Ausmaß des Pferdefleisch-Skandals noch nicht absehbar

LEBENSMITTEL Verbraucherschutzminister beraten über Konsequenzen. Rossfleisch auch in Döner

BERLIN afp | Während die Supermärkte in Deutschland immer mehr Produkte aus den Regalen nehmen, ist das ganze Ausmaß des Pferdefleisch-Skandals noch nicht absehbar. Medienberichten vom Wochenende zufolge könnten in den vergangenen Monaten weit mehr als 100 Tonnen verdächtige Hackfleischware nach Deutschland gelangt sein. Die Verbraucherminister von Bund und Ländern beraten am Montag in Berlin über Konsequenzen aus dem Skandal.

Nach einem Bericht des Spiegel wurden allein zwischen November 2012 und Ende Januar 2013 rund 144 Tonnen Hackfleischware aus einem verdächtigen Betrieb in Luxemburg nach Deutschland geliefert. Auf diesem Wege seien mindestens 359.722 Packungen Lasagne und Cannelloni nach Deutschland gelangt. In Luxemburg waren von einem französischen Tiefkühlhersteller falsch etikettierte Fertigprodukte hergestellt worden. Diese gingen an mindestens 28 Firmen in 13 europäischen Ländern.

In Deutschland hatten Edeka, Real, Rewe und Kaiser’s Tengelmann sowie der Tiefkühl-Heimservice Eismann Lasagne-Produkte aus dem Handel genommen. Lidl stoppte den Verkauf von Rindfleisch-Tortelloni, nachdem Kontrolleure in Österreich darin Anteile von Pferdefleisch gefunden hatten. Spuren von Pferdefleisch wurden auch in einem in Deutschland produzierten Dosengulasch nachgewiesen, ebenso in Döner. Aldi Süd nahm den Rindergulasch wie auch Ravioli Bolognese aus dem Handel. Der Gulaschhersteller Dreistern-Konserven betonte, er habe das Fleisch bereits vorzerlegt gekauft. Rewe zog am Sonntag verdächtiges Chili con Carne und Spaghetti Bolognese aus dem Verkauf.