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die wahrheitDie Rückkehr des Rechenritters Sarrazin

Deutschlands beliebtester Quartalsirrer Thilo Sarrazin ist zurück. Und diesmal begnügt er sich nicht damit, seine kruden Verschwörungstheorien mit Hilfe ...

... mit Hilfe eines monologischen Interviews ins Volk zu nuscheln. Diesmal hat er ein Buch geschrieben, das er von Spiegel und Bild auszugsweise vorabdrucken lässt, vermutlich weil ihm die Auflage der Jungen Freiheit zu gering ist.

Der Spiegel behauptet, Sarrazin versuche in diesem Buch seine bekannten Thesen "auf eine breite statistische Basis zu stellen". Beispiel: "Belastbare empirisch-statistische Analysen, ob die Gastarbeiter und deren Familien für Deutschland überhaupt einen Wohlstand erbracht haben oder erbringen werden, gibt es nicht". Mit anderen Worten: Nix Genaues weiß man nicht. Trotzdem steht vier Sätze später fest - ohne Zahlengrundlage wohlgemerkt: "In jedem Land Europas kosten die muslimischen Migranten aufgrund ihrer niedrigen Erwerbsbeteiligung und hohen Inanspruchnahme von Sozialleistungen mehr, als sie an wirtschaftlichem Mehrwert einbringen". Das nennt man dann wohl eine Gleichung mit drei Unbekannten: x + y = irgendwas.

Sehr interessant auch folgende Textaufgabe: Nur 33,9 Prozent der muslimischen Migranten bezögen ihren Lebensunterhalt aus Erwerbsarbeit, bei den Deutschen seien es 43 Prozent. Ergo: "Relativ zur Erwerbsbevölkerung leben bei den muslimischen Migranten viermal so viel Menschen von Arbeitslosengeld und Hartz IV wie bei der deutschen Bevölkerung". Soso: 66,1 Prozent sind also viermal so viel wie 57 Prozent. Diese Rechenschwäche überrascht selbst bei einem Bundesbanker und wird von Sarrazin in einem Nebensatz damit relativiert, dass die deutsche Urbevölkerung ja einen höheren Anteil von Rentnern habe. Rechnerisch nachvollziehbar wird die rassistische Zahlenmystik dadurch trotzdem nicht. Mal abgesehen davon, dass hirnschlichte Kosten-Nutzen-Rechnungen bei diesem Thema weder menschlich noch politisch greifen, selbst wenn sie mathematisch stimmen.

Fairerweise versucht der menschgewordene Rechenschieber Sarrazin aber auch gar nicht zu verheimlichen, welche paranoiden Bilder ihn wirklich umtreiben: "Ich möchte nicht, dass das Land meiner Enkel und Urenkel zu großen Teilen muslimisch ist, dass dort über weite Strecken Türkisch und Arabisch gesprochen wird, die Frauen ein Kopftuch tragen und der Tagesrhythmus vom Ruf des Muezzin bestimmt wird". Womit er anschaulich alle rechtsradikalen Klischees von Überfremdung und Durchrassung in einem Satz zusammenfasst.

Dass diese Propaganda mit der Realität nur entfernt etwas zu tun hat, stört Sarrazin genauso wenig wie der Applaus der NPD. Entlarvender als das Lob des Sprechers der NPD-Fraktion Sachsen kann Zustimmung gar nicht sein: "Die Äußerungen von Thilo Sarrazin gehören zu den wenigen konstruktiven Vorschlägen, die ein Angehöriger der politischen und ökonomischen Eliten der BRD in den vergangenen Jahren zur Lösung der mit der Zuwanderung verbundenen Probleme gemacht hat."

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52 Kommentare

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  • MG
    miss grotesk

    Ihren Kommentar hier eingeben ! Herr Sarrazin hat die Bildung und in seiner Funktion auch gutes Hintergrundwissen,das er auf jeden Fall die Wahrheit sagt.Laut Bildzeitung(04.09.2010)sagt CSU Alexander Dobrindt: Der Typ (Sarrazin) hat einen Knall.Aber man muß über Integration reden.Der grüne,Daniel Cohen-Bendit ist noch beleidigender.Claudia Roth redet von Quartalsirre.Ich empfinde persönlich, das diese Politiker einfach nur peinlich sind.Sie kennen das Problem, aber tun meines erachtens nach nichts ,ausser den kleinen Arbeiter finanziell noch mehr zu belasten.Diese Politiker weden von Steuergeldern bezahlt um die Interessen des Volkes zu vertreten.Ich merke nichts davon.Schon die Integration kostet Millionen,dazu noch der Lebensunterhalt,die kriminellen Ausländer in Haft kosten täglich.kein wunder wenn unser Land immer mehr verarmt.Wir brauchen Leute wie Sarrazin.Politiker die nur zuschauen sind nicht nötig.Und Meinungsfreiheit ist eines unserer Grundrechte

  • N
    Naskolnikov

    Robert Musils Verriss von Oswald Spenglers »Untgergang des Abendlandes« passt auch gut zu den sarrazinischen Äußerungen (geniales Buchmarketing übrigens), die ja sogar Roland Koch »unerträglich« findet:

     

    »Es gibt zitronengelbe Falter, es gibt zitronengelbe Chinesen. In gewisser Weise kann man also sagen, der Falter ist der geflügelte mitteleuropäische Zwergchinese. Falter und Chinese sind bekannt als Sinnbilder der Wollust. Zum ersten Mal wird hier der Gedanke an die noch nie beachtete Übereinstimmung des großen Alters der lepidopteren Fauna und der chinesischen Kultur gefasst. Dass der Falter Flügel hat und der Chinese keine ist nur ein Oberflächenphänomen!«

     

    Und Spengler sitzt auf seiner Wolke und grinst sich eins.

  • G
    G.Suermann

    Also, ich hatte den Artikel in der Printausgabe des Spiegel gelesen- ich fand es (leider durchaus) schlüssig argumentiert und bedenkenswert, obschon ich wirklich LINKS stehe.

    Daraufhin habe ich seit einigen Tagen immer wieder versucht, im Netz eindeutige, die Aussagen Sarrazin widerlegende Inhalte zu finden, insbesondere bezüglich seinen Projektion über das Deutschland der Zukunft. Dieser Artikel hier beruhigtr mich jedenfalls nicht. Ich habs wirklich gehofft, doch: Die Richtung stimmt schon. Stattdessen überall nur undifferenziertes Einprügeln auf Sarrazin. Mich interessieren aber mal die Fakten...Bin ich (LINKER!) jetzt ein Nazi, oder was?

    Dazu kommt noch: Meine persönliche Erfahrung als Lehrer bestätigt vieles von den gesellschaftlichen Entwicklungen, die T.S.aufzeigt, aber offenbar tabuisiert sind.

    Bin in einer kath.Grundschule tätig (ohne selbst sehr religiös zu sein)- die Leute rennen solchen Schulen die Bude ein, damit sie bestimmte Migrantengruppen (v.a.islamische) vermeiden können. Spätestens bei ihren Kindern kommen dann übrigens auch viele Linke in diese Schulen. Oder wohin glauben Sie, werden die Kinder nicht nur linker Politiker, SPIEGEL und TAZ-Redakteure usw. geschickt...? Bestimmt nicht in die Brennpunktschule!

    Also: Bitte um echte Hinweise. Ich vermisse ich eine wirkliche Auseinandersetzung mit den Inhalten und der Wirklichkeit (-auch der zukünftigen...)

  • RD
    Richard Detzer

    Es hat Leute gegeben die uns Glauben machten, und auch heute noch glauben lassen, Multikulti sei richtig. Dafür explodieren jetzt unsere Bildungsausgaben, und was bringen sie - Islam. Deshalb: Falscher Artikel, wenn auch detailliert aufgeführt.

  • J
    jörg

    Sarrazin:

    Dass ich mit meinem bürgerlichen Hintergrund sage, mit drei in die Kita, darnach Ganztagsschule, zack, zack, das ist ein purer Schrei der Hilflosigkeit. In den Schulklassen sehen wir: Ein ganz großer Teil der deutschen Unterschicht und ein großer Teil der Migranten – Ausnahme Kinder aus Osteuropa und Fernost – machen in der Schule nicht ausreichend mit, und das Elternhaus fällt als Stütze weitgehend aus. Der einzige Weg, diese Probleme anzugehen, ist, für diese Kinder den negativen Einfluss des Elternhauses und des übrigen sozialen Umfeldes weitgehend zu kompensieren, um den umweltbedingten Anteil des Begabungspotenzials möglichst zu optimieren.

  • HH
    Heinrich Heine

    Denk ich an Deutschland in der Nacht

    bin ich um den Schlaf gebracht.

  • DF
    dieter feigenwinter, basel. CH

    Das Dumpfbäckchen Th. Sarrazin wäre in der REP-Partei Berlin-Marzahn (falls es die überhaupt gibt) eher willkommen als in der Berliner SPD. Die Sozis sollten den Herrn S. mal zügig aus der Partei ausschliessen, bevor er noch mehr Schaden anrichtet. Andernfalls könnte er sich bei der Schweizerischen Volkspartei (SVP) andienen. Das sind auch solch unbedarfte Halbrassisten. Sie wollten in der Schweiz ein Minarett-Aufstell-Verbot durchsetzen. Mit wenig Erfolg: Dieser SVP wird jetzt von der Strassburger EU-Menschenrechtskonvention der gehörige Marsch geblasen. Schliesslich leben wir hier immer noch in Europa, was Herr Sarrazin bald auch noch zur Kenntnis nehmen wird.

  • K
    KozIrE

    Aufruf

     

    Wir suchen eine Gen-Probe von Saraz!

    Finderlohn: 100 Euro. Ziel ist eine Überprüfung in einem med. Labor, um die geographische Herkunft seiner Ahnen zu lokalisieren. Seiner Analyse nach muss es sich bei Saraz um einen Migrantensohn handeln. Antwort des Finders bitte hier im Forum erbeten. Wir nehmen dann Kontakt mit dem Finder auf.

     

    KozIrE (Komitee zur Identifizierung rassistischer Einwanderer)

  • F
    Feinfinger

    @ Günter LallraffÖ: Herzlichen Dank und donnernder Applaus! Das war die Antwort, das fehlende Puzzleteil, welches ich gesucht habe.

     

     

    @ W. Hahn

    Ich möchte nicht, dass das Land meiner Enkel und Urenkel zu großen Teilen idiotisch ist, dass dort über weite Strecken bürokratisch und Kauderwelsch gesprochen wird, die Frauen Kinder austragen müssen und der Tagesrhythmus vom Ruf des Sarrazin bestimmt wird

  • W
    Wüstenratte

    Der Mann hat Recht! Mal vorstellen, es ist schon soweit das die Deutsche Rentenversicherung Bund Leute zu arabischen Ärzten als Gutachtern schickt, die dann deren Gesundheitszustand beurteilen sollen, wobei bei denen zu Hause die Ärzte fehlen.

    Wird eh zensiert, aber keine Spinne!!

  • T
    TRADINT

    heute hat die Rheinische Post versucht einen Faktencheck versucht, der aber gründlich missglückte.

    Statt konkrete Zahlen In Berlin über eine Gruppe von arabisch-orientalischen Gewälttäter zu verifizieren glitten diese ins unverbindliche ab.

    Das ist kein Faktencheck. Sarrazin ist gelinde gesagt nicht undumm und beschreibt, was die verstorbene Jugendrichterin als auch der Bezirksbürgermeister in Berlin als auch türkische resp arabische Quellen im TV verbreiten und bestätigen. Das Fazit ist immer:Sarrazin hat recht.

    Dass er tonmässig überzieht ist ein Stilmittel. Verwunderlich, dass alle Liebmenschen, die ja teils von der Immigrationswelle leben (Anwälte, Soziologen etc) vergessen, dass dies einen immensen Schaden nicht nur finanziell für die arbeitende Bevölkerung bedeutet, sondern auch in sozialer Hinsicht gegenüber densog. Normalbürgern bedeutet, die sich kaum in Problemzonen auf die Strasse trauen (Duisburg, Köln, Berlin, Hamburg)

  • B
    Beobachter

    @ Feinfinger:

    Sarrazin ist ein Name franzoesischen Ursprungs, und ich nehme mal an dass Herr sarrazin der Nachkomme von Hugenotten (protestantischer Frannzosen) ist. Die Hugenotten wurden im 17. Jhdt aus Frankreich vertrieben und in Deutschland aufgenommen weil sie wirtschaftlich bedeutende Fertigkeiten (Seidenherstellung, Weinbau, Luxushandwerk, Handel, fortschrittliche Landwirtschaft) und Reichtum mitbrachten die den aufnehmenden Laendern grosse Vorteile (und Frankreich grosse Nachteile) verschafften. Von daher hat Herr Sarrazin also zum Thema Migration einige Kompetenz ererbt.

  • H
    hui-buh

    @hartmut el kurdi: danke für den beitrag; "quartalsirrer" ist super! einziger kritikpunkt: thilo s. betreibt menschenverachtende hetze - das ist das entscheidende, egal wer da applaudiert oder nicht. goebbels reden sind auch nicht wegen dessen fans in der npd scheiße, sondern wegen goebbels aussagen (ändert ja nix dran, dass die npd ein haufen vollhonks ist, die zu sowas applaudieren)

     

    @"Am Ende wird auch dieses Buch leider die gern laut schreienden Kritiker nicht überzeugen können, völlig egal welche Menge an Fakten oder Statistiken etc. erwähnt und aufgeführt werden"

    -> gemäß ihrer logik hätte man sich auch von "mein krampf" überzeugen lassen müssen; der ns-rassismus hatte nach damaligem stand wesentlich ‘eindeutigere fakten & beweise’ auf seiner seite. was man daraus lernen könnte: rassimus ist der faktor, der entscheidet, ob eine weltsicht berechtigt ist oder nicht. und nicht angebliche 'fakten' oder 'beweise' aus dieser weltsicht, ob rassismus berechtigt ist!

    der einzige grund für fremdenfeindlichkeit ist und bleibt fremdenfeindlichkeit.

     

    @"Sarrazin hat als Bundesbankvorstand Zugang zu dem besten verfügbaren statistischen Material. Er wird sich kaum die Blöße geben, dass seine Zahlenangaben ... falsch sind."

    > geschrieben nicht mal 1jahr nach dem bankencrash..

     

    @"Bundestag in dem die NPD oder ähnliches 25 bis 30% hat. Noch schlimmer wäre es, wenn ein "Deutsche Islamische Partei" dort einzieht."

    die nazis kamen an die macht, weil rassistenpropaganda und die selbststilisierung der deutschen als opfer des ‘judentums’ geduldet wurde.

    genauso wird die npd (bzw grundsätzlich rassismus) gestärkt, solang sarrazin&konsorten ihre lügenhetzte als "meinung" oder gar "die realität" verbreiten dürfen. es ist echt immer diesselbe scheiß pseudologik, aus den mündern der möchtegern-arier.

    und was an einer "deutschen islamischen partei" nun problematischer als an "christdemokraten" sein soll, versteht man wohl auch nur aus dieser antilogik heraus.

  • WP
    Wolfgang Pieper

    Sarrazin sagt uns,was wir schon lange Wissen,Leute die in Ballungsgebieten von Großstädten leben.

     

    Mit ihren Artikel können Sie Hetzen wie Sie wollen,in der Gewißheit das kein Gericht in Deutschland darüber Entscheiden kann,da die Staatsanwaltschaft keiner Klage Zustimmt.

     

    Keiner seiner Gegner kann ihn Wiederlegen,jeder kann sich die Daten über das Statistische Bundesamt oder der Bertelmannsstiftung selbst ansehen.

     

    Interessant wird erst eine Klage vor dem EU Gerichtshof für Menschenrechte,da kann unsere Regierung und Staatsanwaltschaft nicht mehr eingreifen.

     

    Wir verklagen Sarrazin wegen seiner Rassistischen Polemik und seiner Menschenverachtung,mit allen seinen Daten und der Erklärung,das ist alles Erstunken und Erlogen.

     

    Die Klage wird vom EU Gericht angenommen,da in Deutschland eine Klage verweigert wird.

     

    Das EU Gericht fällt ein Urteil,na dan Gute Nacht für alle Parteien und Verbände in Deutschland.

    Aber auch nicht so Schlimm,dan sind die Richter am EU Gericht ebend auch Rassisten.

     

    Die Deutschen und Migranten die hier angekommen sind,

    müßen zu jeder Wahlveranstaltung gehen und den Redner dazu zwingen sich Öffenlich zu den Vorwürfen von Herrn Sarrazin Stellung zu nehmen.

  • WH
    W. Hahn

    "Ich möchte nicht, dass das Land meiner Enkel und Urenkel zu großen Teilen muslimisch ist, dass dort über weite Strecken Türkisch und Arabisch gesprochen wird, die Frauen ein Kopftuch tragen und der Tagesrhythmus vom Ruf des Muezzin bestimmt wird"

     

    Ich möchte das auch nicht!

  • G
    gegenspiegel

    Wir müssen grundsätzlich unsere Einstellung zu Zuwanderung, zur EU und staatlichen Souveränität sowie dazu, was eigentlich "rechts" ist, neu überdenken. Und das Ergebnis muss sich dann so schnell wie möglich auch in Gesetzen widerspiegeln. Ein großes Problem stellt dabei z.B. der Familiennachzug aus der Türkei in Form der von Necla Kelek beschriebenen "fremden Bräute" dar.

    Denkverbote wie von etablierten Parteien bisher verordnet, haben dabei ausgedient. Alle Probleme müssen offen angesprochen werden, um Lösungen zu finden. Sarrazin ist dabei ein Vorreiter, seine Thesen müssen diskutiert werden, wir leben schließlich in einer Demokratie. Oder doch nicht?

  • B
    Barbie

    Ich hatte noch keine einzige Zeile aus den Veröffentlichungen im Spiegel/Bild gelesen, da wäre ich in der Lage gewesen die meisten Leserbriefe selbst zu schreiben. Immer der selbe Tenor: angeblicher Gutmensch gegen angeblichen Nazi. Also spare ich mir dazu einen Kommentar. Was beide Gruppen wereint ist, dass sie nicht mehr in der Lage sind differenziert mit diesem Thema umzugehen. Ich würde mir wünschen, dass es zu einer wirklichen Problemanalyse kommt. Diese Fakten anerkannt werden und geimeisam eine Lösung gefunden wird. Aufgrund der heftigen Reaktionen die dieses Buch jetzt schon ausgelöst hat, ist ein weiterer Aufschub oder aussitzen dieses Themas durch die Politik, meiner Meinung nach wie ein schlummernder Vulkan, von dem man weiß, dass er ausbrechen wird, nur der Zeitpunkt steht nicht fest. Was fest steht ist, wie bei jedem Vulkanausbruch -am Ende gibt es nur Opfer-.

  • FB
    Franz Beckenbauer

    50 % der Kommentare pro Sarazin

     

    Interessant, dass selbst auf dem taz-Forum so viele mehr oder minder deutlich Herrn Sarazin verteidigen. Ich hab auch die anderen Foren von faz, focus und spiegel gelesen und dort festgestellt, dass 90% (Focus) bis 98 % (Spiegel) die Thesen von Sarazin für durchaus glaubwürdig halten. Die Bevölkerung bildet sich ihre Meinung also doch wie sie will. Ich glaube da braut sich was zusammen, ähnlich wie es in den liberalen Niederlanden bereits geschehen ist.

  • K
    Katha

    Mit Unmut stell ich fest, dass die Debatte um Thilo Sarrazins Thesen sehr unsachlich und ideologisch geführt wird. Ich wünsche mir keine Verteufelung Sarrazins, sondern eine sachliche Analyse seiner Angaben und Schlussforderungen. Das Thema ist wichtig genug. Ich selbst muss ihm, als Lehrerin einer Gesamtschule, in vielen Punkten zustimmen. Und ich wähle seit Jahren die Grünen und empfinde es als beleidigend und diffarmierend, dass ein Sarrazin als Nazi gebrandmarkt wird.

    Bitte nehmen Sie sich einer sachlichen Debatte an.

  • C
    coronel54

    Das Tehma Sarazin ist nicht neu und leider funktionieren hier immer wieder dieselben Reflexe.

    Drei Themen sind in Deutschland offensichtlich tabuisiert: 1.Tempolimit (meist bei Männern)

    2.Atomkraft 3.Zuwanderung

    Beim 3. Thema kann jeder, der es sehen will einen Blick in unsere Städte werfen und sehen, wie sehr sich Deutschland verändert hat. Araber, Türken und Afrikaner sind in vielen Teilen dabei, die Städte zu dominieren. Jeder weiss, wo inzwischen die gefärlichen Ecken sind.

    Leider bewegen sich die Politiker und die einschlägigen nie in diesen Bereichen.

    Liebe Taz Redakteure: bewegt euch doch einmal nach Kreuzberg, Köln-Ehrenfeld, Essen Altenessen oder Marxloh und seht, wie es dort wirlich aussieht.

  • J
    Jan

    Dass die Zahlenspielereien und "belastbaren statistischen Grundlagen" des Herrn Sarrazin teilweise totaler Murks sind, wird nach Lektüre des Buchauszugs im Spiegel ziemlich schnell klar. Da wird munter auf Basis von aktuellen Geburtenraten aufs Jahr 2310 extrapoliert, da sagt er in einem Satz dass es keine belastbaren Daten gibt, und im nächsten zieht er auf Basis der nicht-existierenden Daten weitreichende Schlussfolgerungen, da schreibt er auf der einen Seite niemand könne ernsthaft von einer negativen Selektion bei der Zuwanderung von Muslimen sprechen, zwei Seiten später ist die negative Selektion bei der Zuwanderung von Muslime Ursache allen Übels. Kurz und knapp, der Text ist reines Gewäsch - wirrer Umgang mit Zahlen, hier und da sich wiedersprechende Behauptungen, und die Schlussfolgerungen und Forderungen sind entweder alte Hüte und längst Konsens in der Integrationsdebatte, wie etwa Spracherwerb, oder menschenverachtender Müll, wo sie sich explizit gegen Muslime richten.

     

    Niemand muss die Rechtsextremismus-, Rassismus- oder Auschwitzkeule zücken, eigentlich sollte jedem mit einem IQ über dem von Toastbrot klar sein, dass Sarrazin ein seniler, ängstlicher alter Mann ist, der es geschafft hat, seinen Hass auf Muslime und seinen pathologischen Drang nach Aufmerksamkeit geschickt zu verbinden. Weder ist der Mann besonders mutig, noch spricht er Wahrheiten aus.

  • E
    elle

    Es ist mehr als notwendig im Bezug auf islamische Einwanderung die Notbremse zu ziehen, denn weiter so verschärft die bestehenden Probleme nur. Beispiele dazu finden sich in nahezu allen europäischen Ländern wo es ebenfalls massive Probleme mit dieser Zuwanderergruppe gibt , und dementsprechend braucht man garnicht damit zu beginnen auch nur die geringste Schuld daran bei der Aufnahmegesellschaft zu suchen.

    Zusammenrottungen und Angriffe auf Polizeibeamte , Rettungssanitätern und Feuerwehrleute finden sich , ausgeübt durch diese Migrantengruppe , in beinahe allen europäischen Ländern ebenso wie Gewalttätigkeiten gegen Krankenhauspersonal für den Fall das diese nicht bevorzugt behandelt werden. In Schweden wurde ein Polizeichef gefeuert weil er Zahlen zu den dort völlig ausufernden Vergewaltigungen veröffentlichte, wonach 90% aller Vergewaltigungen sowie 100% aller Gruppenvergewaltigungen von Einwanderern mit nichtwestlichem Migrationshintergrund begangen werden. Von den Banlieus in Frankreich brauchen wir erst garnicht zu reden , von den arabischen Loverboys die bereits 11 jährige weisse Mädchen auf den Strich zwingen in den Niederlanden auch nicht.

    Wo soll denn hier bitteschön ein 'innerer Friede' sein ?

    Die wahren Kriminellen sind für mich jedoch diejenigen die diesem Treiben nicht endgültig einen Riegel vorschieben wollen.

  • G
    Glocki

    Also dann!

     

    Wenn Herr Sarrazin Recht hat?

     

    Was tun?

     

    Ich bitte um Vorschläge!

  • E
    Erich

    Ich habe gerade den Boykottaufruf von Herrn Sarrazin gegen die taz gesehen: http://thilosarrazin.blogspot.com/2010/08/dr-thilo-sarrazin-ein-fels-in-der.html

     

    Na, mit diesem Feind im Rücken ist Euer Untergang ja besiegelt. ;-)

     

    Auf jeden Fall gratuliere ich zu Eurer Rechenleistung bei der Textaufgabe. In der Tat macht sich ja kaum ein Fan von Herrn Sarrazin die Mühe, seine Angaben auf Richtigkeit zu prüfen.

     

    Deswegen hat er ja soviel Erfolg mit seinem rassistischen Müll.

  • TA
    Tina A.

    Leider leben viele Deutsche noch in einer Tralala-Traumwelt, in der es nur gute Menschen gibt, vor allem, wenn sie eingewandert und arm sind, dann sind sie automatisch gut. Vielleicht sollten sich diese Leute klar machen, dass Pommerland abgebrannt ist und die Realität anders aussieht. Mir jedenfalls muss man erst mal erklären, warum es anscheinend ein universal verbrieftes Menschenrecht ist, in Deutschland zu leben, egal ob man seinen Lebensunterhalt bestreiten kann oder nicht. Ich habe nichts dagegen, Leuten in Not zu helfen und ich tue das auch. Aber die Notwendigkeit, dass sie alle in unser Land kommen, sehe ich nicht.

  • K
    K.Kauer

    Ihren Kommentar hier eingeben

    War Herr Dr.Sarrazin nicht für die Finanzen in Berlin zuständig? Dann hat er natürlich genau gewusst, wieviel Geld die Immigranten in Berlin kosten. Z.B. wurde in eine Fernsehsendung gesagt, dass die Familien, die ihre Kinder in die Rütli-Schule schicken - wenn sie denn kommen - die Berliner Kassen 400.ooo,--€ Monat für Monat kosten!!

    Und das wird durch Geburten und Familienzuzug Jahr für Jahr teurer - bis es nicht mehr bezahlbar ist -.Herr Dr.Sarrazin spricht nur das aus, was alle Politiker selbst wissen. Das wussten sie schon in den 80ziger Jahren - haben aber nichts gegen die massenhaftte Immigration in unsere Sozialsysteme unternommen.

  • F
    Frederike

    Warum muss die taz, die ich ansonsten gerne lese, diese Themen immer an Lobbygruppenvertreter wie einen Herrn EL Kurdi weiterreichen. Ist doch klar, dass er Sarrazin per se doof findet. Ganz ungeachtet der Tatsache, dass er dessen Behauptungen nicht einmal sachlich widerlegen kann. Für ihn steht fest, dass Sarrazin Rassist und fies ist. Was er sagt MUSS falsch sein, immerhin kritisiert er die eigene Lobbygruppe.

    Lieber Herr El Kurdi, nicht sie werden mit Sarrazins (zugegebener) Polemik angesprochen. Sie können die Waffen also sinken lassen. Vielleicht gelingt Ihnen bei sachlicher Betrachtung ja sogar eine faire Einschätzung. Natürlich ist es leichter, jeden Kritiker von muslimischer Einwanderung (übrigens nur von unqualifizierten Einwanderern) generell als rechts zu bezeichnen oder ihm sogar Islamphobie zu unterstellen. Das ist ja auch leichter, als sich mit bestehender Kritik auseinanderzusetzen.

    Wollen Sie wissen, wie der Alltag an deutschen Schulen aussieht? Link: http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=4980716

    Und ja, ich bin nicht rechts. Ich lebe nur nicht in einem Bonzen-Viertel, ich habe kein Privat-Gymnasium besucht und bin dazu noch ein Mädchen. Da erlebt man so einiges. Auch, wenn man, so wie ich, die Grünen wählt.

  • A
    Anklamer

    T.S.: „So wurde viel zu lange übersehen, dass die Alterung und Schrumpfung der deutschen Bevölkerung einhergeht mit qualitativen Veränderungen in deren Zusammensetzung. Über die schiere Abnahme der Bevölkerung hinaus gefährdet vor allem die kontinuierliche Zunahme der weniger Stabilen, weniger Intelligenten und weniger Tüchtigen die Zukunft Deutschlands.“

     

    A.H.: „Denn sowie erst einmal die Zeugung als solche eingeschränkt und die Zahl der Geburten vermindert wird, tritt an Stelle des natürlichen Kampfes um das Dasein, der nur den Allerstärksten und Gesündesten am Leben lässt, die selbstverständliche Sucht, auch das Schwächlichste, ja Krankhafteste um jeden Preis zu „retten”, womit der Keim zu einer Nachkommenschaft gelegt wird, die immer jämmerlicher werden muss, je länger diese Verhöhnung der Natur und ihres Willens anhält.

    Das Ende aber wird sein, dass einem solchen Volke eines Tages das Dasein auf dieser Welt genommen werden wird…“.

     

    http://www.nachdenkseiten.de/?p=6572

  • L
    Leserin

    Der Orientalist und Publizist Dr. Hans-Peter Raddatz hier zum Thema im Interview:

    http://www.youtube.com/watch?v=Hq-VQt_FqJE&feature=player_embedded

  • P
    pinetop

    Ob Sarrazin richtig oder falsch rechnet, kann ich nicht beurteilen. Fest steht aber, dass er Meinungsbildner zwingt, sich mit seinen Aussagen ernsthaft zu beschäftigen. Mein Eindruck ist der, dass die Gutmenschen sich die Probleme schön reden oder schlicht einfach ignorieren; es kann ja nicht sein, was nicht sein darf.

  • A
    andre

    Naja liebe Redaktion, besonders sachlich könnt Ihr Euch aber mit Sarrazins Thesen auch nicht auseinandersetzen....

  • E
    Ezeciel

    Dr. Klöbner

     

    Alleine seine Zahlenspielereien, die einer blühenden Phantasie entsprungen sind und sich selber ad absurdum führen, zeigen, dass bei den meisten Deutschen das Denken nicht gerade zu deren stärken gehört, sonst würden sie seinen verbalen Ausfälle nicht als "Wahrheit" bezeichen.

     

    Zumeist wiederspiegelt sich im Gesagten, die Denkweise des Verfassers wieder.

     

    Ich frage mich, ob zum Erwerb eines Doktortitels hier in Deutschland, die oben ausgedrückte Denkweise, hinreichend ist.

  • F
    FatmaInAction

    @Haberbosch

     

    Mich interessiert sehr, was Sie unter Demokratie verstehen. Wie dehnbar ist dieses politsche System eigentlich?

    Wenn ein selbst ernannter "Wahrsager der Zukunft Deutschlands" die tägliche Arbeit meiner Eltern nieder macht, die aus politischen Gründen nach Deutschland gekommen sind (gerade weil sie sich nach Frieden sehnten!!!) sich herablassend über eine bestimmte Gruppe von Menschen einer Geselllschaft in den Medien äußert, die NICHT den Tatsachen entsprechen, dann ist das für mich Propaganda und Volkshetze! Und ich frage mich, was dieses Mittel der Kommunikation in einem demokratischen Staat zu suchen hat, und wie genau diese Form eine fruchtbare Auseinandersetzung mit diversen Problemen fördern soll. Ich setze nämlich voraus, dass diese Auseinadnersetzung mit genannten Gruppen und nicht über diese hinweg stattfinden wird!

     

    Und es ist definitiv nicht "völlig egal, welche Soziallügen...sich manch einer aufbaut", denn sie verschaffen ein völlig verzerrtes Bild, wodurch andere u.a. demokratiefeindliche Gruppen wie unter anderem die NPD'ler leichter zum Zug kommen. Und das ist ebenfalls eine Gefahr für die Demokratie.

  • Z
    Zodd

    Ja ja wenn man sich sträubt den ungeschönten Tatsachen ins Gesicht zu schauen und die Welt durch eine rosarote Brille betrachtet,dann tut es weh mit der Nase darauf gestoßen zu werden.Da stört natürlich jemand der die rote gemütliche Kuschelrunde mit ketzerischen Thesen behelligt.Das Dogma muss geschützt werden,die Mitglieder auf Linie gehalten werden.Hatten wir das nicht schon mal in der deutschen Geschichte anno 1517?

  • F
    FatmaInAction

    "Die Menge meint, alles zu wissen und alles zu begreifen, und je dümmer sie ist, desto weiter erscheint ihr ihr Horizont." sagte einst Tschechow...

     

    Das hier ist doch noch die TAZ, oder?!

  • R
    Ruheselbst

    Es ist ja beruhigend wie einig sich die Kommentatoren hier zu seien scheinen........

    Immerwieder schön wenn sich jemand für Volkesstimme und Vertreter einer schweigenden Mehrheit betrachtet

  • T
    Toby

    Sarrazin ist nicht objektiv und er ist nicht sachlich. Er war es nie. Er ist ein Agitator in eigener Sache und nur sein Analytiker könnte uns erklären, was eigentlich seine Motivation ist. Eine politische ist es jedanfalls nicht. Sein ehemaliger Dienstherr Wowereit soll über ihn mal gesagt haben "Manchmal ist man schon froh, wenn er einfach mal nichts sagt" und das sagt wirklich alles.

    Man muß sich über seine Äußerungen nicht den Kopf zerbrechen. Egal, wo man politisch steht. In einem Internetforum würde man jemanden wie ihn einen "Troll" nennen und den Ignorebutton betätigen.

  • JM
    Jürgen Mader

    Es gibt in diesem Land tatsächlich einen Haufen von Sozialromantikern, die mit erhobener Nase in Birkenstocks übers Wasser laufen. Spricht man sie an und erklärt Ihnen, dass das physikalisch nicht geht, schauen sie verdutzt an sich runter und versinken im gleichen Augenblick bis zum Hals in dem feuchten Element. Sarrazin hat die jetzt mal angesprochen, wenn auch eher grob. Und siehe da, anstatt mal drüber nachzudenken ob das denn stimmen kann, pusten die Bildungsnahen ihre Schwimmfügel mit reichlich bildungsbürgerlichem Idealismus auf und versuchen sich über Wasser zu halten.

    Ob die kapitalistische Produktionsweise nun die Vergrößerung der "bildungsfernen Migrantenschichten" mit all ihren negativen Begleiterscheinungen verursacht oder die Religion oder beides, ist eine akademische Frage. Fakt ist, dass nicht nur in Teilen der Migrantenszene in Sachen sakularisierter religiöser Grundwerte, die allesamt Eingang in die UN-Charta für Menschenrechte gefunden haben, einiges schiefläuft - individuell, familiär und gesellschaftlich.

    Allenfalls kritikwürdig ist, dass Sarrazin bei der Beschreibung des Problems bestimmte religiöse Gruppen hervorhebt, bei der diese Probleme ebenfalls deutlich vorliegen. Ihn deshalb aber direkt in die rechte Ecke zu stellen halte ich für verkürzt.

  • GL
    Günter Lallraff

    Also wirklich, Herr el Kurdi!

     

    Sie haben die Realsatire, die hinter dem ganzen Sarrazin-Hype steckt, nicht erkannt, und darum oute ich mich vorab exklusiv für die taz-Leser: Thilo Sarrazin existiert überhaupt nicht. Denn: Ich bin Thilo Sarrazin!

     

    Allein die Namenswahl hätte Sie doch stutzig machen müssen. Sarrazin ist zwar ein verbreiteter französischer Familienname, geht aber etymologisch auf die Sarazenen, ursprünglich einen Nomadenstamm im Sinai zurück; die Bedeutung wurde später erweitert auf Muslime in angstgeprägtem Sinn und überhaupt alles Fremdartige.

     

    Wenn ich also einer Bevölkerungsgruppe, der ich selbst entstamme, niedrige Intelligenz zuweise und dafür z.T. Jubelrufe ernte, beweist das doch das Gelingen meines Experiments, in wieweit sich die deutsche Öffentlichkeit auf den Leim führen lässt.

     

    Nix für ungut.

    Allahu akbar!

     

    Ihr Günter Lallraff

  • RM
    Ralf Möllering

    Sehr schöner Artikel über eine sehr hässliche Angelegenheit.

    Neben der bekannt schlecht gespielten Rolle als unterdrückter Überbringer der Wahrheit beeindrukt mich momentan der koordinierte Einsatz von fake Logins und anderem Astroturfing um dieser fremdenfeindlichen Kleingeisttum den anstrich des Mainstream zu geben.

    Überdeutlich wird das in traditionell eher fortschrittlichen Foren wie z.B. diesem hier. Da ist plötzlich jeder Zweite der Meinung Sarrazin sei super, und "Die Türken" sollen doch mal arbeiten gehen.

    Nee, ist klar liebe Sockenpuppen.

  • N
    NaJa

    Ob Herr Sarazin Recht hat oder nicht sei einmal dahingestellt.

    Ich hoffe nur, daß alle die "Gutmenschen", die ihn jetzt wider besseres Wissen verdammen, nicht eines Tages erwachen und vor einem Bundestag in dem die NPD oder ähnliches 25 bis 30% hat. Noch schlimmer wäre es, wenn ein "Deutsche Islamische Partei" dort einzieht.

  • S
    Statistiker

    Zu der "Textaufgabe" muss man fairerweise sagen, dass die von Herrn Kurdi anscheinend nicht richtig verstanden wurde. Wenn dort "relativ zur Erwerbsbevölkerung" steht, könnte die Rechnung schon korrekt sein. Das kann man allerdings nur nachvollziehen, wenn man weiß, wie hoch eben der Anteil der "muslimischen Migranten" an der in Deutschland lebenden "Erwerbsbevölkerung" ist, denn die oben aufgeführte Prozentzahl Migranten ist ja nicht gleich "Erwerbsbevölkerung". Problematisch ist dann eher, dass die Zahlen tatsächlich überhaupt nicht auf verlässlichen Quellen beruhen können. Dazu wäre erstmal die nächste "Volkszählung" fällig - die letzte ist viel zu lang her. Sarrazins Äußerungen sind mehr als fragwürdig, das hat er ja schon des öfteren bewiesen.

  • P
    peter

    Bester Kommentar hierzu Berliner Zeitung von gestern, sinngemäß: Daß Sarrazin ein Spinner ist, wissen alle. Er verstellt jedoch den Weg zur Debatte über die bestehenden Probleme, weil alle nur bemüht sind, klarzustellen, daß sie das gaaaanz anders sehen, wie genau ist aber die eigentlich interessante Frage.

     

    In einem Punkt bin ich denn auch anderer Ansicht als der Kommentar hier: Es geht um Mathematik und nur um Mathematik, denn wenn wir (damit sind alle Arbeitsfähigen und damit eben mE auch Arbeitspflichtigen gemeint) unser System nicht bezahlen, dann zerbricht es. Das können wir dann ungerecht finden, wird uns aber nicht helfen.

  • B
    Bärliner

    Ich will nicht viel schreiben: Ich finde Sarrazin gut und er hat mit allem Recht, egal gegen wen er sich wendet! Für mich ist das der Einzige, der hier die Wahrheit ausspricht! Ende!

  • F
    Feinfinger

    Weiß jemand, in welchem Landstrich der typisch deutsche Name Sarrazin beheimatet ist? Hat der Mann fiese Komplexe, wie etwa der französische Präsident mit dem ungarischen Nachnamen?

  • GN
    Guido Nierhauve

    Sie haben mal wieder den Text nicht verstanden. Keiner Erwerbstätigkeit nachzugehen bedeutet ja nicht, dass man Arbeitslosengeld oder Hartz IV erhält. Und schon hören Sie wieder mal das, was Sie schon in der Schule oft vernommen haben: Sechs, setzen.

     

    Die Linken sind ja so lustig.

  • A
    Aufklärer

    Kann man heutzutage noch Kritik an Fehlentwicklungen ohne das immer gleich mit der Neonazikeule gehauen wird?

     

    Das ist das Totschlagargument und versucht solche Debatten wieder in den Untergrund zu befördern.

     

    Auch der TAZ stände es gut, nicht immer die gesellschaftlichen Fehlentwicklungen bei den Arabern/Türken schönzureden.

     

    Wie viele TAZ Redakteure haben eigentlich regelm. privaten Kontakt mit gläubigen Muslimen?

     

    Oder wie viele TAZ Redakteurskinder sind auf einer Schule mit einem hohen Migrationsanteil??

     

    Bitte machen Sie doch mal eine interne Auswertung und veröffentlichen Sie diese!!!

     

    Trauen Sie sich das???

  • DK
    Dr. Klöbner

    Ich finde es erstaunlich, dass das unqualifizierte und vor Falschbehauptungen nur so strotzende Gesabber des Herrn Sarrazin von weiten Teilen der deutschen Bevölkerung unisono als "unbequeme Wahrheit" gesehen wird und er sich breiter Zustimmung der Öffentlichkeit sicher sein kann. Alleine seine Zahlenspielereien, die einer blühenden Phantasie entsprungen sind und sich selber ad absurdum führen, zeigen, dass bei den meisten Deutschen das Denken nicht gerade zu deren stärken gehört, sonst würden sie seinen verbalen Ausfälle nicht als "Wahrheit" bezeichen.

  • M
    Matthias

    Was bis jetzt an Auszügen seines neuen Buches im "Spiegel" zu lesen war, ist einfach nur vernünftig und pragmatisch und diktiert von einer Sorge um die Zukunft des Landes, die man bei Politikern wie Gabriel, Roth und Co leider vermisst.

    Da seine Thesen schwer zu wiederlegen sind, schwingt man wieder mal die Rassismuskeule.

  • BM
    Bernd Mischerenko

    Während die Mehrheit der SPD getreu dem Motto "Nicht sein kann, was nicht sein darf" herrschende Missstände ignoriert oder schönredet und nicht selten auch für sie verantwortlich zu machen ist, nennt Thilo Sarrazin die Dinge beim Namen und muss sich dafür den Vorwurf des Nestbeschmutzers gefallen lassen.

    Schon vor Sarrazin hat der eine oder andere sozialdemokratische Politiker es gewagt, partei-interne Tabus zu brechen und beispielsweise auf ostdeutsche No-Go Areas für Menschen mit dunkeler Hautfarbe hinzuweisen, wurde jedoch schnell niedergeschrien oder mit einem Maulkorb bedacht. Und als selbst Klaus Wowereit, seines Zeichens Regierender Bürgermeister Berlins, öffentlich äußerte, hätte er selbst Kinder, würde er sie nicht in Kreuzberg in die Schule schicken, ging ein Aufschrei durch Partei und Medien. Das vorliegende Buch steht für die Geradlinigkeit und den Mut des Autors. Der in der SPD geforderte Parteiausschluss Sarrazins ist ein Beleg für die Scheinheiligkeit seiner Genossen, denen mit ihren sozialromantischen Wunschvorstellungen und vor lauter political correctness jeder Sinn für die Realitäten abhanden gekommen ist.

    Die Tragik besteht für mich darin, dass es Sarrazin mit seinem polarisierenden Stil nicht gelingen wird, eine große Mehrheit für sich zu gewinnen. Wer sowieso seiner Meinung ist, wird applaudieren, seine Gegner wird er nicht überzeugen können.

  • FM
    Felix Müllerschön

    Das Buch ist noch nicht erschienen und dürfte von kaum einem, der hier schreibt, in voller Länge gelesen worden sein. Trotzdem geht schon ein ähnliches Geschrei los wie vor einem Jahr nach Sarrazins Artikel in "Lettre". Diese Zeitschrift hat mit Sicherheit kaum einer der Schreihälse je in Händen gehabt.

     

    Von Sarrazins neuem Buch habe ich bisher nur die Buchauszüge gelesen, die in diversen Zeitschriften erschienen sind. Diese reichen aber für folgende vorläufige Anmerkungen:

     

    1. Sarrazin hat als Bundesbankvorstand Zugang zu dem besten verfügbaren statistischen Material. Er wird sich kaum die Blöße geben, dass seine Zahlenangaben zu den Geburtenraten türkischer Migrantinnen bzw. deutscher Akademikerinnen falsch sind. Genau das wird ihm hier aber unterstellt. Wer das tut, sollte dann bitte mit den richtigen Zahlen und den dazugehörigen Quellen aufwarten.

     

    2. Nicht jeder, der für Autobahnen ist, ist ein Hitlerfan. Und nicht jeder, der auf Missstände hinweist, die Rechtsradikale für ihre Propaganda benutzen, ein Neonazi. Sonst wäre auch Attac ein Neonazi-Verein, denn deren Antiglobalisierungskampagnen stimmt auch die NPD zu. Die NPD ist eine undemokratische Partei; Sarrazin wendet sich aber gerade dagegen, dass mit Migranten aus türkischen und arabischen Ländern demokratiefeindliche Menschen und Strömungen nach Deutschland eindringen. Gegen einen türkischen Migranten, der die deutschen Gesetze achtet, die deutsche Sprache lernt und sich und seine Familie selbst ernährt, hat Sarrazin rein gar nichts, aber durchaus etwas gegen einen deutschen Nichtsnutz, Tagedieb oder rechtsradikalen Schläger. Wer ihm "Rassismus" oder Nähe zu Neonazis vorwirft, macht sich lächerlich.

     

    3. Man wird, mit Sarrazin, die Frage aufwerfen dürfen, wieso andere Migrantengruppen sich im Vergleich zu türkisch-arabischen weitaus besser integrieren, ihre Kinder besser ausbilden und nicht überdurchschnittlich von Sozialtransfers leben. Und die weitere Frage, wieso diese Gruppe - wohlgemerkt, im Durchschnitt, keineswegs alle Individuen - sich in Amerika ohne weiteres integriert, in Deutschland und Europa aber einerseits die Vorzüge des Sozialstaates genießt, andererseits zu diesem nichts beiträgt. Wer auf diese Fragen eine plausible Antwort hat, dem höre ich gerne zu. Wer hier nur mit Schimpfworten und Worthülsen um sich wirft, trägt nicht zur Diskussion bei und hilft vor allem auch nicht denen, die er glaubt, vor Sarrazin in Schutz nehmen zu müssen.

  • PH
    Pierre Haberbosch

    Einerseits sind solche Rezensionen grundsätzlich Ausdruck unserer Meinungsfreiheit, anderseits entblättern solche Ausführungen doch das wahre Gedankengut, welches dahinter steckt: nahezu faschistoide Verbalangriffe auf eine Meinung und auch auf Fakten, die weder widerlegt noch in ihrer sachlichen Brutalität ihrem Wahrheitsgehalt beraubt werden können durch solche Äußerungen. Die Mehrheit der Gegner von Hr. Sarrazin macht es sich einfach: man schiebt ihn in die rechtsradikale Ecke oder versucht sogar diese Meinung zu verbieten bzw. den Verfasser dafür bestrafen zu wollen - eigentlich, wenn man so will, versuchen die Gegner andersartige Meinungen zu unterdrücken, obwohl sie selber genau dieses Grundrecht für sich gerne in Anspruch nehmen. Demokratie ist eben nur so lange gut, wie sie die eigene (sozial-gesellschaftsromantische) widerspiegelt. In dem Sinne ist Deutschland bereits sehr arm geworden.

     

    Das Auszüge von diesem Buch in der BILD Zeitung erschienen sind, macht weder die Aussage noch die Person Sarrazin schlechter. Während die Presse und viele Bürger immer mehr von "Volksabstimmungen" und "Volksbefragungen" schwärmen, wäre es mal interessant, wenn wir diese tatsächlich im größeren Stil einführen würden. Fraglich wäre, ob sich dann die Kritiker von Hr. Sarrazin mit dem "Willen des Volkes" zufrieden geben würden. Wahrscheinlich nicht - denn wie gesagt, es geht nicht darum, Rechtsradikalität oder Rassendünkel anzuprangern, Liberalität und idiologisches Miteinander einzufordern, sondern möglichst die Kultur der Sozialromantik erblühen zu lassen. Völlig egal,wie die Realität auch sein mag. Diese heroischen Tugenden werden nur missbraucht.

     

    Am Ende wird auch dieses Buch leider die gern laut schreienden Kritiker nicht überzeugen können, völlig egal welche Menge an Fakten oder Statistiken etc. erwähnt und aufgeführt werden. Bedauerlich ist aber, dass unsere Gesellschaft in Deutschland sich irgendwann mit diesen geschilderten Problemen auseinander setzen muss. Völlig egal, welche Soziallügen und Verklärungspotential manch einer sich eingeredet bzw. aufgebaut hat.