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Horst Seehofers SarrazinismusVersuchter Befreiungsschlag

Viel spricht dafür, dass Seehofers Vorstoß gegen Zuwanderung der Versuch ist, von Problemen in der CSU abzulenken. Doch dort übt nur die Sozialministerin zaghaft Kritik.

CSU-Chef Horst Seehofer: Pöbeln gegen Migranten, um die eigene Partei wieder aus dem Umfragenkeller zu holen. Bild: dpa

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4 Kommentare

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  • R
    Rafael

    Da hat Seehofer doch schlicht recht.

     

    Gerade die Geisteswissenschaftler, die mit Praktika ausgebeutet werden und weniger als in ein Hilfsarbeiter in den Entwicklungsländern verdienen (Der Witz dabei ist, die Sozialversicherung zahlen Sie ja meist auch noch selbst),sollen jetzt erst mal Nachdenken:

    Erst Arbeitslose qualifizieren!!

     

    Deutsche Firmen wollen doch nur noch Fachkräfte, die aus dem Stand 100% bringen, die Hälfte kosten und den Mund halten. Die Industrie scheint nicht gewillt zu sein, Menschen die nur zu 80% auf ein Stellenprofil passen einzuarbeiten.

     

    Lieber schreit man nach ausländischen Fachkräften. Solange es in Deutschland immer noch Tausende qualifizierte und teils hochqualifizierte Arbeitslose gibt, die mit Hauptschülern um Billigjobs konkurrieren müssen, solange verbietet sich jeder Fachkräftezuzug.

  • C
    Celsus

    Das Umfragetief der beiden ehemaligen Volksparteien nimmt kein Ende. Immer mehr Menschen bemerken, wie sehr die beiden Parteien früher überbewertet worden sind, was die Lösung der Probleme unseres landes betrifft. Und jetzt wird - wie das bei früheren Wahlkümpfen ja schon war, die rechtspopulistische Notbremse gezogen.

     

    Derweil darf ja nicht übersehen werden, dass die Rechtspopulisten da hauptamtliche Werber für diese Meinungsrichtung haben. Die Führungselite der NPD besteht ja bekanntermaßen aus Verfassungsschützern und die weiderum haben selbstverständlich eine enge Bindung an den jeweiligen Innenminister.

     

    Würden sich die Politiker dann mal ernsthaft dafür einsetzen, dass in Ländern wie Brasilien, Nigeria, Peru, nicht Konzerne rücksichtslos gewirtschaftet würde, wäre die Armutsflucht nicht so hoch. Denn die dortige Bevölkerung wird immer ärmer bis jemand - wie der von der Bevölkerung verehrte Chavez in Venezuela - da Abhilfe schafft. Seitdem wird in dem Land mit den reichen Ölreserven nicht mehr in bitterer Armut gekämpft.

  • S
    spin

    der bürger in der krise hat mal wieder eine figur, die als kitt der volksgemeinschaft die ärmeren von dummen gedanken (umverteilung, umsturz) abhält: den bösen moslem und seine kopftuchmädchen.

     

    was immer die veröffentlichte meinung meint: es ist ja keineswegs so, als hätte sich bei "den ausländern" und "dem islam" hierzulande real was zugespitzt: ihre kriminalität, ihre desintegration oder ihr glaube sind nicht stärker noch vor 10 oder 20 jahren. bedrohungen, die von denen ausgehen, sind lächerlich im vergleich zu denen, die in anklam und anderswo von nazis ausgehen. ganz zu schweigen von der strukturellen gewalt, die viele in scheißjobs und arbeitslosigkeit hält.

     

    aber da (nicht nur nach ernst bloch) auf zehn revolutionen mehr als tausend kriege kommen und dumme feigheit leichter ist als der aufrechte gang und vernünftiges denken, haben die seehofers und sarrazins leichtes spiel.

     

    es scheint erst der anfang: sarrazin hat angetestet, wie weit man medial gehen kann, das volk spielt mit, nun hat die stunde der populistischen politiker mal wieder geschlagen. und beim nächsten hoyerswerda oder mölln will's mal wieder keiner gewesen sein.

  • M
    Moritz

    Die CSU ist ein lahmer Haufen.

     

    Ein Parteivorsitzener der mit rassistsichen Aussagen bei seinen Wählern punkten muss ist erbärmlich.