„Die Liebe ist überfrachtet“

Der Magier Manuel Muerte lädt zur Talkrevue

■ 44, ist gelernter Zauberkünstler und Theatermacher aus Hamburg. Seine Talkrevue findet regelmäßig auf Kampnagel statt.

taz: Herr Muerte, Ihre Talkrevue behandelt das Thema Liebe. Wie lautet Ihre Einstiegsfrage?

Manuel Muerte: Wir beginnen erstmal mit Performances. Dann werde ich einen kleinen historischen Abriss machen zur Liebe im Wandel der Zeiten. Hinter dem Begriff der Liebe steckt ja viel Romantik, die in der Realität nicht immer eingelöst werden kann.

Was ist das Problem?

Der Begriff der romantischen Liebe ist oft überfrachtet mit gesellschaftlichen Zwängen. An der Liebe hängt die Altersversorgung, die Kindererziehung, da hängen sexuelle Dinge dran, da hängt die große Liebe dran und das muss alles zusammen funktionieren. In den letzten Jahrzehnten zeigte sich, dass das so nicht gut geht: Die Beziehungen werden immer kürzer, Ehen werden immer häufiger geschieden. Da ist der historische Kontext ganz interessant, der zeigt, dass dieses Konstrukt noch gar nicht so alt ist. Das gibt’s erst seit der Romantik.

Das klingt insgesamt eher nach einer ernsthaften Veranstaltung heute Abend.

Der Versuch ist, eine Mixtur zu finden aus einer ernsthaften Beschäftigung mit dem Thema und viel Spaß. Liebe wird ja oft nur als Phänomen zwischen zwei Menschen gesehen, es gibt aber auch die universelle Liebe. Und die Liebe kommt in verschiedenen Gewändern daher. Deswegen haben wir auch die Kapelle der Heilsarmee eingeladen.

Sie sind gelernter Zauberkünstler. Hilft das in Liebesdingen?

Wir machen einen Liebeszauber. Wir werden einen Liebestrank brauen. Tatsächlich zeigt meine magische Sicht auf die Dinge nochmal eine ganz andere Seite des Themas.  INTERVIEW: KLI

Talkrevue „Der Schwebende Diwan“ mit Tino Hanekamp, Katrin Aschermann und anderen: 21 Uhr, Kampnagel, Jarrestraße 20