedoch Realitätsverlust unterstellt wird, oder

    deren uneigennütziger Einsatz für ein moralisch gut angesehenes Ziel als übertrieben oder naiv beschrieben werden soll."

     

    In diesem Sinne wird es Ralf Sotscheck wohl gemeint haben. Ich kann nur darüber spekulieren, was eigentlich genau so unsexy an einer von ethischen Grundsätzen geprägten Haltung sein soll. Vielleicht verbinden so manche mit Moral schlechthin die biederen, sexualitätsfeindlichen Moralvorstellungen, die so typisch für die fünfziger Jahre waren? Vielleicht werden Menschen, die sich von ethischen Grundsätzen leiten lassen, deshalb als Gutmenschen diffamiert? Es wäre ein Missverständnis. Moral hat mit Biederkeit nichts zu tun.

     

    Wenn man sich über die Enstehungsgeschichte des Wortes "Gutmensch" im Klaren ist, wird man es vermutlich nicht mehr so gedankenlos verwenden, wie es Ralf Sotscheck in seiner Satire getan hat. Schließlich vernahm man zu Recht einen Aufschrei, als die ZDF-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein Kloses vermeintliche innere Genugtuung nach einem Torerfolg für die Deutsche Nationalmannschaft als "inneren Reichsparteitag" bezeichnete.

     

    http://www.youtube.com/watch?v=sXj2yddt0ro

    http://www.taz.de/1/sport/wm-2010/artikel/1/irre-40-nazi-skandal-beim-zdf/

    http://www.taz.de/1/netz/netzkultur/artikel/1/mit-dem-2-weltkrieg-sieht-man-besser/

    http://www.sueddeutsche.de/sport/zdf-wm-und-mueller-hohenstein-der-innere-reichsparteitag-der-netzgemeinde-1.958922

    http://www.freitag.de/fussball/1023-wtf-rt-zdfonline

    http://www.fr-online.de/top_news/2750292_Kommentar-zu-Mueller-Hohenstein-Auf-dem-rechten-sieht-man-schlecht.html

    http://www.tagesspiegel.de/medien/im-eifer-des-gefechts/1858838.html

    http://de.wikipedia.org/wiki/Innerer_Reichsparteitag

     

    Denn selbst man in Betracht zieht, dass sich Wortbedeutungen mit der Zeit naturgemäß wandeln, ein mindestens unangenehmer Beiklang schwingt bei Begriffen, die der Naziterminologie entstammen, immer mit. Wenn man nicht zufällig an chronischer Geschichtsvergesslichkeit leidet, kann man es hören...

  • G
    Gutmenschentümler

    Daniel Lanois, der Haus- und Hofproduzent von U2, hatte einen schweren Motorradunfall und liegt im Krankenhaus.

     

    http://derstandard.at/1276043456303/Unfallfolgen-Jazz-Fest-Wien-Absage-von-Daniel-Lanois

     

    Ich bin gespannt, ob der Autor von "Der arme, arme Bono" das zum Anlass nimmt, einen (weiteren) hämischen, satirischen Beitrag zum Thema Schadenfreude zu verfassen. Es wäre ähnlich geschmacklos, wie die jüngste Titelseite der Titanic, die "Deutschland gewinnt Para-WM" titelte und u.a. Robert Enke auf der Titelseite abbildete, der sich im letzten Jahr das Leben nahm.

     

    http://www.titanic-magazin.de/postkarten.html?&card=10301&cHash=9cb1f0c1ab27ab2b70c4564e973a1bc4

     

    Selten so gelacht!

  • RM
    renitente Maulkorbträgerin

    So ganz schlecht kann man als Band und als Songwriter nicht sein, wenn man von Johnny Cash gecovert wird...

  • K
    Kartoffelskandalfreund

    "ANMERKUNG DER REDAKTION: In der Rubrik "die wahrheit" erscheinen ausschließlich satirische Beiträge."

     

    Liebe Redaktion, lieber Herr Sotscheck,

     

    vielen Dank für diesen wertvollen Hinweis. Allerdings vertrete ich die unmaßgebliche Auffassung, dass auch im Rahmen einer Satirerubrik nicht alles erlaubt sein sollte. Die Menschenwürde ist in diesem unseren Lande bekanntlich unantastbar, auch die von Rockstars sollte es sein - und zwar auch im Namen der Kunstfreiheit.

     

    Ich kann mich noch an die kleine Staatsaffäre erinnern, die die taz mit ihrem auf die Kaczyńskis gemünzten "Kartoffelskandal" lostrat. Ich gehörte zu denen, die sich damals diebisch gefreut und ins Fäustchen gelacht haben. Es lebe die Pressefreiheit!

     

    Ich meine auch, mich zu entsinnen, dass in der "Wahrheit" regelmäßig die tollen Kolumnen des Wiglaf Droste zu lesen waren - und dann war plötzlich Schluß. Herr Droste scheint einen ziemlichen Hals auf Ihr Blatt zu haben, wie man hier nachlesen kann:

     

    http://www.sueddeutsche.de/kultur/wiglaf-droste-ueber-jahre-taz-frisoere-als-hirnforscher-1.411155

     

    Offenbar ist man/frau/mensch nicht gerade freundschaftlich auseinander gegangen. Soweit ich weiß, wurde es Droste von "mensch" verweigert, einen seiner bissigen Texte zu publizieren. Wohl als zu "frauenfeindlich" erachtet? Man weiß nix jenaues...

     

    Offenbar nahm "mensch" es in Drostes Fall mit dem heiligen Mantra der Wahrheit nicht allzu genau:

     

    "Warum sachlich, wenn es persönlich geht.

     

    Warum recherchieren, wenn man schreiben kann.

     

    Warum beweisen, wenn man behaupten kann.

     

     

     

    Deshalb weiß Die Wahrheit immer, wie weit man zu weit gehen kann."

     

    http://www.taz.de/1/wahrheit/selbstdarstellung/

     

    Ende der Durchsage.

     

    Also, wenn Sie mich fragen - hier ist die Wahrheit in Person von Herrn Sotscheck eindeutig zu weit gegangen. Und zwar zu weit zu weit.

     

    Wenn es jemandem derart dreckig geht, wie dem U2-Sänger zur Zeit, ist es doch a bissl schäbig, da seine Späßchen drüber zu machen. Und mag der Herr Hewson noch so vermögend sein.

     

    Bono hatte bei seiner Einlieferung immerhin bereits Lähmungserscheinungen am Bein. Der Faserring um eine verletzte Bandscheibe hatte einen 8 Milimeter langen Riss; Gewebeteile waren bereits ausgetreten und in den Wirbelkanal gewandert. Dort drückten sie auf den Ischiasnerv, was neben der Lähmung auch höllische Schmerzen verursachte.

     

    http://www.salzburg.com/online/7mal24/aktuell/Er-war-teilweise-gelaehmt.html?article=eGMmOI8Vex6Sdm735OwHPzOWIO83VilAiyBhLnt&img=&text=&mode=&

     

    Hätte also auch gut und gerne im Rollstuhl enden können.

     

    Und die Moral von der Geschicht? Auch unter taz-Lesern finden sich ab und an U2-Fans und über fast gebrochene Rückgrade lästert man nicht.

     

    Und die Ironie der Geschichte? Droste und Sotscheck sind

     

    a) dicke Freunde und

    b) werden von mir mindestens genauso verehrt wie U2

    c) hassen die irische Band wie die Pest

     

    Also weiterlästern bitte, unter Berücksichtigung meiner sachdienlichen Hinweise zum Verfassen von satirischen Texten.

  • Z
    Zensursula

    Verehrte taz-Redaktion,

     

    offen gestanden bin ich doch etwas konsterniert und auch enttäuscht, wie wenig souverän die tageszeitung offenbar mit Kommentaren umgeht, die ihr nicht in den Kram passen. Ich bitte Sie, hat die taz das den wirklich nötig? Wenn jemand austeilen kann, dann ist das ja wohl die taz! Wer austeilt, muss allerdings auch einstecken können. Insofern scheint die taz in Sachen Mimosenhaftigkeit mit Herrn Köhler ja durchaus etwas gemein zu haben. Dessen potentielle Nachfolgerin Frau von der Leyen wurde ja bekanntlich von der Mövenpick-Partei als der "jungen Generation nicht zumutbar" abgelehnt - Zensursula und so - Sie wissen schon. Wie sehr doch Zensur das Image schädigt... Ich hätte es der taz eigentlich schon zugetraut, dass sie in der Lage ist, selbstbewußter mit Kritik umzugehen. Nun ja, irren ist menschlich.

     

    Aber vielleicht ist ja alles nur ein großes Missverständnis? Schließlich hat die taz Online- Redaktion gerade mit stolzgeschwellter Brust einen neuen Besucherrekord vermeldet - und zwar just an jenem Tag, als ich unter dem Namen "Kartoffelskandalfreund" einen Kommentar an die taz versandte. Vielleicht hat ja jeder der 190.061 taz-Leser am 31.5., also vor nunmehr geschlagenen 3 Tagen, einen Kommentar geschrieben und der oder die Diensthabende kommt mit dem Sichten einfach nicht mehr nach? Vielleicht gibt es technische Probleme?

     

    Ich will es hoffen, denn andernfalls sähe ich mich leider gezwungen, mein durchaus freundschaftliches Verhältnis zur taz gründlich zu überdenken. Ich gebe zu bedenken, dass ein gewichtiger Anteil Ihres Zuwachses an Leserinnen und Lesern - im Vergleich zum Mai 2008 immerhin ein stattlicher Zuwachs von 146 Prozent - auf meine Kappe geht, denn ich habe unermüdlich die Werbetrommel für die taz gerührt. Ich bin bescheiden und verlange eigentlich nichts oder zumindest nicht viel als Gegenleistung, außer, dass Sie, verehrte Redaktion, Leserbriefe wie versprochen veröffentlichen, es sei denn es handelt sich um - beleidigende, rassistische oder aus ähnlichen Gründen unangemessene Beiträge. Das mein Leserbrief die genannten Charakteristika erfüllen könnte, kann ich mir jedoch beim besten Willen nicht vorstellen. Ich bitte in jedem Fall um Aufklärung. Meine email-Adresse ist Ihnen ja bekannt.

     

    Ich an Ihrer Stelle würde jedenfalls stolz auf eine kritische und gelegentlich widerborstige, engagierte Leserschaft sein, anstatt diese mit kleinkarierter Ignoranz zu verprellen. Und abgesehen davon - die Leserbriefe werden doch eh - wenn überhaupt - von einem verschwindend geringen Teil der Leserschaft gelesen, zumal, wenn diese, wie so oft, erst Tage nach dem Erscheinen publiziert werden. Ein bisschen weniger Empfindlichkeit wäre also durchaus angebracht. Und zwar selbst dann, wenn die taz mal nicht so gut dabei wegkommt.

     

    Ein Hoch auf die freie Meinungsäußerung!

     

     

     

     

    es grüßt Sie herzlich

     

    Ihr auf baldige Stellungnahme hoffender

     

    Kartoffelskandalfreund

     

     

     

     

    ANMERKUNG DER REDAKTION: Wie Sie und andere Nutzer schon erwähnt haben, können wir Leserkommentare leider stets nur mit Verzögerung freischalten, da sämtliche Kommentare vor einer Veröffentlichung von der Onlineredaktion gegengelesen werden müssen. Da davon jeden Tag einige hundert hier ankommen, kann das Freischalten in einigen Fällen auch mal etws länger dauern. Wir bitten dafür um Entschuldigung.

  • M
    misterx

    es ist einfach nur traurig was manche menschen von U2 denken.Wie kann man nur so einen oberflächlichen artikel veröffentlichen.Wer sich richtig mit U2 beschäftigt, merkt,dass das die größte Band der Welt ist.Nicht umsonst haben U2 den größten Umsatz 2009 gemacht.Ausserdem wird hier nur über das negative berichtet, ein Artikel mit den positiven Aspekten, z.B. soziales Engagement wäre deutlich längerals dieses bisschen.EInfach nur arm

  • S
    sebstmatt

    Sich selbst als Fan zu bezeichnen ist eigentlich schon Disqualifikation genug, aber für dummes Verhalten auch noch solche Objekte auszusuchen wie U2..

     

    Dumme Texte zu schlechter Musik, vorgetragen von Zynikern - darüber zu spotten is in jedem Fall erlaubt und das beste was man mit U2 machen kann. Man kann natürlich auch die Luft aus "Bono"'s Rollstuhl rauslassen und zusehen, wie er seine Diener dafür anschnauzt.

  • NE
    noch ein Peter

    Auf welche Seite der irrenden Verirrten hab ich mich denn hier nur verirrt ...

    Derweil galt meine (Web)Suche nur dem Iren.

     

    Ich sehe die Ausführungen vom Herrn Redakteur mal (weniger boshaft) als Satire und nehme es Ihm daher nicht ganz so Übel.

     

    Ich bin doch ein Fan aus den Anfangstagen.

  • GB
    gekaufter Bono-Anbeter

    Wie sehr man Bono in Afrika für seine "gönnerhafte Kampagne zur Rettung Afrikas" hasst, zeigt das äußerst gelungene U2 Tribute-Album "In the Name of Love. Africa Celebrates U2 (Shout)" mit Coverversionen afrikanischer Künstler. Die sind sicher alle nur gekauft...

  • FN
    Floda Nashir

    Mensch, Elli, man muss doch nicht krampfhaft nach Gründen suchen, um U2 und Bono runterzumachen: Liegt alles offen auf der Hand. Und worauf zum Teufel soll man da neidisch sein?

  • N
    Neidhammel

    Kann nur Neid sein, was Herrn Sotscheck umtreibt, liebe Elli, denn:

    Kaum hat mal einer ein bissel was, gleich gibt es welche, die ärgert das." - Wilhelm Busch, "Maler Klecksel"

    "Nur wer in Armut, im Unglück, in der Schande lebt, ist vor Neid sicher." - August Lämmle, "Menschen nur Menschen"

    "Wer nicht den Neid ertragen kann, muss auch den Ruhm nicht wollen." - Ernst Raupach, Tassos Tod

    "Das Feigenblatt des Neides ist sittliche Entrüstung." - Karl Kraus, Der Fall Riehl

    "Denn überall, wo größere Hoffnungen sind, da findet auch heftigerer Neid statt, gefährlicherer Hass und heimtückischere Eifersucht." - Lukian von Samosata, Von der Verleumdung, 10

    "Der Hass ist ein aktives Missvergnügen, der Neid ein passives; deshalb darf man sich nicht wundern, wenn der Neid so schnell in Hass übergeht." - Johann Wolfgang von Goethe, "Maximen und Reflexionen"

    "Deutschland ist das einzige Land der Welt, in dem der Neid stärker ausgeprägt ist als der Geschlechtstrieb." - Stephan Reimertz, Eine Liebe im Portrait, 1996

  • P
    Pedant

    Glastonbury, Herr Sotscheck, Glastonbury...

  • WW
    ... When all you got is hurt

    Instant Karma's gonna get you

    Gonna look you right in the face

    Better get yourself together darlin'

    Join the human race

    How in the world you gonna see

    Laughin' at fools like me

    Who in the hell d'you think you are

    A super star

    Well, right you are

     

    Haben U2 übrigens auch mal gecovert. Offensichtlich können sie mit John Lennons Lyrics was anfangen.

    Böse Zungen wie Sie unzweifelhaft eine sind, würden wahrscheinlich aber sagen (oder schreiben), U2 hielten sich für bigger than the Beatles... Aber die waren ja schon Bigger than God...

  • E
    Elli

    Da sucht aber einer krampfhaft nach Gründen U2 und Bono nieder zu machen... Da mußt Du Dir aber was anderes einfallen lassen. Ist da vielleicht jemand neidisch???

  • P
    Peter

    welch lästerhafter und boshafter Kommentar eines Randgruppenmedienjournalisten. Wer braucht eigentlich die taz?

  • J
    jonny

    Die Zeilen zu den privaten Seitengeschichten möchte ich mal unkommentiert lassen, das ist ja einfach nur ein Schmand, der völlig uninteressant ist.

    Aber eins kann man so nicht stehen lassen:

    "seit 20 Jahren kein anständiges Album mehr zustande gebracht"...

    Also ich unterstelle dem Autor mal, dass er Achtung Baby als letztes anständiges Album bertrachtet, auch wenn es 1991 im November erschienen ist und somit innerhalb der letzten 20 Jahre...

    Ansonsten müßte man ihm wirklich jede Qualifikation absprechen, über Musik zu schreiben, denn Achtung Baby ist heute ein unbestrittener Meilenstein und das war damals bereits jedem klar.

    Der Kontext in dem das Album entstanden ist, trägt zur Legende natürlich bei.

    Ich möchte mir bitte sparen hier die komplette Songlist zu zitieren.

     

    Auch danach gab es noch gute Alben

    Zooropa '93 war kein Mega-Knaller, hatte aber den großartigen Song Stay (der so auch auf Achtung Baby hätte sein können) und die zumindest interessanten Songs Lemon und Numb.

     

    1995 haben U2 als Passengers ein Album rausgebracht, und die beiden Songs "miss sarajevo" "your blue room" sind einfach wunderschön und stehen für sich.

     

    Dann war es 1997 und Pop kam raus.

    Do You Feel Loved, Staring at the sun, Discotheque, Mofo, Gone, Velvet Dress, Please, Last Night on Earth, Wake Up Dead Man.

    Noch Fragen?

     

    Also wer diese Alben nicht mag, der sollte lieber gar nicht über U2 schreiben, ehrlich.

    Stattdessen einfach die nächsten 20 Jahre Sunday Bloody sunday im Dauerloop bei der Ü40 Party hören, und im Suff "früher war alles besser" jammern.

    Und bloß nicht drüber freuen, dass manche Bands sich manchmal entwickeln.

     

    Das Pop-Album wird, egal ob für ein kleines oder für ein großes Publikum immer Bestand haben.

    Und vermutlich eins der wenigen Alben sein, deren man sich nicht schämt sie in den 90ern gehört zu haben.

     

    Die PopMart-Tour war darüberhinaus über jeden zweifelnden Meckerbolzen erhaben.

    Da zeigte sich die Energie dieser Band und was für ein Live-Potential Songs haben können, die sich auf einem Studioalbum schon gut, aber noch nicht bombastisch anhören.

    Wenn man mit 40000 Leuten auf den Einlass wartet, und Edge das Intro von "Gone" kurz proben hört, weiß man was gut ist.

    Das Erlebnis einer wirklich riesigen Show, mit einer richtig guten Live Band; die Songs ob nun alte Klassiker oder damals aktuelle Sachen, einfach gut, Punkt.

    Der Autor war offensichtlich damals nicht anwesend oder hat vergessen was vor ein paar Jahren so passiert ist, was ab einem gewissen Alter ja normal ist.

     

    Ich hab was ab All That You Can't Leave Behind kam nicht mehr großartig (interessant) gefunden.

    Aber so wie sich Musiker weiterentwickeln und sich verändern, kann man selber das ja auch tun, und sein Spektrum mal ein wenig erweitern, statt von Bands enttäuscht zu sein, weil sie sich nicht weiterhin kongruent zum eigenen Geschmack verhalten.

     

     

    ANMERKUNG DER REDAKTION: In der Rubrik "die wahrheit" erscheinen ausschließlich satirische Beiträge.

  • VF
    Viel Feind Viel Ehr

    Wer den Schaden hat, braucht bekanntlich für den Spott nicht zu sorgen, nicht wahr Herr Sotscheck? Falls Sie`s übrigens im fernen Irland nicht mitbekommen haben sollten - Hertha ist abgestiegen...

     

    Ich muss gestehen, ich stecke als U2- UND Sotscheck-Fan in einem echten Dilemma.

    Ich weiß, es gehört in Irland schlicht zum guten Ton, den Fab Four-Dublinern Pest und Cholera an den Hals zu wünschen, allerdings hört für mich doch der Spaß auf, wenn Sie - wie in diesem Artikel geschehen - Bonos Verletzung zum Anlass nehmen, Hohn und Spott über ihn auszugießen. Immerhin hat er sich nicht in den kleinen Finger geschnitten, sondern wäre um ein Haar im Rollstuhl gelandet. Einen solchen Unfall zum Anlass zu nehmen, ihm den Tod an den Hals zu wünschen, ist geschmacklos.

     

    Dass wir uns richtig verstehen - auch ich finde es kritikwürdig, dass U2 ihre Steuern in Irland nicht bezahlen. Ich bin durchaus kein verblendeter, verblödeter U2-Fan. Ein U2-Fan dann aber schon. Hören Sie mal in U2`s Berlin-Album ACHTUNG BABY rein und vergessen Sie alles, was Sie gemeinhin so mit der Band und insbesondere ihrem Frontmann in Verbindung bringen. Gutmenschentum (was soll daran schlimm sein?)etwa. Sie werden, wenn Sie wirklich unbefangen zuhören, zugeben müssen, dass es sich um ein beeindruckendes, rundum gelungenes Album handelt. U2`s letztes Album NO LINE ON THE HORIZON mag sich zwar schlecht verkauft haben, aber seit wann ist kommerzieller Erfolg ein Kriterium für gute Musik? NO LINE zählt definitiv zu den besseren U2-Alben.

     

    Ich hoffe, Sie schämen sich jetzt, nachdem Sie ob meiner Kritik kurz in sich gegangen sind, kurz für fünf Minuten und schreiben dann eine weitere Ihrer tollen, unnachahmlichen Kolumnen für die Tageszeitung.

     

    Vielleicht über die zweitklassige Hertha? Is` nur so `nen Vorschlag.

     

    Ich freu mich schon.

     

    P.S.: Brian Eno hat in seinem als Buch erschienenen Tagebuch Popstars, die des gesellschaftlichen Engagements - oder wie Sie und andere wahrscheinlich sagen würden - "Gutmenschentums" angeklagt sind, verteidigt. Lesen Sie`s mal! Lohnt sich...

     

    "A Year with Swollen Appendices" ist der Titel.

     

     

    ANMERKUNG DER REDAKTION: In der Rubrik "die wahrheit" erscheinen ausschließlich satirische Beiträge.